Review: Freeride World Tour Xtreme Verbier

Von Nico Hölzel am 30.Mär. 2015

Strahlender Sonnenschein und eindrucksvolle Runs zum runden Geburtstag: Nach einer schwierigen Saison voller Verlegungen und Verschiebungen konnte das Finale der Swatch Freeride World Tour 2015 by the North Face am Samstag, den 28. März, fast planmäßig durchgeführt werden. Beim 20. Xtreme Verbier standen am Ende Skifahrerin Hazel Birnbaum aus den USA und der Franzose Aurélien Ducroz bei den Herren ganz oben auf dem Treppchen. Zu Gesamtsiegern der Skifahrer wurden Eva Walkner (AUT) und George Rodney (USA) gekrönt.

Aufgrund der windverblasenen Schneedecke konnten die 36 Fahrer aus Sicherheitsgründen nicht vom Gipfel des Bec des Rosses abfahren. Am Petit Bec auf 3020 Metern durften sie jedoch zwischen drei verschiedenen Startoptionen wählen. Trotz des verkürzten Hangs boten sich den Teilnehmern an dem bis zu 45 Grad steilen Face viele Optionen mit Rinnen, Felsen, Windlippen und Powderfeldern, um einen kreativen Run zu zeigen.

Weltmeisterin stürzt
Mit einem herausragenden Run holte die Amerikanerin Hazel Birnbaum den Sieg bei den Skifahrerinnen. Ein hoher Sprung im steilen oberen Bereich und ein massiver Double Drop brachten ihr die Saison-Höchstwertung von 88,50 Punkten. Damit lag sie noch vor Alaska-Siegerin Silvia Moser aus Italien und Christine Hargin (SWE). Weltmeisterin Eva Walkner und Lorraine Huber (AUT) stürzten und belegten jeweils Platz acht.

Trotz des misslungenen Auftritts von Verbier wurde Eva Walkner aus Kuchl bei Salzburg als Nachfolgerin der zweifachen Weltmeisterin und Landsfrau Nadine Wallner gekrönt. Den zweiten Gesamtplatz sicherte sich Silvia Moser vor Verbier-Siegerin Hazel Birnbaum (USA).

„Vor der Saison war es eigentlich mein Ziel gewesen, mich nach meiner langen Verletzungspause für nächstes Jahr zu qualifizieren und erst dann richtig anzugreifen", erklärte Eva Walkner. „Aber dann bin ich mit soliden Runs bei jedem Contest außer heute auf dem Podium gelandet. Umso mehr freue ich mich über den Titel!"

Altmeister nicht zu schlagen
Bei den Herren war die Ausgangslage klar: Tour-Newcomer George Rodney aus den USA musste nach seinen zwei Siegen in den letzten beiden Events unter die Top-Five kommen, um den Titel zu sichern. Dem Amerikaner gelang eine originelle Linie, die ihm 87,50 Punkte und damit Platz Drei einbrachte, was gleichzeitig den Weltmeistertitel bedeutete.

Der zweite Platz ging an seinen direkten schwedischen Titelkonkurrenten Reine Barkered, der einen sehr hohen Drop und zwei weitere Sprünge zeigte – die gleiche Linie wie Routinier Aurélien Ducroz (FRA), der allerdings eine Spur sauberer fuhr und mit 88,50 Punkten seinen insgesamt dritten Erfolg in Verbier feiern konnte.

Vierter wurde der dritte Titelanwärter, der Schweizer Jérémie Heitz. Er machte seinem Namen wieder einmal alle Ehre und flog den Hang mit einem beherzten Triple Drop sowie einer Vollgas-Straightline hinunter, bei der er 125 km/h erreichte. Dies bedeutete für ihn Platz Zwei in der Gesamtwertung vor dem Schweden Reine Barkered.

Der Gewinner des Weltcup-Slaloms in Kitzbühel 2015, Mattias Hargin (SWE), fuhr auf Platz acht, während der US-Amerikaner Daron Rahlves, Streif-Sieger von 2003, sich nach einem Sturz mit Platz 13 begnügen musste.

Felix Wiemers aus Biedenkopf landete bei seinem ersten Auftritt am Bec des Rosses ebenfalls auf Platz 13 und berichtete: „Ich wollte ein bisschen mehr riskieren und habe oben Gas gegeben. Mit meinem Sturz habe ich sicher einigen Leuten Sorge bereitet, vor allem meiner Mutter, aber es geht mir gut." Er beendet die Saison auf Platz elf des Rankings.

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