Review - Winter X-Games 2010

Von reXX am 17.Feb. 2010

Vom 28. – 31. Januar war es mal wieder soweit, die Winter X-Games in Aspen standen auf dem Programm. Insgesamt 259 Athleten darunter 39 ehemalig oder aktive Olympioniken traten an. Im Bereich Freeskiing wurde dieses Jahr in 4 Disziplinen um Gold gekämpft: Skiing Big Air-Men, Skiing Superpipe- High- Air-Men, Skiing Slopestlye -Men/Women und Skiing Superpipe- Men/Women.


Review - Winter X-Games 14 in Aspen

Review

Welcome to the next level!

Autor: Michael Pickert Date: 16. Februar 2010 Vom 28. – 31. Januar war es mal wieder soweit, die Winter X-Games in Aspen standen auf dem Programm. Insgesamt 259 Athleten darunter 39 ehemalig oder aktive Olympioniken traten an. Im Bereich Freeskiing wurde dieses Jahr in 4 Disziplinen um Gold gekämpft: Skiing Big Air-Men, Skiing Superpipe- High- Air-Men, Skiing Slopestlye -Men/Women und Skiing Superpipe- Men/Women. Das Starterfeld bestand aus den besten und bekanntesten Ridern der Welt, gespickt mit einigen Newcomern die sich während dieses Events noch einen Namen machen sollten.

Für alle Freeski interessierten ergab sich doch erst einmal ein Problem, denn in Europa war zunächst kein Live-Stream verfügbar und schnell machte sich die verzweifelte Suche nach einem Stream breit. Letztendlich verdanken wir es unsern französischen Nachbarn von Canal ++ dass wir die X-Games live verfolgen konnten. Vive la France!

Bereits Am Donnerstag wurde die erste Goldmedaille verliehen, und zwar im Slopestyle der Damen. Im Slopestyle hatte jeder Fahrer 3 Runs wovon der beste zählte. Hier konnte sich Kaya Turski einen Traum erfüllen und gewann ihre erste X-Games Goldmedaille!

Auf den Plätzen zwei und drei folgten Keri Herman und Grete Eliassen! Um das Niveau zu beschreiben, dass die Damen an den Tag legten hier ein Überblick über den Siegerrun von Kaya Turski: 270on an der Downbox, 450-off von der Canon Box, einen switch 9er, einen 540 und am letzten Kicker einen switch 7er! Dieser Run bracht ihr Gold mit sagenhaften 11 Punkten Vorsprung!

Ein kleines Ausrufezeichen setzte Sarah Burke, die am letzten Kicker mit einem 1260, also dreieinhalb Umdrehungen, neue Maßstäbe setzte. Leider konnte sie diesen Trick nicht stehen und wurde „nur“ 6te.

Ergebnisse Slopestyle Women:
1.Kaya Turski
2. Keri Herman
3. Grete Eliassen
4. Ashley Battersby
5. Meg Olenick
6. Sarah Burke

Am Freitag gab es dann gleich zwei Finals, zum einen Superpipe der Damen und Big Air der Herren.
In der Superpipe, auch hier gab es 3 Runs wovon der beste zählte, gewann Jen Hudak und lies auch der dreimaligen X-Games Gewinnerin Sarah Burke keine Chance. Sie zeigte drei sehr saubere, stylische und technische Runs, die ihr dann letztendlich Gold vor Megan Cunning und Roz Groenwould aus Kanada sicherten. Ihr letzter Run enthielt einen 900 am ersten Hit, einem 540 gefolgt von einem Alley Oop 540 und einem sauberen 720 am letzten Hit.

Mit diesem Run revanchierte sie sich für die letztjährigen X-Games, bei denen sie bis zum letzten Run in Führung war, dann aber von Sarah Burke vom Thron gestoßen wurde. Im Allgemeinen kann man sagen, dass das Niveau in der Superpipe der Frauen wieder mal extrem hoch war und Jen Hudak durch ihre soliden Runs die verdiente Siegerin war.

Ergebnisse Superpipe Women:
1. Jen Hudak
2. Megan Cunning
3. Roz Groenewoud
4. Mirjam Jaeger
5. Anais Caradeux
6. Sarah Burke

Das zweite Final, Big Air der Männer, sollte die Welt des Freeskiing von Grund auf verändern. Man hört oft diesen Satz: „this is the next level “, aber noch nie war dieser Satz so wahr, wie an diesem Abend. Bereits im Training zeigten die Fahrer ihre stylischen Tricks und machten die Zuschauer richtig heiß auf das Finale. Als es endlich los ging, überschlugen sich die Ereignisse. Den vierten Platz teilten sich Jossi Wells und Russ Henshaw. Jossi zeigte einen switch double corked 1440 und Russ einen switch double corked 1080 Mute to Japan.

Der Newcomer aus der Schweiz, Elias Ambühl, sicherte sich mit einem neuartigen double corked 1260 true Tail den dritten Platz bei seiner ersten X-Games Teilnahme! Als nächster Stand TJ Schiller am Start und ließ jedem den Atem stoppen. Mit einem double corked 1620, den er sicher in den Schnee stellte, wurde er „nur“ Zweiter. Denn Bobby Brown aus Amerika sicherte sich mit einem switch double Misty 1440 den ersten Platz mit einem perfekten Score von 100 Punkten! Nach diesem Abend war klar, dass ein neuer Level im Freeskiing erreicht wurde!

Ergebnisse Big Air Men:
1.Bobby Brown
2. TJ Schiller
3. Elias Ambühl
4. Jossi Wells/Russ Henshaw

Am Samstag stand das Finale im Slopestyle der Männer auf dem Programm. Hier sollte Bobby Brown vom Newcomer zum Star werden! Nach der Qualifikation waren sich viele sicher, Andreas Hatveit gewinnt die Goldmedaille oder vielleicht Sammy Carlson. Aber der Tag hielt einige Überraschungen bereit, so landete Style-King Tom Wallish nur auf dem 8ten Platz, dem letzten im Finale. Der Sieg wurde unter Andreas Hatveit, Sammy Carlson und Bobby Brown ausgemacht, die nach den ersten beiden Runs die Plätze 1-3 belegten.

Sammy Carlson sicherte sich Platz drei mit einem sehr sauberen und stylischen Run indem er unter anderem einen 450on – 270 off an der Downbox, einen Fastplant 3er über die Hitching Box, einen Rodeo 450on – 450out am Rainbowrail zeigte und mit gewohnt sicheren Sprüngen an den Kickern.

Platz zwei ging an Andreas Hatveit, der sich Bobby Brown geschlagen geben musste. Hatveit zeigte in der Rail Section technische und stylische Tricks, so bonkte er die Hitchting Box mit einem schönen switch 540 Tailtap und drehte vom Rainbowrail einen wunderschönen Rodeo 5! Auf der Kickerline zeigte er einen switch rightside 1080, switch leftside 1260 und einen double corked 1080.

Platz 1 und damit die Goldmedaille sicherte sich erneut Bobby Brown, der damit als erster Rider 2 Goldmedaillen bei denselben X-Games gewinnen konnte. Er zeigte einen Fastplant 7er an der Hitching Box einen corked 810 off an der Canon Box. An den Kicker ließ er dann nichts mehr anbrennen und zeigte einen stylischen switch rightside Misty 900 einen double corked 1260 und zum Abschluss einen switch Double Misty 1260!

Zu erwähnen ist noch der vierte Platz von Phil Cassabon, der einen Run ohne jegliche Doubles zeigte und durch seinen einzigartigen Style die Jury beeindrucken konnte und sich ohne „Spin-to-Win“ in der oberen Hälfte platzieren konnte.

Ergebnisse Slopestyle Men:
1. Bobby Brown
2. Andreas Hatveit
3. Sammy Carlson
4. Phil Cassabon
5. Russ Henshaw
6. Matt Walker

Der Sonntag stand im Zeichen der Superpipe, wo die letzten Medaillen der 14ten X-Games für die Skifahrer vergeben wurden.

Der erste Wettbewerb war das Finale Superpipe der Herren, wo der Titel in Frankreich blieb, so viel sei schon mal verraten! In jedem Run kam mindestens ein Double vor, was erahnen lässt, was für einen Run man in die Pipe stellen musste um sich Gold zu sichern! Der Sieger vom Vorjahr Xavier Bertoni wurde dieses Jahr dritter und freute sich über Bronze! Zweiter wurde Kiwi Jossi Wells, der für seine Pipe Skills bekannt ist. Er zeigte einen soliden Run mit guter Höhe konnte sich aber nicht gegen Kevin Rolland durchsetzen.

Kevin zeigte einen echten „Goldrun“! Beginnend mit einem leftside Double Flip, einem Flatspin 360, einem Switch 720, dann einem rightside Double Flip und am letzten Hit zeigte er einen massiven double corked 1260! Er hatte also 3 Doubles im Run, was ihm verdient die Goldmedaille brachte und auch das Freeskiing in der Superpipe definitiv aufs nächste Level brachte.

Ergebnisse Skiing Superpipe Men:
1. Kevin Rolland
2. Jossi Wells
3. Xavier Bertoni
4. Simon Dumont
5. Duncan Adams
6. Tucker Perkins

Die letzte Chance auf eine Medaille gab es dann beim Super Pipe High Air, einer Disziplin, die dieses Jahr das erste Mal beiden X-Games vertreten war. Die Teilnehmerliste wurde auf 6 Fahrer reduziert, unter ihnen Peter Olenick, der in der Superpipe nur 8ter wurde, Simon Dumont, der für seine extrem hohen Hits bekannt ist und unter anderem Kevin Rolland der sich zuvor die Goldmedaille in der Superpipe holte.

Die meisten hätten vermutlich auf einen Sieg von Simon Dumont gesetzt, der in den letzten Jahren immer mit massiver Airtime beeindruckte. Aber diejenigen hätten voll danebengelegen, denn Überraschungssieger war Peter Olenick, der sich in der 20-minütigen Jam Session mit einem Flatspin 360 über 24Fuß und 11 Inches (was ca. 7,35m entspricht) aus der Pipe raus katapultierte.

Ergebnisse Superpipe High Air Men:
1. Peter Olenick
2. Justin Dorey
3. Kevin Rolland
4. Mike Riddle
5. Xavier Bertoni
6. Simon Dumont

Nach diesem Sieg von Peter Olenick neigten sich dann auch die X-Games leider ihrem Ende zu. Aber es wurde wieder bewiesen wie schnell sich dieser Sport entwickelt und wie hart die Sportler arbeiten müssen, um bei solchen Events noch zu den Top 3 zählen zu können.

Die Fragen, die sich nach diesen Tagen jeder stellt ist: „Wie weit kann diese Progression noch gehen? Werden wir irgendwann triple corked 1080s sehen?“ Diese Fragen können nicht beantwortet werden… Noch nicht! Wir können uns also auf die nächsten X-Games in Aspen freuen und dürfen gespannt sein wie weit sich der Sport bis dahin entwickelt hat und ob wir wieder Zeuge von innovativen Tricks wie dieses Jahr sein werden.

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