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Wenn wir Schatten euch beleidigt,
O so glaubt-und wohl verteidigt
Sind wir dann- ihr alle schier
Habet nur geschlummert hier
Und geschaut in Nachtgesichtern
Eures eignen Hirnes Dichten.
Wollt ihr diesen Kindertand,
Der wie leere Träume schwand,
Liebe Herrn, nicht gar verschmähn,
Sollt ihr bald was Beßres sehn.
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Eine Produktion nach William Shakespeare, von und mit Joe, Mag und klar.
Schnock:
Scheint der Mond in der Nacht, wo wir unser Spiel spielen?
Hippolyta:
Wie kommt's, daß der Mondschein weggegangen ist, ehe
Thisbe zurückkommt und ihren Liebhaber findet?
Theseus:
Sie wird ihn beim Sternenlicht finden.-Hier kommt sie;
Theseus:
Geh, Philostrat, berufe
Die junge Welt Athens zu Lustbarkeiten!
Erweck den raschen, leichten Geist der Lust,
Den Gram verweise hin zu Leichenzügen:
Der bleiche Gast geziemt nicht unserm Pomp.
Hermia:
Bei jedem Schwur, den Männer je gebrochen,
Mehr an der Zahl, als Frauen je gesprochen;
Du findest sicher morgen mitternacht
Mich an dem Platz, wo wir es ausgemacht.
Hermia:
Wenn Leid denn immer treue Liebe traf,
So steht es fest im Rate des Geschicks.
Drum laß Geduld uns durch die Prüfung lernen,
Weil Leid der Liebe so geeignet ist
Wie Träume, Seufzer, stille Wünsche, Tränen,
Der armen kranken Leidenschaft Gefolge.
Hermia:
Je mehr gehaßt, je mehr verfolgt er mich.
Helena:
Je mehr geliebt, je ärger haßt er mich.
Elfe:
Über Täler und Höhn,
Durch Dornen und Steine,
Über Gräben und Zäune,
Durch Flammen und Seen
Wandl' ich, schlüpf ich überall,
Schneller als des Mondes Ball.
Ich dien der Elfenkönigin
Und tau ihr Ring' aufs Grüne hin.
Titania:
Der Lenz, der Sommer,
Der zeitigende Herbst, der zornge Winter,
Sie alle tauschen die gewohnte Tracht,
Und die erstaunte Welt erkennt nicht mehr
An ihrer Frucht und Art, wer jeder ist.
Helena:
Wenn Ihr mich schlagt, ich muß Euch dennoch schmeicheln.
Begegnet mir wie Eurem Hündchen nur,
Stoßt, schlagt mich, achtet mich gering, verliert mich:
Vergönnt mir nur, unwürdig, wie ich bin,
Euch zu begleiten.
Hermia:
Doch aus Gefälligkeit und Lieb, ich bitte,
Rückt weiter weg! so weit, wie nach der Sitte
Der Menschen sich, getrennt von einem Mann,
Ein tugendsames Mädchen betten kann.
Droll:
Hin und her, hin und her,
Alle führ ich hin und her.
Land und Städte scheun mich sehr.
Kobold, führ sie hin und her!
Helena:
O träge, lange Nacht, verkürze dich!
Und Tageslicht, laß mich nicht länger schmachten
Zur Heimat führe weg von diesen mich,
Die meine arme Gegenwart verachten.
Demetrius:
Dies alles scheint so klein und unerkennbar
Wie ferne Berge, schwindend im Gewölk.
Hermia:
Mir ist, ich säh dies mit geteiltem Auge,
Dem alles doppelt scheint.
Theseus:
Eine sehr höfliche Bestie und sehr gewissenhaft.
Demetrius:
Das Beste von Bestien, gnädiger Herr, was ich je gesehn habe.
Lysander:
Dieser Löwe ist ein rechter Fuchs an Herzhaftigkeit.
Theseus:
Wahrhaftig, und eine Gans an Klugheit.
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Demetrius:
Wohl denn, wir wachen also. Auf, ihm nach!
Und plaudern wir im Gehn von unsern Träumen.
Theseus:
Mondschein und Löwe sind übriggeblieben, um die Toten zu
begraben.
Droll:
Und wir Elfen, die mit Tanz
Hekates Gespann umhüpfen
Und, gescheucht vom Sonnenglanz,
Träumen gleich ins Dunkel schlüpfen,
Schwärmen jetzt; keine Maus
Störe dies geweihte Haus!
Voran komm ich mit Besenreis,
Den Flur zu fegen blank und weiß.
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