Review - FWT Chamonix 2013

Von Bernhard Scholz am 26.Jan. 2013

Das Nordostface der Aiguille Pourrie war am heutigen Samstag der Austragungsort des dritten Freeride World Tour Stopps. Die Damen und Herren lieferten einen spektakulären Contest in dem zwar kurzen aber dafür sehr variablen Hang.

Für die Rider ging es schon früh los, die erste Gondel fuhr bereits um 6 Uhr. Um zum Start zu kommen musste dann noch knapp 90 Minuten aufgestiegen werden. Oben angekommen öffnete sich das Starting Gate pünktlich um kurz nach 9 für die Snowboarder. Oben lag noch unverspurter Pulver – kalte Temperaturen und Bluebird taten ihr übriges für den gelungenen Wettbewerb.

Viele ähnliche Lines
Die Richtung, in die sich die meisten Fahrer orientieren würden gab Matthias Haunholder gleich zu Beginn der Skifahrer an. Lookersleft, oben über das große Cliff, dann entweder nach rechts oder fast gerade aus durch die große Rinne. Er machte an diesem Cliff einen Straight Air (viele nach ihm versuchten einen Backflip), und wie viele weitere hatte auch er die kleine Windlip weicher eingeschätzt. Er war nicht der Einzige die ein wenig hierbackslapte. Beim Rest des Runs hatte Hauni wieder Pech, er versuchte das richtig hohe Cliff, verlor aber bei der Landung einen Ski. Die Punkte waren damit dann leider weg.

Ergebnisse

Der dritte Rang der Herren ging an Wille Lindberg aus Schweden. Solider Run, schöne Airs, so macht Freeride Spaß. Da springt die Sicherheit, der Speed und die Freude am Run an sich jedem sofort ins Auge und im Vergleich mit vielen anderen heute ist dieser Platz absolut verdient.

Aus deutschsprachiger Sicht erfreulich und insbesondere für den Vorarlberger Fabio Studer ein perfekter Tag: sein Plan ging einwandfrei auf, am oberen Cliff landete er solide einen 7er und überzeugte auch die restliche Fahrt hindurch. Das wurde mit dem zweiten Platz belohnt. Dafür, dass er erst zum zweiten Mal bei der Freeride World Tour mitfuhr ist diese Leistung absolut fantastisch, vor allem da er auch schon im Courmayeur den 5ten Platz erreichte.

Den ersten Platz sicherte sich Drew Tabke. Er fuhr eine komplett andere Linie als die meisten, landete einen schönen Transfer sowie seinen 3er sehr solide, fuhr schnell, sicher und das über exponiertem Gelände. Das ergab den sicheren Sieg mit fast 5 Punkten Vorsprung. Da ging es auf den Plätzen dahinter schon enger zu. Tabke hat nun in dieser Saison schon zwei erste Plätze zu verbuchen.

Tomahawking Deluxe
Dem Schicksal Haunholders erlag auch Basti Hannemann. Er machte über das gleiche Cliff einen Backflip, schlug hart auf, versuchte einen Bremsschwung und verlor dabei einen Ski. Der anschließende Abflug mit mehr Überschlägen als man zählen kann ließ einigen den Atem stocken. Tom Leitner hatte an der gleichen Stelle Probleme, konnte sich aber wieder retten. Die kleine Unsicherheit wurde von den Judges allerdings sofort bestraft und so reichten die Punkte nur für „unter ferner liefen".

Hohes Niveau der Ladies
Bei den Damen entschieden sich die meisten für die Linie Lookersright. Stark gefahren und verdient gewonnen hat, mal wieder, Christine Hargin. Freudestrahlend kam sie im Ziel an. Ebenfalls auf höchstem Niveau brachte die Österreicherin Nadine Wallner ihren Run ins Ziel. Der Hang war, als die Damen starteten schon sehr zerfahren, trotzdem reichte es für Pia Nic Gunderson verdient für den dritten Rang.

Fazit
So ging heute eine spannender Contesttag, bei dem echtes modernes Freeriden zu genießen war, zu Ende. Teils liegen die Ergebnisse sehr nah bei einander und alleine die ersten Zehn trennen nur gut 20 Punkte. Das zeigt wie hoch das Niveau ist und wie stark die Fahrer unterwegs waren.

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