Review: freestyle.ch 2012

Von Hans-Martin Kudlinski am 24.Sep. 2012

Die 18. Auflage des freestyle.ch am vergangenen Wochenende war einmal mehr ein Event der Superlative. 32.000 begeisterte Fans hatten sich auf der Landiwiese in Zürich versammelt, um eine Show zu verfolgen, die in diesem Format sicherlich seinesgleichen sucht. Neben den Ridern beim FMX, MTB, Snowboarding und Game of Skate waren es die Freeskier, die klar herausstachen. Mit dem Sieg von Elias Ambühl bei der sportartenübergreifenden Crossover-Session und den bislang unerreichten Nosebutter-Dubs des Freeski-Gewinners, Henrik Harlaut, wurden deutliche Highlights gesetzt.

Über zwei Tage hinweg hatte sich die Freestyle-Welt vom 22.-23. September bei den Schweizer Eidgenossen in Zürich eingefunden, um zum nunmehr 18. Mal den ersten großen Big Air Event der Saison im Alpenraum zu bestreiten. Dabei gaben sich wie gewohnt auch die ganz großen internationalen Namen wieder einmal die Klinke in die Hand. Angefangen bei Tom Wallisch, Henrik Harlaut und Gus Kenworthy, lässt sich die Liste hochkarätiger Rider beliebig erweitern: Aleksander Aurdal, Phil Casabon, Markus Eder, Russ Henshaw und und und. Auch die Lokalmatadoren Kai Mahler und Elias Ambühl ließen es sich nicht nehmen, einmal mehr vor heimischem Publikum mit dabei zu sein.

Am Samstag zeigte sich das Wetter noch nicht so ganz von seiner besten Seite. Die Sonne ließ auf sich warten und zeitweise fiel Regen, weshalb auch zunächst die Show der Freestyle-Motocrosser und Mountainbiker aufgeschoben werden musste. Unbeeindruckt vom Wetter zeigten sich jedoch die Freeskier, Snowboarder und auch die Snowboarderinnen, die ihre Runs durchziehen konnten. Auch die Zuschauer auf der Landiwiese ließen sich die Stimmung bei soviel Einsatz seitens der Athleten nicht verhageln und feierten den Auftakt des freestyle.ch.

Harlaut gewinnt Qualifikation, Ambühl die Crossover-Session
Nach einem Warm-Up wurde es dann am Nachmittag schließlich ernst, als die Freeskier gegeneinander um den Einzug ins Finale am Sonntag kämpften. Gewertet wurde jeweils ein Technical- als auch ein Style-Trick pro Fahrer. Die Gesamtsumme der eingefahrenen Punkte legte dann die Reihenfolge im Gesamtranking fest. Das Riding Level suchte dabei wieder einmal seinesgleichen, bedenkt man, dass auch Hochkaräter wie beispielsweise Jossi Wells, Elias Ambühl, Aleksander Aurdal und Sammy Carlson den Sprung unter die besten acht verpassten. Die Quali konnte Henrik Harlaut mit seinem unglaublichen Nosebutter Dub Cork 10 vor dem Vorjahressieger, Kai Mahler und Tom Wallisch für sich entscheiden.

Der Höhepunkt am Samstagabend war dann schließlich nach Einbruch der Dunkelheit die Crossover Session, bei die Rider und Riderinnen der unterschiedlichen Sportarten gegeneinander um die Gunst des Publikums kämpften. Denn der Gewinner wurde durch die Lautstärke des Beifalls bestimmt. Leider war es aufgrund der nassen Witterung auch am Abend noch nicht möglich, die FMX- und BMX-Rider unter sicheren Bedingungen mit an den Start zu schicken. So konnten sich sich die Zuschauer auf die Show der Freeskier und Snowboarder konzentrieren - erstmals waren hier auch die Frauen beider Sportarten mit am Start. Obwohl jeder einzelne Run schon überaus sehenswert war, hieß der Sieger am Schluss Elias Ambühl, der in seinem stilsicheren Gaper-Outfit einen Cork 14 problemlos in die Landung stellen konnte.

Finaltag
Passend zum abschließenden Tag beim freestyle.ch 2012 riss auch der Himmel auf und ermöglichte letzten Endes auch den angereisten Ridern in Sachen MTB und FMX ihr Können unter Beweis zu stellen. Bei den Motocrossern setzte der Spanier, Dany Torres, seine Siegesserie fort und holte sich den vierten freestyle.ch-Titel in Folge. Das Debüt der Mountainbiker entschied der Schwede Martin Söderström für sich.

Dann ging es schließlich auch daran, die Frage zu beantworten, welcher der acht Semi-Finalisten in der Kategorie Freeski ins Finale der besten Vier kommen sollte. Im Jam-Session Format hatte jeder Rider 5 Runs zur Verfügung, bei der es abermals darum ging, aus der Kombination einzelner Style- und Technical-Hits die Maximalpunktzahl heraus zu holen. Die Tatsache, dass Russ Henshaw mit einem Dub Cork 12 Tail, Switch 3 Blunt und Switch Cork 7 Japan auf dem letzten Platz landete, gibt einen kleinen Eindruck davon, wie anspruchsvoll das fahrerische Level an diesem Tag war.

So standen dann letztendlich Tom Wallisch, Phil Casabon, Kai Mahler und Henrik Harlaut am Drop In und stellten in den darauffolgenden Minuten eindrucksvoll unter Beweis, dass die Zukunft in Sachen Freeskiing keineswegs in Richtung Aerials abzudriften droht. Jeder der im Finale gezeigten Doubles brachte neben der technischen Schwierigkeit auch eine Extra-Portion Style mit auf den Schnee. Ganz besonders natürlich der getweakte Switch Double Misty Mute von Kai Mahler, der an jedem anderen Tag für den Sieg gereicht hätte. Doch am 23. September 2012 war eindeutig der Tag des Henrik Harlaut, der erstmals in einem Big Air Event einen Nosebutter Dub Cork 12 Safety zeigte und damit mehr als verdient den freestyke.ch 2012 für sich entschied. Doch seht euch die Highlights der beiden vergangenen Tage am besten selbst an.

Die Highlights der Qualifikation:


Die Highlights der Crossover-Session:


Die Highlights im Finale:
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