Allgemeine Unterstellung

[limo]

Ne ist klar. Ohne die ganzen Holländer und Engländer und Deutschen Touris, gäbs ja gar keine Alpen, geschweige den Schnee. Und wenn doch, dann wüssten die Einheimischen jedenfalls ganz sicher nichts davon. (Weils sie vor lauter Kühemelken nie aus dem Stall gekommen wären)

[Joachim]

Sorry, aber brauchen wir diese Abgrenzung Polen/Österreicher/Franzosen/Schweizer/Deutsche-Abgrenzung wirklich? Bringt uns die weiter?
Wäre es nicht vielleicht sinnvoller wenn wir uns als eine starke Gruppe sehen? Als Europäer, Skifahrer, Bergfreunde?

[oOLenaOo]

Touris, gäbs ja gar keine Alpen,

DAS glaube ich nicht

[campagnard]

doch, das stimmt schon, die Holländer haben zb ihr ganzes überflüssiges Erdreich im Wallis aufgeschüttet, da stehen jetzt die wirklich hohen Berge.

[limo]

Recht hast Du.



Edit: wenn man da zu lange rumbastelt, mit Zitaten und so. dann sind andere einfach schneller

aber wenn man sich anschaut wo wir hier und wahrscheinlich fast alle "bergdörfer" bzw. "ehemalige bergdörfer" wären, wenn es die touristen nicht geben würde.... weil wer bringt denn das geld in die region, von dem wir bergbewohner alle leben?

um es krass auszudrücken: manche orte in den alpen hätten ohne touristen wahrscheinlich nen dieselgenerator im schuppen stehen, um ab und zu mal ein klein wenig strom zu haben.

Und ganz sicher kein Skigebiet. Ganz zu schweigen von neuen, feschen, fetten Powderlatten.

Tjä.

scheiß locals

pfff ... die "Ausländischen" sind schon Ski gefahren als die "locals" noch mit dem Holzlöffel die Grütze aus der Gemeinschaftspfanne gekratzt haben ...

tja damals als die gummistiefel noch aus Holz waren....

[osti]

Sorry, aber brauchen wir diese Abgrenzung Polen/Österreicher/Franzosen/Schweizer/Deutsche-Abgrenzung wirklich? Bringt uns die weiter?

du hast recht Jockel, man sollte wirklich nur zwischen Newschooler und Freerider unterscheiden... das dürfte genug Konflikt- und Spasspotential bieten

[freak]

ohja, da wollte ich schon länger mal einen leitfaden dazu schreiben! sollte ich echt mal tun!

freak~[&]

[Pollard]

Nichtmal des würd ich so sagen des is einfach Skifahren, ich würde unterscheiden zwischen: Skifahrer und "Schauspielern"

Skifahrer wissen über was man redet, die wissen wie man auf der Kante fährt, die wissen wie man nen Ski wachst und herrichtet, die wissen bei welcher warnstufe ich noch in den Pow geh und bei welcher nicht, die wissen ob der Kicker oder run machbar sind für sie, und sie wissen zuguterletzt dass jeder der sich am Berg bewegt ne gewisse verantwortung anderen gegnüber hat.

Und "Schauspieler" sind für mich leute die ihren parksi auf 14 zuhauen und kaum gescheit den berg runterkommen, leute die mehr in fetten klamotten im park sitzen als letzendlich auf den Ski unterwegs sind, skifahrer die mehr darauf schauen was die anderen im Park von ihnen halten als dass sie ienfach ski fahren und fun haben und nicht zuletzt Leute die ununterbrochen über irgendwelche pros labern was die für krasse klamotten haben und wer von denen besser ist als andere... ich nenn die gern Internet_Freeskier.....

Is jetzt wahrscheinlich schon wieder polarisierend.... Aber mei....

[jensr]

Is jetzt wahrscheinlich schon wieder polarisierend.... Aber mei....

Vielleicht solltest du dich "polar...D" nennen?

[Pollard]

Wär möglich ;-) Aber du schreist zumindest aml nicht voll dagegen des seh i schon als erfolg

[mani__]

vllt hat er ja nur den letzten satz gelesen...

[knut]

ohja, da wollte ich schon länger mal einen leitfaden dazu schreiben! sollte ich echt mal tun!

freak~[&]

Ich bin schon ganz fickrig.

[freak]

klick

freak~[&]

[gletsch]

Ne ist klar. Ohne die ganzen Holländer und Engländer und Deutschen Touris, gäbs ja gar keine Alpen, geschweige den Schnee. Und wenn doch, dann wüssten die Einheimischen jedenfalls ganz sicher nichts davon. (Weils sie vor lauter Kühemelken nie aus dem Stall gekommen wären)

Du weisst vielleicht gar nicht, wie recht du mit dieser Aussage hast. Unsere ganze Perzeption von den Alpen, die ganze "kulturelle" Sichtweise drauf etc. ist davon geprägt wie irgendwelche städtischen Schnösel (in der Schweiz v.a. englische Aristokraten und Offiziere des damaligen Empire - in Österreich v.a. deutsche und - im Osten - Wiener Adelige und Grossbürger) die Alpen im 19. Jahrhundert wahrgenommen und dann entsprechende "Bilder" davon verbreitet haben.

P.S. Persönlich hab ich solche Regionen wie die Cottischen Alpen (wo es ausserhalb von ganz wenigen spots keine Touristen gibt und daher auch ganze Ortschaften verfallen und unbewohnt herumstehen) auch viel lieber als diese von offensichtlich unter Geschmacksverirrung (und Grössenwahn) konstruierten Umtata-"Dörfer" wie Ischgl und Co.

[campagnard]

gletscho: zu erwähnen ist eigentlich der grundsätzliche philosophische denkwandel vom ungetüm berg (gefahr, tod, etc.) hin zur touristischen Herausforderung (Bezwinger der Berge) und letztlich zu dem, wo wir jetzt sind, einem Sportgerät.

[limo]

Mir, als Nachkomme von Berglern und mit einem starken (Herz) Bezug zu eben diesen Bergen, ist das sehr wohl bewusst.
Den Bergen wurden jahrhundertelang eine karge Existenz abgerungen und die Menschen waren ebenso lange diesen Bergen und deren Naturgewalt ausgesetzt. Da Wanderte man sicherlich nicht zum Spass auf die Gipfel. (Ausser wenn das Vieh sich da hinauf verirrt hat)

Und ich weiss auch nicht so genau, ob das jetzt ein wahnsinnges Glück ist, das bald auf jedem Pass und in jedem Bergdorf ein Mc Donalds und eine Shell Tankstelle steht.

[knut]

Oder der Matterhorn-Kiosk...

[limo]

Was sich in diesem Zusammenhang anbietet:

Eine köstliche und erheiternde Lektüre

Die Rigi wird unter Todesgefahr und mit unglaublichem Mut bezwungen :-)

Climbing the Rigi

[gletsch]

gletscho: zu erwähnen ist eigentlich der grundsätzliche philosophische denkwandel vom ungetüm berg (gefahr, tod, etc.) hin zur touristischen Herausforderung (Bezwinger der Berge) und letztlich zu dem, wo wir jetzt sind, einem Sportgerät.

Mehr als zwei Jahrhunderte (alpine) Kulturgeschichte sehr schön in einem Satz zusammengefasst!

@limo: Ja, mich nervt der Zivilisationsmüll in vielen Alpengegenden auch (und Österreich ist diesbezüglich leider irgendwie in der Pole-Position). Aber natürlich ist das ganze auch wieder unfair. So in die Richtung: Ich will "meine" Alpen als möglichst "unberührtes" historisches Freilichtmuseum haben und die Bewohner sollen Heidi und Peter spielen (diese Vorstellung findet sich ja gerade in alpinen Vereinen recht häufig). [Deswegen gefällt mir aber der Osten Österreichs so, da es hier keinen nennenswerten Tourismus gibt und die Orte halt einfach nur Orte sind, wo Leute wohnen.]

Apropos Rigi: der benachbarte Pilatus war glaub ich sogar amtlich (bis zum 17. oder sogar noch später (?) Jht. verboten zu betreten. Man wollte schliesslich die Bergungeheuer nicht herausfordern

[limo]

Die Sage vom ehemaligen Pilatussee



Der Glaube an die sagenhafte Geschichte rund um den Pilatus war lange Zeit unerschüttert. Pontius Pilatus, der Landpfleger von Judäa, wurde von Kaiser Tiberius nach Rom berufen und gefangen gesetzt. Aus Verzweiflung machte er im Kerker Selbstmord. Seine Leiche wurde in den Tiber geworfen, wo alsbald über dem Wasser ein Gewitter losbrach, das entsetzlichen Schaden anrichtete. Der Leichnam wurde darauf wieder aufgefischt, nach Frankreich verbracht und in die Rhone geworfen. Doch auch in jener Gegend ging es wieder los mit grässlichen Unwettern.

Der Tote wurde hierauf nach Lausanne transportiert, wo er sich gleich unbändig bemerkbar gemacht haben soll. Also wurde beschlossen, ihn in das wilde Gebiet des Frakmont bei Kriens zu schaffen und an dem weltabgeschiedenen Ort auf der Oberalp in den düsteren kleinen See zu werfen. Doch es gab auch hier keine Ruhe: Pontius Pilatus regte Wasser, Winde und Wolken auf, dass drunten im Tal alles überschwemmt, verhagelt und vom Sturm zerstört wurde. Die Sage berichtet, dass Pontius Pilatus als scheussliches Ungeheuer auf den Höhen herumfuhr. Dies, bis es einem fahrenden Schüler aus Salamanca (spanische Provinzhauptstadt) gelang, ihn durch kräftige Beschwörungsformeln wieder in den See zurückzubannen. Dies allerdings mit der Zusage, dass Pontius alljährlich am Karfreitag mitten im See seinen „Prätorstuhl“ aufrichten und im Ornate darauf thronen dürfe. Im Wasser der Pfütze hielt er sich in der übrigen Zeit still und manierlich, nur musste man ihn ungeschoren lassen. Sobald man am See laut sprach, gar seinen Namen rief oder Holz und Steine in das Wasser warf, wurde er zornig. Es wurde schwarz am Berg, Blitze feuerten und Donner rumpelten. Graus und Verheerungen brachen über das Land „drunten“ herein.

Die Sennen auf der Alp wurden von der Regierung in Eid und Pflicht genommen, niemanden zum Pilatussee hinaufgehen zu lassen. Der Rat von Luzern erliess diesbezüglich mehrere scharfe Verbote. Indes muss doch ab und zu ein Frevler hinaufgelangt sein, denn immer wieder brachen schwere Unwetter vom Berg her über das Land herein. Einer, der es gewagt hatte, sich dem See zu nähern, soll in der Folge gar hingerichtet worden sein. Reisende und Gelehrte, die den geheimnisvollen Berg besteigen wollten, mussten bei der Obrigkeit um Bewilligung nachsuchen, so Herzog Ulrich von Württemberg, der Gelehrte Joachim Vadian aus St. Gallen und der bekannte Naturforscher Conrad Gessner aus Zürich, dessen Konterfei seit 1978 die 50-Franken-Note ziert. Stadtknechte begleiteten in der Regel diese Pilatusgänger, die als Ziel meist das Gebiet von Oberalp und Mittaggüpfi im Auge hatten.