Wieder mal der erste schöne Tag nach Schneefällen und überall rumpelts.
Ein Toter in Sportgastein:
http://www.lawine.salzburg.at/ereign...dex2.php?id=46
Edit:
Das ist nun wirklich mal ein positives Ende!
Wieder mal der erste schöne Tag nach Schneefällen und überall rumpelts.
Ein Toter in Sportgastein:
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Edit:
Das ist nun wirklich mal ein positives Ende!
Geändert von bergjunge (01.04.2013 um 20:58 Uhr)
“A man of knowledge is free…he has no honor, no dignity, no family, no home, no country, but only life to be lived.”
Juan Matus
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Ich wollt gestern auf den Kreuzkogel, wo ja auch die Frau umgekommen ist, hab mich aber dagegen entschieden und bin lieber in Obertauern die Südhänge gefahren...an den Nordhängen hat man teilweise schon in der Früh frische Lawinenkegel gesehen.
Nichtsdestotrotz hauen sich die Leute in die Rinnen, natürlich nur jeder 3. mit notwendiger Ausrüstung -.- (LVS etc.)
Zu dem Unfall in Südtirol gibts denk ich drei interessante Dinge zu sagen:
1. Einer der Verstorbenden hatte einen aktivierten Airbag. Ich denke die Fälle wo Leute trotz Airbag sterben werden deutlich zunehmen mit zunehmender Verbreitung der Geräte. Was natürlich nicht heißen soll, dass ein Airbag gar nichts bringt!
2. Wenn 4 Leute gleichzeitig verschüttet werden, dann haben die was ganz grundsätzlich falschgemacht. Wenn ich mit Freunden unterwegs bin fahren wir generell immer einzeln und warten an sicheren Stellen zusammen. Beim Aufstieg ist das natürlich anders, was man hier liest waren es aber Variantenfahrer und bei der Abfahrt darf es NIE mehr wie einen Verschütteten geben! Zusätzlich stellt sich auch noch die Frage ob einer allein überhaupt etwas ausgelöst hätte?
3. Das was mir am meisten Sorge bereitet: Wenn man sich die Detailbilder anschaut, dann sieht man dass der Nebenhang schon komplett zerfahren ist. Und da ist bei gleicher Exposition und Steilheit nichts abgegangen.
Ich schätze mich selber als vorsichtigen Fahrer ein, der auch immer wieder mal einen Run auslässt wenn es mir nicht sicher erscheint. In so einem Fall kann ich für mich aber nicht sicher ausschliessen, dass ich dort nicht auch reingefahren wäre wenn es in den umliegenden, vergleichbaren Hängen keine Probleme gegeben hat.
Insofern weiß ich nicht, ob man denen in der Hinsicht einen großen Vorwurf machen kann (kenn die Situation in dem Gebiet gestern nicht!), aber dass sie alle zugleich im Hang waren und dann noch nicht mal alle ein LVS hatten!
Also nach dem was ich gestern alles am Arlberg erlebt hat wundert mich wirklich nix mehr
Es grüsst der Oli
Status: "Er frisst mir den Verstand weg"
-> Kommentar: "Hoffentlich wird er satt..."
Nach Aussagen eines Freundes, der unter den Ersthelfern war, hat es die Airbagballone vom Rucksack gerissen.
Ich kenne des Variantengelände in Sulden recht gut und die Stelle wo die Lawine den Bildern und Berichten zufolge abgegangen ist, ist extrem steiles Rinnengelände und an dem Tag wäre es wahrscheinlich verantwortungslos gewesen dort zu fahren, vor allem wenn sich unten Leute befinden. Die Fotos täuschen allerdings, denn der Teil des Hanges links vom Abriss ist zwar auch an die 35 Grad steil, wird aber nach jedem Schneefall komplett zerfahren.
Fakt ist aber, dass die 4 Verschütteten nicht in der selben Gruppe waren.
Die zwei Deutschen waren schon unten im vermeintlich sicheren Gelände in einem Graben, als sie die Lawine von oben erfasst hat. Ich wette darauf, dass die wenigsten dort die Gefahr von oben bemerken würden, inklusive mir, wenn ich nicht aus Erfahrung wüsste, dass Lawinenkegel dort oft sehr weit vordringen.
Auf einem der Fotos ist links unten im Bild sehr gut der aufgefüllte Graben zu erkennen.
Es könnte sein, dass die zwei Italiener diese oben im extrem steilen Gelände ausgelöst haben, jedoch weiß man das (noch) nicht mit Sicherheit. In den Nachrichten ist auch von einer eventuellen Selbstauslösung die Rede.
Bei so vielen Leuten, die sich an dem Tag ausserhalb der Pisten aufgehalten haben, kennen die Meisten wohl keine Rücksicht mehr und fahren einfach drauf los um auch noch ein Stückchen unverspurten Pulver abzubekommen. Wie dies endet hat man ja dieser Tage leider in den gesamten Alpen gesehen.
Geändert von Jodii (02.04.2013 um 21:45 Uhr)
Eben drum will ich da keine Beurteilung abgeben. Allein von Fotos her kann man nie einschätzen wie die Bedingungen wirklich waren. Nur vom Lagebericht her hätt ich gestern in meinem Heimatgebiet auch nicht all die Sachen fahren dürfen, vor Ort hat sich die Situation aber erfreulicherweise als komplett entspannt herausgestellt und wir konnten auch alle steilen Rinnen fahren.
Dass die Airbags abgerissen sind steht auch in oben verlinktem Artikel. Aber im Endeffekt ist es egal ob man den Airbag nicht mehr auslösen kann, er sich nicht aufbläst, die Ballone abreißen oder einfach alles verschüttet wird. Man sollte sich immer bewußt sein, dass ein Airbag definitiv keine absolute Lebensversicherung ist.
Geändert von cliomare (02.04.2013 um 21:49 Uhr)
Da bin ich völlig deiner Meinung, ich wollte nur etwas Klarheit reinbringen.
Ich kenne die Lawinenlage an dem Tag auch nicht, aber anscheinend hat es wiedermal starken Wind gegeben, der im Laufe des Schneefalls nachgelassen hat. Die tageszeitliche Erwärmung macht dann alles sicherlich auch nicht besser.
Laut Artikel war mir allerdings nicht klar ob die Ballone abgerissen sind, oder er den ganzen Rucksack verloren hat. Ich dachte nur, dass es jemanden interessieren könnte.
Gleiche Steilheit? Ich würd mal sagen beim Lawinenhang ist die steilste Stelle (3er, also im Hang) locker über 40° (felsdurchsetzt). Der zerfahrene Hang fällt da deutlich flacher aus. Wobei man hier natürlich diskutieren könnte was ist "der ganze hang". Zumal häufig zerfahren ja eben auch ein Plusfaktor sein kann. Daher, da ständig zerfahren bilden sich keine Schwachschicht aus (bzw. wurde diese aufgebrochen), was eben für den danebenliegenden, nicht ständig zerfahrenen Hang nicht gilt.
Ich kenn das Skigebiet nicht und kann deshalb zu dem Hang im speziellen nichts sagen. Auf den Fotos hats für mich halt so ausgesehen als wär die Hangneigung und -exposition recht ähnlich. Kann durchaus sein dass das in der Realität ganz anders ausschaut wie auf so einem Minifoto.
Ich habe jetzt nur schon öfters mal solche Bilder oder Videos gesehen: zB ein Youtube Video wo jemand in einen Hang einfährt wo sicher schon so 7-8 Spuren sind. Der fährt auch wirklich in dem Bereich der Spuren und plötzlich reißt der Hang ab.
Das macht mich halt nachdenklich wenn ich seh dass an Stellen Unglücke passieren, wo ich zumindest auf den ersten Blick sagen würd das schaut jetzt eigentlich nicht mehr so kritisch aus. Die Konsequenz die ich draus ziehen sollte wäre noch vorsichtiger zu sein und lieber noch öfter mal einen Hang auszulassen.
Die richtigere Konsequenz wäre: Nicht nach der Spurenlage, sondern nach gescheitem Risikomanagement entscheiden.
“Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'" ― Isaac Asimov
interessante Analyse
http://lawinenwarndienst.blogspot.de...enabgangs.html
" Ich habe in meinem Leben viel Geld für Weiber, schnelle Autos und Alkohol ausgegeben. Den Rest habe ich sinnlos verprasst!" George Best
Danke, passt ja sehr gut an dieser Stelle. So viel zum Thema "verspurter Hang"
das Bild ist aus dem Bericht http://lawinenwarndienst.blogspot.de...enabgangs.html
Na ja das Beispiel das ich gemeint hab war viel extremer. Der ist wirklich im ziemlich verspurten Bereich gefahren als der Hang abgerissen ist, nicht nur im Hang daneben.
Aber es ist natürlich klar dass Spuren im Hang nicht unbedingt etwas darüber aussagen, ob es sicher ist und damit auch kein Entscheidungskriterium seien sollten. Nur denkt man sich halt doch manchmal: "Da sind eh schon zehn Leute runtergefahren, da wird jetzt schon nichts abgehen wenn noch ein elfter runterfahrt."
hier gabs doch mal ein Foto von nem total zerpflügten Hang direkt neben der Piste, der fast komplett abgegangen ist...finde es aber gerade nicht...
Sicher ist halt, dass es keine 100%ige Sicherheit gibt und man im Nachhinein immer schlauer ist.
Ich glaube, man kann alles über-richtig machen und braucht trotzdem noch ne gute Portion Glück oder "Zufall"
Also ich würde sagen, dass dieses Beispiel eher weniger passt: 1) Waren im Anrissgebiet (sehr steile Spurwahl, Kuppe) vorher keine Spuren und 2) umfahren die Spuren skiers right des Unfallhanges (wahrscheinlich unbeabsichtigt) die Auslösestelle. Daher, hätte man sich an die vorherigen Spuren gehalten, wäre wahrscheinlich nichts passiert. Es war daher exakt diese Spurlage in einem vorher von anderen Skifahrern gemiedenen Bereich des Hanges, die zur Auslösung führte. Wie im LWDT Blog beschrieben war es in diesem Fall allerdings wirklich eine "Pech gehabt" Situation. Ist aber interessant zu sehen.
ok, kann ich nachvollziehen, aber auch hier ist die Trigger-Spur nur ca 10 m (?) neben einer alten "safen" Spur (links im Vordergrund)
will damit nur sagen, dass mir das auch hätte passieren können...
“Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'" ― Isaac Asimov
Wie vermutlich wir alle hier...
“Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'" ― Isaac Asimov
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