Review: European Winter X Games 2011

Von hans-martin kudlinski am 22.Mär. 2011

Über einen Besuchermangel konnte man sich vom 16. bis 18. März bei den diesjährigen European Winter X Games in Tignes sicherlich nicht beschweren - unglaubliche 27.500 Zuschauer wurden allein am ersten Contesttag gezählt. Enttäuscht dürfte von diesen wohl kein einziger gewesen sein, schließlich...


Review: European Winter X Games 2011

Review

Burke, Turski, Houle und Rolland holen sich Gold in Tignes

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 22. März 2011 Über einen Besuchermangel konnte man sich vom 16. bis 18. März bei den diesjährigen European Winter X Games in Tignes sicherlich nicht beschweren - unglaubliche 27.500 Zuschauer wurden allein am ersten Contesttag gezählt. Enttäuscht dürfte von diesen wohl kein einziger gewesen sein, schließlich zeigten die Besten der Besten, was momentan im Slopestyle und in der Pipe machbar ist. Die wohl begehrteste Auszeichnung, die man in Sachen Extremsport sein Eigen nennen kann, ist die Goldmedaille bei den X Games - so natürlich auch im Freeskiing. Zum us-amerikanischen Urvater dieses Events gesellt sich nun seit dem letzten Jahr auch ein europäischer Ableger, die European Winter X Games in Tignes. Auch 2011 gaben sich die Stars der Szene in Frankreich die Klinke in die Hand, und hofften darauf, in ihrer Disziplin am Ende ganz oben auf dem Podium stehen zu können.

Ski Slopestyle Women's Final
Das erste Finale stand bereits am Mittwoch, dem 16. März auf dem Programm. Im Slopestyle der Frauen bestimmte der Schlagabtausch zwischen Kaya Turski und Keri Herman das Geschehen. Auf den perfekten Switch 720 von Turski konnte Herman keinen entsprechenden Konter setzen, obwohl sie im letzten Run ihre stärkste Leistung des gesamten Tages abrief. Somit wiederholte Kaya ihren Erfolg vom Vorjahr mit einem Endergebnis von 92.00 Punkten und ließ sich ihre zweite Goldmedaille bei den Euro X Games um den Hals hängen. Keri Herman landete mit 89.00 Zählern auf dem zweiten Platz und setzte sich damit vor die Drittplatzierte, Kim Lamarre, die somit das Podium vervollständigte.

Ski SuperPipe Men's Final
Ebenfalls für Mittwoch angesetzt war auch das Superpipe Finale der Männer. Die Frage, die sich vor dem Contest alle Interessierten gestellt hatte, war die, ob wohl der französische Pipe-Spezialist, Kevin Rolland auch die vierte X Games Golfmedaille im vierten Event einheimsen können würde. Oder würde ihm der überaus motivierte und talentierte X Games Veteran, Simon Dumont, einen Strich durch die Rechnung machen? Ganz zu schweigen von der übrigen Konkurrenz, die sich in Form von Xavier Bertoni, Jossi Wells, David Wise, Justin Dorey und Torin Yater-Wallace am Inrun versammelt hatte.

Doch auch angesichts seiner hochkarätigen Wiedersacher ließ sich der Franzose nicht aus dem Konzept bringen. In seiner unnachahmlich lehrbuchartigen Weise konnte Rolland seinen Run in die Pipe in Tignes stellen, ohne einen Zweifel an seiner Vormachtstellung aufkommen zu lassen. Mit einer Wertung von 93.00 Punkten blieb seinen Wiedersachern - inklusive Simon Dumont, der in jedem Run mit kleinen Fehlern zu kämpfen hatte - nur das Nachsehen.

Mit einer ebenfalls hervorragenden Vorstellung, die vom Publikum mit tosendem Beifall honoriert wurde, holte sich Justin Dorey' mit 90.00 Punkten die Silbermedaille. Hinter ihm reihte sich der sage und schreibe erst 15-jährige Torin Yater-Wallace auf dem dritten Rang ein, dem nach seinem zweiten Platz bei den X Games in Aspen eine überaus vielversprechende Karriere bevorsteht.

Ski Slopestyle Men's Finals
Die unglaubliche Leistungsdichte, die momentan beim Freeskiing im Slopestyle der Männer vorherrscht wurde im Rahmen der Qualifikation bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt . Zahlreichen Medaillenanwärtern blieb der Weg ins Finale der letzten acht verwährt. Tom Wallisch, Henrik Harlaut, Elias Ambühl, Jossi Wells, Bene Mayr und Markus Eder - allesamt schieden bereits nach der Quali aus und mussten sich das Finale am Donnerstag als Unbeteiligte mit ansehen.

Als es dann schließlich darauf ankam, schlug die Stunde des Kanadiers, JF Houle. Schon aus der Vorausscheidung als Führender hervorgegangen, konnte er seinen Run abermals perfekt ins Ziel bringen und als - mit 25 Jahren - ältester Rider im Finale mit einem Score von 94.33 Punkten die Goldmedaille an sich reißen. Die ungünstigen Wetterverhältnisse an diesem Tag in Tignes scheinten ihn vollkommen unbeeindruckt zu lassen, so dass ihm auch der Norweger, Andreas Hatveit mit seinen 92.33 und der ebenfalls stark auffahrende James Woods mit 89.66 Zählern nicht gefährlich werden konnten.

Ski Superpipe Women's Final

Zum Abschluss der diesjährigen European Winter X Games zeigte sich das Wetter am Freitag, den 18. März schließlich versöhnlich, so dass sich die Wolken und der Nebel in Wohlgefallen auflösten und die Sonnenstrahlen damit ungehindert auf die Superpipe in Tignes fallen konnten. Die Gewinnerin der europäischen X Games Ausgabe machte es an diesem Tag ganz besonders spannend, denn Sarah Burke konnte die bis dahin führende Anais Caradeux erst mit ihrem allerletzten Run von der Spitzenposition verdrängen. Somit machte sich ähnlich wie beim Slopestyle der Männer auch in diesem Fall die Erfahrung der Routiniers gegenüber den nachrückenden Ridern bezahlt. Besonders bemerkenswert sei an dieser Stelle auch die Leistung der Drittplatzierten, Devin Logan, die sich selbst von einem gebrochenen Arm nicht davon abhalten ließ, ihre Runs in beeindruckender Art und Weise durchzuziehen, um verdientermaßen die Bronzemedaille mit nach Hause nehmen zu können.

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