Ich lese gerade, dass sechs Passagiere der Costa Concordia (offensichtlich Überlebende) zusammen 460 Millionen Dollar Schadensersatz einklagen. (Bitte korrigiert mich wenn ich mich wegen falschen Informationen echauffiere!)
Ganz klar, das ist ein schlimmes Unglück und Reederei sowie Kapitän haben alles andere als eine weiße Weste.
Aber wo bitteschön ist da das Verhältnis? Womit wird so eine gigantische Summe (pro Person) gerechtfertigt? Auch wenn das für die Reederei eine bezahlbare Summe ist. Die Personen haben vermutlich relativ unverletzt überlebt und ich bezweifle, dass sie unter der psychischen Belastung ihr ganzes Leben leiden werden. Ihnen fehlen keine Gliedmaßen, sie sind wohl weder gelähmt noch irgendwie arbeitsunfähig und können weiterhin für ihre Familien sorgen.
Das ist einfach maßlos.
Ich finde es in Ordnung, dass die Reederei sehr tief in die Tasche greifen muss. (Ganz abgesehen vom Verlust des Schiffes.) Das sollte der ganzen Branche zu denken geben. Damit wieder mehr auf die Sicherheit und Seemannschaft geachtet wird und in Zukunft nicht weitere solcher Fast-Katastrophen passieren.
Aber, dass hier sechs Hansel eine Summe verlangen die auf die Anzahl aller Betroffenen des Unglücks noch viel für jeden einzelnen bedeuten würde ist echt krass!
Die einzige Rechtfertigung wäre in meinen Augen, dass sie nicht daran glauben, dass das System der Reederei die Summe abnehmen kann und sie selbst dieses Geld erkämpfen um einerseits die Reederei zu bestrafen und v.a. andererseits das Geld in die Sicherheit auf See zu investieren.
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