Review: While We Can

Von joergangeli am 23.Feb. 2012

Vor gut einer Woche veröffentlichte Adreas Olofsson seinen neuen Film "While We Can". Der frei verfügbare Streifen ist kein normaler Skifilm. Olofsson selbst bezeichnet ihn als Lifestylefilm. Er beleuchtet in rund 53 Minuten auf einzigartige Weise das Skifahren, hinterfragt aktuelle Entwicklungen in der Szene und gibt durch Interviews Einblicke in die Gedanken und Gefühle von Pro-Skiern.


Review: While We Can

Review

Der wahrscheinlich beste frei erhältiche Skifilm

Autor: Jörg Angeli Date: 21. Februar 2012 Vor gut einer Woche veröffentlichte Adreas Olofsson seinen neuen Film "While We Can". Der frei verfügbare Streifen ist kein normaler Skifilm. Olofsson selbst bezeichnet ihn als Lifestylefilm. Er beleuchtet in rund 53 Minuten auf einzigartige Weise das Skifahren, hinterfragt aktuelle Entwicklungen in der Szene und gibt durch Interviews Einblicke in die Gedanken und Gefühle von Pro-Skiern. "While We Can" ist kein Standard Action Streifen, der versucht mit massiven Kickern, Cliffs oder sonstigen abgedrehten Sachen die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Andreas Olofsson hat mit seinem neuesten Werk einen Dokumentationsfilm geschaffen, der neben fetten Tricks einen Fokus auf die Rider und deren Gedanken hat.

Schon im Intro wird klar, dass man in der nächsten Stunde keinen Einheitsbrei zu sehen bekommt. Zu entspannter Musik und Naturaufnahmen erzählen verschiedene Stimmen aus dem Off, wie sie zum Skifahren gekommen sind und wie sich dies auf ihren Lebenslauf und ihre Persönlichkeit ausgewirkt hat. Es wird dabei sofort klar, dass in dem Film Menschen zu Wort kommen, für die Skifahren nicht nur irgendein Hobby ist, sondern das Potential hat, dem Leben einen Sinn zu geben und es durch den Fokus auf den Sport zusammenhält.

Der Film ist aufgeteilt in einzelne Segmenten, in denen jeweils ein inhaltliches Thema aufgegriffen wird. Am Anfang werden in Interviews die Meinungen verschiedener einflussreicher Persönlichkeiten des Freeskiings zu diesen Fragestellungen eingeholt. Dabei wird nicht nur wie gewohnt oberflächlich über irgendwelche massiven Kicker, der in den darauffolgenden Szenen gefahren wird, gesprochen, sondern es werden auch persönlichere Gedanken thematisiert.

Im ersten Teil des Films wird ein momentan viel diskutiertes Problem beleuchtet. Durch die aktuelle Entwicklung, auch bzw. vor allem angeheizt durch die Aufnahme von Slopestyle und Halfpipe in das Olympische Programm, hin zu immer mehr Spins und Rotationen, spaltet sich die Szene auf in Befürworter und Gegner dieses Trends. Es wird hieraus folgend auch die Frage gestellt, ob das momentane Contest Format wirklich dem Anspruch des Sports gerecht werden kann und so beibehalten werden sollte.

Der Film behandelt dabei die angesprochenen Punkte nicht einseitig, sondern versucht immer beide Seiten zu beleuchten. So sagt Phil Casabon zum Beispiel auch, dass die momentanen Big Air Contest viele Zuschauer anziehen, Kids dazu inspirieren ebenfalls mit dem Freeskiing anzufangen und zudem sehr öffentlichkeitswirksam sind und dies wiederum positiv für den Sport ist.

Ein weiteres zentrales Thema das von dem Film behandelt wird ist der Style. Fahrer wie Phil Casabon, Henrik Harlaut und Sig Tveit sind vor allem in den letzten zwei Jahren als positive Beispiele aufgefallen, dass Spins nicht das Einzige sind, womit man Aufmerksamkeit erregen kann. Style ist für einen großen Teil der Szene mittlerweile wichtiger als Contestergebnisse und spiegelt die Kreativität und das Können der Fahrer besser wider als noch mehr Rotation an seinen Trick zu hängen.

Wenn man dem Film nun etwas negatives abgewinnen will, gibt es eigentlich nur einen Ansatzpunkt hierfür. Es werden sehr viele komplexe Themengebiete angerissen, die in der Tiefe jedoch nicht ausreichend beleuchtet werden. Dies ist aber auch gar nicht der Anspruch des Films. Dieser liegt nämlich vor allem in zwei Punkten: Zum einen regt er zum nachdenken an und zum anderen zeigt er simpel und einfach wie großartig Skifahren ist und wieviel es Menschen beuten kann, diesen Sport auszuüben.

Neben all den nachdenklich stimmenden Punkten enthält der Film auch, wie die Ridersliste schon vermuten lässt, exzellente Action. Viele der Shots sind zwar bereits aus Edits und anderen Clips bekannt, wirken aber in der Zusammenstellung dieses Streifens völlig neu und anders. Der Fokus liegt dabei klar auf Park und Urban.

Die musikalische Untermalung passt dabei perfekt in den Gesamtzusammenhang und besteht vor allem aus Feel-Good Tracks und relaxten Hip-Hop Songs. Jeder, der sich diesem Film ernsthaft ansehen will und auch den kompletten Sinn erkennen will, sollte sich eine Stunde Zeit nehmen und sich den kompletten Streifen in Ruhe ansehen. Der Film ist nichts für die "Nebenbei-Unterhaltung" und würde dem Ganzen auch nicht gerecht werden. Man muss sich auf den Film einlassen und sich seine eigenen Gedanken dazu machen.

"A lot of people end up regretting that they never did what they really wanted before it was too late. Sadly, some might never really find their true passion in life, so even if you find it in something as simple as skiing, make sure to really enjoy it while you can."



Riders: Simon Ericson, 
Kristoffer Edwall
, Kim Boberg, 
Max Hill, 
Ian Compton
, Henrik Harlaut
, Phil Casabon, 
Sig Tveit, Oscar Harlaut, Daniel Söderlund, 
Niklas Eriksson, 
Hampus Öhlin
, 

Niclas Karlsson, Adam Falk, Jonathan Lindhe, Blayze Bramwell, Noa Gadelius and more
Additional Information
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