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Mittwoch, 17 Januar 2018 14:37

Stubaier Gletscher: Powder Department Checkpoints

Jeder Freeride-Fan kennt das. Es hat über Nacht 40 cm Powder gemacht und am nächsten Morgen strahlt der Himmel in leuchtendem Blau. Dazu noch ist Wochenende, und die fetten Powderlatten stehen eh schon lange bereit. Also nichts wie rein in die Gondel und ab auf den Berg. Ja keine Zeit vergeuden, um doch möglichst noch einen unbefahrenen Hang zu erwischen. Das steht man also am Berg und die Verlockung ist groß, sofort unüberlegt in den Hang hinein zu stechen. Besonnene Freerider wissen aber, dass das keine gute Idee ist. Wo aber jetzt noch schnell alle nötigen Infos herbekommen oder eventuell gar noch vergessenes Equipment?

Am Stubaier Gletscher, dem größten Gletscherskigebiet Österreichs unweit der Hauptstadt der Alpen und Teil der Freeride City Innsbruck, steht auch am Berg alles parat. Powder Department heißt das Schlagwort. Unter diesem Titel werden alle, die gerne mal die markierten Pisten verlassen umfassend informiert. Natürlich ist jeder im freien Gelände selber für sich verantwortlich, aber man muss schon fast blind sein, um an den Freeride Checkpoints bei den Bergstationen Eisgrat und Gamsgarten vorbeizugehen, ohne sie zu bemerken und die darauf befindlichen Hinweise für Freerider zu ignorieren.

Am Stubaier Gletscher beginnt die Powder-Saison schon früh und dauert länger als anderswo. Er ist deshalb nicht nur für Locals eine der ersten Anlaufstellen, wenn es ums Fahren in unberührten Hängen geht. Im Powder Department Stubaier Gletscher wird direkt am Berg alles geboten, was es an Information und Ausrüstung braucht, um das Risiko im ungesicherten Terrain zu reduzieren. Wenn also gleich nach dem Ausstieg aus der Gondel der Blick auf die große Übersichtstafel am Freeride Checkpoint fällt und dort in großen Ziffern die vorherrschenden Lawinengefahrenstufe aufleuchtet, sollte jeder Freerider schon wissen was das bedeutet. Falls nicht, gleich ab an den Infoschalter und nach einem Bergführer oder Freeride-Guide fragen. Die Termine für die Lawinencamps im Powder Department erfährt man dann dort auch gleich.

Wer bereits über Grundwissen in Sachen Lawinen und alpine Gefahren verfügt, der macht sich mit dem aktuellen Lawinenlagebericht vertraut, der detaillierte Angaben zur ausgerufenen Lawinengefahrenstufe gibt, und checkt den Wetterbericht. Auf Grund dieser Informationen wird in der Gruppe, die Routenstrategie für den Tag besprochen, denn alleine und ohne Vorbereitung ins freie Gelände zu fahren, ist unverantwortlich. Für die Routenplanung sind an den Freeride-Checkpoints auch 13 ausgeschriebene Runs im freien, ungesicherten Gelände beschrieben, mit Exposition und Hangneigung.

Als weitere Maßnahme vor dem Verlassen der markierten Pisten, gilt es dann unbedingt noch am Checkpoint die Funktion des LVS-Gerätes zu überprüfen. Nämlich erst wenn es bei allen „piepst“, kann es losgehen. Zeigen die Batterien vom Gerät einen niedrigen Stand an oder haben nicht alle in der Gruppe LVS-Gerät, Sonde und Schaufel dabei, dann ab in den Sportshop in der Bergstation und noch alles Nötige besorgen.

Freeride-Map, GPS-Tracks und weitere Informationen zu den Runs, Events und Angeboten im Powder Department Stubaier Gletscher auf powder-department.com.
Publiziert in Know How
Montag, 11 Dezember 2017 09:01

Die Top Five der Powder Department Runs

Der Stubaier Gletscher lässt auf Grund seiner Höhe schon früh in der Saison Abstecher ins Backcountry zu und findet erst weit im Frühling sein tiefschneetechnisches Ende. Während die Locals jede Ecke des größten Gletscherskigebietes Österreichs kennen, ist es für andere Freerider bei 1.450 Hektar Gesamtfläche nicht immer einfach, zur rechten Zeit den richtigen Spot zu finden.

Mit 13 beschriebenen Runs im freien Skiraum hat der Stubaier Gletscher es einfacher gemacht sich abseits der Piste zu orientieren. In der Off-Piste-Map sind die Runs eingezeichnet und beschrieben, online gibt’s die GPS-Tracks zum Downloaden und mit Streckenvideos kann man sich auch ein ganz gutes Bild davon machen. Welches sind nun aber die besten Runs? Und wo braucht es perfekte Technik und Top-Kondition? Eine fachkundige Jury bestehend aus Kennern hat die Top Five gewählt.

Die Jury
Patrick Ribis – staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, Inhaber des Freeride Centers Stubai; Aline Bock – Profi-Snowboarderin, Freeride World Tour Champion 2010; Simon Wohlgenannt – Skilehrer und Skiführer; Kästle Guide Team; Tobias Wohlmannstetter – Freeride World Qualifier Riderm; Daniela Hochmuth – Freeriderin, Präsidentin von POW (Protect Our Winters) Austria

Die Top Five

Die Wildspitz
„Der Klassiker am Stubaier Gletscher“, sagt Patrick Ribis, Inhaber des Freeride Centers Stubai. „Von der Bergstation der Doppelsesselbahn Wildspitz geht es gleich von null auf hundert bzw. 45 Grad Steilheit. Stürzen ist hier nicht erlaubt. Man muss wirklich sauber auf der Kante stehen.“
„Bei wenig Schnee sind die Rinnen eng und lassen erste Gefühle vom Steilwandfahren aufkommen. Hardbeat im Frühwinter. Unten raus wird’s immer interessant. Nimmt man die enge Passage zwischen den Felsen, wo der Turn perfekt gesetzt werden muss – oder einfach laufen lassen und rausspringen? Oder gleich ganz nach links zum fetten Drop? Hier geht’s das erste Mal um Entscheidungen“, erzählt Daniela Hochmuth, Präsidentin von POW Austria.

Highway I und II
„Highway I und II sind für mich perfekt zur Eröffnung der Freeride Saison. Sollte im Herbst schon genügend Schnee gefallen sein, kann man sich mit leichtem Zugang von der Bergstation der 8er-Sesselbahn Rotadl an recht steiles Terrain herantasten (35 bzw. fast 40 Grad). Der Run ist relativ kurz und somit gut überschaubar. Achtung: schnell und häufig früh morgens schon „Zerfahren“. Daher: The early bird catches the POW“, meint Profi-Snowboarderin Aline Bock.

North Face
„Der Name ist Programm und gerade am Stubaier Gletscher ein Run der Freeride Herzen höher schlagen lässt. Er beginnt an der Bergstation 8er-Sesselbahn Rotadl mit einer flachen Zufahrt die sich zum Jibben und Aufwärmen bestens eignet bevor es dann richtig los geht mit den steilen und sehr abwechslungsreichen Varianten. Und gerade das ist das Spezielle an diesem Run. Er bietet viele unterschiedliche Varianten mit unterschiedlichen Charakteristiken: Cliff Zonen mit leichten bis anspruchsvollen Cliff Drops, weite Rinnen für Powder Sprays und auch steilere Abschnitte – ein Run der jedes Mal Spaß macht“, weiß Simon Wohlgenannt vom Kästle Guide Team.
Dani Hochmuth fährt den Run in der Gletschersaison hundertmal, um sich für größere Projekte im Winter aufzuwärmen. „Relativ wenig Sharks im Vergleich zu anderen Runs. Mit mehr Schnee stehen in diesem Territorium verspielte Turns im Vordergrund“.

Fernau Xpress
Weite Hänge tun sich auch von der Bergstation Schlepplift Eisjoch auf dem Weg in die Fernau auf und ermöglichen unzählige Turns. (Achtung vor Gletscherspalten im Frühwinter und vor sharkigem Terrain im unteren Bereich.) Aline Bock ist ein absoluter Fan dieses Runs. Hier kann sie bei guten Schneeverhältnissen in fetten Turns kreativ sein und einfach nur ihre eigene perfekte Linie in den Schnee ziehen.

Cannonball
Der Name ist Programm und überzeugt alle Profis der Jury voll und ganz. Zuerst beginnt es von der Bergstation Eisgrat aus ganz gemütlich mit feinem Jib-Gelände, bevor man dann in das Kanonenrohr einfährt. Die beeindruckende, steile Rinne spuckt einen unmittelbar vor der Piste wieder aus. Man fühlt sich wie eine menschliche Kanonenkugel. Der „Cannonball“ ist ein perfekt, verspieltes Gelände mit hoher Schneesicherheit, hat wenig Sharks und ist einfach lustig zum Laufen lassen.

Publiziert in Reports