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Thema: zwischenfälle am berg

  1. #4441

    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von Presse Beitrag anzeigen
    Bei einer Lawinensprengung in den französischen Alpen starben zwei Pistenarbeiter. Die Männer hantierten am Sonntag mit Sprengstoff, als es aus zunächst ungeklärter Ursache zur Explosion kam. .
    Woah. Ich dachte ja immer das wäre der coolste Job der Welt.
    It's a war of the mind and we're armed to the teeth.

  2. #4442
    Freeskier Avatar von vergilbt
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Auch am Spitzingsee ging diesen Freitag was mit der Sprengladung schief...
    Eine Ladung ist verloren gegangen, als man die Zufahrtsstraße frei machen wollte

    https://www.google.com/amp/s/www.mer...39712.amp.html

  3. #4443
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Verstehe die Diskussion nicht. nach den vorliegenden Informationen waren die Touristen voll ausgestattet und bei lawinenwarnstufe 2 in ca 2100 m höhe in 80% steilem Gelände. das entspricht ca 38-39° grad. damit waren sie nach reduktionsmethode in einem vertretbarem risikoreich unterwegs. selbst bei erheblich wären sie mit 1, 4 oder 7 (falls anwendbar) und 9 im grünen Bereich.





    Die Bierdeckelmethode kommt bei einem 2er zum gleichen Resultat, z.B.: 1. und 5.
    Bei einem 3er wäre es ebenfalls ok falls sie sich nicht zwischen der Exposition NW-NO befänden: 1., 3. und 5.



    Also, selbst wenn man annimmt, dass sie sich aufgrund der nähe zur Höhenlage ab der ein 3er galt (oberhalb 2200m) sie einen kritischen 2er annehmen sollten, kann ich soweit die angaben stimmen, in feinster weise verantwortungsloses handeln sehen.

    natürlich kann es sein, dass man als Pro (die wir alle sind) weitere alarmzeichen erkannt hätte, die sie ignorierten, oder vielleicht wich die neuschneemenge oder die Windstärke und Temperatur von den im llb prognostizierten erheblich ab, dann wäre ihr verhalten vielleicht nicht perfekt gewesen, aber definitiv nicht verantwortungslos.

    aus faktischer sicht finde ich eine Diskussion von seiten der Bergrettung, in den Medien oder hier über die Fahrlässigkeit der Opfer falsch, aus ethischer Sicht finde ich es unmoralisch.

    PS edit: weiss eigentlich ob die "ständig befahrenen Hänge" in der RM was anderes meinen als die "sichtbaren Spuren" im Bierdeckel?
    Geändert von cruiser 95 (13.01.2019 um 21:59 Uhr)

  4. #4444
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Es gibt über das Risikomanagement hinaus ein paar weitere Faktoren.
    Diese habe ich hier benannt:
    a) gesperrte Route.
    Wobei natürlich nicht ganz klar ist, ob da ein fettes Schild "gesperrt" stand..
    Wenn gesperrt, also z.B. so: , dann verbietet sich eine Einfahrt, auch aus dem Grund, dass man dann für andere ein schlechtes Vorbild oder ggf eine Gefahr ist. Ich fahre auch nicht über eine rote Ampel.
    Ist aber Spekulation, da ich die Gegebenheiten vor Ort nicht kenne.
    Wenn die Route "nur" nicht auf der Website als geöffnet stand, aber vor Ort einfach ohne Beschilderung war, würde ich auch einfahren.

    b) alle gemeinsam verschüttet.
    Man sollte nie so abfahren, dass die gesamte Gruppe zugleich im Gefahrenbereich ist. Diese Regel einzuhalten, erfordert keinen zusätzlichen Verzicht, und erhöht die Sicherheit praktisch gratis.
    Nebenbei: Ein Airbag funktioniert häufig eben dadurch, dass Teile des Luftsacks an der Oberfläche bleiben. Das heißt nicht, dass der Träger nicht verschüttet ist und atmen kann. Siehe dazu auch die Versuche vom SLF. Von sonstigen Verletzungen beim Abgang der Lawine ganz zu schweigen..


    Zum Bierdeckel: ich habe gelernt, dass "sichtbare Spuren" bedeutet, dass ich keine eigene Spur anlegen kann, ohne eine bestehende zu schneiden...

  5. #4445
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von patrick Beitrag anzeigen
    @3 Genau so ist es und so wird auch ausgebildet.
    Vermutlich darf man nicht unterschätzen, dass Berufsethos oder eine Form von "Altruismus" (Wenn wir die nicht retten gehen, tut es keiner!) sicherlich dazu führt, dass Retter sich in gefährliche Situationen begeben, obwohl sie das nicht müssten. In Paris ist auch einer die Fassade hoch, um ein Kleinkind zu retten. Erstaunlicherweise sind gar nicht alle Menschen Arschlöcher...

    Ich wollte gar keine moralische Debatte mit dem FAZ Artikel anstoßen, dachte nur, dass das hier her passt.

    Ob Fahrlässigkeit auf den Arlbergfall zutrifft weiß ich nicht. Aber jeder hier weiß doch, dass es jeden Tag mit Schnee Idioten gibt, die keine Ahnung haben oder haben wollen und früher hatte ich auch keine Ahnung und bin mit Eltern und Freunden irgendwo runtergegurkt ohne zu wissen, was ein LLB ist.

    Mit Geldstrafen kommt man dem natürlich nicht bei.

  6. #4446
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Hallo Zusammen,
    sicher sind hier versiertere als ich unterwegs, jedoch bzgl. Langer Zug erlaube ich mir mal was dazu zu schreiben da ich mich dort recht gut auskenne:

    Die Zufahrt zum Langen Zug ist wenn gesperrt immer klar und deutlich gesperrt! Das machen die in Lech schon vorbildlich. Natürlich sind auch Schilder die direkte vom Rüfikopf wenn mann zwischen den Lawinenverbauungen durch fährt immer vorhanden.


    Der Steilhang ist schon garch und zudem NO ausgerichtet.
    Da der Weg vom Rüfikopf (2300) bis ca. Einstieg Steilhang (ca. 2000)liegt, ist die Diskussion obs oberhalb 2000 nicht gut ist und drunter prima geht, meines Erachtens schwachsinn. Die gesamte Strecke/Route ist mit einzubeziehen.

    Zudem 3er steigend (Lawinen Warndienst Vorarlberg) und Einstieg Steilhang rinnenartig.
    Und dann noch anscheinend in der Gruppe gefahren.

    Die Lecher erleben jedes Jahr genug Unglücke, bei einem solchen schütteln die nur noch den Kopf und schweigen.

    Bitte mal die Bilder googlen von oben und unten, dann sieht man welche gewaltige Ausmaße eine Lawine dort erreichen kann. Wenn dort oben gesprengt wird, geht das den ganzen Hang runter…


    VG Luke

  7. #4447
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Du bringst hier einen haufen Pseudo-Argumente, die man viel zu oft hört.

    1. dem Berg ists Wurst ob die Abfahrt offen oder zu ist. Dass es verboten ist dort zu fahren sollte einem zu denken geben und wenn man es doch tut ist man natürlich auch selbst verantwortlich. Aber das ist nicht der Grund, weshalb da eine Lawine abgeht.

    2. Entscheidend ist schon auf welche Höhenlage das Steilstück beginnt. Die flache Anfahrt war im 3er Gelände, also ok. Das Steilstück theoretisch im 2er Gelände (wenn man den LLB 1zu1 hernimmt)

    3. Der LLB war ein 3er oberhalb 2200m. Den ganzen Tag. Diese steigende Tendenz bezog sich auf die erwarteten (und gekommenen) Schneefälle ab dem Abend.

    4. Die Ausrichtung NO hatte bei der Lawinensituation keinen großen Einfluss. (Nur beim Muntern geht einem ein Reduktionsfaktor flöten)

    --> Meiner Ansicht nach haben die dort die 2 Fehler gemacht: 1. dass sie wohl durch die Höhenlage angenommen haben im 2er-Gelände zu sein + wohl auch noch angenommen haben, dass das als stark befahren gilt. Das muss man aber immer vor Ort noch einmal gegenchecken. Für mich sieht das Gelände dort ziemlich hochalpin aus, weshalb dort wohl doch besser mit einem 3er gerechnet worden wäre. Und wenn man annimmt, dass das die ganze Woche über schon gesperrt war, ist auch die Annahme, dass das stark befahren war wohl falsch. Aber so eine Ferndiagnose und das noch im Nachhinein sollte man sich eigentlich sparen.
    Und der zweite Fehler war, dass sie wohl in der Gruppe gefahren sind oder sich an einem sehr ungeschickten Platz gesammelt haben. Das ist nämlich auch bei einem 2er im über 35° steilen Gelände ziemlich ungeschickt.
    Für mich ein Fall von schönrechnen, der gerade in der falschen Gruppendynamik schnell mal passiert ist.
    Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass die Leute Ahnung hatten und trotzdem eine falsche Entscheidung getroffen haben. Das finde ich schon sehr tragisch, das haben sie ganz sicher nicht absichtlich gemacht. Darum empfinde ich dieses Gebashe im Nachhinein als extrem ekelhaftes Verhalten.

    PS: ich hatte das mit dem "Vielbefahrenen Hang" so gelernt, dass es dabei darum geht wie sehr der Hang vor (!) dem letzten Schneefall befahren war. Und zwar muss er ordentlich durchpflügt worden sein, sodass man da quasi schon von einer Buckelpiste im Werdegang reden kann.
    Geändert von Cruiser (14.01.2019 um 12:27 Uhr)

  8. #4448
    Freeskier Avatar von Dicki
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Also ob und wie man hier mit Steilheit diskutiert, ich verlass mich da auf die Open-Slope-Map in High Res. Dort ist die Auflösung auf 5x5m glaub ich eingestellt. Dort sieht der Hang wie folgt aus:


    Man erkennt, dass die Abfahrt meist zwischen 30-34Grad hat und eigentlich nie darüber rausgeht. Im oberen Abschnitt gibt es ein paar orangene Felder (35°-39°). Neben der Abfahrt geht es jedoch in sehr steiles Gelände.Die obere Rinne liegt zwischen ca. 1700m-2000m. Der LLB an dem Tag war ab 2000m Stufe 3 (mehr weiß ich aktuell nicht, hab ich nicht nachgeschaut). IMHO sollte man immer mit einer gewissen Tolleranz rechnen was die Höhenangabe betrifft. In den Grenzregionen ist es auch oft interessant den LLB aus Tirol/Vorarlberg anzuschauen, die haben tw. eine andere Meinung.

    Da ich bei LLB3 den ganzen Hang beurteilen muss, würde ich die umliegenden Rinnen berücksichtigen und habe mich deshalb nicht an die Steigung lt. Stop or Go/SnowCard/Reduktionsmethode gehalten. Selbst bei Stufe 2 soll im Umkreis von 20-40m bewertet werden. Das ist in diesem Hangstück schon kritisch zu realisieren, nicht 40°+ Gelände zu beeinflussen.

    Da ich somit keinen primären Faktor eingehalten habe, kann die Reduktionsmethode nicht angewendet werden, egal ob Stufe 2 oder 3. Auch die SnowCard hätte von der Abfahrt abgeraten. Wenn man streng nach dieser Regel vorgeht, wäre der Hang IMHO nicht okay gewesen.

    Just my 2 cents. Andererseits, dass ist eine Route die ständig befahren wird. Eventuell waren dort schon etliche Spuren drin. Vermutlich hätte ich mich auch hinreisen lassen können.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken 2019-01-14 11_57_33-Karte – OpenSlopeMap.jpg  
    "Kernschmelze? Das ist wieder eines dieser billigen Schlagwörter. Wir nennen das eher einen unangeforderten Spaltungsüberschuss." (Montgomery Burns)

  9. #4449
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    In der Arlbergregion war die Höhengrenze im LLB bei 2200m angegeben.
    Beim 3er ab 2000m wäre das richtig hart an der Grenze (bzw. darüber)... Aber so wie die Situation war, war das nicht völlig durchgeknallt was die 4 Leute gemacht haben.
    Geändert von Cruiser (14.01.2019 um 13:10 Uhr)

  10. #4450
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von Cruiser Beitrag anzeigen
    In der Arlbergregion war die Höhengrenze im LLB bei 2200m angegeben.
    Beim 3er ab 2000m wäre das richtig hart an der Grenze (bzw. darüber)... Aber so wie die Situation war, war das nicht völlig durchgeknallt was die 4 Leute gemacht haben.
    Tut mir leid ich teile Deine Meinung nicht.

    https://warnung.vorarlberg.at/lwd/ar...agebericht.pdf
    Rinnen und Mulden !

    Deine Punkte was alles falsch gemacht wurde teile ich.

    VG Luke

  11. #4451
    Freeskier Avatar von Dicki
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von Cruiser Beitrag anzeigen
    In der Arlbergregion war die Höhengrenze im LLB bei 2200m angegeben.
    Beim 3er ab 2000m wäre das richtig hart an der Grenze (bzw. darüber)... Aber so wie die Situation war, war das nicht völlig durchgeknallt was die 4 Leute gemacht haben.
    Alle Artikel sprechen vom Gleichen, welchen Bericht nimmst du? Gibt es eine Historie zu den LLBs eigentlich iwo?

    Stufe 3 / 2000m
    https://kurier.at/chronik/oesterreic...lech/400376498
    https://www.wetter.at/wetter/oesterr...ichs/363513284
    https://www.meinbezirk.at/landeck/c-...misst_a3141351
    "Kernschmelze? Das ist wieder eines dieser billigen Schlagwörter. Wir nennen das eher einen unangeforderten Spaltungsüberschuss." (Montgomery Burns)

  12. #4452
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    http://warndienste.cnv.at/dibos/lawine/

    Dort links unter "Lageberichtarchiv" gibt es alle LLBs.

    Das ist der vom Samstag:
    http://warndienste.cnv.at/dibos/lawi...agebericht.pdf

  13. #4453
    Freeskier Avatar von renegade5569
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Durchgeknallt würde ich auch nicht sagen.
    Die Lecher werden wohl aber schon gewußt haben, warum gesperrt wurde. Am Rüfikopf gibt es genügend andere
    Möglichkeiten zum Freeriden, die nicht ganz so steil gewesen wären.
    Vielleicht hätten die Vier dem Wort Ausnahmestituation in den Alpen mehr Aufmerksamkeit schenken können.
    Mir erscheint, sie wollten sich den Bus von Zürs nach Lech schenken und direkt abfahren. Tannegg war wahrscheinlich auch
    gesperrt. Weiß ich aber nicht.
    Das war leider die falsche Entscheidung.
    #stay safe#

  14. #4454
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von Cruiser Beitrag anzeigen

    PS: ich hatte das mit dem "Vielbefahrenen Hang" so gelernt, dass es dabei darum geht wie sehr der Hang vor (!) dem letzten Schneefall befahren war. Und zwar muss er ordentlich durchpflügt worden sein, sodass man da quasi schon von einer Buckelpiste im Werdegang reden kann.
    in der RM heisst es "ständig befahrene hänge." das ist in etwa so definiert wie du sagst. nach jedem Schneefall ordentlich verspürt.

    auf dem Bierdeckel steht "sichtbare spuren". das finde ich etwas irritierend. wenn es das gleiche hiesse wie bei der RM wäre die bierdeckelmethode auch deutlich toleranter.


    2 punkte zu der Diskussion:

    1. ich verstehe nicht warum die bergrettung, die Medien und alberger Lokalmatadoren ständig behaupten es wäre ein dreier. und kurz darauf erklären was für verantwortungslose idioten die Opfer waren und wie sehr der arme alberger, bergretter und gemeine internetheroe unter den Todesopfern zu leiden hat. das ist nicht nur faktisch falsch, sondern daneben. ich verstehe nicht wieso deren tragischer Unfall vor den Augen der angehörigen in aller Öffentlichkeit auf basis faktisch falscher Darstellung durch den dreck gezogen wird. "der arme alberger, der schüttelt nur noch mit dem kopf, der hat schon genug durchgemacht." so wies scheint, ist der arme alberger eher ein unsympath, der falsche Tatsachen in die Welt setzt, um sich am Stammtisch über die vermeintliche Dummheit anderer zu echauffieren und sich seiner eigenen Überlegenheit zu vergewissern. so nach dem Motto: ich sitz ja hier beim Bier und die anderen sind tot. haha - was für idioten. Prost!
    wenn die Lawinengefahr so exorbitant hoch war, vielleicht war sie anders als im Bericht viellicht doch eher ein 3er oder 4er in den Höhenlagen? soll und kann vorkommen. aber ist man deswegen gleich ein verantwortungsloser idiot, wenn man den Llb nicht aufgrund der lage vor Ort selbständig korrigieren kann? ich glaube nicht.

    2. soweit ich informiert bin ist eine gesperrte abfahrt eben das: eine gesperrt abfahrt. nicht mehr und nicht weniger. ein betretungsverbot der Bergwelt lässt sich daraus nicht ableiten. sie kann aus verschiedenen gründen gesperrt sein: nicht genug Schnee, sie wird präpariert oder die Sicherheit des durchschnittlichen skifahrers ohne vertiefte alpine Kenntnisse, entsprechende Ausrüstung und eigenverantwortliches handeln kann nicht gewährleistet werden.

  15. #4455

    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Ganz ehrlich, wer fährt denn bei nem 2er nicht quasi alles? Da rechnet niemand lange rum, wenn man noch guten Schnee fahren will. Und Neuschnee 2er finde ich deutlich beherrschbarer als diesen 2017er 2er mit dem Jochspitzen dings Unglück.

    Das mit der Sperrung ist eine andere Sache, aber rein von der Gefahr her wäre ich dort auch gefahren, bei nem viel befahrenen hang ohne mit der Wimper zu zucken. Auch nach der Reduktionsmethode ist das kein Problem. Mich wundert eher dass alle erwischt wurden. Das sieht mir eher nach Fehler aus.

    Sich hinterher gefahren Zeichen zu suchen, klappt immer. Ich hätte die Entscheidung genau so getroffen (wenn da kein Schild gestanden hätte, man sollte das hausrecht respektieren). Die Frage ist eher warum es alle getroffen hat.
    Spannender finde ich die "man sollte immer mit Toleranz den Llb nehmen" Idee. Warum? Und wieviel? Bauchgefühl? 100m 2000m 576m? Entweder man kalkuliert damit oder nicht. Sonst brauche ich ich mich nicht darauf verlassen und buddele überall schneeprofile usw.


    Wirklich interessant ist der Gedanke ab wann ist der hang befahrenund wie lange war er gesperrt? (wäre für die Reduktion unerheblich bei nem 2er) Denn das ist eine Frage die ich mir nach großen Schneefällen immer stelle, da sich im Neuschnee ja auch Schichten bilden. Womit wir wieder beim LLB wären, der das normalerweise anspricht.

    Edit:

    Zu der Weisheit der autochtonen Bevölkerung: im Osten haben SIE AM 4.1. bei Null Sicht und nem heiklen 4er alles eingespurt und auch Sachen wo man ca. 20min unter einem geladenen face rumhampelt, das man nicht sieht wegen des Sturms. Das fanden die Lokalen klugen Kollegen völlig OK in der Gondel. Am nächsten Tag ist zwischen unseren Runden eine Lawine bzw. großer sluff von oben auf 20-50m unserer Variante abgegangen wo man ca. 3sekunden drüber fährt. SEIDS IHR DEPPAT DO IS O LOWINA OBIGONGE DES KANN MAN DOCH NET FOAN!!!!! Aber des woan hält piefkes die dort einzeln mit voller Absicht durch sind.
    Geändert von subtleplague (14.01.2019 um 14:57 Uhr)
    It's a war of the mind and we're armed to the teeth.

  16. #4456
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von cruiser 95 Beitrag anzeigen
    1. ich verstehe nicht warum die bergrettung, die Medien und alberger Lokalmatadoren ständig behaupten es wäre ein dreier. und kurz darauf erklären was für verantwortungslose idioten die Opfer waren und wie sehr der arme alberger, bergretter und gemeine internetheroe unter den Todesopfern zu leiden hat. das ist nicht nur faktisch falsch, sondern daneben. ich verstehe nicht wieso deren tragischer Unfall vor den Augen der angehörigen in aller Öffentlichkeit auf basis faktisch falscher Darstellung durch den dreck gezogen wird. "der arme alberger, der schüttelt nur noch mit dem kopf, der hat schon genug durchgemacht." so wies scheint, ist der arme alberger eher ein unsympath, der falsche Tatsachen in die Welt setzt, um sich am Stammtisch über die vermeintliche Dummheit anderer zu echauffieren und sich seiner eigenen Überlegenheit zu vergewissern. so nach dem Motto: ich sitz ja hier beim Bier und die anderen sind tot. haha - was für idioten. Prost!
    wenn die Lawinengefahr so exorbitant hoch war, vielleicht war sie anders als im Bericht viellicht doch eher ein 3er oder 4er in den Höhenlagen? soll und kann vorkommen. aber ist man deswegen gleich ein verantwortungsloser idiot, wenn man den Llb nicht aufgrund der lage vor Ort selbständig korrigieren kann? ich glaube nicht.

    Genau das finde ich eben auch das Schlimme hier. In den ganzen Zeitungsartikeln stehen schlichtweg Falschinformationen und selbst die Bergrettung benimmt sich völlig daneben. Das ist so unglaublich unwürdig.

  17. #4457
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von subtleplague Beitrag anzeigen
    Spannender finde ich die "man sollte immer mit Toleranz den Llb nehmen" Idee. Warum? Und wieviel? Bauchgefühl? 100m 2000m 576m? Entweder man kalkuliert damit oder nicht. Sonst brauche ich ich mich nicht darauf verlassen und buddele überall schneeprofile usw.
    ich versuche in der Regel schon die Prognosen des Llbs mit der Situation vor Ort abzugleichen, insbesondere was das Gefahrenmuster angeht. zumindest bei den Faktoren, wo es geht. das betrifft meinst neuschneemenge, Temperatur/Einstrahlung und wind. und zwar mache ich das sowohl zu meinen Gunsten als auch zu meinen Ungunsten. es gibt aber viele Faktoren, wo das kaum oder nicht geht. zB verborgene Schwachschichten und tiefenreif. das birgt gewisse Risiken und andererseits gewisse Sicherheiten. ich denke aber nicht, dass man das generell vorraussetzen sollte. ich meine das Prognosebulletin in der Schweiz zb weisst in 70% die korrekte Warnstufe aus in 20% eine höhere als vorgefunden und in 10% eine niedriger Warnstufe als tatsächlich vorgefunden aus. Bis vor einigen Jahren war das zumindest teil des Prognosemodells. (wobei ich mich auf die zahlen nicht festnageln lassen will) ob das Prognosemodell aktuell genauer oder verändert ist, weiss ich leider auch nicht. müsste googeln.
    Geändert von cruiser 95 (14.01.2019 um 19:27 Uhr)

  18. #4458
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    Zitat Zitat von cruiser 95 Beitrag anzeigen
    [...]
    2. soweit ich informiert bin ist eine gesperrte abfahrt eben das: eine gesperrt abfahrt. nicht mehr und nicht weniger. ein betretungsverbot der Bergwelt lässt sich daraus nicht ableiten. sie kann aus verschiedenen gründen gesperrt sein: nicht genug Schnee, sie wird präpariert oder die Sicherheit des durchschnittlichen skifahrers ohne vertiefte alpine Kenntnisse, entsprechende Ausrüstung und eigenverantwortliches handeln kann nicht gewährleistet werden.
    Hm, da bin ich noch nicht ganz klar.
    Ich würde grundsätzlich bei einem deutlich sichtbaren "gesperrt" Schild auch von einem Betretungs-Verbot ausgehen. Das kann z.B. sein, weil obendrüber gesprengt wird, oder eine Treibjagd stattfindet, oder Seilwindenfahrzeuge im Einsatz sind, oder oder oder.
    Wegen Schneemangel müsste dann natürlich nicht gesperrt sein, sondern einfach geschlossen, oder eben nicht der grüne Haken auf der Webseite/Infotafel gesetzt.

    Ich erinnere mich noch an die Sendung "Lawinenpatroullie" aus den 70ern. Da gab es eine Episode, in der Skifahrer eine gesperrte Talabfahrt einfuhren. Sie kamen heil unten an. Andere folgten ihren Spuren ("da ist ja schon jemand gefahren - passt also schon") und verunglückten. Daraufhin wurden die Erstbefahrer von der Polizei aus dem Wirtshaus gezerrt. Rechtlich habe ich dazu aber zu wenig Wissen.

    Persönliche Konsequenz: Gesperrt ist tatsächlich gesperrt.

  19. #4459
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    Zitat Zitat von cruiser 95 Beitrag anzeigen
    ich verstehe nicht wieso deren tragischer Unfall vor den Augen der angehörigen in aller Öffentlichkeit auf basis faktisch falscher Darstellung durch den dreck gezogen wird. "
    Vollste Zustimmung.

  20. #4460
    Freeskier Avatar von renegade5569
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    Zitat Zitat von subtleplague Beitrag anzeigen
    Mich wundert eher dass alle erwischt wurden. Das sieht mir eher nach Fehler aus.
    Vielleicht haben die vier oben schon probiert, den Hang zu queren, um nicht wieder hinauf hiken zu müssen. Denn der Tellerlift wird garantiert nicht in Betrieb gewesen sein.
    Mag sein, dass die Lawine bereits oberhalb des Einstiegs in die Steilabfahrt ausgelöst wurde und sie in die Mulde gespült hat, in der der Lift startet bzw. davor.

    Falls alle in die Steilabfahrt bereits eingefahren waren, dann wären sie auch in einen Bachlauf am Ende gedrückt worden. Wahrscheinlich sind deshalb alle verschüttet worden,
    ob oben oder unten.
    #stay safe#

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