Review: Swatch Freeride World Tour de Chamonix 2012

Von hans-martin kudlinski am 24.Jan. 2012

In den vergangenen Tagen sorgten die Wetterturbulenzen in den Alpen abermals für heftige Niederschläge. Auch in Chamonix konnte man sich über Schneemangel nicht beschweren. Die damit verbundenen Schlechtwetterfronten sorgten zunächst für eine Verzögerung im Ablauf des zweiten FWT Stopps in Chamonix. Was dann letztendlich am Contesttag passierte, lest ihr in der Event Review unseres Redakteurs Bernhard Scholz.


Review: Swatch Freeride World Tour de Chamonix 2012

Review

Showdown am Brévent mit Sieg für Smoothy

Autor: Bernhard Scholz Date: 24. Januar 2012 In den vergangenen Tagen sorgten die Wetterturbulenzen in den Alpen abermals für heftige Niederschläge. Auch in Chamonix konnte man sich über Schneemangel nicht beschweren. Die damit verbundenen Schlechtwetterfronten sorgten zunächst für eine Verzögerung im Ablauf des zweiten FWT Stopps in Chamonix. Was dann letztendlich am Contesttag passierte, lest ihr in der Event Review unseres Redakteurs Bernhard Scholz.

Die Freeride World Tour konnte am Montag 23.01.12 endlich statt finden. Großes Wetterchaos und über ein voller Meter Neuschnee machte die Lage sehr kritisch, der Contest hätte schon am Samstag statt finden sollen. Die Guides, allen voran Jerome Ruby, haben hervorragende Arbeit geleistet und am Sonntag schon die Juniors bei einem glatten 4er sowie am folgenden Tag das Hauptfeld bei ähnlich prekärer Lawinenlage die Contest Hänge hinunter gelotst. Ganz großer Respekt an diese Leistung.

Reibungslose Organisation
Auch das Wetterfenster wurde genau richtig eingeschätzt, alles ging gut über die Bühne, auch wenn bereits um 5 Uhr gefrühstückt werden musste, da schon um 08.30h mit dem ersten Fahrer gestartet werden sollte. Sämtliche Teilnehmer standen dann in der Früh, beim ersten Morgenlicht vor dem steilen und felsdurchsetzten Hang, (er heißt "La Pente de l'Hotel), und begutachteten, ob ihre geplanten Abfahrten auch möglich wären. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten sie nämlich aufgrund des schlechten Wetters nichts sehen und mussten mit dem Finger auf dem Foto einen Durchschlupf finden.

Als es dann im Wechsel mit Skifahrern und Snowboardern los ging, war noch nicht klar, ob die ausgedachten Lines Sinn machen. Schon die ersten Startnummern zeigten, wie man mit derart schwierigen Bedingungen umgeht. Stefan Hausl aus Österreich hatte die Ehre und Pflicht den Hang zu entjungfern. Ein solider Run mit kontrollierter Airtime sicherte ihm den neunten Rang. Es zeigte sich, dass von den Judges die Lines von unten gesehen links besser bewertet wurden. Sie erlaubten flüssigere Abfahrten. Das technischere Gelände rechts nahm einigen Fahrern beim schweren und heimtückischen Schnee etwas den Schwung aus der Abfahrt.

Ähnliche Lines bei den drei Bestplatzierten
Alle drei Podiumsfahrer überzeugten mit sehr flüssigen und aggressiven Runs. Sie schafften es die Kampfrichter mit einer klaren Linienwahl zu überzeugen, jederzeit war klar, dass sie wussten wo sie waren und so zögerte keiner der drei bei einem Absprung sondern fuhren sehr flüssig durch. Dann noch die Landungen perfekt, schon läuft das mit den Punkten. Vor allem Sam Smoothy aus Neuseeland legte eine Spur hin, bei der den zahlreichen Zuschauern von Beginn an der Mund offen stand. Immer in voller Kontrolle und mit zwei mächtigen Cliffdrops fuhr er als klarer Sieger ins Ziel.

Der 8848 Fahrer Reine Barkered tat es ihm gleich und überzeugte schlicht durch seinen schnellen und kontrollierten Run, bei dem man fast den Eindruck hatte er würde eine Piste hinunter fahren. Der Amerikaner White-Allen Oakley hatte dann die Zuschauer auf seiner Seite, eindrucksvolle Cliffdrops in der Mitte des Hangs aus voller Fahrt, die er zudem perfekt landete, überzeugten auch die Judges.

Deutscher und Österreicher unter den besten Zehn
Für die deutschsprachigen Athleten lief es insgesamt auch ziemlich gut, immerhin schafften es sowohl Tom Leitner als auch Stefan Häusl in die Top Ten. Pech hatte Sebastian Hannemann, der eine individuelle Line mit einem massiven Cliff gleich zu Beginn fuhr. Bei einem seiner Sprünge zogen ihm die Judges Punkte ab, da er nicht zu 100% sauber gelandet war.

Ein echter Pechvogel war auch Localmathador und Anwärter auf den FWT Gesamtsieg Aurelien Ducroz. Kurz nach dem Start verlor er einen Stock, versuchte zunächst diesen wieder zu bekommen und sah dann ein, dass durch diesen Patzer keine Chance mehr auf Punkte bestand. Ähnlich erging es Samuel Anthamatten aus der Schweiz. Er lieferte eine sehr technische Abfahrt die viele schon ganz hoch bewertet hatten, bis er bei seinem letzten Sprung nicht auf den Skiern, sondern auf der Seite landete. Er konnte flüssig weiter fahren musste aber viele Punkte einbüßen.

Bei den Damen dominierten die Nordamerikanerinnen das Geschehen. Gleich drei von ihnen landeten unter den ersten Vier. Allen voran konnte Jaclyn Paaso die Judges mit ihrem Run überzeugen und die meisten Punkte an diesem Tag einheimsen. Angel Collinson, die Neuseeländerin, Janina Kuzma und Jess McMillan komplettierten die Top Vier. Direkt dahinter belegte die Deutsche Pia Widmesser erneut den fünften Platz, gefolgt von Eva Walkner und Lorraine Huber.

Fazit:
Ein toller Contest bei dem man mal wieder gesehen hat wie viel die Guides und die Wetterfee mit dem erfolgreichen Durchführen zu tun haben. Zwei Tage warten, ein Tag super Action. Zuschauer und Athleten hatten einen großartigen Event. Glücklicherweise gab es auch nur einen Verletzten, der Snowboarder Guillot-Diat Ludovic aus Frankreich stürzte unglücklich über ein Felsband ab und brach sich den Unterarm. Wir sind gespannt auf den Contest in Courmayeur der bereits am Mittwoch oder Donnerstag stattfinden soll.

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Die Highlights der Swatch Freeride World Tour 2012 in Chamonix:

Die vollständigen Rankings findet ihr auf der Homepage der FWT.

Additional Information
www.freerideworldtour.com
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