Review: Pitztal Wildface 2013

Von Hans-Martin Kudlinski am 4.Mär. 2013

Am vergangenen Samstag, dem 2. März 2013 wurde der Pitztaler Gletscher einmal mehr zum Austragungsort eines ganz besonderen Freeride Events. Das nunmehr vierte Pitztal Wild Face verlangte seinen Teilnehmern alles ab, was deren Oberschenkel zu bieten hatten. Die Distanz vom Gipfel des Mittagskogel bis hinunter ins Ziel am Parkplatz der Rifflsee Bahn - also ganze 1.510 Höhenmeter - galt es in Bestzeit zu überwinden. Die Schnellsten an diesem Tag waren Tobias Heinle und Angelika Kaufmann - Ersterer mit einem neuen Streckenrekord in seiner Kategorie.

Ein Freeride Contest im Modus des Pitztal Wild Face hat Seltenheitswert. Wo sonst lautet die Vorgabe, einen Run von insgesamt gut 1.500 Höhenmetern auf einer Wegstrecke von rund 4,6 Kilometern durch alpines Gelände zu absolvieren und dabei die Tagesbestzeit abzuliefern? Im vierten Jahr in Folge versammelten sich am Samstag, dem 2. März 2013 die hartgesottenen Freerider am Gipfel des Mittagskogel, um sich einen ehrgeizigen Schlagabtausch zu liefern.

Nicht zuletzt auch aufgrund der Einstufung als Freeride World Qualifier Event war für eine große internationale Beteiligung gesorgt, welche es den Lokalmatadoren nicht leichter machte, vor heimischer Kulisse gegen die übrigen Rider zu bestehen. So galt es zunächst die Qualifikation am Freitag zu bestehen. Insgesamt 95 FreeriderInnen in den Kategorien Ski und Snowboard machten sich im Skigebiet Rifflsee / Hirschtal daran, sich für das Hauptevent zu qualifizieren. Durchschnittlich 5 Minuten benötigten die Rider für den Quali-Run, der mit 671 Höhenmetern nicht einmal die Hälfte der Finalstrecke ausmachte.

Finaltag bringt die Entscheidung am Mittagskogel
Nur die besten bzw. schnellsten 64 Freerider konnten also den Sprung in die Finalrunde am Folgetag schaffen. Das hohe fahrerische Level schlug sich dann auch in den registrierten Zeiten nieder: So konnte Tobias Heinle das Rennen mit einem neuen Streckenrekord von 6:08,08 Minuten für sich entscheiden. Mit 37,73 Sekunden Rückstand reihte sich Bernhard Exenberger hinter ihm auf dem zweiten Platz ein. Der bestplatzierte Pitztaler an diesem Tag, Florian Melmer, landete mit einer Zeit von 6:55 Minuten auf Rang Drei.

Bei den Freeski Damen dominierte Angelika Kaufmann das Geschehen souverän. Mit einer Zeit von 8:04,29 Minuten sicherte sich die Österreicherin aus Lech am Arlberg den ersten Platz mit einem komfortablen Vorsprung von imposanten 4:05,73 Minuten vor Vanessa Frey und der Pitztalerin Vanessa Eiter. Den Siegern wurde im Anschluss an das Rennen neben der traditionellen Trophäe aus Zirbenholz – dem „Wild Face" – auch das neueste Material von Scott, Rad-Air, Pieps und Gobandit überreicht.

Erfolg auf ganzer Linie
So können die Organisatoren auch nach der 4. Auflage des Pitztal Wild Face ein durchweg positives Fazit ziehen. Die perfekte Organisation und Absicherung des Events auf der Strecke wurde mit idealen Schnee- und Wetterverhältnissen belohnt, welche es den Fahrern ermöglichten, Top-Zeiten aufzustellen. Im Zielbereich in Mandarfen sah man den zahlreich erschienenen Zuschauern an, dass die Show der Freerider auch in diesem Jahr einmal mehr für Begeisterung und ausgelassene Stimmung sorgen konnte.

Aus dem anfänglich eher lokal geprägten Event am Pitztaler Gletscher hat sich im Laufe weniger Jahre ein regelrechtes Kult-Event entwickelt, welches auch zunehmend internationale Fahrer anzieht, welche sich der Herausforderung am Mittagskogel stellen möchten.

Das Pitztal Wild Face wäre natürlich nichts ohne die After Race Party im Hexenkessl. In diesem Jahr sorgte das DJ Team Mortal Kombat Sound für die musikalische Untermalung. Und auch die Veranstalter, Raphael Eiter und Philipp Eiter, zeigten sich nach dem Wochenende sehr zufrieden: „Die Leute und die Stimmung in diesem Jahr waren der Wahnsinn. Auch unser Organisationsteam hat wieder alles gegeben, sodass wir uns schon jetzt auf das Pitztal Wild Face 2014 freuen!"

Weitere Infos zum Event findet ihr auch unter www.pitztal-wildface.com.

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