Da ich aktuell aufgrund einer Verletzung Zeit habe und durch die mangelnde Bewegung (und weil ich ein Frustesser bin) immer dicker werde, ich selbst immer gerne Trip-Reports lese, dachte ich mir, ich könnte mich auch mal an einen wagen. Während ich schreibe esse ich schon nicht. Also, falls euch der Text mal zu lang wird, denkt daran, jeder Absatz spart mir ein halbes Pfund zum abtrainieren.
Am ersten Weihnachtsfeiertag 2018 hab ich eine Nachricht von nem alten Freund bekommen, ob ich nicht Anfang Januar mit nach Bulgarien zum Skitouren möchte. Er war im Sommer schon mal zum wandern da und wollte unbedingt nochmal mit Skiern hin. Da für mich zu dem Zeitpunkt das kommende Nordstauinferno noch nicht absehbar war, hab ich mit meinem Chef gesprochen, ihm ein paar Notdiensttage abgenommen und wir haben Flüge gebucht.
Beinahe vergessen, dass Musik hier bei TR´s zum guten Ton gehört. Da wir Richtung Osten gezogen sind, scheint mir ein bisschen Bluegrass als Ausgleich angemessen.
Am Neujahrsabend ging es los, späte Ankunft in Sofia, weiter mit dem vollgestopften Kleinmietwagen Richtung Rila-Gebirge, genauer gesagt zum Sessellift zu Füssen der Seven Lakes. Mitten in der Nacht bei knackiger Kälte haben wir auf dem Parkplatz die Rucksäcke gepackt, aufgefellt und sind um 4 Uhr morgens Richtung Lovnahütte losmarschiert. Um 5 waren wir da , 3 Leute haben im Aufenthaltsraum geschlafen, wir haben uns einfach auf eine Bank zum Schlafen abgelegt.
Am nächsten Morgen wurden wir gemütlich um halb 10 von Iwan, dem Hüttenwirt, und seinen Mitstreitern geweckt und mit Kaffee und Frühstück versorgt. Gegen Mittag sind wir zu einer kleinen Erkundungstour aufgebrochen und haben festgestellt, dass noch ordentlich Schnee nötig ist. Zum Glück war Schneefall angesagt und es hat pünktlich am Abend angefangen und erst am übernächsten Morgen wieder aufgehört. Tags darauf haben wir uns durch den Neuschnee gekämpft und nach möglichen Abfahrten gesucht. Leider ist der Wald und das Buschwerk ziemlich eng gewachsen oder ziemlich flach. Eine schöne Waldschneise, die wir auch am Tag zuvor schon gefahren sind, ließ dann aber schon die erste schöne Pulverabfahrt zu.
Ansonsten haben wir das Hüttenleben in der einfachen aber netten Hütte genossen. Ist auch ein Treffpunkt der Sofiaer Freeride-(Snowboard)-Szene, die Abende waren nett und das Essen gut.
Der Bulgare trinkt aus meiner Schnapsflasche und ich aus seiner.
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