Review: Nissan Freeride Engadin St. Moritz 2011

Von hans-martin kudlinski am 2.Feb. 2011

Am vergangenen Sonntag konnte dank idealer Wetterbedingungen der Nissan Freeride Engadin St. Moritz 2011 stattfinden. Die Ereignisse, die sich im Rahmen des zweiten Tourstopps der Freeride World Tour abspielten, führten letzendlich dazu, dass der bislang führende Aurelien Ducroz seine Spitzenposition an den Schweden Henrik Windstedt abtreten musste.


Review: Nissan Freeride Engadin St. Moritz 2011

Review

Windstedt überzeugt trotz Rippenbruch auf ganzer Linie

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 2. Februar 2011 Am vergangenen Sonntag konnte dank idealer Wetterbedingungen der Nissan Freeride Engadin St. Moritz 2011 stattfinden. Die Ereignisse, die sich im Rahmen des zweiten Tourstopps der Freeride World Tour abspielten, führten letzendlich dazu, dass der bislang führende Aurelien Ducroz seine Spitzenposition an den Schweden Henrik Windstedt abtreten musste.
Die Anreise bei strahlendem Sonnenschein ließ bereits auf ein planmäßiges Stattfinden des Nissan Freeride Engadin St. Moritz schließen. Denn je näher wir dem Wintersportort der vermeintlich Schönen oftmals aber Reichen kamen, desto niedriger sanken auch die Temperaturen. Ein angesichts der doch eher verhaltenen Niederschlagsmengen nicht zu unterschätzender Faktor.

Optimale Bedingungen

Am Corvatsch angekommen durften wir uns dann am eigenen Leib davon überzeugen, dass das Skigebiet von den milden Temperaturen, wie wir sie in heimischen Regionen in den letzten Wochen erleben durften, offensichtlich verschont blieb. Auch der Blick auf den Lawinenlagebericht deutete mit Stufe 1-2 auf ideale Freeride-Bedingungen hin.

Angesichts der ebenfalls positiven Prognose für die kommenden Tage, sollte dem Wettkampf also nichts im Wege stehen. So konnte man auch davon ausgehen, dass die Startnummern-Trikots, welche am Freitagabend beim "BIB-Draw" gezogen wurden schon am Sonntag ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden sollten. Segen und Fluch der Startnummer 1 wurde diesmal dem deutschen Atomic-Teamrider Basti Hannemann zuteil, der zwar keine "Bombholes" in den Landungen befürchten musste, es aber umso schwerer haben dürfte, bei den Judges einen Eindruck zu hinterlassen, der das restliche Fahrerfeld überdauern würde. Der Erstplazierte beim vorangegangenen Event, Aurelien Ducroz, ergatterte mit Startnummer 19 einen Platz im Mittelfeld, wohingegen die Mitfavoriten Henrik Windstedt und Seb Michaud mit den Nummern 35 und 36 gezwungen waren, das Feld von hinten aufzurollen.

Letzte Vorbereitungen

Am darauffolgenden Tag stand schließlich das Riders Meeting in der Mittelstation des Corvatsch auf dem Programm, bei welchem Nicolas-Hale Woods nochmals über die aktuellen Bedingungen und die für den Contest freigegebenen Sektoren des Wettkampfhangs aufklärte. Im direkten Anschluss daran nutzten wir dann die Option, gemeinsam mit den Ridern an den Rand des Contest-Face zu hiken und dieses genauer in Augenschein zu nehmen. Der Blick in den Nordhang bestätigte schließlich die optimalen Vorraussetzungen für den bevorstehenden Wettkampf und ließ bei den Fahrern durchaus Vorfreude erkennen.

Der Blick aus dem Fenster am folgenden Morgen räumte letztendlich alle eventuell irgendwo im Hinterkopf befindlichen Zweifel beiseite. Ein wolkenloser Himmel über St. Moritz begrüßte uns und ließ den mit Spannung erwarteten zweiten Stopp der FWT in greifbare Nähe rücken. Eine gute Stunde später stiegen wir dann schließlich aus der Gondel an der Mittelstation des Corvatsch, wo wir auf ausnahmslos freudige und zuversichtliche Gesichter trafen - der Nissan Freeride Engadin St. Moritz 2011 konnte beginnen.

Was am Wettkampftag geschah, könnt ihr auf der folgenden Seite nachlesen...

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Windstedt überzeugt trotz Rippenbruch auf ganzer Linie

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 2.Februar 2011
Contest-Day

Wie bereits erwähnt, war es Basti Hannemann, der als erster Contest-Rider die Nordwand des Corvatsch in Angriff nehmen durfte. Bereits am Tag zuvor hatte er uns wissen lassen, dass er in jedem Fall Vollgas geben würde. Diese Aussage untermauerte er mit seinem Backflip im oberen Bereich des Hangs, den er jedoch leider unterrotierte und infolgedessen stürzte - für Hannemann jedoch noch lange kein Grund, den Rest des Runs auf Nummer sicher zu gehen. Und so sorgte er mit dem an diesem Tag mit Abstand spektakulärsten Cliffdrop aus einer Höhe von ca. 25m für einen beeindruckenden Abschluss seiner Line. Hannemann dazu: "Ich bin sehr happy mit meinem Run - es war eine tolle Line und nicht so ein "Weichei-Run" wie letzte Woche in Chamonix. Der Schnee war großartig und man hatte sehr viele Möglichkeiten. Zu schade nur, dass ich meinen Backflip nicht ganz zu Ende rotieren konnte, dafür hatte ich dann jedoch am unteren Cliff die längste Airtime meines Lebens."

Weniger versöhnlich fällt da das Urteil des Erstplatzierten in Chamonix, Aurelien Ducroz, über seinen Run aus: "Das ging ziemlich daneben, aber glücklicherweise wurde ich nicht verletzt. Ich war am Start wohl etwas übermotiviert. Die Line, die ich mir ausgesucht hatte, hatte einen technischen Einstieg und auch eine recht heikle Landung. Ich fühlte mich gut, hatte aber zu viel Geschwindigkeit mitgenommen, wodurch ich gut und gerne 15m durch die Luft segelte und anschließend auf einem Felsen landete. Nach diesem unbefriedigenden Ergebnis bin ich jedoch mehr denn je für die restlichen Tourstopps motiviert." Ducroz belegte am Ende Platz 16.

Weitaus besser mit den Bedingungen in der Nordwand des Corvatsch kamen an diesem Tag zweifelsohne Henrik Windstedt, Torgrim Vole und Seb Michaud zurecht, welche letzten Endes auch das Podium des zweiten Tourstopps bildeten. Der Zweitplatzierte, Vole, über seine Leistung: „Das war ein langer Hang mit vielen Features – es hat riesig Spaß gemacht! Aber es war auch schwieriger, als ich zunächst gedacht hatte. Es gab viele Kanten und flache Landungen, das war ziemlich tricky. Aber es half sehr, dass wir den Hang von der Gondel und vom Bergkamm am Start aus einsehen konnten. Ich habe einige First Tracks gelegt und musste mit viel Slush kämpfen. Das ist mein bestes Resultat bisher auf der Freeride World Tour und ich bin sehr glücklich darüber!“

Seb Michaud, der als vorletzter Fahrer an den Start ging, konnte sich im Vergleich zu seinem 16. Platz in Chamonix enorm verbessern und sich mit dem dritten Rang in St.Moritz wichtige Punkte für das Gesamtranking sichern. „Ich entschloss mich erst in letzter Minute dazu, bei dem großen Cliff Drop am Anfang ein wenig weiter links zu fahren als die anderen vor mir. Deshalb sprang ich höher und war länger in der Luft. Trotzdem konnte ich den Drop perfekt stehen. Ich versuchte während meines Runs, immer kreativ zu sein und verschiedene Features zu finden, mit denen ich spielen konnte. Bei einem Berg, der so viel bietet, muss man einfach kreativ sein! Aber ich bin enttäuscht, dass ich einen kleinen Fehler in dem engen Abschnitt drin hatte – dort war der Schnee sehr schwierig.“

Die zweifelsohne überzeugendste Vorstellung bot am Sonntag jedoch Henrik Windstedt. Besonders bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass der Schwede mit einer leicht angeschlagenen Rippe in den Wettkampf startete, was sich im Laufe seines Runs dann schließlich zu einem Bruch selbiger entwickeln sollte. Von einer derartigen Beeinträchtigung war dem FWT-Gesamtsieger von 2008 jedoch nichts anzumerken, absolvierte er die mit mehreren Cliffdrops gespickte Abfahrt auf der Nordwand doch so sicher und flüssig wie kein anderer.

So kam nach dem zweiten Stopp der diesjährigen Freeride World Tour auch Bewegung in das Gesamtranking, welches nun nicht mehr von Aurelien Ducroz, sondern Henrik Windstedt angeführt wird. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Favoriten bei den kommenden Contests präsentieren werden. Angesichts der vier noch ausstehenden Tourstopps könnte uns noch die ein oder andere Überraschung ins Haus stehen.

Alle Videos zum Event könnt ihr auf der Homepage der Freeride World Tour betrachten.

Die komplette Ergebnisliste des Nissan Freeride Engadin St. Moritz 2011 gibt es hier.

Zum Interview mit Henrik Windstedt (Overall Winner Ski Men 2008)

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