Review: SWATCH Skiers Cup 2015

Von Laurin Ring am 27.Feb. 2015

Der 5. Swatch Skiers Cup in Zermatt bot prächtige äußere Bedingungen für das Freeski-Battle zwischen Europa und Amerika. Team Europe gelang es, die berühmte Skiers-Cup-Trophäe in Form eines Skischuhs zurückzuerobern. Damit steht es in der Gesamtwertung 3:2 für Team Europe.

Ganz im Sinne der ursprünglichen Intention der Gründer dieses Freeski-Duells der Kontinente, Sverre Liliequist (SWE) und Kaj Zackrisson (SWE), stand in dieser Woche der brüderliche Spirit des Events weit mehr im Vordergrund als ein harter Wettkampfgedanke. Trotzdem gaben die Fahrer alles, um für ihr Team den Sieg zu holen.

Der Big Mountain wurde an einem abgelegenen Hang ausgetragen, der nur mit dem Helikopter zu erreichen ist. Die Rider beider Teams zeigten ihr ganzes Können, aber auch ihre ganze Freude am Skifahren. Der Event wurde wie der gestrige Backcountry-Slopestyle-Contest in Duellen Mann gegen Mann ausgetragen. Der Sieger erhielt einen Punkt für sein Team. Dabei wurden zwei Runden durchgeführt, also wie beim Backcountry Slopestyle insgesamt 18 Heats.

Team Europe ging nach dem Backcountry Slopestyle mit einer 10:8-Führung in den Contest. Der Big Mountain erbrachte das gleiche Ergebnis, so dass die Europäer in der Endabrechnung mit 20:16 die Nase vorn hatten.

Anthamatten setzt das Highlight
Aufgrund schwieriger äußerer Bedingungen mussten die Fahrer genau darauf achten, wo sie Vollgas fahren und wo sie vorsichtiger sein mussten. Es gab allerdings auch Ausnahmen: Samuel Anthamatten (SUI) vom Swatch Proteam zeigte seinen Kollegen beispielsweise eine verborgene Perle im Hang: ein Gap, das keiner für fahrbar gehalten hatte. Mit seiner verspielten Linie ließ der Schweizer seinem Gegner keine Chance. Er kassierte nicht nur den Punkt, sondern auch Extra-Applaus von beiden Teams.

Auch Loïc Collomb-Patton (FRA) zeigte in seinem Heat gegen Sage Cattabriga-Alosa (USA) einen herausragenden Run. Wie üblich drückte der Franzose auf's Gas und fuhr eine flüssige Linie ohne den geringsten Fehler. Der schnellste und actionreichste Run des Tages gelang allerdings Rory Bushfield (CAN). Es schien, als sei der Hang extra für den Kanadier gemacht worden.

Ob gewinnen oder verlieren, Hauptsache Spaß!
Der Rückstand schien die Amerikaner umso mehr zu motivieren. Ihr Team Captain Seth Morrison (USA) setzte im ersten Heat mit seinem typischen Backflip ein Zeichen und siegte gegen den europäischen Team Captain Julien Regnier (FRA). In den nächsten beiden Heats holten jedoch die für die verletzten Europäer Sven Kueenle (GER) und Richard Permin (FRA) eingesprungenen Fahrer die Punkte: Erst glänzte der Mitgründer des Events, Kaj Zackrisson (SWE), und dann zeigte Nicolas Salencon (ARG/FRA) einen unschlagbaren Freestyle-Run.

In Heat 4 und 5 schlugen die Amerikaner mit Sage Cattabriga-Alosa (USA) und Logan Pehota (USA) noch einmal zurück. Tanner Rainville (USA) brachte Team America noch weiter heran, indem er Nicolas Vuignier (SUI) schlug. Plötzlich stand es nur noch 17:16 für Europa. Andy Mahre (USA) und Fabien Maierhofer (FRA) hielten die Spannung aufrecht und steigerten sich in das wohl ausgeglichenste Duell des Tages. Der Punkt ging an den Franzosen.

Im nächsten Heat ging es daher für Rory Bushfield (CAN) schon um alles oder nichts. Aber Loïc Collomb-Patton (FRA) legte auch in seinem zweiten Run sein ganzes Repertoire offen und machte klar, warum er der amtierende Weltmeister im Freeriden ist. Bushfield dagegen stürzte nach einem Backflip. Damit war die Entscheidung zugunsten der Europäer gefallen. Daher beschlossen Dana Flahr (USA) und Sverre Liliequist (SWE), ihren Run gemeinsam abzuhalten. Liliequist ließ es sich nicht nehmen, den Event mit einem schönen Frontflip kurz vor dem Ziel zu krönen.

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