Review: Red Bull Playstreets 2011

Von hans-martin kudlinski am 21.Feb. 2011

Geduldig ließen die Fans der Red Bull Playstreets das vergangene Jahr ohne die vierte Auflage des Events verstreichen. Diese wurde schließlich am vergangenen Samstag in Bad Gastein im Salzburger Land nachgeholt. Den hohen Erwartungen, welche vorab an einen Contest...


Review: Red Bull Playstreets 2011

Review

Ambühl lässt Bad Gastein Kopf stehen

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 21. Februar 2011 Geduldig ließen die Fans der Red Bull Playstreets das vergangene Jahr ohne die vierte Auflage des Events verstreichen. Diese wurde schließlich am vergangenen Samstag in Bad Gastein im Salzburger Land nachgeholt. Den hohen Erwartungen, welche vorab an einen Contest diesen Kalibers gestellt wurden, konnte problemlos entsprochen werden. Mehr als 10.000 Zuschauer wurden Zeuge des spektakulären Sieges Elias Ambühls, der sich im hochklassigen Starterfeld letztendlich durchsetzen konnte. Dass das Interesse an den Red Bull Playstreets aufgrund der einjährigen Pause keineswegs nachgelassen hat, merkt man bereits bei der Ankunft in Bad Gastein am Tag vor dem Contest. Nicht, dass sich der beliebte Wintersportort über eine mangelnde touristische Auslastung sorgen müsste, doch am Wochenende vom 18. - 20. Februar sieht man sich im Gasteiner Tal in den Ausnahmezustand versetzt.

Großer Andrang - großer Aufwand

Schon tagsüber drängen sich zahlreiche Besucher am Rande des Parcours, um diesen genauer in Augenschein zu nehmen. Und was man dabei zu sehen bekommt, nötigt dem Betrachter zweifelsohne eine gehörige Portion Respekt vor den Organisatoren der Veranstaltung ab. Um das Spektakel in diesem Jahr realisieren zu können, hatte man insgesamt 2.000 Kubikmeter Schnee und 85 Kubikmeter Holz verarbeiten müssen.

Das beeindruckende Ergebnis dieser Mühen ist eine ebenso anspruchsvolle wie kreative Slopestyle-Strecke, welche sich kunstvoll durch die Häuserschluchten und über die Dächer im Herzen des Bad Gasteiner Ortskerns schlängelt. Bereits der Inrun auf dem Smith Optics Crowd Gap hat es mit einer Step Down Box in sich und führt den Rider auf einem engen, von Bäumen gesäumten Abschnitt direkt zur One Big Park Corner unterhalb der Hauptsraße. Hat man die ersten beiden Obstacles fehlerfrei absolviert, gilt es, möglichst viel Speed für den anschließenden Marker Völkl Gap Jump mitzunehmen und seinen Trick sicher zu stehen. Was dann folgt ist das Suzuki Road Gap, bei dem die Fahrer in Form eines Step-Downs die Möglichkeit bekommen, weitere Spins in ihren Lauf einzubauen. Die letzte Herausforderung ist schließlich die Red Bull Roof Box auf dem Jägerhäusl.

Ein Parcours, der auf engstem Raum ein Maximum an Variationsmöglichkeiten für die Rider bietet und dabei keine Fehler erlaubt. Kein Wunder also, dass sich das Starterfeld demnach auch aus 18 der momentan besten Slopestyler der Welt zusammensetzt. Eine Mischung, die in Verbindung mit dem Head-to-Head Modus, in welchem der Contest abgehalten wird, für reichlich Spannung sorgt. Auch der einzige deutsche Teilnehmer, Bene Mayr, wollte sich aus diesem Grund im Rahmen einer Foto-Session mir der One Big Park Crew im Snowpark Gastein vorab nicht auf Spekulationen einlassen: "Man kann wirklich nicht vorhersagen, wer am Ende ganz vorne landen wird, denn im Prinzip hat jeder das Zeug dazu und gerade aufgrund des K.O.-Systems werden eventuelle Fehler sofort bestraft."

Überraschendes Ausscheiden einiger Favoriten in der Vorrunde

Eine Einschätzung, die sich bereits im Laufe der Qualifikation am Nachmittag als wahr herausstellen soll. Unglücklicherweise ereilt dabei dieses Schicksal Bene Mayr selbst, dem mit einem neunten Rang die Teilnahme an der Endrunde der besten acht am Abend leider verwährt bleibt. Ebenso unerwartet auch das Ausscheiden vom bis dahin amtierenden Playstreets Titelverteidiger, Russ Henshaw und Bobby Brown. Auch für drei der vier österreichischen Fahrer läuft die Quali an diesem Tag nicht rund - Tobi Tritscher, Patrick Hollaus und Fabio Studer scheiden ebenfalls in der Vorrunde aus.

Je näher der Beginn der Finals rückt, desto voller werden auch die an die Strecke angrenzenden Gassen und Wege Bad Gasteins. Als dann Nico Zacek in seiner Funktion als Speaker letztendlich den Start der Red Bull Playstreets 2011 verkündet, ist an ein Durchkommen im Getümmel der über 10.000 Zuschauer nicht mehr zu denken. Was daraufhin folgt ist eine Freestyle-Show vom Feinsten, deren Atmosphäre aufgrund der Nähe zum Geschehen wohl kaum zu übertreffen sein dürfte.

The final Showdown

Bereits von Beginn an bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen - ein spannender Schlagabtausch folgt dem nächsten. Besonders brisant ist hier das Aufeinandertreffen zwischen dem Gewinner der Qualifikation, Markus Eder, und dem Schweizer, Elias Ambühl zu nennen. Obwohl Eder den ganzen Tag über einige herausragende Runs inklusive Misty 450° von der Box auf dem Jägerhäusl zeigt, kann Ambühl nach seinem achten Rang in der Quali seine Leistung genau im richtigen Moment immens steigern. Ungläubiges Staunen löst er vor allem durch seine perfekten Double Cork 10er aus, die im Vorfeld aufgrund der begrenzten Größe des Kickers für kaum durchführbar angesehen worden sind. Was sich anhand dieser enormen Leistungsfähigkeit angedeutet hatte, wird im Verlauf des weiteren Abends zur Gewissheit: Elias Ambühl ist an diesem Abend nicht zu schlagen, gewinnt die Red Bull Playstreets 2011 und damit nicht nur eine neue Suzuki Motocross-Maschine, sondern auch einen Stern auf dem eventeigenen Walk of Fame in Bad Gastein.

Für eine Überraschung sorgt das überaus positiven Ergebnis des jungen Finnen, Antti Ollila, der im vergangenen Jahr die Rookie Wertung im Slopestyle der Austrian Freeski Open gewonnen hatte und nun den zweiten Platz bei den Playstreets belegt. Grund zur Freude haben an diesem Abend auch Jossi Wells (Platz 3) und der einzige, im Finale verbliebene Österreicher, Luggi Brucic, der an diesem Abend nicht nur seine Landsleute mit einem vierten Platz begeistern kann.

Nachdem also die Entscheidung im großen Finale bei den Red Bull Playstreets gefallen war, hatte man im direkten Anschluss im Silverbullet und den übrigen umliegenden Bars und Clubs ausgiebigst Gelegenheit, den Tag im Rahmen der legendären After-Contest-Party gebührend ausklingen zu lassen. Bleibt an dieser Stelle nur zu hoffen, dass die Veranstaltung bereits im nächsten Jahr ihre Fortsetzung finden wird.

Die Highlights der Red Bull Playstreets 2011:


Additional Information
www.redbull.at/playstreets
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