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AW: Ski selbst bauen - Alle Infos, Tipps und Tricks
Abtrennen und neues Topsheet anpfuschen weiß ich nicht so recht. Bei mir würde da eine Lücke entstehen. Schau doch mal, ob Du das, was jetzt drauf ist, plan runtergedrückt bekommst. Ich fürchte, in dem Knick ist etwas mehr Epoxy und Du bekommst da eine Welle rein. Wenn es einigermaßen geht, würde ich versuchen, das alte Topsheet vorsichtig anzuschleifen. Muss ja nicht so 100%ig kleben, weil es ja nur die Schutzschicht ist und nicht mitten im Laminat liegt.
Beim nächsten Mal solltest Du das Topsheet vorher ausrollen, damit es flach liegt. Wenn ich damit arbeite, schneide ich es auch auf die Maße vom Kern vor, dadurch kann das Harz rundherum besser raus und wird nicht an den Rändern gestaut, wo das Topsheet über den Rand vom Kern runtergepresst wird.
Bitte und gerne
Geändert von Treemountain (03.04.2018 um 06:08 Uhr)
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Hallo zusammen,
ich bin gerade auch am Bauen/Planen meines ersten Skis. Es soll im Gegensatz zu den meisten, hier gezeigten Skiern ein reiner Pistenski werden. Ich hoffe ihr könnt mir dennoch ein paar Tipps oder Anmerkungen geben
Man muss die Welt ja nicht neu erfinden... Deswegen will einen Slalomcarver bauen, orientiert an dem Stöckli Laser SL in 1,60 m Länge. D.h. der Kurvenradius soll 12,7 m betragen (120-66-97). Den Ski will ich - zumindest vom Lagenaufbau - so einfach wie möglich halten. D.h. Belag mit Kanten, dann einmal Triax-750-Glasgelege, dann der Kern aus Esche mit Gewindeinserts, dann wieder einmal Triax-750-Glasgelege (den Bindungsbereich verstärke ich mit einer zusätzlichen Lage Triax-750-Glasgelege) und anschließend ein Funier aus Esche. Verbaut wird eine Marker X-cell 12.0 Bindung mit dazu passenden Marker Worldcup Interfaces.
Das ganze sieht dann in s/w so nach meinem Plan aus:
Ich habe mir Olivesche-Funier besorgt, welches markante helle und dunkle Flächen hat. Um die Gams bzw. den Schriftzug abzubilden, habe ich die Grafiken ausgedruckt und mit Grafitpapier auf das Funier übertragen. Dann habe ich jeweils die Konturen aus dem hellen bzw. aus dem dunklen Holz ausgeschnitten und jeweils das dunkle bzw. das helle Holz eingesetzt. Nach zig Stunden Arbeit sieht das ganze so aus (noch Spiegelverkehrt, d.h. ihr seht die Seite, die verklebt wird):
Bei den Skispitzen habe ich mich bewusst für eine markante Form entschieden, inspiriert durch die Kastelaar Ski. Den Spitzenschoner mit der Seriennummer (01 für meinen ersten Ski ) habe ich aus Titan Grade 1 gefertigt. Diese werden natürlich noch umgebogen und anschließend verschraubt und verklebt:
Bei der Dimensionierung des Kerns bin ich mir noch unsicher (linear: 3-12-12-3). Das Ganze ergibt dann mit dem Junksupply-Simulator folgendes Ergebnis (wobei ich bei den Angaben des Glasgeleges eventuell noch Korrekturen vornehmen muss, da ich noch nicht die genauen Daten (Flächengewicht in 0°/45°/-45°) vorliegen habe, ich habe eine Anfrage an den Skibaumarkt gestellt):
Dazu muss ich sagen, dass ich relativ leicht bin. Mit Skischuhen und Bekleidung werde ich wohl auf etwa 65kg kommen. Die Lagen werden im Vakuumverfahren verpresst.
Mich würde brennend eure Meinung interessieren. Vor allem ist für mich eine Bestätigung (bzw. Korrektur) des gewählten Lagenaufbaus und der Dimensionierung des Kerns wichtig.
Vielen Dank schonmal!
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Das Design ist mal ziemlich geil. Respekt vor der Arbeit und dem Gefummel. Ich nehme mir auch immer mal wieder vor, was mit Intarsien zu machen, bin dann aber doch wieder zu faul. Hast Du einfach mit dem Cutter geschnitten? 10 mal ritzen und dann gaaaanz vorsichtig rausfummeln? Oder gibt es da Tricks, damit es schneller geht und alles passt?
Zum Layup: Ich habe zwei Buckelski und einen Carver gebaut. Die Kerne waren jeweils gleich, Esche 3-12-3.
Tallierung war beim Carver 115-72-100, R 16,5m, L 169cm und beim Buckelski 98-66-88, R 22m, L 175cm.
Die haben alle 1150g triax Glas oben und unten, die Buckelski zusätzlich 120g Flachs UD oben. Der Carver wird von 82kg bewegt, die Buckelski von 75kg und 80kg. Junksupply sagte für die Buckelski medium hard. Die Fahrer sind alle recht zufrieden, aber auch alle etwas mopsiger als Du.
750g triax benutze ich bei 3-12-3mm gerne für was breiteres, aber bei sowas schmalem kommt es mir recht wenig vor.
750g triax hat 280g in 0 Grad und je 235g in +/-45 Grad. 1150g hat 550g in 0 Grad und je 300g als diagonal.
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Achja, ich habe keine Verstärkung im Bindungsbereich einlaminiert. Inserts (Snowboardinserts) würde ich beim ersten Ski vielleicht lassen. Wenn da beim Pressen was verrutscht, isses doof. Und in Esche sollte die Bindung sicher halten.
Und Eschenfurnier habe ich auch auf den Ski.
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Danke für deine Rückmeldung!
Ich habe für die Intarsien diesen Skalpell benutzt: https://www.amazon.de/Wedo-7852199-C...words=skalpell
Das wichtigste ist, dass die Klinge scharf und schön spitz ist. Deswegen habe ich auch insgesamt 15 Klingen verbraucht. Eigentlich gibt es keinen wirklichen Trick - zumindest kenne ich keinen. Tendenziell aber lieber langsamer und mit wenig Kraft den Skalpell führen. Ansonsten reißt das Olivesche-Funier gerne entlang der Maserung. Die einzelnen Teile habe ich dann mit einem speziellen Funierklebeband fixiert: https://www.ebay.de/itm/Furnierklebe...72.m2749.l2649
Die Kerndimensionierung hat sich offensichtlich bei dir bewährt. Dann belasse ich das auch so. Die einzelnen Lagen (Belag/Kern/Funier) werde ich in der Form mit Stiften zueinander ausrichten. Deswegen sollten Inserts kein Problem darstellen.
Zum Triax-750-Glasgelege: Georg vom Skibaumarkt hat sich gemeldet. Jede Richtung hat anscheinend 250g/m^2. Aber ich habe mir auch tendenziell gedacht, das 750er eher zu wenig ist. Ich werde mal am Donnerstag nochmal verschiedene Optionen simulieren, u.a deine Variante mit 1150. Die Ergebnisse stelle ich dann hier rein.
Was mich bei deinem Carver noch interessieren würde: Bist du mit der Dämpfung ohne Flachs zufrieden bzw. reicht sie dir aus? Den Einsatz von Flachs bzw. auch Bcomp Kernen würde ich gerne umgehen, weil die sich anscheinend gerne mit Harz vollsaugen...
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Den Carver bin ich nicht gefahren. Ich gehe aber davon aus, dass das wohl passt, denn ich habe einige Tourenski und Freerider mit Esche und Glas gemacht und das hat gepasst, auch auf der Piste. Und da Du keinen riesigen Rocker einbauen wirst, soll es wohl hinhauen. Du machst danach eh noch einen...
Das dünne Flachs zu verarbeiten ist auch kein Hexenwerk.
Geändert von Treemountain (07.05.2018 um 19:31 Uhr)
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zu 1.) Das kommt bei mir auf die Skilänge an. Ca. 30cm.
zu 2.) Das habe ich ganz unterschiedlich. Ich habe Ski, da ist vorne gar kein ABS drin, nur Holz. Wollte mal probieren, wieviel Öko ein Ski verträgt. Das funktioniert mit Liebe und Pflege. Dann habe ich welche, da läuft der Kern spitz zu und endet 3cm vor der Skispitze. Geht auch. Wie auf dem Bild gerundet, bis Mitte Schaufelaufbiegung. Geht auch. Und ganz faul gerade abgesägt am Überganz zur Schaufel. Geht auch. Und ist am einfachsten zu verarbeiten, weil es nur ein gerader Schnitt ist und sich das angenähte ABS wie ein Gelenk verhält und der Kern schön flach in der Form liegt beim Laminieren. Technisch gesehen ist es aber eher Pfusch, weil ja ein abrupter Übergang des Materials stattfindet. Aber die Stelle ist ja von Belag, Glas etc. gut eingepackt. Ich habe da noch keine Probleme gehabt. Holz bis vorne rein (ohne ABS) ist beim Laminieren Mist. Der Kern liegt vorne im Schaufelblock auf und wenn jetzt das Vakuum anzieht, kann es sein, dass sich Vlies oder Folie in die Lücke unter dem Kern ziehen (vor Allem diese fisselige Lochfolie).
zu3.) Skilack matt geht sehr gut, Schnee gleitet eher ab. Leinölfirnis mit 50% Terpentinersatz geht auch sehr gut. Epoxy vergilbt mit der Zeit, es sei denn es ist UV-stabilisiert wie z.B. SuperSap. Du solltest aber auf jeden Fall beide Seite vom Furnier mit Epoxy einmal überspachteln weil sich nämlich sonst beim Pressen stellenweise Epoxy aus dem Laminat durch das Furnier durchpresst. Das gibt Flecken und sieht kacke aus. Also überall Epoxy hinmachen und dann schön schleifen und lackieren oder ölen. Öl hat den Vorteil, dass man Macken anschleifen kann und nachölt. Öl hat den Nachteil, dass man nachölen muss.
Nur Epoxy oben drauf habe ich einmal gemacht, das war eher blöd, gab eine Menge Pinholes. Da war aber auch kein Furnier oben auf dem Ski sondern das blanke Laminat.
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Furnier von beiden Seiten einschmieren und mit allem anderen aushärten, nicht vorher.
Ich bin auf das Kernprofil gekommen, weil das jemand bei Skibuilders.com benutzt hatte und der Einsatzbereich mit meinem passte. Ich wusste ja auch nicht, wie ich es machen sollte. Und nun gefällt es mir ganz gut und ich ändere nur wenig dran.
Camber geht ordentlich zurück, ich würde sagen die Hälfte wenn nicht sogar 2/3.
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Ok, danke dir!
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Hallo wohlgut,
ist zwar ein bisschen spät aber ich dachte ich geb auch mal noch meinen Senf dazu.
Wie du ja geschrieben hast, möchtest du einen reinen Slalomcarver bauen. Demzufolge sind die 350g/m^2 Flachsfaser Biaxial in meinen Augen definitiv zu wenig. Ein Pistenski braucht eine gute Torsionsfestigkeit und wirst du mit 350 g/m^2 wohl nicht wirklich glücklich werden.
Wenn man berücksichtigt, dass sich 750 g/m^2 Triax Glas in 500g/m^2 Biax und 250 g/m^2 UD aufteilen, werden dir die 350 g/m^2 Biax Flachs nicht reichen. Speziell wenn man bedenkt, dass der E-Modul von Flachs niedriger ist, als der von Glas.
Der Rechner von Junksupply macht leider keine Angabe zur Torsionshärte, welche aber für einen Pistenski sehr wesentlich ist.
Grüße
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Hallo,
dein Kommentar kommt nicht zu spät, ich bin gerade noch am Formenbau. Habe mit Creo Vorlagen konstruiert, als DFX-Dateien exportiert und bei Cutworks per Laserstrahl ausschneiden lassen. So kann ich jetzt sehr genau die Form und auch den Kern fertigen :-) Bilder zeige ich am Wochenende.
Mit der Torsionssteifigkeit hast du wohl recht. Das hatte ich lustigerweise auch im Hinterkopf. Die unidirektionale Flachsschicht belasse ich bei 300g/m^2. Jetzt gibt es drei Möglichkeiten:
1.) Ich füge eine weitere Lage Flachs bidirektional 350g/m^2 im Zuggurt hinzu.
2.) Ich füge eine weitere Lage Flachs bidirektional 350g/m^2 im Druckgurt hinzu.
3.) Ich füge sowohl im Druck- als auch im Zuggurt eine weitere Lage Flachs bidirektional 350g/m^2 hinzu.
Variante 1 kann man meines Erachtens ausschließen. Ich tendiere zu Variante 2, weil der Druckgurt generell kritischer einzustufen ist und zwei zusätzliche Lagen (Variante 3) vielleicht doch zuviel des Guten sind.
Was meinst du? Bei den Sidewalls habe ich mich übrigens gegen Eiche und für Robinie entschieden.
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Hmmm?
Schwierige Frage. Ich selbst hab noch nie mit Flachs gebaut. Nur Carbon und Glas.
Ich denke nicht unbedingt, dass Variante 3 Overkill ist, aber auch aus dem Grund, dass ich den Aufbau eher symmetrisch halten würde.
Generell stellt sich halt die Frage ob du nicht ein bisschen von der "Ökoschiene" abweichen willst und einen Aufbau aus UD Flachs und Carbon Triax verwenden willst.
Flachs hat den Vorteil, dass es sehr gut dämpft und Carbon würde dem Ski ne richtig gute Torsionssteifigkeit verpassen.
Generell ist bei Flachs darauf zu achten, dass es aufquillt durch das Harz und dadurch mehr Harz aufnimmt als nötig. In der pneumatischen Presse sollte das kein Problem sein. Da wird es wieder rausgedrückt. In der Vakuumpresse solltest du darauf achten nicht zu viel Harz zu verwenden. Siehe auch Infos vom Skibaumarkt. Dort ist auch ein Beispiellayup von den BComp-Jungs. Allerdings ist dies auch asymmetrisch, was die meisten hier im Forum nicht empfehlen, wegen des Verzugs. Bestätigen kann ich es nicht, da ich immer symmetrisch gebaut habe.
Robinie als Seitenwange ist aus meiner Sicht gut, da Robinie sehr wenig Wasser zieht. Die Jungs von earlybirdskis.ch verwenden auch Robinie.
Grüße
Geändert von Cowboy0815 (15.06.2018 um 05:51 Uhr)
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Woher bekommst Du denn Robinie? Ich habe das bisher immer nur als halben Baum für Spielgeräte gefunden. Also etwas viel für die paar Seitenwangen, die ich im Jahr verarbeite.
Ich habe biax Flachs mit UD Glas verarbeitet. Für den Ski war es gut, für einen reinen Piste Ski war die Torsion etwas schwach. Nur Flachs habe ich noch nicht gemacht, es soll aber extrem ruhig sein. Vielleicht zu ruhig? Ich würde mich an Glas halten, gerade beim ersten Paar.
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Ich lege immer Frischhaltefolie in die Form. Habe aber nur Holz und kein Stahl. Trennwachs geht sicher auch gut.
Ich setze die Inserts immer nach dem Fräsen. Entweder sie sitzen so schön stramm und spielfrei (ich montiere kurz die Bindung, damit ziehen sie sich in den Kern und ich weiß, dass alles passt) oder es kommt 5-min-Epoxy dazu. Spachteln mit Epoxy und Microballoons.
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Super, danke dir. Welche Körnung nimmst du bei den Microballoons?
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Das Zeug von Hp-textiles. Letztes mal habe ich das Harz auch nur mit Thixotropiermittel angedickt.
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