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Donnerstag, 04 März 2021 14:15

Ischgl: Closed for 2020/21

Nicht sehr überraschend, dennoch traurig: Ischgl hat bekannt gegeben, dass die laufende Wintersaison 2020/21 nun endgültig abgesagt wird. Noch keinen einzigen Tag in diesem Winter sind in Ischgl die Lifte gelaufen, nun haben Vorstand und Aufsichtsrat der Silvrettaseilbahn AG hinter die Wintersaison 2020/21 endgültig einen Haken gesetzt.

„Für uns war und ist es zentral, kein unnötiges Risiko einzugehen, denn die Gesundheit von Gästen, Mitarbeitern und Einheimischen hat oberste Priorität. Leider haben sich die Voraussetzungen für eine Aufnahme des grenzüberschreitenden Skibetriebs in der Silvretta Arena in den letzten Wochen sukzessive verschlechtert; angesichts des nach wie vor beunruhigenden Infektionsgeschehens, der verschärften Reiserestriktionen und der noch immer fehlenden Perspektiven für Öffnungsschritte in Gastronomie und Hotellerie ist eine Aufnahme des Skibetriebes für uns weniger denn je vertretbar. Die Entscheidung, nicht mehr in die Wintersaison zu starten, war daher alternativlos“, betonen Markus Walser und Günther Zangerl, die Vorstände der Silvrettaseilbahn AG. Trotz umfangreicher Investitionen und Planungen hinsichtlich Gesundheits- und Sicherheitsstandards konnte kein einziger Skitag in Ischgl stattfinden.

Besonders die unterschiedlichen Vorschriften in Österreich und der Schweiz machten eine Öffnung des grenzüberschreitenden Skibetriebs – elf Lifte enden unmittelbar an der Staatsgrenze – unmöglich. Diese Problematik habe sich in den letzten Wochen weiter zugespitzt. Die aktuellen Ansagen der Politik hätten letztendlich den Ausschlag gegeben, von einer Öffnung noch diesen Winter abzusehen.

„Natürlich blutet uns das Herz, dass wir angesichts der perfekten Schnee- und Pistenbedingungen und des traumhaften Wetters in diesem Winter keine Gäste bei uns begrüßen können. Gleichzeitig war es uns ein zentrales Anliegen im Tal ein umfassendes Wintersportangebot für Einheimische zu ermöglichen“, betont Alexander von der Thannen, Obmann des Tourismusverband Paznaun – Ischgl. So bleiben verschiedene Wintersportanlagen und die Skigebiete See, Kappl und Galtür auch weiterhin geöffnet.

Den Blick richtet man in Ischgl auf die Sommersaison bzw. den Winter 2021/22, der am 25. November 2021 starten soll. Planungsunsicherheit hin oder her: Die umwerfende Paznauner Bergkulisse wird auch im Herbst noch stehen und beeindrucken.

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Dienstag, 19 Februar 2019 09:39

Powderparadies Paznauntal

“Ischgl ist nur einmal im Jahr!”


Manchmal darf man sich das öfter antun, denn Ischgl kann weitaus mehr als Party und Jet-Set! Das riesige Resort im Paznauntal kann als waschechte Freeride-Destination bezeichnet werden.
Vom extremen Gelände bis zu einfachen „Soulruns“ – in Ischgl finden Freerider für alle Bedingungen das richtige Terrain. Und das Beste daran: Die meisten Abfahrten verstecken sich in unmittelbarer Nähe der Lifte.
Was Ischgl als Freeride-Destination ausmacht? Weite Hänge. Verspielte Kuppen und Mulden. Ganz viel Platz. Und dank einer Höhe von über 2.000 Metern und der besonderen geografischen Lage, genügend Neuschnee. Freerider haben hier die Wahl zwischen einer Vielzahl an Variantenabfahrten und Freeridetouren. Aus dem Lift aussteigen und einmal abbiegen reicht meist aus und schon ist man abseits der präparierten Pisten, kann ungestört seine Lines im Pulverschnee ziehen und ganz für sich sein. Die Bandbreite reicht dabei von steilen Couloirs für Experten bis hin zu flachen Powderfeldern, die auch von weniger erfahrenen Freeridern noch befahren werden können. Wer auf Nummer sicher gehen oder einen entspannten Tag abseits der Pisten erleben will, holt sich einen erfahrenen und ortskundigen Guide aus der Skischule Ischgl an seine Seite.

Drei Freeride-Abfahrten für jedes Level

Leicht: „Nederberg“ Piz Val Gronda

Die leichte Abfahrt mit ca. 750 Höhenmetern beginnt direkt an der Bergstation der Piz Val Grondabahn und führt Freerider über weite Hänge hinunter ins Fimba. Hier ist man ganz ohne Aufstieg plötzlich mitten im Backcountry und kann die Stille und Natur genießen. Zurück ins Skigebiet geht es über den Skiweg der Heidelberger Hütte.

Mittel: „Höllkar Seite“

In das im Durchschnitt 28 Grad steile und sehr weitläufige Face dieser mittelschweren Abfahrt (ca. 300 Hm) zu gelangen, ist nicht aufwendig. Ab geht es gleich in der ersten Kehre von Piste Nr. 32. Von dem mehr oder weniger ausgesetzten Grat lässt sich die ganze Flanke einsehen und jeder kann seine optimale Line wählen. Aber Achtung: Wintersportler, die mit der Höllkarbahn unterwegs sind, können eure Turns genau beobachten.

Schwer: „Velillrinnen“

Die schwierigen „Velillrinnen“ sind direkt und ohne Aufstieg von Piste Nr. 4 erreichbar. Die Abfahrtslänge variiert zwischen 250 und 400 Höhenmetern. Diese Runs sind nichts für Anfänger oder schwache Nerven! Gute Freerider finden hier im bis zu 40 Grad steilen Gelände jedoch Spaß ohne Ende.

Auf den Spuren der weltbesten Freerider

Variantenreich steil und mit atemberaubendem Bergpanorama: Abseits der Pisten eröffnet sich in Kappl ein Powder-Paradies für Freerider. Und das mit easy Access: Denn nahezu alle Freeride-Runs starten von den Bergstationen der Alblittkopf- bzw. Alblittbahn. Trotzdem ist der Wettstreit um unverspurte Hänge hier gering. An der Bergstation der Diasbahn befindet sich eine Freeride Infotafel mit LVS-Checkpoint, um sich über die aktuelle Lawinenwarnstufe, Schneehöhe und Temperatur zu informieren und die Funktionsfähigkeit des Lawinenpieps zu überprüfen. Zudem hat die örtliche Skischule Kurse für Anfänger im Angebot, berät beim Aussuchen des richtigen Materials und zeigt Freeridern die besten Spots und Runs im Backcountry.

Die Hoachgarten Variante befindet sich zwischen der Alblittkopfabfahrt und der Lattenabfahrt. Das knackige, 45 Grad steile Gelände bietet eine Vielzahl an kurzen, felsdurchsetzten Runs. Wer es einfacher haben will, wählt die Hartlasrinne: Im oberen Bereich noch ca. 35 Grad steil, flacht sie jedoch zunehmend ab und wird weitläufig. Nach knackigen 1.000 Höhenmetern wartet der Doppelsessellift Gongall der Freerider wieder bequem zurück ins Skigebiet befördert.

Den Einstieg in die Freeride Variante Steiger erreichen Powder-Enthusiasten nach der Auffahrt mit der Diasbahn und zwei weiteren Sesselliften zum Lattenjoch. Nach einer Hangquerung unter der Hohen Spitze wartet ein kupiertes Terrain, das sich perfekt für große Turns eignet. Hier geht es über 500 Höhenmeter bergab bis zum mächtigen Lawinenwall und von dort zurück ins Skigebiet.

Das Highlight in Kappl sind die Hänge der Quellspitze. Das Face, das auch bei den Freeride-Contests für den Wettkampf genutzt wird, steht allen Ridern offen, die Pro-Luft schnuppern möchten. Vom Ausstieg des 4er-Sessellifts Ablittkopf und einer Querung zum Grat ist die Quellspitze mit einem halbstündigen Hike erreichbar. Aber Vorsicht: Der Fußmarsch über den Grat und das Befahren der Quellspitz-Hänge sollte nur bei absolut sicheren Lawinenverhältnissen angegangen werden.

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Montag, 18 Februar 2019 06:58

Lawinenprävention: Zwanzig Jahre nach Galtür

Lawinenschutz seit Galtür 1999

20 Jahre nach der Lawinenkatastrophe in Galtür hat sich viel getan in Sachen Lawinenschutz. Aber inwieweit lässt sich die weiße Gefahr in den Griff bekommen? Eliane Droemer hat Dr. Rudi Mair vom Lawinenwarndienst Tirol befragt zu den Möglichkeiten und Grenzen des heutigen Katastrophenschutzes.

Dass Rudi Mair nach Worten sucht, kommt nur selten vor. Der international renommierte Lawinenexperte, Meteorologe und Glaziologe, ist Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol und hat in dieser Funktion auch schon 1999 das Lawinenunglück von Galtür erlebt. Mit seiner wort- und bildgewaltigen Eloquenz ist er beliebter Interviewpartner der Medien, aber den Anblick von Galtür kann er nur schwer beschreiben.

Rudi, Du warst damals schon Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. Wenn du an den 23. Februar denkst, wie hast Du das empfunden?

Das war damals schon insofern schlimm, als es sich gegen 16 Uhr ereignet hat, die Straßen nach Galtür waren meterhoch verschüttet, also der Ort war über den Landweg schon mehrere Tage nicht mehr erreichbar, und aufgrund von Dunkelheit und vor allem des extrem schlechten Wetters war absolut keine Möglichkeit zu Fliegen. Das heißt, die erste Nacht war die Bevölkerung mit den Gästen komplett auf sich allein gestellt. Da mussten sie selbst die ganzen ersten Maßnahmen treffen, nach Verschütteten suchen, ausgraben, also das war sicher …heftig.

Wann konntest Du zum Unglücksort?

Zwei Tage später, als es wieder möglich war reinzufliegen. Wenn man das nicht gesehen hat, glaubt man´s fast nicht.

War die Katastrophe absehbar?

Es war mir klar bei der dritten Woche mit Schneefall, irgendwann wird es krachen. Erst hat man eine bestimmte Wetterlage und daraus ergibt sich ein bestimmter Schneedeckenaufbau und genau wegen diesem Aufbau passieren dann diese Lawinen. Aber Du weißt nicht wo, Du weißt nicht wann und Du kannst überhaupt nichts mehr dagegen tun. Immer diese Abfolge: Wetter, Schneedecke, Lawine…

Das heißt, nach den zwei Lawinen im Paznauntal war die Situation nicht ausgestanden…

Wir wussten überhaupt nicht, was noch passieren wird. Betroffen waren mehrere Bezirke in Tirol, wo große Lawinen zu erwarten waren: Imst, Landeck, mit Kaunertal, Stanzertal, Reutte… es waren an die 115.000 Menschen, die davon betroffen waren. Selbst wenn es vom Wetter her gegangen wäre, diese alle zu evakuieren, es hätte Tage gedauert. Im Kaunertal war die Situation noch kritischer von der Lawinensituation her als in Galtür.

Wäre es möglich gewesen, frühzeitig zu evakuieren?

Frühzeitig auf Verdacht hin ein ganzes Dorf evakuieren, wie z.B. Ischgl mit vielleicht 10.000 Personen eine Woche vorher zu evakuieren und dann schwächt sich das Wettermodell ab… da muss man viele Faktoren abwägen. Das muss man einfach realistisch sehen - Evakuierungen bringen auch logistische Herausforderungen, die nicht immer ganz einfach zu lösen – bei Notwendigkeit aber wichtig sind. Beispielsweise in einem engen Tal: Da kannst Du auch nur eine bestimmte Anzahl von Flugbewegungen machen. Da kannst Du nicht 100 Hubschrauber hineinschicken. D.h. Du musst Korridore zum Rein- und Rausfliegen schaffen, es kann nur in bestimmten Abständen geflogen werden, es muss viel bedacht werden.

Und Maßnahmen oder Handlungsempfehlungen für vor Ort?

Klar wäre eine Maßnahme in den Keller zu gehen – das ist Gästen, die sich auf einen tollen Skiurlaub gefreut haben, schwer zu vermitteln.ich glaube das war 1689, da war in Galtür auch eine kritische Lawinensituation. Die Bewohner haben das erkannt und das einzig Sinnvolle gemacht und sind in die Keller gegangen. Und was ist passiert… es ist eine große Lawine abgegangen, die hat den Bach über Stunden aufgestaut, es hat sich ein See gebildet, schließlich die Keller geflutet und 29 Menschen sind ertrunken. Es ist also nicht so, dass es ein gewisses Schema F gibt, dem man folgen kann.

Was hat sich seither beim Katastrophenschutz bzgl. Lawinen verändert?

Der Katastrophenschutz hinsichtlich Lawinen ist in Tirol sehr gut. Inzwischen gibt es klare Warnschwellen. Z.B. wenn wir wissen, dass innerhalb von 3 Tagen 100 cm oder mehr Schnee fallen wird, dann werden sofort alle Entscheidungsträger, Politiker, Baubezirksämter, Straßendienste und weitere vorgewarnt. Und dann tritt automatisch auch ein Einsatzstab Krisenstab zusammen, der täglich die Lage bespricht. Im Vergleich zum Jahr 1999 sind wir heute noch besser vorbereitet. Wobei man sagen muss, das Ereignis an sich, das kann keiner verhindern. Da würde nur ein Schnee-Ausschalter helfen und den hat niemand. Aber man kann vorbereitende Entscheidungen zum bestmöglichen Schutz der Bevölkerung treffen wie z.B. Straßensperren.

Wenn man an die Situation vor einem Monat denkt, als im Januar teilweise Lawinenwarnstufe 5 bestand und Du gefühlt auf allen TV-Kanälen davor gewarnt hast, abseits zu gehen…

Ja, hinzukommt, dass die meteorologischen Prognosen in den letzten Jahren nochmal enorm an Güte gewonnen haben. Da ist man heute sicher wesentlich besser vorbereitet. Inzwischen haben wir auch deutlich mehr Wetterstationen und Daten. Gerade die Ereignisse mit dem Schneefall im Januar, da kann man sagen, die Vorhersage stimmt auf den Zentimeter genau, wir wissen wann hört es auf zu schneien, wann setzt Wind ein… und können entsprechend damit arbeiten.

Und ist das Absprengen von Lawinen eine wirksame Maßnahme?

Sprenganlagen sind ein zweischneidiges Schwert. Im Prinzip geht es beim Sprengen darum, vorher den Schnee portionsweise auszulösen, so dass in den Anbruchgebieten nie zu viel Schnee ist, also die Lawinen nie so groß werden können. Das kann aber nur dort durchgeführt werden, wo ich sicher bin, dass ich keine Zerstörungen anrichte wie es in einem Siedlungsbereich der Fall wäre. Ein Beispiel ist die Straße von Ischgl nach Galtür, da ist der gefährdete Bereich ca. 150 Meter lang, da sperrt die Polizei die Straße und prüft mehrfach, dass tatsächlich niemand in dem Bereich unterwegs ist und dann wird die Lawine ausgelöst. Die Straße wird geräumt und kann wieder freigegeben werden.

In Galtür gibt es inzwischen auch bauliche Schutzmaßnahmen…

Was sich seit damals verändert hat und was ich eine tolle Sache finde, ist der integrale Lawinenschutz. Hier gibt es permanente Maßnahmen wie Gefahrenzonenpläne und temporäre Maßnahmen wie Sperrungen oder Sprengungen. Dann unterscheidet man noch zwischen aktiven und passiven Maßnahmen.

Die Gefahrenzonenpläne werden auch aufgrund der Lawinenchronik erstellt. Da fließen historische Daten ebenso ein wie aktuelle Einschätzungen: Das Wissen über Lawinenabgänge der letzten paar hundert Jahre. Und wenn da nie eine Lawine abgegangen ist in der Größe, dann nimmt man an, dass das nach menschlichem Ermessen sicher ist.

"Wobei, was man klar sagt zum Thema Lawine, das einzige was sicher ist, hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht und kann man nicht einschätzen."

Es muss auch irgendwo eine Sinnhaftigkeit haben, der Maßnahmen die man trifft. Die Bauwerke sind auf 150 Jahre dimensioniert, da man in der Regel sagt, so ein Ereignis tritt alle 150 Jahre auf

Das heißt, ein Restrisiko bleibt bestehen?

Tirol ist ein alpines Naturland mit jeder Menge Berge und jeder Berg hat zig Hänge. Und jeder Hang der steil genug ist, ist ein potentieller Lawinenhang, das ist so. Und trotz aller Maßnahmen muss man ganz ehrlich sein, wenn wir wieder einmal so eine Wettersituation haben, wo es zwei, drei Wochen durchschneit ohne Pause – das sind herausfordernde Situationen. Eine einhundertprozentige Sicherheit kann nie gewährleistet werden, aber wir bereiten uns bestmöglich auf alle Eventualitäten vor.

Viele Regionen haben ihre Naturgefahren wie Hochwasser im Donauraum, Sturmfluten an der Nordsee oder Tsunamis in Indonesien. Mit den Naturereignissen müssen wir umgehen, wir können sie nicht verhindern. Wir können nur schauen, dass die Auswirkungen möglichst gering sind und dass man vorbereitet ist. Dass es möglich ist, effektive Maßnahmen zu treffen, schnell zu helfen und mit dem Ereignis so umzugehen, dass man sagen kann: das war professionell.

Und wir Freerider und Tourengeher profitieren inzwischen ja von Eurem grenzübergreifenden Lawinenlagebericht avalanche.report

Hier fließen pro Tag alle Informationen ein von 200 Messstationen, bis zu 20 Schneeprofile und bis zu 50 Berichte von externen Beobachtern und Mitgliedern der Lawinenkommission. Zudem verschaffen wir uns einen Überblick durch rund zehn Kontrollflüge pro Saison und drei Geländegänge in der Woche um das Gesamtbild für den Lagebericht zu vervollständigen. Diese synoptische Zusammenschau ergibt aus vielen Daten und Erfahrungen eine ausgezeichnete Analyse für das Gesamtbild.

Wenn eure 200 Messstationen alle 10 Minuten Daten liefern, sind das ja 288.000 am Tag… wie passen die in die Zusammenschau hinein?

So leistungsfähig ist mein Bio-Prozessor! Na Scherz, Hier geht es darum, den Verlauf der Messwerte zu erfassen und Messfehler auszusortieren – sowas sehen wir auf einen Blick und können zusammen mit unserer Erfahrung daraus eine flächige Kartendarstellung entwerfen. Deshalb wird ein Prognostiker auch niemals durch einen Computer ersetzt werden können. Übrigens: Bis auf Brieftauben und Rauchzeichen kommunizieren wir Wir kommunizieren den Lagebericht auf allen Kanälen – dazu zählen Social Media, SMS- und auch Whats-App-Nachrichten.

Vielen Dank für das ausführliche Gespräch und die Informationen Rudi!

Galtür heute
Mit seiner unaufgeregten Art hat der Wintersportort Galtür sich als alpine Familiendestination etabliert, die zudem für Langläufer und Freerider interessante Angebote parat hat. Exemplarisch für die Fähigkeit der Bewohner, zuversichtlich das Beste aus der Situation zu machen, steht das mehrfach ausgezeichnete Museum Alpinarium. Die Besonderheit: Es ist Teil einer der beiden massiven Schutzmauern, die nach 1999 errichtet wurden, und hat sich auch als Gedenkstätte zum wahren Touristenmagnet entwickelt. Zur Verbesserung des Lawinenschutzes wurden zudem Dämme und Stützverbauungen im Anbruchgebiet der Lawinen errichtet sowie eine Wetterstation.

Wie die Galtürer das Geschehene menschlich bewältigt haben, ohne Zwistigkeiten, ohne Schuldzuweisungen oder Prozesse, das nennt der damalige Tiroler Landeshauptmann Wendelin Weingartner „Das kleine Wunder von Galtür“. In einer Dokumentation rund 10 Jahre nach dem Unglück brachte es der 2014 verstorbene Franz Lorenz, eine große Paznauer Persönlichkeit, der durch die Lawine seine Frau und seine Schwiegertochter verlor, auf den Punkt. Der Alt-Hüttenwirt der Jamtalhütte: „Galtür ist der schönste Platz auf der Welt. Mit den Risiken, die dieses „Schönsein“ in sich birgt, muss man leben.“


Info: Das passierte in Galtür 1999
Im Februar 1999 fiel in zehn Tagen eine Schneemenge wie sie statistisch gesehen nur alle 300 Jahre vorkommt. Der Neuschneezuwachs im Hochgebirge betrug ein bis zwei Meter innerhalb von zwei bis drei Tagen bei einer Gesamtschneehöhe von über vier Meter. Am 23.2.99 zerstörte die vom Grieskogl abgehende Lawine zwölf Häuser in Galtür auf einer Breite von 800 Metern. Zwei Ortsteile waren über fünf Meter hoch vom hart gepressten Schnee verschüttet. Wegen des schlechten Wetters erreichten die Rettungsmannschaften erst am nächsten Morgen den Ort und konnten 40 Personen lebend ausgraben. Am gleichen Tag wurden im nahegelegenen Weiler Mathon vier Häuser von einer weiteren Lawine verschüttet. Der Schnee war tonnenschwer, mit Motorsägen mussten sich die Helfer vorarbeiten um mögliche Überlebende zu finden. Was sich dahinter an Leid und Emotionen verbirgt, kann man bestenfalls erahnen. Insgesamt wurden 400 Helfer mit 42 Hubschraubern eingeflogen. 38 Lawinentote forderte die folgenschwere Lawinenkatastrophe. 12.500 Personen wurden ausgeflogen.

Quelle u.a.: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik 2008

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2* Open Faces Kappl-Paznaun & 2* Open Faces Juniors Kappl-Paznaun

Bei idealen Bedingungen sorgte Kappl-Paznaun für einen Auftakt nach Maß in den Open Faces Freeride Series 2018. Nachdem der erste Bewerb aufgrund der Wettersituation erst einmal um zwei Wochen nach hinten verschoben werden musste, präsentierte sich das Backcountry von Kappl-Paznaun mit strahlendem Sonnenschein und frischem Powder von seiner besten Seite. Die sechste Saison der Qualifier-Tour wurde mit einem top besetzten Starterfeld von 73 Ridern aus 12 Nationen auf der 2800 Meter hohen Quellspitze eingeläutet.

Am besten umgesetzt haben ihre Line am Auftaktwochenende unter anderem drei Lokalmatadore: Bei den Ski-Damen stand mit Stefanie Noppinger eine ehemalige österreichische Freeridemeisterin ganz oben auf dem Stockerl. Sie konnte sich gegen Valeria Apostolo aus Italien und Elena Mitrengova aus Bulgarien durchsetzen: „Es ist ein tolles Gefühl, gleich zu Beginn der Saison ein so tolles Ergebnis einzufahren“, so die glückliche Siegerin. Bei den Snowboarderinnen sicherte sich Christine Innerhofer den ersten Platz bei den Damen vor Bojana Chalakova aus Bulgarien und Barbora Stevulova aus der Slowakei.

Einen österreichischen Doppelsieg gab es bei den Snowboard Herren: Matthias Zauner konnte sich nach zweijähriger Contest-Abstinenz den ersten Platz vor seinem Landsmann Simon Holzknecht sichern. Der dritte Platz ging an den Belgier Lars Peirtsegaele. Bei den Ski Herren war Tobias Wohlmannstetter (GER) nicht zu schlagen: „Ich hab nicht damit gerechnet, dass ich heute hier gewinne, vor allem, da ich das Face erst einmal gefahren bin. Ich bin einfach ganz locker an die Sache rangegangen und ohne Druck gefahren, vielleicht war das mein Geheimnis“, erklärte er nach dem Contest. Martin Krautschneider sicherte sich den zweiten Platz, Vorjahressieger Tao Kreibich schaffte es als Dritter aufs Podest.

Auch die Youngsters durften sich innerhalb eines 2*FJT-Bewerbs der Quellspitze stellen. Markus Krispler konnte sich vor Jeremy Graus den ersten Platz sichern, der Deutsche Luca Schwieder komplettierte wie schon im Vorjahr als Dritter das Podest der Ski Herren. Der Bewerb der Juniors bildetet auch gleichzeitig die mehr als geglückte Generalprobe für die Freeride Junior World Championships, welche vom 21. bis 23. März ebenfalls in Kappl-Paznaun ausgetragen werden.

1* Open Faces Alpbach & 2* Open Faces Juniors Alpbach

Nur eine Woche später fanden die Open Faces Freeride Series im Skijuwel Alpbach ihre Fortsetzung. Obwohl sich das Face bei wechselhaften Wetterbedingungen von seiner schwierigen Seite präsentierte, wagten sich 74 Rider aus zehn Nationen auf den 2127 Meter hohen Gipfel des Wiedersberger Horns. Special der diesjährigen Auflage waren einige zusätzliche „Take Offs“ - eigens für den Qualifier gebaute Kicker im Face - die den Ridern die Möglichkeit gaben, die Jury mit zusätzlichen Tricks zu überzeugen.

Als Sieger bei den Ski Herren ging Philipp Koller hervor: „Ich bin super happy mit meinem Run. Die „Take Offs“ waren extrem cool, da bin ich auch volles Risiko eingegangen. Das hat sich am Ende bezahlt gemacht.“ Hinter Koller reihten sich Bernhard Gigler und Vorjahressieger Markus Breitfuß ein. Einen österreichischen Doppelsieg fuhren bei den Snowboardern Andreas Kroh und David Pickl ein, Dritter wurde der Deutsche Gert Goelen.

Bei ihrer Contest-Premiere war Lisa-Maria Ulz bei den Ski Damen nicht zu schlagen: „Ich hätte nie damit gerechnet heute hier zu gewinnen, da es für mich der erste Qualifier-Contest überhaupt ist. Dass es dann so ausgeht, ist einfach nur genial“, erklärte die strahlende Gewinnerin. Dahinter reihte sich die Deutsche Nina Keysberg ein, Platz drei erkämpfte sich Elisabeth Auer. Das Podest der Snowboard Damen präsentierte sich international: Bojana Chalakova aus Bulgarien sicherte sich, nach dem zweiten Platz beim 2*FWQ in Kappl-Paznaun, in Alpbach den Sieg. Zweite wurde die Deutsche Maria Greither, Dritte die Österreicherin Stefanie Knapp.

Seinen zweiten Sieg in Folge feierte am vergangenen Wochenende Markus Krispler beim Juniors-Bewerb. Der zweite Platz ging an Elias Meister, der dritte an Carver Rodman aus den USA. Bei den Damen konnte Jill Frey aus Deutschland den Bewerb für sich entscheiden, vor den beiden Österreicherinnen Vicky Candlin und Christiane Freimann.

Weitere Open Faces Freeride Series Termine 2018:
23. bis 25.02.2018: 3* Open Faces Silvretta Montafon
02. bis 04.03.2018: 2* Open Faces Gastein
21. bis 23.03.2018: Freeride Junior World Championships Kappl-Paznaun
06. bis 08.04.2018: 4* Open Faces Obergurgl-Hochgurgl

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Montag, 23 Januar 2017 12:31

Open Faces Start in Kappl

Kappl-Paznaun präsentierte sich für die Open Faces Freeride Contests mit perfekten Bedingungen als Freeride-Spot nach Lehrbuch. Dabei konnten beim 2*-FWQ durch Snowboarderin Mara Neumayr und Freeskier Tao Kreibich zwei österreichische Heimsiege gefeiert werden. Bei den Ski-Damen setze sich Malene Madsen (DEN), bei den Snowboard-Herren Koen Goris (BEL) durch.
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Mittwoch, 14 Januar 2015 18:11

Open Faces Stopps in Kappl verschoben

Das für das kommende Wochenende geplante Freeride-Festival in Kappl muss aufgrund der schlechten Wetterprognosen verschoben werden. Der 2*FWQ OPEN FACES Kappl-Paznaun und der 2* OPEN FACES Juniors Event wurden auf den 20.-22. Februar verschoben.
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Leider heißt es, weiter warten auf Schnee! Die Open Faces Freeride Contest-Crew musste daher heute die Verschiebung des für 25. Jänner geplanten Contests in Kappl-Paznaun bekannt geben. Als Ersatztermin ist der 22. Februar angesetzt.

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