Umfrageergebnisse zum Thema "Sicherheit abseits der Piste" veröffentlicht

Von Hans-Martin Kudlinski am 8.Okt. 2013

Im Dezember 2012 startete das österreichischen Kuratorium für Verkehrssicherheit eine Befragung von Wintersportlern aller Altersgruppen. Dieser lag das Risikobewusstsein und der Kenntnissstand der Befragten im Zusammenhang mit dem Bewegen im freien Gelände zugrunde. Erfahrene Freerider werden ihre Eindrücke aus dem persönlichen Erfahrungsschatz anhand der Ergebnisse der Umfrage größtenteils bestätigt sehen.

In ausgewählten Skigebieten in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich wurden pro Bundesland mindestens 50 Freerider befragt, insgesamt belief sich die Summe der Teilnehmer an der Studie auf 365 Skifahrer und Snowboarder. Ziel war es, ein besseres Verständnis für die Ursachen der jährlich etwa 1.000 Unfälle im freien Skiraum zu erlangen.

Als Unfallursache Nummer Eins konnte dabei der Risikofaktor Mensch bestätigt werden. Unkenntnis, Selbstüberschätzung bzw. das "Herunterspielen" der Gefahren im Zusammenhang mit mangelnder Sicherheitsausrüstung werden hier als Hauptgründe für Zwischenfälle genannt, die in Österreich durchschnittlich 23 Wintersportler mit dem Leben bezahlen.

Mangelnde Informationsbereitschaft
Die mangelnde Bereitschaft vieler Skifahrer und Snowboarder, sich aktiv mit den Rahmenbedingungen für "sicherheitsbewusstes Freeriden" auseinanderzusetzen, spiegelt sich auch an den erhobenen Zahlen bezüglich der Informationsbeschaffung wieder. Knapp 50% der Befragten gaben an, sich nicht vorab per Internet über die aktuellen Bedingungen am Berg zu informieren und damit Risiken abzuwägen. Dies schließt auch Angebote wie den aktuellen Lawinenlageberichte, etc. mit ein.

Als Lösungsansatz für eine Änderung im Bewusstsein dieser "Uninformierten" sieht das KFV nachhaltige Maßnahmen, wie die gezielte Schulung des Freeride-Nachwuchses im Hinblick auf Riskikominimierung. Die 15-19jährigen werden als Gruppe mit dem größten Informationsdefizit genannt. Ein Schritt, der sicherlich sinnvoll, aber in erster Linie mit der Eigenverantwortung eines jeden Wintersportlers zusammenhängt. Angebote in diesem Bereich gibt es bereits vielfach. Der Erfolg der kostenlosen SAAC Camps beispielsweise zeigt, dass hier ein Bedarf besteht und immer mehr Skifahrer und Snowboarder auch darauf anspringen. Nun gilt es, diese Maßnahmen weiter auszubauen und damit immer mehr "Uninformierte" abzuholen.

Die vollständige Auswertung der Umfrage findet ihr HIER.

Das Video zur Umfrage " SCHNAP - Schneesport abseits der Piste":

Galerie

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