Review: Pitztal Wildface 2012

Von hans-martin kudlinski am 5.Mär. 2012

Die dritte Auflage des Pitztal Wildface ließ die Freeridebegeisterten am vergangenen Wochenende einmal mehr in Scharen in das Tiroler Gletscherskigebiet pilgern. Bei frühlingshaftem Wetter wurden die Zuschauermengen Zeuge eines extremen Freeride-Events, das in dieser Form seinesgleichen suchen dürfte. Starke Nerven, kräftige Oberschenkel und ein ausgeprägtes Vertrauen in die eigene Skitechnik waren für einen Sieg erforderlich - Kriterien, welche Fabian Lentsch am Samstag allesamt erfüllen konnte.


Review: Pitztal Wildface 2012

Review

Heimsieg für Fabian Lentsch

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 05. März 2012 Die dritte Auflage des Pitztal Wildface ließ die Freeridebegeisterten am vergangenen Wochenende einmal mehr in Scharen in das Tiroler Gletscherskigebiet pilgern. Bei frühlingshaftem Wetter wurden die Zuschauermengen Zeuge eines extremen Freeride-Events, das in dieser Form seinesgleichen suchen dürfte. Starke Nerven, kräftige Oberschenkel und ein ausgeprägtes Vertrauen in die eigene Skitechnik waren für einen Sieg erforderlich - Kriterien, welche Fabian Lentsch am Samstag allesamt erfüllen konnte. Wellness-Freerider hätten am vergangenen Wochenende beim Pitztal Wildface vermutlich einen eher schwierigen Stand gehabt. Denn gemächliches "Zöpfeflechten" stand auf dem Tiroler Gletscher keineswegs auf dem Programm. Stattdessen konnte man die eigenen Beine im Falle einer Teilnahme mit einer schier endlos erscheinenden Tortur durchs Gelände verwöhnen. Ein Kräftemessen, dass nun im dritten Jahr veranstaltet wird und für das sich immer mehr Fahrer begeistern können. Über 120 Anmeldungen gingen in diesem Jahr bei den Organisatoren ein.

Erst die Quali, dann das Finale
Ein Ansturm, der einen entsprechenden Programmablauf erfordert. Am Freitagnachmittag war es zunächst an der Zeit, die sprichwörtliche Spreu vom Weizen zu trennen. Wer beim Finale am Samstag dabei sein wollte, um sich dem Mammut-Run zu stellen, der musste sein Können zunächst im Rahmen einer Qualifikation unter Beweis stellen. Im Variantenbereich des Skigebiets Rifflsee fand der Vorentscheid statt, bei welchem die insgesamt 60 besten Rider bestimmt wurden, die sich letztendlich der Herausforderung am Mittagskogel stellen durften.

Dass die Bezeichnung "Herausforderung" sicherlich keine Übertreibung darstellt, wird sicherlich jeder bestätigen, der die Strecke selbst schon einmal gefahren ist, oder sich diese vom Zuschauerbereich aus angesehen hat. Vom Gipfelkreuz des Mittagskogel auf 3.173m steuerte jeder Fahrer einzeln durch das steile und teils felsige Gelände dem 1.510 Höhenmeter weiter unten gelegenem Zielbereich in Mandarfen entgegen.

Lentsch gewinnt vor Eiter
Die beste Kombination aus fahrerischem Können, Mut und natürlich Kraft-Ausdauer zeigte in der Kategorie "Ski Männer" an diesem Tag der Pitztaler, Fabian Lentsch. Schneller konnte die Strecke am Samstag kein anderer Teilnehmer bewältigen - lediglich sech Minuten und sechs Sekunden standen beim glücklichen Gewinner auf der Uhr. Mit einem hauchdünnen Rückstand von lediglich zwei Sekunden kam der Vorjahressieger, Frederik Eiter, ins Ziel.

Auch die Damen ließen sich das Pitztal Wildface nicht entgehen und stürzten sich ebenso unerschrocken die Strecke vom Mittagskogel hinab. Die aus Lech stammende Angelika Kaufmann hatte bei den Skifahrerinnen die Nase vorn und absolvierte den Run in einer Zeit von sieben Minuten und 50 Sekunden. Bei den Snowboardern triumphierten dagegen die Innsbruckerin Liz Kristoferitsch sowie der schnellste Mann, Matthias Jorda, welcher die gesamte Strecke in 8 Minuten und 31 Sekunden zurücklegen konnte.

Spendable Gewinner
Einmal mehr zeigte sich, dass sowohl die Besucher als auch die Fahrer die entspannte und familiäre Atmosphäre der Freeride Szene am Pitztaler Gletscher in vollen Zügen genossen. Deutlichstes Indiz dafür: Während der Siegerehrung verzichtete der bereits von Scott gesponserte Freerider Fabian Lentsch auf seinen Gewinn, ein komplettes Scott GoreTex Outfit und ließ dieses stattdessen unter den anwesenden Zuschauern verlosen. Diese Großzügigkeit kam auch bei den beiden Gewinnern der Kategorien Snowboard, Liz Kristoferitsch und Matthias Jorda, zum Vorschein, welche Ihre von Rad Air zur Verfügung gestellten Snowboards an die Zweitplatzierten weiter gaben.

Dass nach einem derart spektakulären und spannenden Contest-Tag auch ordentlich gefeiert werden darf, steht außer Frage. Den Abschluss der Veranstaltung stellte daher für die Rider und Besucher die abendliche AfterRace Party im Hexenkessel dar.

Positives Fazit der Organisatoren
Die Veranstalter zeigten sich nach den drei sonnigen Tagen am Berg vollends zufrieden mit dem Ablauf und den Ergebnissen des Events. An oberster Stelle stand wie jedes Jahr die Sicherheit der Teilnehmer, welche unter anderem durch die Pitztaler Bergretter gewährleistet wurde. Auch für den Hauptsponsor, den Tourismusverband Pitztal, ist der Freeride-Event zu einem Aushängeschild für die Region geworden. „Ich denke, es ist keine Übertreibung, zu behaupten, dass wir ein Paradies für Freerider sind“ bilanzierte der neue Geschäftsführer des TVBs, Gerhard Gstettner.

Spätestens mit diesem Statement steht dann wohl auch eine vierte Ausgabe des Pitztal Wildface ganz fest auf dem Event-Programm des Tiroler Gletscherskigebiets. Wer nun Lust bekommen hat, sich 2013 dann selbst aktiv am Contest zu beteiligen, sollte am besten auch schon direkt mit dem Krafttraining dafür beginnen.

Das offiziele Event-Video zum Pitztal Wildface 2012:

Additional Information
www.pitztal-wildface.com www.pitztaler-gletscher.com
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