Freeride Deluxe - zweijähriges Projekt alpenländischer Freerideprofis

Von Benedikt Nöth am 25.Dez. 2012

Freeride Deluxe ist ein Medienprojekt, in dem die Ski- und Snowboardelite die schönsten Freeride Gebiete Österreichs vorstellt. Das Projekt bringt durch seinen breit gefächerten Medienmix die Faszination Freeriden in die Wohnzimmer & Kinos eines internationalen Publikums.

In vier Freeridegebieten Österreichs wurden eigenständige TV Beiträge und Webclips produziert. Einige der besten Freerider Europas sorgen als Protagonisten dafür, dem Zuschauer die Faszination des Freeridens zu vermitteln. Pro Skigebiet wird jeweils ein lokaler und ein allgemeiner inhaltlicher Themenschwerpunkt abgehandelt. Neben Themen wie Wetter und Schnee, Fahrtechnik und Sicherheit abseits der Piste geht es auch um die Ausrüstungen und Innovationen im Bereich Freeride.

Im Folgenden werden die einzelnen Episoden der Reihe näher betrachtet.

Episode 1: Damüls
Damüls ist schon lange als Schneeloch bekannt. Nicht umsonst wurde es 2006 zum schneereichsten Dorf der Welt gekürt. Auch bei schlechter Sicht kann man dort Powdern gehen, da sich viele Treeruns anbieten, wobei man aber nicht in Wildschutzzonen einfahren sollte, wie Roman Rohrmoser erklärt. Neben beeindruckenden Freeridebildern beschreibt Dr. Rudi Maier, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol, die verschiedenen Formen von Schneekristallen. Der Innsbrucker Dr. Norbert Span hat den Zusammenhang zwischen Temperatur und Stammformen der Kristalle anhand seines Schneekrsitallthermometers dargestellt.

Dazu erklären bekannte Freerider welcher Schnee ihnen am meisten liegt. Besonders enthusiastisch erzählt Eva Walkner über den Champaign Powder. Flo Orley hingegen ist es lieber, wenn der Schnee nicht allzu locker ist, sondern einen "gewissen Rebound gibt".



Episode 2: St. Anton am Arlberg
In der zweiten Folge der Reihe ziehen die Profis weiter an die Wiege des Skilaufs - den Arlberg.Legendär ist in diesem Zusammenhang der Filmklassiker "Der weiße Rausch" zu nennen, mit dem Dr. Arnold Fanck bereits 1931 für Aufsehen gesorgt hat. Eine weitere Legende des Arlbergs ist Hannes Schneider, der 1921 die bekannte Arlberger Skischule begründete. „Ich werde Geschwindigkeit ins Skifahren der Menschen bringen. Die Geschwindigkeit ist der Reiz an der Sache", war Schneiders Vision. Ohne diesen Visionär wären wir als Freerider vermutlich heute nicht da wo wir sind.

Weiter werden Innovationen im Freeridesport erklärt. Darunter die Rockerkonstruktionen der aktuellen Skimodelle sowie der Lawinenairbag. Den Schlusspunkt dieser Episode setzen Flo Orley, Matthias Haunholder und Phil Meyer, die ein Face am Arlberg befahren, das so bislang noch nicht befahren wurde.



Episode 3: Kitzsteinhorn
Mit über 3000 Meter hohen Gipfeln ist das Kitzsteinhorn eines der höchsten Skigebiete in Österreich. Mehr Neuschnee bedeutet mehr Spass beim Freeriden. Um das Risiko zu minimieren unterstützen die Bergbahnen die Freerider aktiv. Dazu haben sie die sogenannte Infobase, die über die aktuelle Lawinensituation, das Wetter und Freeridemöglichkeiten informiert, errichtet. Neben der Infobase und den gekennzeichneten Routen steht auch ein Lawinensuchfeld mit vergrabenen Sendern zur Verfügung. Hier trainieren Einsteiger sowie Profis regelmäßig den Umgang mit Schaufel, Sonde & Lawinenverschüttetensuchgerät.

In den letzten Jahren haben sich Slopestyletricks im Freeriden zunehmend etabliert. Ein 3er  oder ein Backflip über ein Cliff sind im Profibereich schon lange keine Besonderheit mehr. Der Weg dorthin ist aber hart. Eine Möglichkeit in den Profizirkus einzusteigen sind die Freeride World Tour Qualifier Events. Kein leichtes Unterfangen – denn die Konkurenz ist groß.



Episode 4: Fieberbrunn
Einmal im Jahr steht der kleine Ort im Pillerseetal im internationalen Rampenlicht. Fieberbrunn ist die einzige österreichische Station der Freeride World Tour. Der Heimevent ist für die beiden Österreicher Eva Walkner und Matthias Haunholder das Highlight der Contest-Saison. Die Freeride World Tour zu gewinnen ist ihr großer Traum und dafür trainieren sie beinhart und mit eisernem Willen. Die World Tour hat es geschafft die Individualität des Freeridens und den Wunsch nach sportlicher Anerkennung in Einklang zu bringen. Der Kampf um die Weltmeisterschaft hat sich in den letzten Jahren zu einer hoch professionellen Angelegenheit entwickelt. Ohne Selbstdiziplin und ein enormes Trainingspensum gibt es jedoch keine Chance auf den Titel.

Schon ein paar Tage vor dem großen Showdown besprechen Eva und Snowboard-Urgestein Flo Orley ihre Linienwahl. Sicherheit hat auf der Freeride World Tour höchste Priorität. Vom Hubschrauber aus werden instabile Bereiche in der Schneedecke mit Dynamit abgesprengt. Ein letztes Mal bevor es Ernst wird, visualisiert Eva ihre Linie. Nach einer spektakulären Abfahrt kann Eva Walkner schließlich ihren ersten Sieg auf der World Tour feiern. Matthias Haunholder blieb ein Sieg zuhause in Fieberbrunn aufgrund seiner Verletzung zwar verwehrt. Am Saisonende zieht er aber, früher als erwartet, schon wieder seine Spuren in den Pulverschnee.



Hinterlasse eine Antwort
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten