Review: Swatch Freeride World Tour Fieberbrunn 2012

Von hans-martin kudlinski am 12.Mär. 2012

Optimale äußere Bedingungen bescherten uns beim FWT-Stopp am Samstag in Fieberbrunn einen wahrhaft spektakulären Contest. Gleich drei Podiumspläzte gehen an Österreichische Athleten, zwei davon weiblich. Eva Walkner gewinnt die Kategorie Ski Damen, Liz Kristoferitsch Snowboard Damen und Flo Örley sichert sich den zweiten Platz bei den Snowboard Herren.


Review: Swatch Freeride World Tour Fieberbrunn 2012

Review

Österreichisches Mädelsfestspiel in Fieberbrunn

Autor: Bernhard Scholz Date: 12. März 2012 Optimale äußere Bedingungen bescherten uns beim FWT-Stopp am Samstag in Fieberbrunn einen wahrhaft spektakulären Contest. Gleich drei Podiumspläzte gehen an Österreichische Athleten, zwei davon weiblich. Eva Walkner gewinnt die Kategorie Ski Damen, Liz Kristoferitsch Snowboard Damen und Flo Örley sichert sich den zweiten Platz bei den Snowboard Herren.

Bei bestem Wetter präsentierte sich die angsteinflößende Nordwand des Wildseeloders über Fieberbrunn den 3400 Zuschauern im eigens aufgebauten Schneestadion. Insgesamt verfolgten etwa 8000 Freeridefans vor Ort das Spektakel an diesem Tiroler Wettkampfhang. Vor allem die Videoleinwände direkt an der Zuschauertribühne und im Event Village an der Talstation, direkt zwischen den großen Trucks der FWT Partner Swatch, Tirol/Pillerseetal/Fieberbrunn, Scott, Powderhorn, Dakine, Marker, Kask und Snowpulse, ließen das Geschehen sehr direkt und ungefiltert auf die Anwesenden wirken.

Gleich drei Helikopter sowie zahlreiche Kameras verfolgten die wilden Fahrten der konkurrierenden Freerider. Da war natürlich jeder Fahrfehler sofort zu sehen und die Bewertungen der einzelnen Fahrer immer gut nachvollziehbar sowie verständlich. Gewertet wurden wieder auf der hunderstufigen Skala von 0.00 bis 10.0, wobei vor allem die "Liniewahl, flüssige Abfahrt, Kontrolle sowie die Sprünge" im Mittel ausgerechnet ausschlaggebend sind. Jeweils drei Kampfrichter bewerten die Skifahrer und die Snowboarder, Objektivität garantiert.

Freeride Ski Herren spektakulär
Der Mainevent waren die Freeride-Abfahrten der Herren, direkt vom Gipfel des mächtigen Wildseeloders. Einer nach dem anderen stürzte sich die schattige Wand hinunter, dieses Mal leider ohne den verletzten Sebastian Hannemann, den Deutschen. Gleich zwei der Führenden hatten Glück im Unglück, Sam Smoothy, der Kiwi aus Neuseeland und bis jetzt auf Rang 1 der Gesamtwertung sowie Oakley White-Allen aus den USA, bislang Fünfter, stürzten bei ihren Manövern spektakulär, blieben glücklicherweise unverletzt und müssen nun ihre Führungspositionen wohl aufgeben. Ihr unerschrockener Einsatz zeigt deutlich, dass auch vermeintlich komfortable vordere Plätze vollen Einsatz bei jedem Wettkampf erfordern. Beide müssen nun noch härter um ihre vorderen Positionen kämpfen.

Eindeutiger Sieger wurde am Samstag der Praxis Skis Fahrer Drew Tabke aus Valle Nevado in den USA. Stolze 9,07 Punkte platzierten ihn mit seinem sehr sauberen 360° und seiner ausgesprochen flüssigen Linie klar vor allen anderen. Der Franzose Kevin Guri stellte sich mit einem schnellen Run, der viele im Vergleich kleinere Cliffs enthielt, die er aber sehr flüssig fahren konnte, mit 8,50 Punkten auf dem zweiten Platz vor dem Schweden Reine Barkered. Dieser strotzte mal wieder vor Ruhe und Kraft, was ihm 8,37 Zähler einbrachte. Barkereds souveräne Leistung sieht immer aus als wäre die Abfahrt ein Klacks, bis man dann weniger starke Fahrer sieht.

Aus deutschsprachiger Sicht sind noch der letztjährige Sieger Stefan Häusl mit einem fünften Platz und Samuel Anthamatten auf dem vierten Platz absolut erwähnenswert. Noch unter den ersten zehn landeten T. Tritscher und Christian Reichenberger. Mehr als seinen 13ten Rang hatte sich wohl Tom Leitner aus Deutschland erwartet, jedoch wurde ihm ein nicht ganz sauber gelandeter Sprung zum Verhängnis da dies hohe Punktabzüge nach sich zieht.

Zudem wollen wir die beiden deutschsprachigen Neuzugänge nicht vergessen, die mit einer Wildcard teilnehmen konnten. Fabian Lentsch hatte sich die Qualifikation für den Event trotz seiner jungen 18 Jahre redlich verdient, was er mit einem soliden Run unter Beweis stellte. Tobi Tritscher, auch aus Österreich, wählte eine radikale Abfahrt die vielen Zuschauern ein Schaudern über den Rücken laufen lies und hatte letztlich auch etwas Glück ohne Sturz im unteren Teil nach einem 360er Sprung auf beiden Ski durch das Zieltor zu fahren. Beide werden wir wohl mit großer Sicherheit auch bei zukünftigen Events im nächsten Jahr wieder am Start der Freeride World Tour sehen.

Überzeugende Damen und ein sehr hohes Niveau bei den Juniors
Schon früh, um 09.30h, die 3400 Zuschauerränge füllten sich gerade bis auf den letzten Platz, starteten die Mädels parallel mit den Juniors, auf unterschiedlichen Gipfeln. Die Damen hatten die knapp 600 felsdurchsetzten Höhenmeter der Wildseeloder Nordwand unter sich, die Juniors die Nordostwand Seenieder, etwa 250 Höhenmeter tief und mit zahlreichen Felsabbrüchen ebenfalls sehr eindrücklich. Eva Walkner führ eine eigenwillige Linie sehr flüssig und mit hohen Sprüngen, sogar einem Double über zwei Abbrüche hintereinander und sicherte sich so überlegen mit 9.17 Punkten vor Christine Hargin aus Schweden (Wertung: 8,50) sowie der Neuseeländerin Janina Kuzma (8,00) den sehr verdienten ersten Platz. Die Zuschauer im Stadium jubelten ebenso wie Eva vor Freude über diesen Heimsieg, dass man es noch im Tal höhren konnte. Pia Widmesser aus Deutschland fuhr eine sehr sichere Linie die den Kampfrichtern wohl etwas zu konservativ war und ihr immerhin den fünften Rang einbrachte.

Bei den zeitgleich gestarteten Juniors, den 14 bis 17 jährigen Nachwuchsfahrern, gewann Corentin Henchoz (9,0 - SUI), gefolgt von Maximilian Hofer (8,5 - AUT) und Gian Ragettli (8,4 - SUI) bei den Herren sowie Josefine Lutzau-Randow (8,5 - DK) auf dem ersten Damenplatz gefolgt von Stephanie Cooke aus Frankreich (7,6 Punkte) sowie Maya Bonsignore ebenfalls aus Frankreich (5,9 Punkte).

Bei den Snowboardern gewann Jonathan Charlet aus Frankreich vor dem Österreicher Flo Örley und Aurelien Routens ebenfalls aus Frankreich. Die Damenwertung auf dem Snowboard gewann verdient Liz Kristoferitsch aus Österreich vor Shannen Yates (USA) und Maria Kuzma (NZL).

Der letzte Event der Saison findet nun in zwei Wochen in Verbier statt, hinunter die Nordwand des Beck des Rosses - übersetzt: Der Steinhang. Vom 22.-25.03 gibt es wieder viele Sideevents wie in Fieberbrunn mit beispielsweise der RedBull Flugshow mit Hannes Arch. Es werden zudem einmal mehr zahlreiche Zuschauer erwartet und auch die Party nach dem Wettbewerb hat inzwischen einen Kultstatus erreicht, der wohl kaum zu überbieten ist.

Gewinnspiel: Auch zum Tourstopp in Fieberbrunn verlosen wir wieder eine limitierte Scott-FWT-Goggle. Um daran teilzunehmen, einfach HIER klicken.

Die Highlights des Tourstopps in Fieberbrunn:

Additional Information
www.freerideworldtour.com
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