Review: Peak Performance King of Style 2010

Von hans-martin kudlinski am 23.Nov. 2010

Bereits zum fünften Mal in Folge wurde das Olympiastadion in der schwedischen Hauptstadt am vergangenen Wochenende zum Austragungsort des Peak Performance King of Style. freeskiers.net war für Euch vor Ort, um über den Schlagabtausch zwischen den internationalen Stars der Big-Air-Szene zu berichten.


Review: Peak Performance King of Style 2010

Review

Pipe-Spezialist Kevin Rolland gewinnt Big-Air-Event

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 23. November 2010 Bereits zum fünften Mal in Folge wurde das Olympiastadion in der schwedischen Hauptstadt am vergangenen Wochenende zum Austragungsort des Peak Performance King of Style. freeskiers.net war für Euch vor Ort, um über den Schlagabtausch zwischen den internationalen Stars der Big-Air-Szene zu berichten. Reisen zu großen Freeski-Events gestalten sich in der Regel bereits vor der Abreise äußerst interessant. Gerade dann, wenn man sie mittels eines Flugzeugs antritt, warten viele spannende Frage darauf beantwortet zu werden: Wirkt die Kombination aus Hoody und Beanie auch im beginnenden deutschen Winter noch besonders verdächtig auf die Security? Wie ausgiebig werden sich die Beamten diesmal mit dem Inhalt des Foto-Rucksacks beschäftigen? Oder viel naheliegender: Wen trifft man sonst noch auf seinem Weg?

An diesem Morgen sind es Red Bull-Teamrider Bene Mayr und Line Skis-Marketing-Manager Korbi Resenberger, die ebenfalls auf das Boarding der Maschine nach Stockholm warten, um dort dem Peak Performance King of Style 2010 beizuwohnen. In Schweden angekommen, führt der erste Weg direkt ins Hotel, das wir uns für die nächsten beiden Tage mit den übrigen Fahrern und Presse- bzw. Marketingleuten teilen werden.

Besuch der Peak Performance Headquarters und der Pressekonferenz

Mein weiterer Weg führt dann schließlich - auf Umwegen - in die Firmenzentrale des schwedischen Bekleidungsherstellers Peak Performance. Dort werde ich von PR-Managerin Karin Sturesson durch das Loft-ähnliche, ehemalige Fabrikgebäude geführt und kann dabei nicht nur einen Blick auf die aktuelle Outerwear des Unternehmens, sondern auch auf die bevorstehenden Kollektionen werfen. Die rege Betriebsamkeit in den Büroräumen, die im selben Stil wie die weltweit verteilten Flagship-Stores gestaltet sind, ist merklich spürbar. Schließlich gilt es, das "normale Tagesgeschäft" mit der Ausrichtung des King of Style unter einen Hut zu bringen, bei welchem Peak Performance als Titelsponsor agiert.

Die kurze Distanz zwischen der Firmenzentrale und dem Stockholmer Olympiastadion, dem Schauplatz des King of Style, ist schnell überbrückt und der erste Eindruck des Event-Setups ohne Zweifel beeindruckend. Der Turm für den Inrun überragt die Tribünen des Stadiums um einige Meter und untermauert die Ankündigungen, in denen von einem der größten City-Big-Air-Jumps die Rede ist, auf eindrucksvolle Weise.

Im Rahmen der Pressekonferenz bietet sich mir die Gelegenheit, Kevin Rolland, der bereits zwei X-Games-Goldmedaillen in der Superpipe sein Eigen nennen kann, zu den bevorstehenden Ereignissen zu befragen. „Ich bin froh, hier zu sein, das Setup ist noch größer als ich erwartet hatte – ein idealer Kicker, um Doubles zu springen, denn im Vergleich zum letzten Jahr hat er ein wenig mehr Pop. Auch wenn ich vermutlich nicht der weltbeste Big-Air-Skier bin, werde ich mein Bestes geben, schließlich will ich in jeder Disziplin, in der ich antrete auch das bestmögliche Ergebnis erzielen.“

Auf die Frage, ob er beim Training bereits mit offenen Karten spielen würde, oder sich noch ein wenig zurückhalten würde, entgegnet Kevin: „Nein, nein, das ist kein Geheimnis. Ich werde auf jeden Fall schon im Training versuchen den Double Cork zu springen, um mich auf den morgigen Tag vorzubereiten“

Angesichts der versammelten Top-Rider der Slopestyle- und Big-Air-Szene fällt es Rolland schwer, seinen härtesten Gegner auszumachen: „Ich denke, Bobby Brown hat sehr gute Chancen auf den Sieg, falls er seinen Switch Double Cork 12 landen kann, doch auch Wallisch und Harlaut könnten mit ihrem enormen Style punkten. Dann sind da natürlich auch noch Fahrer wie Phil Casabon, Elias Ambühl, Jon Olsson, und und und... zuviele, um sich festlegen zu können.“

Die Qualifikation

Trotz der bereits erwähnten enormen Dimensionen des Inruns, stellt sich nach den ersten Test-Runs heraus, dass die Geschwindigkeit der Fahrer zunächst nicht ganz ausreichend ist, um den "Sweet Spot" des Kickers zu erreichen. So entschließt man sich also kurzerhand zum Reshape und bewerkstelligt diesen in Rekordzeit, so dass die gesamten Quali-Runs wie geplant und ohne Speed-Probleme stattfinden konnten.

Während der Großteil der Fahrer mit dem Kicker seine wahre Freude hat, fallen einige Rider den Tücken des Contest-Formats zum Opfer. Henrik Windstedt, der ebenfalls für seinen langjährigen Sponsor, Peak Performance, vor Ort ist und zudem die TV-Übertragung des King of Style kommentiert, erklärt die besonderen Umstände eines solchen Events: „Es ist etwas komplett anderes, als im Park zu fahren. Du kannst nicht einfach 20 Runs hintereinander abspulen und dich langsam an das Setup gewöhnen. Hier steckt wesentlich mehr Arbeit hinter den einzelnen Runs, da man jedes Mal auf's Neue das Geländer zum Inrun erklimmen muss und in der Regel nur wenige Versuche hat. Man muss also vom Fleck weg seine beste Leistung abrufen können.“

Der einzige Deutsche im Starterfeld, Bene Mayr, kommt mit den Bedingungen im Stockholmer Olympiastadion jedoch hervorragend zurecht und kann sich als Viertplatzierter für das Achtelfinale qualifizieren. Eine denkbar schwierige Aufgabe, wenn man die Leistungsdichte der Konkurrenz betrachtet. Neben den großen Namen wie etwa Henrik Harlaut, Tom Wallisch, Russ Henshaw und JF Houle, die allesamt den Einzug ins Achtelfinale verpasst hatten, galt es auch die bislang bei uns noch weniger bekannten, dafür aber umso talentierteren Rider wie z.B. PC Fosse, Kim Boberg, Ole Christian Mustad u.v.m. hinter sich zu lassen.

Die Ereignisse des Finaltags kannst Du auf Seite 2 nachlesen.

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Review: Peak Performance King of Style 2010 - Finale

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Pipe-Spezialist Kevin Rolland gewinnt Big-Air-Event

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 23. November 2010

First things first...

Wenngleich der Vorabend des Finaltags beim King of Style mit der Verleihung der "Transition-Awards" und den beiden Filmvorführungen "Enjoyable state of being" von Peak Performance und dem Field Production Movie "Side by side" Gründe genug geboten hätte, die Nacht zum Tag zu machen, wurde zumindest von Seiten der Fahrer von dieser Möglichkeit abgesehen.

So erscheinen sämtliche Finalisten in sprichwörtlicher "alter Frische" zur morgendlichen Stärkung im Speisesaal des Hotels. Nach seiner problemlosen Qualifikation am Vorabend, bei der er zeitweise die Führung übernommen hatte, kann Bene Mayr dem Showdown gelassen entgegenblicken. Mit selbstbewusster Pragmatik lässt er durchblicken, dass er im Zweifelsfall einfach versuchen müsse eine weitere, halbe Rotation anzuhängen, um gegen seine Konkurrenten im Spiel zu bleiben.

Obwohl sich das Wetter über Stockholm am 21. November nicht von seiner allerbesten Seite zeigt und immer wieder leichter Regen einsetzt, strömen tausende Besucher auf das Messeglände des Stadium Winterjams. Auch die österreichische FWT-Freeriderin Eva Walkner lässt sich, nebst Trainerin Evelyn Maier, die Rockstar-FMX-Show, den LG Snowboard Worldcup und natürlich auch den King of Style nicht entgehen.

Showdown im Olympiastadion

Um 16:00 Uhr ist es dann endlich soweit: Alle Finalteilnehmer hatten sich aus der Riders Lounge in Richtung Inrun aufgemacht und sind nun bereit, den mit 10.000$ dotierten Titel untereinander auszumachen. Das erste Mal in der fünfjährigen Geschichte des King of Style wird das Finale im Head-to-Head-Format ausgetragen. Jeder Fahrer hat für die Rund der besten 16 einen Kontrahenten zugewiesen bekommen, den er im K.O.-System bezwingen muss, um fortzuschreiten.

Spannung pur - auch für Henrik Windstedt, der bereits selbst an ähnlichen Bir-Air-Contests teilgenommen hat: „Ambühl hat sicherlich sehr gute Chancen, er hat bereits viele gute Resultate eingefahren. PK Hunder ist ebenfalls ein sehr starker Fahrer. Bei einem solchen Contest-Format ist einfach alles möglich, denn bereits die kleinsten Fehler werden hier bestraft. Falls man seinen Grab nicht 100%ig sauber erwischt, oder bei der Landung zu sehr in Rücklage gerät, kann es das schon gewesen sein.“

Und es ist wahrhaftig ein von Überraschungen und nervenaufreibenden Momenten geprägtes Finale, das wir in Schwedens Hauptstadt zu sehen bekommen. Der zweifache X-Games-Goldmedaillen-Gewinner Bobby Brown und gleichzeitig einer der Hauptfavoriten für den Gesamtsieg muss sich nach einem Sturz bereits nach seinem ersten Rund gegen TJ Shillers Double 12 Mute geschlagen geben. Auch Phil Casabon, PK Hunder und der Amerikaner Sammy Carlson scheiden im Achtelfinale aus. Gegen Letzteren ist es der Deutsche Bene Mayr, der sich im direkten Vergleich mit einem perfekten Double 10 Safety-Kang gegen Carlsons Double 10 Mute Poked durchsetzen kann.

Auch im Viertelfinale kann Bene die Oberhand über Simon Dumont gewinnen und neben Elias Ambühl, Kevin Rolland und Vorjahressieger Andreas Håtveit ins Viertelfinale einziehen. Dort wird ihm allerdings eine kleine Unsicherheit während der Landung seines Double 12 Safety-Kangs zum Verhängnis, so dass Ambühl mit einem spektakulären Cork 7 Nose Superman nicht nur für seinen Platz im großen Finale, sondern auch für ein bewunderndes Raunen im Publikum sorgt.

Ebenfalls in den finalen Showdown schafft es anschließend der Peak Performance Teamrider Kevin Rolland, der mit einem sicher gestandenen Double 10 Japan den Vorzug gegenüber Andreas Håtveit erhält. Dieser wird wie zuvor auch Bene Mayr zum Opfer einer unsicheren Landung und reiht sich letztendlich im "kleinen Finale" hinter dem Deutschen auf Platz vier ein.

Die Sensation vollzieht sich dann schließlich im letzten Aufeinandertreffen des Tages: Kevin Rolland, der aufgrund seiner eigentlichen Ausrichtung als Pipe-Spezialist mit eher verhaltenen Erwartungen in den Contest gestartet war, kann den Peak Performance King of Style 2010 nach dem Sturz seines Kontrahenten, Elias Ambühl, mit einem Flatspin 3 für sich entscheiden.

 

So neigt sich nach einem ereignisreichen Tag im Stockholmer Olympiastadion mit der offiziellen Afterparty im White Room ein erstklassiger Event dem Ende zu, der im kommenden Jahr definitiv nach einer Neuauflage schreit.

Final Ranking - Peak Performance King of Style 2010:

1.
Kevin Rolland
2.
Elias Ambühl
3.
Bene Mayr
4.
Andreas Håtveit

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