Vorgeschichte:
Wer kennt es nicht ... .
Nach tagelangem Fahren in sog. "Kackschnee" kommt endlich der erwartete Neuschnee und färbt die Hänge in unverspurtes Weiß. Man denkt sich, noch ein zwei Tage abwarten, bis sich der Neuschnee gesetzt hat und dann ab ins Gelände *freu*. Doch was ist das? Bereits am ersten Tag mit Sonne, nach intensivem Neuschnee und einer Lawinenwarnstufe zwischen Drei und Vier, man selbst bleibt meist auf der Piste oder wenige Meter nebendran, fahren dutzende Leute die verlockenden Hänge, die einfach zu erreichen sind ab. Erste Lines im mittelsteilen Gelände sind gegen 11 Uhr schon komplett verspurt. Nach und nach werden auch die steileren Hänge zerfahren und gegen Nachmittag sind nur noch kleinere, mögliche Lines unangetastet. Nun gut das hat sich dann aber am nächsten Tag auch erledigt… .
Am dritten Tag ist die Lawinenwarnstufe dann endlich auf einen 2er oder 1er abgefallen und auch wir planen nun risikoarm ins Gelände zu gehen um auch ein paar steilere Varianten fahren zu können. Dass dies sehr mühsam wird, war uns schon am Tag des Neuschnees bewusst. Nur wer leidet und ordentlich aufsteigt, bekommt nun meist noch die Möglichkeit auf unverspurtes Gelände. Aus Erfahrung wissen wir, dass das Verhältnis der Zeit zum Aufsteigen zur Zeit des Abfahrens in etwa bei frustrierenden 3600/20 =180 liegt, also eine Stunde Plackerei für 20s abfahren; nun gut so ist das eben.
Nach bestmöglicher Liftunterstützung befinden wir uns an dem Punkt, an dem es nur noch manuell nach oben geht. Je nach Exposition und Beschaffenheit fellen wir auf oder müssen zu Fuß aufsteigen. Bereits Tage zuvor hat mich beim Hochfellen gefühlt jeder Opa, der 20 Minuten später los ist, direkt eingeholt und überholt. Auch wurden wir schon sehr oft von Frauen lächelnd stehen gelassen und sogar Kinder haben uns schon abgehängt. Gut wir kommen aus dem Flachland, sind nicht mehr die allerjüngsten und sind hier meist bei um die 3000m ü. M. unterwegs. Das kann ja auch ein Grund sein denken wir uns. Nichts desto trotz heute ist es steil und wir entscheiden uns, die Ski auf den Rucksack zu schnallen und zu Fuß hoch zu steigen. Das ist schnell erledigt und es kann direkt losgehen. Wir brauchen „lächerliche“ 50 Minuten für circa 120 Höhenmeter. Nach circa 10 Schritten hecheln wir japsend nach Luft um uns dann nach 10s Pause wieder weiter zu quälen. Dennoch kommen wir glücklich oben an und nach zwei-drei Minuten stürzen wir uns runter und ziehen unsere ersten Lines in den Pulverschnee. Das dauert dann ganze 18s. Okay mit Wedeln hätte man hier sicherlich auch 45s runterfahren können.
Das ganze wiederholen wir dann noch drei bis viermal, je nach Wettersituation, und abends gehen wir dann völlig platt bereits vor 21 Uhr in die Koje.
Das Delta (Δ):
Ich habe mir nun mal den Spaß gemacht und mich zweimal gewogen. Einmal nur mit Lendenschutz vs. einmal mit kompletter Skiausrüstung (inkl Helm, Ski, Rucksack (ABS), Notfallausrüstung, Kamera Drohne, Trinken etc.). Das Delta das ich ermittelt habe, hat mich schon sehr überrascht, es waren tatsächlich 26kg! Somit trage ich über 40% meines Körpergewichtes zusätzlich mit auf den Berg hoch. Cliffs springen erscheint mir auch nochmal in einem anderen Licht. Okay meine Ski sind recht schwer und halt zum Freeriden und nicht zum Touren gedacht (~ 8kg), aber Klamotten und Rucksack machen nochmal echt viel aus.
Was ist euer Delta? Das würde mich echt interessieren! Wo seht ihr Einsparpotential? Oder geht es Euch ähnlich? Ich bin gespannt, wer das Gewicht toppen kann (denke mal mit Steigeisen und Pickel kann man da noch was rausholen z.B.) ïŠ
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