Nachdem der Frühling mit Unterbrechungen aber doch unaufhörlich voran schreitet, wollten wir die Skisaison mit einer würdigen Tour ausklingen lassen.
Nach allerlei Hin- und Her bzgl der Destination entschieden wir uns für den Flüelapass bei Davos in Graubünden. Zu dritt machten wir uns Donnerstag Abend auf den Weg von Augsburg um noch zwei Freunde vor Ort zu treffen. Eigentlich wollten wir im Tschuggenhaus am Flüelapass übernachten, welches jedoch noch nicht geöffnet hatte und auch das Flüela Hospiz war auch noch zu. Während uns schon eine kleine Enttäuschung ins Gesicht geschrieben war, stachelt dies unsere Organisationstalent Peter nur noch mehr an. Zwei Telefonate später und wir konnten in einem noch geschlossenen Hotel übernachten, welches ja eigentlich gar nicht offen hat, wie uns die Chefin auch mehrfach und deutlich mitteilen musste - Peter hatte sie wohl breit gequatscht
Da das Hotel noch geschlossen hatte, gab es abends nur noch Flüssignahrung in Form einiger Stangen Bier. Da Peter auch hier ein herzliches und mitreißendes Gemüt hat, wurden es dann auch ein paar mehr als geplant. Als der Wecker um 4:30h klingelte, habe ich dann doch das eine oder andere Bier verflucht - aber nützt ja nix. Am Flüelapass erwartete uns dann dickes Schneetreiben in horizontaler Form. Na Prost Mahlzeit, der Wetterbericht hatte eigentlich passables Wetter mit geringer Niederschlagswahrscheinlichkeit vorhergesagt. Nun fiel auch noch einem Kollegen auf, dass seine Jacke noch im Hotel lag. Also wieder zurück, aber was tun, wenn das Hotel morgen um 5:30h noch abgeschlossen ist und keiner den Schlüssel dabei hat? Auch hier wusste Peter mal wieder Rat und Tat. Ein Schneeball in ein offenes Fenster und 20 Sekunden später war die Haustüre offen. Wie er die Dame beruhigt hat entschließt sich unserer Kenntnis
wieder hoch zum Pass, der Schneefall hatte mittlerweile aufgehört und irgendwann waren wir dann auch vom Wagerhus aus unterwegs auf Ski, um die Wäschchuchi Rundtour zu beginnen. Tourenbeschreibung http://www.hikr.org/tour/post49586.html
hier rächten sich dann die paar Bier zuviel am Vorabend. Ich quälte mich mit leichtem Kater und üblem Geschmack im Mund den Berg hoch, aber wir kamen trotzdem gut voran, wie man am Blick zurück erkennen kann. Das Wetter hielt sich immer noch bedeckt, passte aber perfekt zu meiner alkohol-geplagten Gemütslage.
Nach knapp einer Stunde hatten wir auch schon die Winterlücke erreicht, welche der Übergang zum Wisshorn ist
nach knapp 2h waren wir auch bereits am Skidepot in einer Scharte unterhalb des Wisshorns.
eigentlich hatte ich mich sehr auf den markanten Gipfel gefreut und der noch mal gute 100hm über dem Skidepot zu sehen war. Allerdings war der eigentlich unschwierige Aufstieg stellenweise weich und dann wieder hart und glatt und man ahnt es schon, die Steigeisen lagen zuhause
wir entschieden uns dann gemeinsam, dass der Gipfel noch ein mal warten muss. Das war schade aber die Entscheidung im Endeffekt sicher richtig.
dafür wurden wir in der Abfahrt vom Skidepot zum Jörisee dann mit schönen 20cm Powder entschädigt, die unten allerdings zunehmend schwerer wurden. Am Jörisee gab es dann eine ausgedenhte Brotzeit, bevor es in den finalen Auftstieg zur Jörifurgga zurück Richtung Passstrasse ging.
den Übergang sieht man im linken Teil des Bildes oberhalb des ganz linken Felsriegels.
im Aufstieg sagte es dann kurz knack und mein Stock schob sich komplett zusammen, was ich aufs erste auch nicht beheben konnte. Wenn man schon ziemlich platt ist, dann läuft es sich mit einem Stock etwas unrund, passte aber irgendwie ins Bild dieses Tages.
hatten wird nordseitig noch schönen Powder bzw weichen Schnee, so fanden wir nach dem Durchstieg der Jörifurgga allerfeinsten Bruchharsch vor. Irgendwie hatten wir heute ein Sch... Charma erwischt. Aber es ist wie es ist...
weiter unten wurde der Schnee dann wieder weich und es ging in schönem Gelände zurück zur Passstrasse.
natürlich brach sich ein Kollege in der Abfahrt seinen Skistock auch noch ab....
insgesamt war es am ersten Tag eine tolle Tour, aber alles unter suboptimalen Bedingungen, die sich komplett durch den Tag zogen.
Als wir zurück in Davos mittags unser "Feierabend"-Bierchen genossen, machte dann endlich der Himmel auf und die Sonne zeigte sich. War ja klar! Für den zerbrochenen Stock organisierte Peter innerhalb kürzester Zeit Ersatz und auch ich bekam meinen Stock wieder fit.
Lesezeichen