Review - European Freeski Open 2010

Von hans-martin kudlinski am 9.Mär. 2010

Das Staraufgebot war groß: Simon Dumont, Tom Wallisch, Henrik Harlaut und Elias Ambühl sind nur vier Namen auf der langen Liste der Top-Rider, die den Weg nach LAAX gefunden hatten. Noch größer war allerdings das Pech, das die Veranstalter im Bezug auf das Wetter gepachtet hatten. Das ursprünglich geplante Programm war nicht zu realisieren und so wurde kurzerhand eine Alternative improvisiert.


Review - European Freeski Open 2010

Review

Wetterchaos machte Slopestyle- und Halfpipe-Contest unmöglich

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 09. März 2010 Das Staraufgebot war groß: Simon Dumont, Tom Wallisch, Henrik Harlaut und Elias Ambühl sind nur vier Namen auf der langen Liste der Top-Rider, die den Weg nach LAAX gefunden hatten. Noch größer war allerdings das Pech, das die Veranstalter im Bezug auf das Wetter gepachtet hatten. Das ursprünglich geplante Programm war nicht zu realisieren und so wurde kurzerhand eine Alternative improvisiert. Die European Open wurden in diesem Jahr nicht von den sportlichen Höchstleistungen der weltbesten Slopestyle- und Halfpipe-Freeskier dominiert - der mächtigste Akteur in Laax war 2010 eindeutig das Wetter. Da man selbst als Veranstalter leider wenig Einfluss auf die meteorologischen Gegebenheiten nehmen kann, blieb keine andere Möglichkeit, als sich bestmöglich mit ihnen zu arrangieren.

Zwar waren die Hoffnungen für die Finals gerade nach den ersten zwei Tagen mit den eingeschränkt durchführbaren Quali-Heats groß, doch leider wollte sich das Wetter auch am Freitag und Samstag nicht einsichtig zeigen.

Die einzige Möglichkeit, am Freitag einen gerechten Wettkampf mit gleich bleibenden Bedingungen für alle Teilnehmer zu gewährleisten, war die einer Rail-Jam-Session neben der Talstation der Laaxer Bergbahnen. Denn das imposante Slopestyle-Setup mit der gewaltigen Dreier-Kicker-Line am Crop Sogn Gion war aufgrund des Windes und der zeitweise schlechten Sicht beim besten Willen nicht für die Dauer eines Contests befahrbar.

So wurde also nach Rücksprache mit den Fahrern kurzerhand im Tal ein Stufen Setup mit Down-Box, Down-Rail und Kinked-Down-Box aufgebaut. Im lockeren Jam-Session-Format wurde das Obstacle dann von der anwesenden ersten Garde der Jibber bearbeitet. Blindsides, Pretzels und Switch-Ups waren von den umstehenden Zuschauern im Sekundentakt zu bestaunen. Der Sieger sollte von den Judges nach dem Prinzip des "Best-Trick" gekürt werden.

Auch die Damen konnten diesmal zeigen, dass auch sie mittlerweile jib-technisch so Einiges auf dem Kasten haben. Allen voran Ashley Battersby, die mit einem 270° in 270° out auf dem Downrail die Session in der Ladies-Wertung für sich entscheiden konnte. Katie Summerhayes und Kaya Turski mussten sich diesmal trotz guter Leistungen ihrer Konkurrentin geschlagen geben.

Bei den Männern fiel den Judges die Entscheidung über den Sieg sicherlich besonders schwer. Denn bei der Vielzahl an Weltklasse-Jibbern wie etwa Tom Wallisch, Henrik Harlaut und JF Houle, die sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen pushten, war es nicht einfach, sich auf einen Rider festzulegen. So war es am Ende der zuletzt genannte JF Houle, der mit seinem Nosebutter 450° in und Pretzel 270° out ebenfalls am Downrail den bleibendsten Eindruck hinterlassen und die 5000$ Siegprämie einstreichen konnte.

Tom Wallisch, der sicherlich mit Abstand als heißester Kandidat für den Sieg bei dieser Rails-Session gehandelt wurde, konnte sich an diesem Nachmittag mit einem 450° on 450° off den zweiten Platz sichern und 2000$ mit nach Hause, beziehungsweise mit an die Bar der After-Party nehmen. Auch für Sam Favret war der Rail Jam ein voller Erfolg, landete er doch dank eines beeindruckenden Nosebutter 270° in Switch-Up 270° out auf dem dritten Platz.

Nachdem der Freitag mit seinem überaus sehenswerten "Alternativ-Programm" zu Ende ging, erhoffte man sich für den nächsten Tag eine Wetterbesserung. Schließlich waren alle Beteiligten mehr als gespannt darauf, das heiß erwartete Highlight der European Freeski Open, die Halfpipe Finals, mitzuerleben.

Doch auch am Samstag hatte der Wettergott keine Gnade mit den angereisten Superstars der Freeski Szene, den Veranstaltern und den Zuschauern walten lassen wollen. Bei heftigsten Windböen gepaart mit anhaltendem Schneefall blieb den Organisatoren keine andere Möglichkeit, als die die Reißleine zu ziehen und den Contest abzusagen.

Zwar hätten alle Beteiligten gerne einen Schlagabtausch zwischen der Superpipe-Legende Simon Dumont und seinem wohl größten Konkurrenten Kevin Rolland gesehen, doch letztlich war der Abbruch im Hinblick auf die Gesundheit der Fahrer die einzig logische Konsequenz.

Wenngleich die "großen Entscheidungen" im Slopestyle- und Halfpipe-Finale aufgrund der äußeren Umstände nicht fallen konnten, wurde doch alles daran gesetzt, den Fans mit der Rail-Session sehenswerte Action zu zeigen und den Fahrern einen fairen Wettkampf zu ermöglichen. Nun bleibt zu hoffen, dass im nächsten Jahr das Wetter wieder mitspielt und die Veranstaltung seiner Ausnahmestellung abermals gerecht werden kann.
Additional Information
www.laax.com/freeskiopen
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