Mein Eindruck zum Volant Spatula...
(das Bild ist von TGR Forum entnommen).
Vor der heurigen Skisaison wollte ich nochmals meine Erfahrungen mit dem Volant Spatula vom letzten Winter loswerden...
Testbedingungen
April 2009, Zauchensee.
Schnee: Slush ïŠ, Sulz, gaaanz wenig Powder, Piste (in der früh hart).
Ski: ein gebraucht gekaufter Volant Spatula mit Marker Duke.
Ich: 190cm, 80kg, fahre seit der Kindheit Ski, Freeride Camps buche ich immer im "Advanced" Level.
Vergleichbares Material: Praxis Powderboards & Prophet, K2 Pontoon,..
Mein bisheriger Ski: Scott Pure, 188cm (werd ich auch nicht hergeben).
TEST
Habe mir den Volant Spatula gebraucht gekauft, da ich das Konzept Reverse/Reverse Ski in der Theorie einleuchtend fand. Um aber nicht gleich ein Heidengeld für neue ARGs oder gar Praxis PBs auszugeben, habe ich die Spatulas erstanden.
In der Früh zum einfahren ein paar Runs auf der harten Piste: man kommt sich vor wie ein SkiAnfänger. Ging dann aber relativ schnell deutlich besser, Gewicht nach hinten, und die Kante hinter der Bindung greift. Kurzschwünge kein Problem. Man braucht natürlich schon deutlich mehr an Kraft um die Teile auf die Kante zu bringen und auch um zu bremsen. Speziell vor Liftschlangen nicht vergessen ïŠ.. Vibrationen und Schläge kommen ebenfalls direkt durch. Angenehm zu fahren ist das nicht, aber sicher nicht "unfahrbar" oder "unkontrollierbar".
Dann ab ins Gelände. Der Schnee dort mittlerweile schon weich/weicher. Der Ski sinkt kaum ein, auch bei niedriger Geschwindigkeit, und dreht im Grunde auf dem Punkt. Gewöhnungsbedürftig die nötige, exakte Schwerpunktverteilung für den Ski, habe versucht zentral auf den Skis zu stehen. Das bringt nochmals deutlich bessere Kontrolle und man dreht noch leichter. Da muß ich noch an mir üben ïŠ. Trotz des (versuchten) zentralen Standes keinerlei "tip sink".
Im Laufe des Tages wurde der Schnee dann immer schwerer und durchnässter. Aber war völlig egal, der Ski schwimmt oben auf. Bei schnellerem Tempo hatte ich keine Bedenken bezüglich Stabilität, allerdings bei WarpSpeedVollgas verlierst man schon ein wenig Stabilität – ist halt bauartbedingt.
Sehr positiv fand ich das Gefühl zu haben quasi "on the spot" stehenbleiben zu können. Bei höheren Geschwindigkeiten "slidet" man die Turns quasi durch/über den Schnee, fand ich persönlich super lässig, ist aber wahrscheinlich Geschmackssache ob man das mag (oder eben lieber wie auf Schienen den Berg runterzieht). Auch hier muß ich mich noch länger an die Ski gewöhnen um das noch besser hinzubekommen.
Im Wald wars dann supergeil, da der Ski derart schnell dreht. Ist normalerweise nicht so mein Metier, aber es ging supereinfach und mit viel höherer Geschwindigkeit als ich sonst dort fahren würde.
Vorteile
Die Performance im "weichen" Schnee. Ich will das bewusst nicht auf Powder einschränken – in weichem Schnee kannst du sehr schnell und extrem wendig fahren.
"Sliding" und Treeskiing.
Nachteile
Piste (aber der Ski ist definitiv ohne große Probleme fahrbar!). Vibration werden direkt an den Fuß weitergeleitet. Stabilität bei Topspeed ist nicht 100%.
eigene Meinung
Mein nächster "neuer" PowderSki wird auf jeden Fall wieder ein Reverse Sidecut/Reverse Camber Ski. Das Konzept hat mich auch in der Praxis überzeugt.
Die "Cross Overs" wie der Armada JJ würde ich nicht in Betracht ziehen, da ich auf den minimalen Sidecut/Camber unter der Bindung gut verzichten kann.
Da mein Fahrstil nicht auf Big Mountain mit riesigen Radien und Topspeed ausgelegt ist, ist die Stabilität bei hohem Tempo für mich in Ordnung. Man muß "nur" konzentriert sehr zentral am Ski stehen.
Lesezeichen