Review: Freeride World Tour Haines

Von Nico Hölzel am 24.Mär. 2015

Das Warten hat sich gelohnt. Im vierten Anlauf ist die Alaska-Premiere der Swatch Freeride World Tour by the North Face geglückt! Bei fantastischen Bedingungen nutzten die Amerikaner Shannan Yates und George Rodney bei den Skifahrern in Haines ihren Heimvorteil und belegten die ersten Plätze. Mit ihrem zweiten Platz sicherte sich die Salzburgerin Eva Walkner (AUT) sensationell nach zwei Jahren Verletzungspause schon vor dem großen Finale in Verbier den Weltmeistertitel.

Ein Freeride World Tour-Event in Alaska – das war für Veranstalter und Teilnehmer ein lange gehegter Traum. Nach drei wetterbedingten Absagen im Laufe der letzten Woche ist er am Montag im vierten Versuch in Erfüllung gegangen. Am gewaltigen „The Venue" (2100 m) boten die Rider bei blauem Himmel und einem halben Meter Neuschnee Freeride-Action vom Feinsten. An dem 740 Höhenmeter langen und im Durchschnitt 45 Grad steilen Hang vor eindrucksvoller Kulisse  der mächtigen alaskischen Berge und Gletscher konnten sie zwischen zwei möglichen Startgates wählen. Rinnen, Felsbänder und weite Schneefelder ermöglichten es den Ridern, das ganze Spektrum des Freeridens von flüssigen Bigmountain-Lines bis zu Freestyle-Elementen zu zeigen.

Wiemers erfüllt sich Wunsch
Der 21-jährige George Rodney (USA), diese Saison bereits Sieger in Fieberbrunn, bleibt der Fahrer der Stunde. Der Amerikaner bot den Judges einen überaus anspruchsvollen und technisch hochwertigen Run dar, welcher ihn auf den ersten Platz katapultierte.

Den direktesten und schnellsten Run des Tages bot der Schweizer Jérémie Heitz. Auch Kevin Guri (FRA) zeigte eine schnelle Linie. Er beeindruckte die Judges zudem mit einem weiten, sehr sicher gestandenen Air und holte damit hinter Heitz den dritten Rang.

Felix Wiemers aus Biedenkopf (GER), beim letzten Freeride World Tour-Contest Dritter, gelang abermals ein starker Auftritt. Der Hesse ging als erster Skifahrer an den Start und belegte nach einem sehr sauberen Run den siebten Platz. Mit diesem Ergebnis erreichte der 26-Jährige nicht nur sein persönliches Saisonziel, sondern qualifizierte sich zudem für das Finale kommendes Wochenende in Verbier.

„Ich habe einen relativ sicheren Run gefahren und hatte gute Landungen", berichtete Felix Wiemers. „Unten beim Rausfahren hatte ich leider ein bisschen Probleme. Das hat mich einen besseren Platz gekostet. Aber Siebter ist perfekt. Das ist genau, wie ich es geplant hatte. Damit bin ich in Verbier und megahappy. Der Schnee war megafett und der Run hat echt Bock gemacht!" In der Gesamtwertung liegt George Rodney weiter auf Platz eins. Zweiter ist Jérémie Heitz vor Reine Barkered (SWE).

Eva Walkner holt den Titel
Der Salzburgerin Eva Walkner reichte ein zweiter Rang bei den Skifahrerinnen, um sich in Haines vorzeitig den Weltmeistertitel zu sichern. Die 35-Jährige wagte sich in einen steilen, sehr technischen Bereich und löste die Aufgabe bravourös. Übertrumpft wurde sie am "The Venue" nur durch die Italienerin Silvia Moser mit einem aggressiven, schnellen Run. Platz drei ging an Francesca Pavillard-Cain (USA).

Eva Walkner geht nun als sichere Weltmeisterin in den Abschluss-Event am Bec des Rosses. Auf Platz zwei liegt Silvia Moser (ITA), Dritte ist Hazel Birnbaum (USA). Lorraine Huber (AUT) schafft als Sechste die Qualifikation für Verbier.

„Heute war ein ziemlich cooler Tag", freute sich Walkner. „Dass ich jetzt den Titel sicher habe, kann ich noch gar nicht glauben. Nach zwei Jahren Kampf mit Verletzungen oben zu stehen, da fehlen mir die Worte. Ich freue mich jetzt auf Verbier, weil ich dort das fahren kann, was mir Spaß macht, ohne taktieren zu müssen."

Grande Finale beim Jubiläum
Für das Finale beim 20. Swatch XTREME Verbier by the North Face am nächsten Samstag, 28. März 2015, qualifizierten sich nur die besten sechs Skifahrerinnen, vier Snowboarderinnen, zwölf Skifahrer und sechs Snowboarder. Das große Jubiläum des legendären Freeride-Events am Bec des Rosses wartet mit namhaften Wildcards wie die mehrfachen Xtreme-Verbier-Sieger Aurélien Ducroz (FRA), Steve Klaasen (USA) und Xavier de le Rue (FRA), den früheren Super-G-Weltmeister Daron Rahlves (USA) sowie den Gewinner des Slaloms in Kitzbühel 2015, Mattias Hargin (SWE) auf.

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