Seite 1 von 4 123 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 70

Thema: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

  1. #1
    Freeskier Avatar von miccay
    Registriert seit
    22.11.2007
    Ort
    Muc
    Beiträge
    130

    Standard Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Was interessantes aus nem anderen Forum (erstespur.de )


    Neue Studie zur Ganzverschüttung

    Jedes Jahr werden in Österreich ca. 150 Lawinenabgänge mit Personenbeteiligung registriert. Wie die jährlichen Statistiken zeigen, bleibt der Großteil aller erfassten Personen bei Lawinenstillstand aber von selbst an der Oberfläche.

    Laut einer neuen Studie hatten weniger als 2% aller nicht verschütteten Personen einen ABS-Airbag.


    Die bisherige Verschüttungstheorie


    Bisher war man der Meinung, dass nur jene Personen an der Lawinenoberfläche bleiben, welche einen ABS-Airbag verwenden. Personen ohne dieses System würden demnach, in den angeblich mehrere Meter tiefen Schneemassen der Flieslawine versinken und dadurch ganz verschüttet werden. Diese Theorie wurde in erster Linie vom Hersteller des ABS-Airbags verbreitet und von vielen Meinungsbildnern offensichtlich ungeprüft übernommen.


    Eine neue Studie unter den teil- bzw. nicht verschütteten Personen sollte klären, aufgrund welcher Ausrüstungsgegenstände das „Oben bleiben“ erreicht werden konnte.

    Laut den Unterlagen des Kuratoriums für Alpine Sicherheit blieben im Winter 2004/05, insgesamt 146 von Lawinen erfasste Personen an der Oberfläche. Davon hatten nur 2 Personen einen ABS-Airbag. Obwohl die restlichen 144 Personen kein Ballonsystem verwendeten, blieben auch diese "oben auf".

    Ein ähnliches Bild zeichnet sich in der Schweiz ab. Laut den Daten des SLF/ Davos (Schweizer Lawinenforschungsinstituts) blieben im Zeitraum von 2000 bis 2005 insgesamt 506 Personen an der Oberfläche. Aber nur 7 Personen mit ABS-Airbag. Die restlichen 499 Personen blieben ohne ABS-Airbag an der Lawinenoberfläche.

    Da im Durchschnitt weniger als 2 % aller Nichtverschütteten einen ABS-Airbag verwendeten, stellt sich die Frage, wodurch die restlichen 98% an der Oberfläche geblieben sind?


    Eine Erklärung für dieses „natürliche oben bleiben“ publizierte Stephan Harvey vom SLF in Davos bereits im Jahr 2002.

    Wie aus der Untersuchung „Skifahrerlawinen und Lawinenbulletin in der Schweiz“ hervorgeht, beträgt die durchschnittliche Anrisshöhe von Lawinen lediglich 40-50 cm. Dies widerspricht der bisherigen Annahme, dass Lawinen im Fließbereich mehrere Meter tief wären, so dass ein Skifahrer darin versinken könnte.


    Auch die bei den Unfällen mit dem ABS-Airbag gemessenen Abrisskanten entsprechen dem Ergebnis dieser Untersuchung. (Daten der ABS-Airbag Website)

    Fazit: Aufgrund der durchschnittlich geringen Abrisskanten kann ein Skifahrer im Fließbereich der Lawine kaum versinken. Erst die im Staubereich nachfließenden Schneemassen, führten in den aller meisten Fällen zur Ganzverschüttung.


    Wie verhalten sich Ballonsysteme bei nachfließenden Schneemassen?

    ABS-Airbag: Da die Ballone des ABS-Airbags direkt mit dem Rucksack bzw. mit der Person verbunden sind, können diese den nachfliessenden Schneemassen nicht entweichen und werden dadurch mitverschüttet. Dies zeigten zum einen die Lawinenversuche in der Schweiz (78,6% der ABS-Dummies waren ganzverschüttet) und zum anderen die Praxis mit dem ABS. Die auf Grund nachfliessender Schneemassen tiefste Verschüttung mit dem ABS-Airbag lag bei 3 Meter Tiefe (Lawinenanriss 1,20 m).

    Lawinenball: Da der Lawinenball nicht direkt mit dem Körper, sondern über eine flexible Verbindungsleine mit der Person verbunden ist, konnte er sowohl bei den zahlreichen Lawinenversuchen, als auch in der Praxis den nachfliessenden Schneemassen entweichen. Im Gegensatz zum ABS-Airbag blieb der Lawinenball selbst in dieser Situation immer noch gut sichtbar an der Oberfläche, wodurch die Verschütteten sofort gerettet werden konnten!

    Zusammenfassung: Wie aus der neuen Studie hervorgeht, sind nachfliessende Schneemassen im Auslaufbereich der Lawine die Hauptursache der Ganzverschüttung. D.h. der Großteil aller Lawinenopfer ist bei Stillstand der Lawine noch nicht bzw. nur teilverschüttet. Erst die nachfliessenden Schneemassen führen in den aller meisten Fällen zur Ganzverschüttung.

    Da man aufgrund dieser Tatsache die eigentliche Ursache der Ganzverschüttung (nachfliessende Schneemassen) nicht verhindern kann, spielt der Einsatz der verwendeten Rettungsmittel auf das Überleben eines Lawinenopfers eine entscheidende Rolle.

    Geht man davon aus, dass Verschüttete aufgrund sichtbarer Teile in der Regel am schnellsten und dadurch auch lebend geborgen werden konnten, ist der Lawinenball jenes Ballonsystem, welches am längsten sichtbar an der Oberfläche bleibt und dadurch die Chance lebend geborgen zu werden um ein Wesentliches erhöht. Auch in der Praxis hatten Verschüttete mit dem Lawinenball einen "sichtbaren Vorteil"! Alle Ganzverschütteten konnten Dank Lawinenball binnen kürzester Zeit gerettet werden.


    Klar, traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast. Ist aber trotzdem recht interessant und diskutabel das Thema.

  2. #2
    Freeskier
    Registriert seit
    13.12.2006
    Beiträge
    1.031

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Danke hört sich ja sehr interessant an.
    Gibt ja auch auf der Page von den Lawinenballmachern ein Video in dem das getestet wird und das Ergebnis ist das gleiche wie hier.

  3. #3
    big mountain
    Gast

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    ja miccay
    da kann ich dir auch nur recht geben oder dieser studie.
    zum ABS rucksack kann ich nur sagen
    das er völlig überteuert ist
    ständig von nebenkosten begleitet ist
    und das er vor nachrütschen keine sicherheit bietet
    dafür bleibst du aber zu 99,99% an der oberfläche FALLS der nachrutsch ausbleibt
    sonst bist du gnadenlos ausgeliefert

    was nun mehr sinn macht ist jedem alleine zu überlassen

    tja beim lawienball ist es so
    er bietet dir natürlich keinesweges einen schutz vor der verschütung
    nur bleibt der lawienenball an der oberfläche auch bei nachrütschen
    wodurch man sofort mit den ausgrabungen beginnen könnte
    und es ist auch fasst eine alternative zum LVS gerät
    bitte nicht falsch verstehen
    natürlich kann ich nicht gesucht werden und
    kann auch meinen kammeraden nicht suchen
    wenn ich kein LVS gerät habe
    aber für leute die fast nur alleine unterwegs sind macht dies fast mehr sinn
    denn diejenige person was dich dann ausgraben würde
    ob bergrettungsdienst oder andere freerider oder sonst jemand
    er braucht schon garnicht mit der LVS suche beginnen
    er muss schlicht und ergreifend nur an dem ballon das seil straff ziehen
    und dann die person ausgraben

    was mich allerdings skeptisch macht ist
    hebt das ding auch án deinem rucksack
    oder was ist wenn du dein rucksack verlierst
    dann ist es auch wieder scheiße

    trotzdem wenn man nicht alleine fahren sollte und keinesweges auch als einzelgänger(fahrer) auf lvs verzichten solte ist es doch für manchen sehr überlegenswert

    Fazit ist: Der ABS rucksack ist sicher eine wunderbare erfindung
    allerdings zu teuer
    und nicht ganz durchdacht
    und hat genauso einige mankos

    ich bevorzuge auf jeden fall den Lawienenball
    BIG MOUNTAIN

  4. #4
    Freeskier
    Registriert seit
    04.08.2006
    Ort
    Landkreis München
    Beiträge
    799

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Bisher war man der Meinung, dass nur jene Personen an der Lawinenoberfläche bleiben, welche einen ABS-Airbag verwenden. Personen ohne dieses System würden demnach, in den angeblich mehrere Meter tiefen Schneemassen der Flieslawine versinken und dadurch ganz verschüttet werden.
    Wer hat denn das geschrieben?
    Wenn man schon Drogen nimmt sollte man nicht am falschen Ende sparen.

  5. #5
    big mountain
    Gast

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    ja das is voll der quatsch
    mich hats auch schon erwischt
    und wenn die abrisshöhe gerade mal 40cm wie bei mir
    beträgt und es geht n stink gewöhnliches schgneebrett ab
    kommst du meistens alleine raus und rutschst nur auf der oberfläche runter
    oder wie bei mir
    mich hat es am rand ausgespuckt
    !!! das muss aber nicht immer so sein

  6. #6
    Freeskier Avatar von miccay
    Registriert seit
    22.11.2007
    Ort
    Muc
    Beiträge
    130

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Zitat Zitat von big mountain

    was mich allerdings skeptisch macht ist
    hebt das ding auch án deinem rucksack
    oder was ist wenn du dein rucksack verlierst
    dann ist es auch wieder scheiße
    Der Ball muss laut System auch noch am Körper befestigt werden, damit man ihn nicht samt Rucksack verlieren kann.

  7. #7
    Freeskier
    Registriert seit
    29.08.2006
    Beiträge
    1.389

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Zitat Zitat von Hendrik
    Bisher war man der Meinung, dass nur jene Personen an der Lawinenoberfläche bleiben, welche einen ABS-Airbag verwenden. Personen ohne dieses System würden demnach, in den angeblich mehrere Meter tiefen Schneemassen der Flieslawine versinken und dadurch ganz verschüttet werden.
    Wer hat denn das geschrieben?
    Wenn man schon Drogen nimmt sollte man nicht am falschen Ende sparen.
    wenn du einen satz weiter liest steht wird es dir mitgeteilt ..

    Diese Theorie wurde in erster Linie vom Hersteller des ABS-Airbags verbreitet und von vielen Meinungsbildnern offensichtlich ungeprüft übernommen.
    abgesehen davon - das ganze abs system basiert auf dieser theorie. ohne diese theorie ist das system sinn und nutzlos. du kannst es auf ihrer seite übrigens überall nachlesen.

    wieso überhaupt regst du dich dadrüber so auf?

  8. #8
    Freeskier
    Registriert seit
    04.08.2006
    Ort
    Landkreis München
    Beiträge
    799

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Zitat Zitat von fuckin genius
    wieso überhaupt regst du dich dadrüber so auf?
    Ich rege mich gar nicht darüber auf und ich möchte auch gar keinen Standpunkt in der Pro-/Kontra Diskussion dieser beiden Geräte vertreten. Ich wäre sogar sehr froh, wenn es eine möglichst objektive Studie zur Wirksamkeit dieser neuen Hilfsmittel geben würde.

    Gerade in dieser Hinsicht finde ich die obige Formulierung sehr schade, da sie meiner Meinung nach den gesamten Beitrag abwertet.

    Also, erst schreibt der Autor das man bisher der Meinung war, ohne zu sagen wer denn "man" überhaupt ist. Zumindest für mich hört sich es so an, als ob das was danach kommt als allgemein akzeptierter Konsens gelten soll. Und dann kommt eine schwarz oder weiß Behauptung. Im dritten Satz ist es dann keine Meinung mehr, sondern eine Theorie des ABS Herstellers.

    Unabhängig davon das der Hersteller des ABS diese Theorie nicht in der obigen Formulierung* auf seiner Webseite präsentiert, scheint mir der Text sehr gezielt gegen das ABS gerichtet zu sein.

    Dabei ist der weitere Text eigentlich recht interessant, auch wenn er mich in der eigentlichen Fragestellung nicht weiterbringt. Das das ABS gegen nachfließenden Schnee nichts machen kann ist mir eigentlich klar, nur wie sieht es bei der eigentlichen Fließbewegung aus? Und wieviel Schnee fließt überhaupt nach bei der durchschnittlich doch geringen Verschüttungstiefe und wie verhält es sich, wenn die Anrisskante mal nicht dem Durchschnitt entspricht. Was nützt es mir zu wissen das nur 2% der nicht verschütteten Personen ein ABS hatten, wenn ich nicht weiß wieviele der Leute, die in eine Lawine geraten sind, überhaupt ein ABS hatten, vom Risikoverhalten der Nutzergruppen mal abgesehen.

    Ich selber bin nach diesem Text leider nicht schlauer als bisher, außer das jemand anscheinend die Vorteile des Lawinenballs gegenüber dem ABS herausstellen möchte.

    *
    aber mit ihm lässt sich die mit Abstand häufigste Todesursache – die Verschüttung des Lawinenopfers zuverlässig vermeiden bzw. die Verschüttungstiefe reduzieren
    Es werden werden auch 2 ganzverschüttete aufgezählt. Das man auf der anderen Seite ohne ABS immer ganzverschüttete wird kann ich dort beim besten willen nicht lesen, aber vielleicht übersehe ich was.

  9. #9
    Freeskier Avatar von miccay
    Registriert seit
    22.11.2007
    Ort
    Muc
    Beiträge
    130

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Zitat Zitat von Hendrik
    Dabei ist der weitere Text eigentlich recht interessant, auch wenn er mich in der eigentlichen Fragestellung nicht weiterbringt. Das das ABS gegen nachfließenden Schnee nichts machen kann ist mir eigentlich klar, nur wie sieht es bei der eigentlichen Fließbewegung aus? Und wieviel Schnee fließt überhaupt nach bei der durchschnittlich doch geringen Verschüttungstiefe und wie verhält es sich, wenn die Anrisskante mal nicht dem Durchschnitt entspricht. Was nützt es mir zu wissen das nur 2% der nicht verschütteten Personen ein ABS hatten, wenn ich nicht weiß wieviele der Leute, die in eine Lawine geraten sind, überhaupt ein ABS hatten, vom Risikoverhalten der Nutzergruppen mal abgesehen.
    Ich denke die Menge des nachfließenden Schnees ist nicht allein durch die Anrisshöhe zu ermitteln, wichtig ist auch der Erfassungspunkt. Wenn die erfasste Person relativ weit unter dem Anriss erfasst wird dann befindet sich schon eine erhebliche Schneemenge oberhalb die dann nachfliest.

  10. #10

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    zuerst einmal ist es falsch anzunahmen dass man "ja sowieso oben bleibt".

    allerdings blieben eben schon immer 75% der Leute oben (statistik slf). soviel dazu.
    Der Airbag erhöht angeblich diesen Prozentsatz auf über 90%. was ja nun nicht verkehrt wäre, wenn es stimmte. dazu habe ich aber noch keine sinnvollen studien bis auf diese semieigene Auswertung von 60 SLF unfällen durch die ABS typen gesehen.

    und diese Statistik hier in dieser angeblichen Studie ist äusserst merkwürdig. denn Leute ohne Airbag mit Leuten mit Airbag zu vergleichen, ist seltsam bis unsinnig. Man müsste die Zahlen innerhalb einer Gruppe ermitteln. die 98% vs. 2% sagt nichts aus, ausser das wenig leute mit ABS verschüttet werden. Man weiss nicht mal warum. Sind die vorsichtiger oder gibt es einfach so wenig ABS und die Zahl entspricht dem normalen Verhältnis an Fahrern?

    genauso als Argument anzuführen, dass die Anrisshöhe meist 40-50cm beträgt und das erstens als neues wissen zu verkaufen und zweitens auf die Fliesstiefe zu schliessen ist doch äusserst merkwürdig. Sobald das in eine Rinne geht hat die Anrisshöhe damit doch gar nicts mehr damit zu tun. Das wäre genauso zu argumentieren "unsere NEUEN ( ) erkenntnisse haben ergeben, dass die Anrisshöhe nur 40-50cm beträgt, und das widerspricht der Annahme, dass die verschüttungstiefe durchschnittlich 1m (weiss den wert nicht mehr exakt aber sind doch aber etwa 70-80cm oder? ) beträgt".

    Diese beiden Schlussfolgerungen sind beide hahnebüchen da sie vom Gelände unterhalb des Anrisses und Gott weiss welechen faktoren noch abhängen.
    It's a war of the mind and we're armed to the teeth.

  11. #11
    Freeskier Avatar von knut
    Registriert seit
    14.01.2006
    Beiträge
    9.718

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Keine Quelle, keine Zitate: Keine Studie.
    “Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'" ― Isaac Asimov

  12. #12
    Freeskier
    Registriert seit
    16.02.2005
    Ort
    Illertissen
    Beiträge
    32

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Eine Verschüttung durch eine nachlaufende Lawine löst der Ball und ABS nicht,
    nur der Kamerad, ggf. verlängert der Avalung ein wenig.....

    Der große Vorteil des ABS Systems ist, dass es Dich bei der Fließbewegung der Lawine unmittelbar nach dem Auslösen nach oben befördert. Entscheidend jedoch
    das die Lawine noch fließt! Das System funktioniert bei rechtzeitiger Auslösung und ist eine Maßnahme zur Risikoreduzierung.

    Eine vernünftige, seriöse neue Studie ist sicher angebracht, doch es kommt immer auf die Frage-Zielstellung an. Beide Systeme haben unterschiedliche Ziele. Das ABS System will die Verschüttung verhindern, der Ball den Verschütteten findbar machen.

    Für mich ist z.Zt. das ABS das beste System (mit LVS,Schaufel,Sonde Ergänzung)


  13. #13
    Freeskier
    Registriert seit
    06.02.2007
    Beiträge
    489

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Ich zitiere aus BergundSteigen, Michael Larcher (hoffe ist euch ein Begriff)

    [abs] Habe eben erfahren, dass die Wirkung des Lawinenairbags
    lt. neuesten Studien (zB Alpine Sicherheit)
    angezweifelt wird. Es wäre schön, wenn zu diesem
    brandaktuellen Thema im nächsten bergundsteigen eine Stellungnahme
    dazu zu finden wäre.
    Franz Gaßner

    Auch wir sind in den letzten Tagen und Wochen mehrere Male
    mit dieser „Neuen Studie zur Ganzverschüttung" konfrontiert
    worden. Eine neue Studie, die diesen Namen verdienen würde,
    gibt es allerdings nicht. Tatsächlich wird auch lediglich auf der
    Homepage der Hersteller des Lawinenballs (www.avalancheball.
    com ) von einer solchen „neuesten Studie" gesprochen. Dass
    man dann keinerlei nähere Hinweise dazu findet, ist schon etwas
    verdächtig. Jedenfalls: Von einer Studie kann keine Rede sein,
    vielmehr werden Halbwahrheiten, Verdrehungen, Verkürzungen
    und Eigeninterpretationen von Statistiken und Aussagen kompetenter
    Organisationen und Fachleuten präsentiert, die eine
    Gefahr für den wenig informierten Endverbraucher darstellen.
    d
    a
    Das gesamte Thema „zusätzliche Notfallausrüstung“ - sprich
    ABS, Lawinenball, AvaLung - wurde in den letzten Jahren von
    verschiedensten Seiten und in tatsächlich seriösen Studien ausführlichst
    diskutiert und weder mir noch Kollegen im In- und
    Ausland ist irgendetwas "Brandaktuelles" in diese Richtung
    bekannt. Die Sache ist ja so kompliziert auch wieder nicht:
    Zusätzlich zu LVS, Schaufel und Sonde ist natürlich jedes weitere
    Notfallgerät ein Gewinn und jedes hat Vor- und Nachteile. Auch
    ist völlig klar, dass es wesentlich klüger ist, das LVS mit dem ABS
    (= Lawinen-Airbag) zu kombinieren als mit dem Avalanche Ball,
    der ja das LVS nicht ersetzt! Ich hätte dann also zwei Systeme
    zum Orten; ein elektronisches und ein optisches. Während die
    Kombination LVS plus ABS mir zwei Rettungsprinzipien anbietet:
    einmal kann ich gefunden werden (und das Lösen eine Einfachverschüttung
    mit einem modernen LVS-Gerät ist einfach) und
    zum zweiten bleibe ich mit großer Wahrscheinlichkeit an der
    Oberfläche. Unter diesen Überlegungen wäre auch die Kombination
    LVS plus AvaLung (www.avalung.com) eindeutig effizienter,
    da diese die Überlebenszeit unter dem Schnee wesentlich verlängert.
    Ich habe dann ein System zum Orten und ein zweites, das
    mir den tödlichen Knick in der Überlebenskurve (nach ca. 15
    Minuten) deutlich verschiebt. Denn bitte nie vergessen: Es geht
    nicht nur ums Orten eines Verschütteten - egal ob mit dem Ball
    oder LVS - es geht auch ums Ausschaufeln (siehe dazu Manuel
    Genswein in dieser Ausgabe). Und da ist jede Minute, die jemand
    unter dem Schnee atmen kann, unendlich kostbar!
    Zu ergänzen wäre noch: Der ABS mag wohl nicht jede Verschüttung
    verhindern und es gibt Fälle von Nachlawinen, allerdings
    sehr wenige. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Avalanche Ball
    da Vorteile hätte. Er ist außerdem leichter und kostengünstiger.
    Was uns aber einfach abstößt, ist die Werbestrategie von Avalanche
    Ball, die immer voll gegen den ABS schießt! Werbung ist
    gut, soll aber fair sein. Und schlussendlich soll der Kunde entscheiden.
    Schade, denn der Ball ist ja eigentlich ganz nett.
    Ich darf auch zur weiteren Lektüre einladen unter www.bergundsteigen.
    at. Eine objektive, statistisch haltbare Bewertung von
    Notfallausrüstung findet sich im bergundsteigen Online-Archiv
    (Brugger et al: Effizienz am Lawinenkegel. In bergundsteigen
    4/03]. Dabei handelt es sich tatsächlich um eine Studie. Auch auf
    der Webseite des SLF gibt es Lesenswertes.
    Michael Larcher, Oesterreichischer Alpenverein

  14. #14
    Freeskier Avatar von jensr
    Registriert seit
    06.02.2006
    Ort
    Köln
    Beiträge
    4.866

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)


    Perfekt auf den Punkt gebracht! Würde ich so unterschreiben.

    Ich werde mir beizeiten in jedem Fall einen Airbag anschaffen. Am liebsten wäre mir der neue snowpulse

    http://www.snowpulse.ch/v3/de/produit.php

    welcher mir einfach durchdachter erscheint als das klassiche ABS-System. Laut Aussage des Herstellers soll dieser Anfang nächsten Jahres kommen.

    Mir fällt die Entscheidung zwischen Airbag und Avalung eigentlich leicht (Airbag kann aktiv retten, Avalung vergrößert nur die evtl. Überlebenschance).

    Was ich mich allerdings oft frage ist warum nicht Airbag und Avalung kombiniert werden? Das liese sich doch wunderbar in einen Rucksack packen. Besser jedenfalls als sich LVS, Protektor, Avalung und Airbag-Rucksack übereinander anzuziehen.
    Das Problem könnte halt sein ob man in ernstfall auch beides benutzen kann?

    Also Schnorchel packen und Auslösegriff ziehen? Hat da jemand Erfahrungen? Oder fahrt ihr von vorneherein mit Avalung im Mund? Schränkt das nicht die Atmung ein?


    cu, Jens
    Snow porn is bad for my mental health!

  15. #15
    Freeskier
    Registriert seit
    15.02.2005
    Beiträge
    882

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Den Schlauch von der Avalung kann man so weit vor den Mund ziehen, dass man mit dem Mund nur nur zuschnappen braucht, falls man in eine Lawine gelangt.

  16. #16
    Moderator Avatar von freak
    Registriert seit
    13.05.2004
    Beiträge
    14.588

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    es gibt auch durchaus leute die mit beidem fahren.

    freak~[&]
    Vom Rathaus in die Diskothek ist es nur ein kurzer Weg!

  17. #17
    Freeskier
    Registriert seit
    21.09.2007
    Ort
    Greater Zurich Area
    Beiträge
    117

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    schön dass jensr den link gebracht hat: snowpulse

    habe mich gerade auch ein bisschen umgeschaut von wegen airbag oder anderen zusätzlichen systemen.
    avalancheball kommt für mich eigentlich weniger in frage - scheint mir zu umständlich und sperrig. ausserdem müsste man ja auch bei diesem system einen auslösemechanismus betätigen, mit dem damit verbundenen risiko diesen zu spät zu ziehen.
    avalung ist eigentlich eine gute sache. allerdings wäre mir ein system lieber, welches eine verschüttung "aktiv" verhindern kann und nicht erst was nützt, wenn man schon drunter liegt. risiko bei avalung: den schnorchel in den mund zu bekommen und auch dort zu behalten.

    somit bleiben dann eigentlich nur noch die airbag-systeme.
    bis anhin gabs ja keine alternative zu ABS. vorteile von abs: kann eine verschüttung verhindern. nachteile: hoher preis, aufwendige wartung mit kostenpflichtigem empfohlenem service nach 3 saisons, patronen und auslösegriff müssen nach einer auslösung an abs geschickt werden (wartezeit), und ausserdem sehen die rucksäcke scheisse und unpraktisch aus.

    snowpulse scheint mir da ein wesentlich besseres system zu sein. erstmal können die patronen selbst wieder aufgefüllt werden, die auslösung erfolgt relativ einfach mechanisch (habe jedoch das gefühl, dass es relativ lange geht, bis die airbags aufgeblasen sind, könnte mit der auslösung zusammenhängen) und der rucksack schaut schön aufgeräumt aus.

    nun zu den verschiedenen airbagformen: bei abs geht das aufblasen der ballone einen tick schneller. ausserdem hat man auch mit aufgeblasenen airbags noch eine genügend grosse bewegungsfreiheit, versuche aus der lawine rauszufahren wären also selbst mit ausgelösten airbags noch eher möglich. die anordnung der airbags hinten am rucksack könnte dazu führen, dass man eher "auf den bauch gehoben" wird, also unter umständen kopfvoran bäuchlings auf der lawine talwärts schlittert. die versuche mit den dummies lassen ja auch eher auf eine solche position schliessen.
    da könnte ich mir vorgstellen, dass snowpulse hier einen vorteil bietet. da der airbag eher vorne am körper befestigt ist, könnte dies zu einer aufrechteren position führen. die idee, dass der airbag auch den kopf stützt und somit traumatas verhindern soll, finde ich gut. das problem bei snowpulse ist allerdings, dass, wurde der airbag erstmals ausgelöst, die bewegungsfreiheit und sicht ziemlich eingeschränkt werden. die chancen, so noch aus einer lawine zu fahren stufe ich als relativ gering ein. die form des airbags könnte jedoch dabei helfen, sich eine atemhöhle zu schaffen. ausserdem arbeitet snowpulse an einer version, bei welcher sich die luft aus dem airbag ablassen liesse und somit eine atemhöhle entstünde.

    beide systeme haben also vor und nachteile. das wirklich positive an der sache ist jedoch, dass mit snowpulse endlich eine alternative zu ABS auf den markt kommt, und konkurrenz belebt ja bekanntlich den markt - ist nur zu hoffen, dass sich dies noch auf die preise auswirken wird.

  18. #18
    Freeskier Avatar von jensr
    Registriert seit
    06.02.2006
    Ort
    Köln
    Beiträge
    4.866

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    Genauso sehe ich das eigentlich auch, was nach wie vor abschreckt ist der Preis.

    ABS hat bei den neuen Vario Modellen angeblich auch eine neue Airbagform entwickelt, die den Kopf zusätzlich schützen "kann".

    Überhaupt finde ich die Vario Serie sehr interessant, da man sich nicht für einen Rucksack entscheiden muss. Sogar von Zweitherstellern gibt es inzwischen ABS-Vario kompatible Rucksäcke. Den Millet z.B.: http://www.millet.fr/catalogue/abs-r...=1&cPath=20_22

    Die Millet sehen schon mal sehr viel besser und technischer aus als die alten ABS Serien.


    cu, Jens



    Snow porn is bad for my mental health!

  19. #19
    Freeskier
    Registriert seit
    10.05.2004
    Ort
    vergessen
    Beiträge
    11.071

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    sehe das ähnlich wie meine vorredner.
    jedoch mehrere systeme zu kombinieren ist imho derzeit nicht praktikabel. griff links ziehen, gleichzeitig schauen um evtl rauszufahren, dann den schnorchel in dem mund nehmen, die stöcke abwerfen, dabei 18 überschläge machen, dann noch schwimmbewegungen und zwischendrin in einer waschmaschine mit lauter panzern die dich ohne ende rumwirbeln und generell gegen dich sind.

    für mich zu viel des guten.

    das abs system mag ich acuh nicht wegen der hohen wartungsintsität, des gewichts und letztendlich der preispolitik. die neue vario-einheit scheint ganz praktisch, aber warum zum geier soll ich dann für das bisschen reissverschluss mit stoff je form zwischen 70 und 130.- bezahlen ?

    gut, in einer wetl, wo diverse unterhemden 80.- kostet relativiert sich auch hier der preis
    𝑇ℎ𝑖𝑠 𝑐𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛𝑡 ℎ𝑎𝑠 𝑏𝑒𝑒𝑛 𝑐𝑒𝑛𝑠𝑜𝑟𝑒𝑑 𝑑𝑢𝑒 𝑡𝑜 𝐸𝑢𝑟𝑜𝑝𝑒𝑎𝑛 𝑈𝑛𝑖𝑜𝑛’𝑠 𝑐𝑜𝑝𝑦𝑟𝑖𝑔ℎ𝑡 𝑙𝑎𝑤.

  20. #20
    big mountain
    Gast

    Standard Re: Studie zur Ganzverschüttung (ABS vs. Lawinenball)

    ganz interessantes video und berichte sowie bilder zum thema abs VS. lawinenball
    hat mich ganz schön schockiert
    3 von 4 verschüttet mit abs
    aber man darf nicht vergessen im raum 1991-2001
    http://www.lawinenbal.at/Eingang%20%200.htm

Deine Rechte:

  • Du darfst keine neuen Themen verfassen.
  • Du darfst nicht auf Beiträge antworten.
  • Du darfst keine Dateianhänge hochladen.
  • Du darfst Deine Beiträge nicht bearbeiten.
  •