Eventreview - Völkl NZ Freeski Open 2008 - Halfpipe und Slopestyle

Von christian fink am 25.Aug. 2008

Die ersten Entscheidungen der Völkl New Zealand Freeski Open 2008 in Wanaka (Neuseeland) sind gefallen. In den Disziplinen Halfpipe und Slopestyle stehen die Sieger fest, große Überraschungen gab es dabei nicht.


Eventreview


Völkl NZ Freeski Open 2008


Die Entscheidungen im Slopestyle und der Halfpipe


geschrieben am: 25. August 2008
geschrieben von: Thomas Bergmüller
 
21. August 2008, etwa Mittag: Der Slopestyle wurde erstmals für die Rider der Völkl NZ Freeskiing Open 2008 geöffnet. Der Parcours besteht prinzipiell aus fünf Obstacles; einem Stairset (links doublekinked-Rail, Mitte Box und rechts Rail), wahlweise Butterbox oder Upbox, einem kleinen Kicker und dem großen Kicker (zwei Absprünge). Das Finale bilden eine Kinkedbox wahlweise Downrail. Zum Ausfahren in Richtung Lift ist außerdem noch ein Wallride, der meines Wissens nach aber nicht mehr in die Wertung der Judges einfließt.

Nachdem die ersten Speedchecks absolviert waren, gab es auf den Kickern bereits schöne und vor allem schwierige Tricks zu sehen: Colby West zog doublecorked 10er und 12er über den Table,
Sammy Carlson massiv stylische Flatspins und Russ Henshaw erkundigte sich vom Lift aus bei den Dudes am Table wie seine Doubleflatpspins aussehen würden: „They’re nice, just hold the grab a bit longer“. Generell lässt sich aber schon absehen, dass dieser Contest, wie leider die meisten, wohl eher getreu dem Motto "spin to win" ausgetragen werden dürfte. Die deutschsprachige Szene ist dabei mit Marlon Holzmann (Österreich) und Andri Ambühl (Schweiz) vertreten.

Am Freitag, den 22. August 2008 wurde ich vom Krach geweckt. Man muss wissen, die Kiwis isolieren ihre Häuser nicht besonders gut, weder gegen Kälte noch gegen Lärm, und somit ist auch
der prasselnde Regen auf dem Dach in etwa so laut als würde man unter einem Regenschirm
stehen. Wie dem auch sei, bei dem miesen Wetter ist sicher kein Contest, dacht’ ich mir, drehte mich um und schlief weiter. Als ich das nächste mal erwachte war Bluebird und Mittag – zu spät um
noch hochzufahren, der Berg ist gut eine Autostunde weg und bis ich angezogen und oben bin wird der Contest wohl gelaufen sein. Somit kann ich zum Finale in der Pipe nur folgendes sagen: Gewonnen hat Tanner Hall und wie
man mir erzählte, hatte er leichtes Spiel und einen ähnlichen Run wie bei den X-Games gezeigt.

Mehr Glück am Samstag
Am Samstag wurde ich erfreulicherweise von Sonnenstrahlen geweckt, die durch die Vorhänge
fielen – Bluebird, keine Wolke zu sehen. Heute stehen die Finals der Mädels und Jungs im
Slopestyle an. Die besten 10 Rider der Qualifikation treffen in den zwei Finalruns (besserer zählt) auf geladene Fahrer, unter anderem Sammy Carlson, Colby James West, Tanner Hall und Russ Henshaw. Ans Mic holten sich die Judges Local-Hero Jossi Wells, der verletzungsbedingt nicht am Contest teilnehmen konnte. Dafür schickte er zwei seiner Brüder ins Rennen, Byron Wells gelang auch der Einzug ins Finale, allerdings verletzte er sich dann beim ersten Run an der Hand, weshalb er den zweiten Finalrun nicht mehr fahren konnte.

Unter den zehn qualifizierten Ridern befanden sich außerdem noch Henrick Herlaut, Marlon Holzmann und Andri Ambühl. Vor dem Finale Men waren allerdings noch die Mädels an der Reihe. Im Gegensatz zu unseren Breiten geben die hier mächtig Gas, beispielsweise sah man auf den beiden Kickern in einer Line Lincolnloop gefolgt von 540 oder 540 to cab 720. Der Sieg ging verdient an Ashley Battersby (USA), die nicht nur technisch gute Tricks zeigte, sondern auch auf schöne und vor allem länger gehaltene Grabs Wert legte und damit die Judges (mit dabei Fabio Studer) beeindruckte. Die Plätze zwei und drei belegten Anna Segal aus Australien und Kaya Turksi aus Canada.

Im Finale der Herren ging es ähnlich zu wie im Training, wenn auch die Anzahl der Doubleflips
wesentlich zurückgegangen ist. Marlon Holzmann landete mit soliden und vor allem stylischen Tricks auf dem undankbaren aber dennoch beeindruckenden vierten Platz (Switchup 270 out im Stairset, 540 nose auf der Butterbox, switch rechts 720 high mute am ersten Kicker, switch links 1080 am zweiten Kicker und 270 to switch in die Downrail). Den niedrigsten Stockerlplatz erkämpfte sich Sammy Carlson (270 on im Stairset, cab 270 on 450 out auf der Upbox, switch bio links 1080 am ersten Kicker, sw bio rechts 900 am zweiten Kicker). Andri Ambühl gelang der sensationelle zweite Platz mit einem sehr technischen Run (270 to pretzel 270 out im Stairset, Rodeo 540 auf der Butterbox, switch links 1080 high mute am ersten Kicker und rechts 1080 high mute am zweiten Kicker. Das technische Feuerwerk schloss er dann noch mit cab 270on to 270 out auf der Downrail ab). Der Sieg ging verdient an Russ Henshaw, der seine Tricks in den Schnee setzte, als würde er nur straight über die Kicker gehen (270 on im Stairset, 450out auf der Upbox, ebenfalls 1080s auf in beide Richtungen auf den Kickern und zum Abschluss 450 on the Kinkedbox).

Stürze blieben nicht aus
Leider gibt es auch unerfreuliches zu berichten. In den Practiceruns der Mädels hat eine Riderin einen 720 auf den Knuckle gesetzt, mit der Folge dass sie seitlich einschlug und regungslos im Schnee liegen blieb. Sie war ansprechbar und konnte alle Körperteile bewegen, somit schien schlimmeres ausgeblieben zu sein. Nichtsdestotrotz hörte man – zwar erst zwei Stunden später nach Ende des Contests – Rotorblätter hinterm Krankenrevier. Im Finale der Jungs hat ein Canadier einen Doublebackflip auf den Skispitzen gelandet, nach fünf Minuten Betreuung durch die Patroller ist er zum Glück wieder aufgestanden, hat sich aufs Skidoo gesetzt und verlies mit Applaus und Props des Kommentators die Line.

Es war ein Contest mit hochkarätigen Ridern aus aller Welt und die Ridern schienen trotz Wettbewerb den Spaß am Fahren nicht verloren zu haben. Bemerkenswert war, dass Tanner Hall
im Slopestyle dabei war, schließlich hat man ihn die letzten Jahre fast ausschließlich bei Halfpipe-
Competitions angetroffen.
EVENTRESULTS

Halfpipe Men
1 Tanner Hall (USA)
2 Justin Dorey (CAN)
3 Walter Wood (USA)
4 Taylor Seaton (USA)
5 Byron Wells (USA)

Halfpipe Women
1 Miyuki Hatanaka (JPN)
2 Anais Caradeux (FRA)
3 Manami Mitsuboshi (JPN)
4 Em Lonsdale (UK)
5 Kerri Herman (USA)

Slopestyle Men
1 Russ Henshaw (AUS)
2 Andri Ambühl (SUI)
3 Sammy Carlson (USA)
4 Marlon Holzmann (AUT)
5 Henrik Harlaut (SWE)

Slopestyle Women
1 Ashley Battersby (USA)
2 Anna Segal (AUS)
3 Kaya Tursky (CAN)
4 Kim Lamarre (CAN)
5 Amy Sheehan (NZ)


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