Review: Pitztal Wild Face 2016

Von Kerstin Stünkel am 29.Feb. 2016

Das Pitztal Wild Face ist ein Garant für rasante Freeride Action. Und so hat am Samstag auch eine schneebedingte Ausweichstrecke vom Brunnenkogel der Spannung keinen Abbruch getan. In zwei Läufen an einem Tag mussten die Skifahrer und Snowboarder bei der 7. Ausgabe des Events beweisen, dass sie das Zeug dazu haben, um in Renntempo über freies Gelände zu brettern.

Schauplatz der wilden Freeride Action im Pitztal war diesmal Tirols höchstes Gletscherskigebiet. Da die Schnee- und Lawinensituation einen Start am Mittagskogel - dem legendären Wild Face Hang - nicht erlaubte, wurde die Strecke auf den Brunnenkogel verlegt. Ein einzigartiger Start direkt beim höchsten Café auf 3.440 Metern Seehöhe brachte den Contest ganz nahe ans Publikum. Die Zuschauer konnten von oben und von unten sowie von den Pisten aus das Renngeschehen verfolgen. Und das wurde diesmal ganz neu aufgemischt. Die Favoriten und mehrmaligen Starter mussten sich auf eine ganz neue Strecke einstellen und sich gegen die Jungen und Pitztal Wild Face Neulinge behaupten, was sich am Endergebnis zeigte und für Überrraschungen sorgte.

Die Überraschung des Tages war sicherlich Philipp Müller aus Deutschland, der die erfahrenen Pitztal Wild Face Rider in der Kategorie Ski Herren deklassierte und bereits im Qualifikationslauf zahlreiche arrivierte Fahrer hinter sich lies. Bei seinem erst zweiten Pitztal Wild Face Rennen ging der 24-jährige Münchner mit Super-G-Latten an den Start und nutzte auf der Ausweichstrecke klar den Vorteil, dass niemand das Gelände im Wild Face Modus kannte und Erfahrung nicht entscheidend war. "Ich habe mich diese Saison gut vorbereitet. Das Gelände liegt mir und in Kombination mit meiner Materialwahl ist das alles heute perfekt für mich gelaufen", meinte Müller danach.

Schwer im Vorhinein einzuschätzen war Freeride World Tour Rider Felix Wiemers, der sich mit zwei top Läufen den 4. Platz im Endergebnis sicherte. "Das Format ist ganz neu für mich. Die beiden Läufe sind mir heute gut gelungen, und ich hatte auf jeden Fall viel Spaß. Ich freue mich schon darauf, nächstes Jahr am Mittagskogel an den Start zu gehen."

Zuviel riskiert hatte Vorjahressieger Tobias Heinle (GER). Nach seinem Rückstand im Quali-Lauf wollte er Gas geben, und es wäre auch sicher eine schnelle Zeit geworden, hätte ein fataler Sturz nicht seine Siegeschancen zunichte gemacht. Ebenfalls geschlagen geben musste sich Lokalmatador und Pitztal Wild Face Sieger 2014 Frederik Eiter aus St. Leonhard im Pitztal. Für ihn war nach der Qualifikation schon Schluss. Mit dem 11. Rang durfte er im Finallauf nicht mehr an den Start. Das diesjährige Ergebnis ist aber für ihn eine klare Kampfansage für das Pitztal Wild Face 2017.

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