[TR] schönes Wetter und übler Schnee
Mahlzeit,
nachdem ich dieses Jahr bereits mehrere Touren bei bestem Schnee aber üblem Wetter machen durfte, griff ich mir das schöne Hochdruckwetter und düste zum Jockelsoi.
Als erste Tour hatte Jockel die Winterstaude direkt bei ihm ums Eck ausgesucht. Nachdem wir auf dem Parkplatz eines kleinen Skigebiets (dessen Namen ich bereits wieder verdrängt habe) angekommen sind, konnten wir direkt am Parkplatz auf einem Forstweg starten. Der Weg zog sich ein wenig ohne große Höhenmeter zu machen durch eine wunderschöne Winterlandschaft mit pitoresken Stallungen.
Nachdem der Forstweg zu Ende war, ging es auch gleich ans Eingemachte. Der Schnee war knüppelhart und nach einigen ungelenken Ausrutschern entschieden wir uns die Harscheisen zu montieren. Selbst mit Harscheisen hatte ich mit meinem 95mm Ski einige Mühen v.a. beim Traversieren. Aber wir ackerten uns Richtung Wächten am Grad hoch:
von dort aus machten ich mich noch über zwei andere Tourengeher in der Abfahrt vom Gipfel lustig, als diese in der "Kackstuhlstellung" mit reichlich Mühe abfuhren.
So dann kletterten wir auf den Grat:
zum Gipfel hoch
dort oben sassen wir alleine in der Sonne und genossen die geniale Fernsicht.
Als es dann an die Abfahrt ging, wurde mir schnell bewusst, warum die Jungs vor uns so "unorthodox" abgefahren sind. Dort oben hatte es in der Sonne Felder mit blankem Eis und dazwischen wieder etwas griffiger Harsch. Ich nahm dann ebenfalls die Kackstuhlstellung ein und schlitterte mit den breiten Latten über die Eisfelder. Im Schatten hatte man dann wieder etwas mehr Kontrolle. Jockel entschied sich aber spontan noch eine Nase von der weissen Substanz zwecks Qualitäts-Prüfung zu nehmen.
Als wir unten wieder auf dem Forstweg waren, gesellten sich noch zwei nette ältere Damen zu uns, die sich nach unseren befremdlichen Ski erkundigen wollten. Als wir ihnen erzählten, dass man das heutzutage so fährt, durften wir uns einen augenzwinkernden Monolog anhören, dass man ja früher, als die Welt noch Schwarz-Weiss war, noch mit selbstgeschnitzen Ski und Robbenfellen auf Tour ging. Der "neumodische" Schnickschnack würde ja nur die Technik versauen. Wir grinsten gefliessentlich und robbten zum Auto.
Abends gab es dann als Einstimmung auf die Tour am nächsten Tag einige Freeski-Movies.
Das Ziel am nächsten Tag führte uns zum Berghaus bei Malbun. Es gab Föhnsturm mit ordentlich inverser Wetterlage. Unten im Tal waren es -9°C bei Nebel und auf 1300m war es bei Ankunft gerade noch so unter Null Grad, allerdings mit ordentlichem Föhn.
Der Aufstieg war traumhaft
allerdings war der Anstieg zum Gipfel auch nicht ohne. Einige Kehren waren für Jockel und mich grenzwertig, so dass wir teilweise auf recht lustige Kehrentechniken zurückgreifen mussten.
nichtsdestotrotz schafften wir es. Aufgrund des staren Föhns entschlossen wir uns jedoch zu einer raschen Abfahrt. Ausserdem waren noch einige Tourengeher am Gipfel und wir hatten leichte Befürchtungen, dass diese den letzten Schnee aus einer engen Schlüsselstelle raustreten. Das übernahmen wir dann
Auf der Abfahrt hatte es ganz oben noch etwas gut zu fahrenden windgepressten Schnee, der dann allmählich in Bruchharsch überging. Unten raus wurde es dann sulzig, was dann aber prima zu fahren war. Bei den Bedingungen waren die breiten Ski dann wiederum sehr gutmütig zu fahren....im Gegensatz zum Vortag.
Zurück am Auto hatte es dann Nachmittags bereits +10°C auf 1300m...
@Jockel: vielen Dank für die zwei Traumtouren, jetzt brauchen wir nur noch anständigen Schnee und ich bin sofort wieder dabei
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