Knowledge - Tipps zur Pflege von Funktionsbekleidung

Von Dennis Forte am 19.Nov. 2008

Funktionsbekleidung ist eigentlich nicht wirklich pflegeintensiv - wenn sie jedoch falsch behandelt wird, kann sie rasch einen Teil ihrer Funktion verlieren. Damit Outdoor-Kleidung seine Funktion und damit seine speziellen Eigenschaften behält...


Knowledge

Tipps zur Pflege von Funktionsbekleidung


Funktionsbekleidung braucht nur wenig, dafür aber spezielle Pflege.

geschrieben am: 19. November 2008
geschrieben von: Lorenzo Rieg  

Funktionsbekleidung ist eigentlich nicht wirklich pflegeintensiv - wenn sie jedoch falsch behandelt wird, kann sie rasch einen Teil ihrer Funktion verlieren. Damit Outdoor-Kleidung seine Funktion und damit seine speziellen Eigenschaften behält, gilt es einige Grundsätze zu beachten.


1. Funktionsbekleidung mit wasserdichter Membran
Eine PTFE-Funktionsmembran, wie etwa das bekannte Gore-Tex®, funktioniert dadurch, dass das Material sehr viele sehr kleine Poren hat, durch die Wassertropfen bzw. flüssige Wassermoleküle nicht eindringen können - die deutlich kleineren Wasserdampfmoleküle aber hinausgelangen. Das nennt man dann "Atmungsaktiv".

Wenn diese Poren verstopfen, gelangt keine Feuchtigkeit mehr hindurch und die "Funktion" der Membrane ist dahin. Um die Atmungsaktivität wieder herzustellen, muss die Jacke oder Hose also gewaschen werden. Man wäscht dabei allerdings immer auch einen Teil der DWR (durable water repellent = Imprägnierung) herunter. Zwar lässt sich das Kleidungsstück später neu imprägnieren, aber so gut wie ab Werk wird das leider nicht mehr.

Auf gut deutsch bedeutet das, dass Funktionsbekleidung mit jedem Waschen weniger wasser-abweisend wird. Wenn sie nicht mehr wasserabweisend ist so bedeutet das zwar nicht, dass man nass wird (denn Wasserdicht ist ja die Membrane), nur kann die Jacke eben nicht mehr richtig atmen, wenn sie sich mit Wasser vollsaugt.

Wenn das Waschen wirklich notwendig wird, am besten nach den folgenden drei Schritten vorgehen:

a) Waschen
Man sollte auf jeden Fall ein spezielle Waschmittel für Funktionsbekleidung und auf keinen Fall Weichspüler verwenden. Einfach der Anleitung auf der Verpackung folgen. Außerdem darauf achten, dass mit klarem Wasser möglichst alle Waschmittelrückstände ausgewaschen werden. Wenn die Maschine eine Funktion für "erweitertes Spülen" bietet, sollte diese auf jeden Fall genutzt werden.

b) DWR reaktivieren
Sobald die Jacke/Hose aufhört Wasser abzuweisen - und auf jedem Fall nach dem Waschen - sollte man die DWR reaktivieren. Das funktioniert sehr gut mit Wärme. Man kann dazu einen normalen Haarföhn verwenden und föhnt damit einfach eine Weile von außen auf das Kleidungsstück. Die Kleidung sollte so schnell wie möglich trocken sein. Man kann auch den Trockner verwenden, aber nur, wenn es die Kleidung ausdrücklich aushält (siehe Ettikett).

c) Imprägnieren
Imprägnieren ist das Erneuern der DWR. Diese nutzt sich mechanisch ab, etwa durch Bewegung oder durch das Tragen eines Rucksacks, oder eben beim Waschen der Bekleidung. Man sollte dazu ein geeignetes, silikonfreies Imprägnierspray kaufen. Das gibt es von verschiedenen Herstellern. in Form von Sprays. Jetzt gilt: "viel hilft viel", also beim draufsprühen nicht zu sparsam sein.

Danach unbedingt wie zuvor beschrieben mit Wärme aktivieren. Dann sollte die Kleidung wieder wasserabweisend sein. Diese neue Imprägnierung ist allerdings, wie bereits erwähnt, nie so effektiv wie die Ursprüngliche, sie wird auch schneller wieder abgenutzt bzw. abgewaschen.

2. Fleece und Funktionsunterwäsche
Fleece und auch Funktionsunterwäsche kann man gut in der Waschmaschine waschen. Ein Fleece am besten nicht über 40°C, die rauere Seite des Fleece beim waschen nach innen und etwas weniger Waschmittel verwenden als angegeben. Als Waschmittel nimmt man am besten Microseife, damit bleibt das Fleece länger flauschig. Die Funktionsunterwäsche einfach ganz normal nach Etikett waschen. Was man allerdings auch hier vermeiden sollte ist der Einsatz von Weichspülern.

Fleece und Funktionsunterwäsche kann und sollte man schon oft genug waschen. Man hat dadurch keinen Verlust der Funktion zu befürchten. Wäscht man zu selten, verklebt der Schweiß die atmungsaktiven Poren und verschlechtert die Funktion. Außerdem richt es schnell sehr unangenehm.

3. Daunen-/ Kunstdaunenprodukte
Man sollte diese Kleidungsstücke möglichst nicht auf einem Kleiderbügel aufbewahren und beim zusammenpacken nicht rollen oder zusammenlegen, sondern stopfen. Um die bestmögliche Effektivität zu erhalten, sollte man Daunen bzw. Kunstdaunenbekleidung vor dem Benutzen immer noch mal kurz aufschütteln und nach dem Benutzen möglichst gut und lange auslüften.

Diese Art der Funktionsbekleidung leidet sehr stark unter dem Waschen. Normalerweise können die Kleidungsstücke bei 30-40°C in der Waschmaschine gewaschen werden. Handwäsche ist noch schondender, dadurch kann man die Lebensdauer entscheidend verlängern. Sehr wichtig ist das richtige Waschmittel. Es gibt spezielle Waschmittel für Daune und für Kunstfaserprodukte.

Normales Waschmittel entzieht den (Natur-)Daunen ihren natürlichen Fettanteil, dadurch werden diese brüchig, zerbrechen beim nächsten zusammenpacken, und das war es dann mit der Isolation. Sehr wichtig ist auch hier das gründliche ausspülen.

Das Trocknen ist sehr kompliziert und aufwendig. Im Trockner funktioniert es wohl ganz gut, wenn man einen Tennisball mit in den Trockner gibt, das verhindert das verkleben der Daunen. Ich versuche immer die verklumpten Daunen mit den Händen vorsichtig auseinander zu reiben und die Kleidung auf einem Wäschenständer oder einem Tisch zu trocknen. Dabei mehrmals wenden und aufschütteln.

Generell gilt für diese Produkte aber: So wenig wie möglich waschen, lieber mal ein paar Tage auslüften. Keine weiteren Bilder vorhanden
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