Review: European Freeski Open 2011

Von hans-martin kudlinski am 5.Mär. 2011

Nach einem kurzen Durchhänger im vergangenen Jahr, haben die European Freeski Open in den letzten vier Tagen wieder zu ihrer alten Stärke gefunden. Vom 2010er Wetterchaos verschont geblieben, konnten die Fahrer und Fahrerinnen die Gewinner ungehindert und auf einem technisch extrem...


Review: European Freeski Open 2011

Review

Erfolgreiche Auflage des europäischen Top-Events in Laax

Autor: Michael Pickert, HMK Date: 05. März 2011 Nach einem kurzen Durchhänger im vergangenen Jahr, haben die European Freeski Open in den letzten vier Tagen wieder zu ihrer alten Stärke gefunden. Vom 2010er Wetterchaos verschont geblieben, konnten die Fahrer und Fahrerinnen die Gewinner ungehindert und auf einem technisch extrem hohen Level untereinander ausmachen. Laax meets Bluebird!

Wer sich noch an die European Freeski Open im vergangenen Jahr erinnern kann, oder aber damals selbst vor Ort war, dem werden widrigste Wetterbedingungen inklusive kaum vorhandener Sichtweiten vor dem geistigen Auge erscheinen. Ganz anders in diesem Jahr: Was der vielzitierte Wettergott 2010 versäumt hatte, holte er an den vergangenen Tagen während der Contests in Slopestyle und Halfpipe nach.

Bereits am Mittwoch und am Donnerstag versammelten sich die Anwärter auf die Endrunde in beiden Disziplinen im gewohnt imposanten Park und der Pipe am Crop Sogn Gion, um sich im Rahmen der Qualifikation ein Fortkommen zu sichern. Sowohl die Damen, als auch die Männer kämpften um ihre Chance, an den darauffolgenden Tagen gegen die gesetzten Rider anzutreten. Aufgrund der Tatsache, dass ein Großteil dieser eingeladenen Rider ihr Kommen leider absagen mussten, blieben dafür umso mehr Slots für die nachrückende Generation der teils noch unbekannteren Freeskier offen.

Slopestyle

Pünktlich für die ersten Endrunden-Runs hatten sich alle Tiefdruckgebiete, die sich eventuell noch als Spielverderber hätten erweisen können, in Wohlgefallen aufgelöst. Bei bestem Wetter konnten die Slopestyle-Damen an der Bergstation des Crop Sogn Gion an den Start gehen, um die Siegerin der European Freeski Open 2011 zu küren. Was sich im Semi Final bereits andeutete, wurde dann im "großen Finale" zur Gewissheit: Die besten Tricks und die konstanteste Leistung über den gesamten Parcours hinweg zeigten an diesem Tag zwei Schwedinnen. Die 18-jährige Emma Dahlstrom sicherte sich ihren ersten großen internationalen Titel mit einem Run, der die Judges sichtlich beeindrucken konnte. Entsprechend glücklich war sie im Anschluss: „Das ist der grösste Erfolg meiner Karriere, ich könnte nicht glücklicher sein. Dieser Sieg motiviert mich für die nächsten Events.“ Direkt dahinter landete ihre Landsfrau Maria Bagge, gefolgt von der erst 15-jährigen Drittplatzierten Katie Summerhayes aus Großbritannien.

Auch bei den Männern wurden die zahlreichen Zuschauer Zeuge einer spannenden Begegnung einiger der besten Slopestyler. Nach einer äußerst starken Leistung des Allgäuers Flo Geyer während der Quali, die er als Zweitplatzierter abschloss, verließ ihn im Semi Final das nötige Quentchen Glück und verwährte ihm den Einzug in die Finals. Hier war abermals die Stunde des Schweizers, Elias Ambühl gekommen. Kaum ein anderer Rider zeigte in den vergangenen Wochen und Monaten eine derartige Nervenstärke und brachte seine Top-Leistung immer genau dann, wenn sie abgerufen werden musste. Im Fall der European Freeski Open in Laax bestand sein Run aus einem Left Double 10 Mute, Right side 9 Reverse Mute und einem Switch Double 12 Mute an der Kickerline. Zudem war er der einzige Fahrer, der an diesem Tag einen Misty 450 von der Völkl-Rocker-Box zeigen konnte. „Zum Glück hatte ich einen tollen ersten Lauf, denn im Zweiten bin ich beim letzten Sprung gestürzt. Ich bin froh hier bei so einem tollen Event ganz oben stehen zu dürfen,“ erklärte Elias nach dem Bewerb.

Über den zweiten Platz freute sich der Deutsche Roy Kittler, der damit ein weiteres Top-Ergebnis in seinem Saison-Kalender vermerken kann. Überglücklich erklärte er: „Das ist das Beste, was mir je passiert ist. In diesem Weltklassefeld ganz vorne mit dabei zu sein, ist ein Wahnsinn.“ Der Schwede Oscar Scherlin komplettierte schließlich das Slopestyle-Podium bei den European Freeski Open 2011.

Halfpipe

Strahlender Sonnenschein sowie frühlingshafte Temperaturen sorgten für einen Contesttag der Extraklasse und lockten zahlreiche Zuschauer an den Crap Sogn Gion, wo die Entscheidung in der Halfpipe auf dem Programm stand. Aus 48 Startern bei den Männern setzten sich die besten 12 durch, um im Finale einen würdigen Sieger auszumachen. Unter diesen 12 Startern waren gleich 3 Schweizer, unter ihnen auch der erst 15-jährige Kai Mahler, der sich mit einem sauberen Run den vierten Platz erkämpfen konnte und sogar Namen wie Jossi Wells hinter sich lies. Besonders spektakulär war sein erster Trick, nämlich ein Double Corked 1260, den er zum ersten Mal versuchte und im zweiten Run sauber landen konnte. Ein weiterer Schweizer, Nils Lauper hatte mit seinem Doubleflip den höchsten Hit des Tages, mit dem er allen Zuschauern und auch den Judges den Atem raubte.
Die Top Drei zeigten allesamt enorm technische und mit extremer Höhe gesprungene Tricks. Am Ende setzte sich David Wise aus den USA verdient an die Spitze und sicherte sich die 10.000$ Preisgeld. Sein Run bestand unter anderem aus einem Leftside 9 Nose, einem Alley Oop Flatspin 3, einem Rightside 900 und einem extrem stylischen Double Corked 1260 Mute am letzten Hit. Auf den Plätzen zwei und drei fanden sich Matt Margetts und Byron Wells wieder. Margetts zeigte am ersten Hit einen Alley Oop Flatspin 3, einen Leftside 9 Tail, einen Rightside 10 Tail, einen Switch 7, und einen schönen Alley Oop Double Flatspin zum Abschluss. Byron Wells hatte nur vier Tricks in seinem Run, was vielleicht eine bessere Platzierung verhinderte. Er begann mit einem Switch Corked 10 Tail, einem superstylischen Flatspin 3 Japan mit Shifty und beendete seinen Run mit back to back 9ern.

Bekannte Namen dominieren bei den Damen
Bei den Damen kamen nur 6 Rider ins Finale, in dem sich letztendlich die Schweizerin Virginie Favre den Titel vor Anais Caradeux sicher konnte. Diese Beiden fuhren heute auf einem anderen Level als alle anderen Fahrerinnen des Finals und hatten dann 16 bzw. 13 Punkte Vorsprung auf die Drittplatzierte Katrien Aerts. Virginie Favre zeigte einen extrem stylischen Lauf mit guter Höhe und back to back 540s und am letzten Hit einen Switch 720. Anais hatte in ihrem Run sogar einen 900 eingebaut, doch aufgrund der geringeren Höhe bei den restlichen Tricks reichte dieser nicht für den Sieg. Somit verteidigte Virginie Favre erfolgreich ihren Titel aus dem Vorjahr und wird sicherlich auch im nächsten Jahr eine der Topfavoritinnen auf den Sieg sein..

Additional Information
freeskiopen.laax.com
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