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Thema: zwischenfälle am berg

  1. #2541
    Moderator Avatar von Mc4air
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von knut Beitrag anzeigen
    Wie fast immer im Leistungssport: besser wär eigentlich, die Athleten würden nichts sagen. >

    Ist schon völlig klar, dass die Sicherheit nicht Sache der Athleten sein soll, kann oder gar darf.
    Ein Wettkampfsportler kann diese Entscheidungen im Rahmen eines Wettkampfes aus vielen Gründen nicht treffen. Manche davon sind in der eigenen Psyche zu suchen und andere im Umfeld und den Bedingungen und Konditionen des Profisports.
    Das meinte ich auch damit, dass es interessant ist, in die inneren Welten Einsicht zu bekommen. Das war völlig ernst gemeint.

    Der Athlet muss sich also voll und ganz auf die zuständigen Organe der Organisation verlassen. Und kann diese eigentlich auch gar nicht hinterfragen. Wenn ein Fahrer diese Entscheidungen hinterfragen soll und sich fragen muss, ob der Hang wirklich sicher ist und er wirklich abfahren soll, kann er gleich zuhause bleiben. Denn dann ist er im Kopf nicht frei genug, um seine Leistung abzurufen.
    Das stell ich gar nicht in Frage.

    Und in diesem Zusammenhang ist für mich völlig unverständlich, dass die Fahrer durch Abstimmung in dem Entscheidungsprozess mitwirken.
    Für mich ist das alleinige Kompetenz der Organisation. Und damit auch der alleinige Fehler dieser.

    Im Gegenzug bin ich aber nicht der Meinung, dass FWT Fahrer grundsätzlich ein höheres Lawinenrisiko eingehen müssen, als durchschnittliche Freerider das tun. Man muss halt Zeiten und Bedingungen finden, die das Befahren solcher Hänge erlauben. Das man hier meist trotzdem außerhalb von Munter'schen Methoden unterwegs ist, ist logisch. Das heißt aber doch noch nicht, dass man zwingend ein massiv erhöhtes Risiko eingeht.
    Das könnte meiner Laienauffassung nach auch ein Bergführer aus rechtlichen Gründen gar nicht verantworten. Ich bin nicht sicher, dass die Involvierung eines Bergführers vertraglich AO geregelt werden kann, dass er allgemeine Sicherheitseinschätzungen grob über Board werfen kann ohne im Zweifelsfall Konsequenzen befürchten zu müssen
    .
    Und dass die derzeitige Lage in den Nordalpen äusserst prekär ist, sollte jedem klar sein, der verfolgt hat, was in den letzten Tagen so passiert ist.
    Ohne den Hang und die Bedingungen genau zu kennen, ja sogar theoretiach ohne zu wissen wo die Tour genau stattfindet, muss ich sagen, dass ich nicht wirklich überrascht bin, dass in einem Contestface in den zentralen Nordalpen diese Woche ein Brett abgeht. Überrascht hat mich das wirklich nicht.
    Aber das geht alles alleinig zu Lasten der Organisation.

    Was mich an dem Interview stört, ist die joviale Auffassung des ganzen. Klar kann ich verstehen, dass es für den Athleten ein wichtiger Grund ist, nicht mehr zu fahren, weil seine Line weg ist. Ich kann auch verstehen, das man sich um die Sicherheit keine Gedanken macht. Ich kann aber nicht verstehen, dass man das in einem Interview so äussert. Soviel gesunden Menschenverstand sollte man schon haben, zu wissen, wie das auf die Zuschauer des Sports oder gar auf unbedarfte wirkt.
    Als Athlet. Aber noch viel mehr als Pressefuzzi des Sponsors, der das Interview zusammen und ins Netz eingestellt hat. Womit wir bald beim Thema Red Bull und dessen Einfluss auf den Sport wären.

    Und die Aussage, das alles sicher war, weil gestern dort niemals was abgegangen wäre, ist einfach nur dämlich. Egal, wie man's dreht und wendet.
    Gut gebrüllt. Diesmal ohne Kopfschütteln ein +1.

    Zitat Zitat von klar Beitrag anzeigen
    wie gesagt, für mich läuft das drauf raus das game zu haten, nicht den player :P grundsätzlich sind wir uns nicht uneinig.

    Auf der FWT facebook Seite gibts jetzt ein Video dazu, es gelingt mir nicht das direkt zu verlinken. Hätte man wesentlich (!) schlechter (oder gar nicht) machen können.

    https://www.facebook.com/FreerideWorldTour?fref=nf

    (und wenn man ihnen glaubt, wieviel sie da angeblich rumgesprengt haben, müsste man sich nach knuts argumentation auch irgendwann um pisten sorgen machen, die bei allgemein ungünstiger situation nach unerfolgreichen sprengungen geöffnet werden - genau auf die weise gab es doch vor 2 jahren in ischgl einen toten auf der piste..)
    Nach dem Video frage ich mich vor allem, wie verarscht sich die drei Vorfahrer fühlen müssen, und was denen wohl bezahlt wird, abgesehen vom Ruhm, einmal ein FWT Face gefahren zu sein...
    Eat dessert first. Life is uncertain.

  2. #2542
    Freeskier Avatar von knut
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von klar Beitrag anzeigen
    wie gesagt, für mich läuft das drauf raus das game zu haten, nicht den player :P grundsätzlich sind wir uns nicht uneinig.
    Ich bin so negativ, ich könnte auch beides. Aber natürlich hast Du recht!

    Mir stösst auch gar nicht so sauer das Verhalten der FWT auf, erst recht nicht das der Fahrer, aber gallig werd ich halt bei dem, was Red Bull und ABS dazu abgeliefert haben.

    Zitat Zitat von klar Beitrag anzeigen
    Auf der FWT facebook Seite gibts jetzt ein Video dazu, es gelingt mir nicht das direkt zu verlinken. Hätte man wesentlich (!) schlechter (oder gar nicht) machen können.

    https://www.facebook.com/FreerideWorldTour?fref=nf

    (und wenn man ihnen glaubt, wieviel sie da angeblich rumgesprengt haben, müsste man sich nach knuts argumentation auch irgendwann um pisten sorgen machen, die bei allgemein ungünstiger situation nach unerfolgreichen sprengungen geöffnet werden - genau auf die weise gab es doch vor 2 jahren in ischgl einen toten auf der piste..)
    Stimmt, das Video gefällt.
    Gut gemacht, gute O-Töne und gesamthaft stimmig.

    Und zum Sprengen: stimmt schon, das Video ist überzeugend. Andererseits sprengen Skigebieten nicht umsonst morgens. Und ob sie in die Schulter, die dann abgegangen ist, wirklich was reingeworfen haben?
    Ich mag da jetzt unfair von meinem Schaukelstuhl aus den urteilenden Internet-Skifahrer raushängen lassen udn ehrlich gesagt kann man das von einem Video auch null beurteilen, aber irgendwie kann ich mir vom Bauchgefühl her bei dem Brett, das da abging, nicht so richtig vorstellen, dass das eine Sprengung ausgehalten haben soll.
    Aber das ist ehrlicherweise mutwillig spekulatives Rumraten ohne jegliche Basis.
    “Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'" ― Isaac Asimov

  3. #2543
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Dass da ausgiebigst gesprengt wurde trau ich mich per Ferndiagnose zu verneinen (und auf den Fotos sieht man ja auch keine abgesprengten Bretter). Kenn das von meinem Hausberg, Seegrube. Wenn da so gesprengt wird, dass es wirklich safe ist, fahrt man danach zu 90% auf abgesprengtem Material rum. Dafür kann ich mich nicht erinnern, dass im abgesprengten Gebiet (Kar/Seilrinne) jemals was gröberes passiert wäre, und da wird dann wirklich jeder cm in jeder Seitenrinne zerfahren.
    Wenn man so sprengt, dass ein Gebiet so sicher ist, braucht man dort danach aber keinen Freeridecontest mehr veranstalten.

    Aber wie Knut sagt, wär das die Verantwortung der Organisatoren. Denke, dass die halt mittlerweile ziemlich unter Druck stehen, Ergebnisse zu liefern, nachdem ja einige Veranstaltungen wegen Schneemangels abgesagt/verschoben wurden.

  4. #2544
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Noch was. Mag den moralischen Zeigefinger eigentlich nicht so gern, aber in diesem Fall muss er doch mal zum Einsatz kommen.

    Ich denk die Botschaft des ganzen ist schlecht. Während bei uns in den letzten Tagen viele Leute unter Lawinen ums Leben gekommen sind und jede lokale Radiostation stündlich eindringlich davor warnt, auf Grund der großen Lawinengefahr die gesicherten Pisten zu verlassen, wird da in extremen Gelänge ein Contest veranstaltet.
    Und wenn dann wie nicht verwunderlich was passiert, wird ein bischen die Botschaft vermittel: alles easy, Airbag ziehen und passiert eh nichts.

    Dann braucht man sich auch nicht wundern, wenns an jedem schönen Wochenende die Massen an coolen Hobbyfreeridern nachmachen. Nur dort gehts halt, wie man heuer zur genüge sieht, nicht immer so glimpflich aus.

  5. #2545
    Freeskier Avatar von jensr
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Grundsätzlich bin ich bei dir/euch. Du verwechselt aber sprengen und auslösen. An manchen Tagen kannst du 10 Stangen Dynamit in den Hang werfen und der kommt nicht. Das nicht Vorhandensein von lawinenabgängen muss also nicht heißen, das es kein sprengversuche gab. Dennoch heißt wiederum das nicht das du den sweetspot bei der Sprengung genau getroffen hast. Das scheinbar hat in diesem Fall aber der Fahrer getan...
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  6. #2546
    Moderator Avatar von freak
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    sehr schönes armchair quaterbacking hier mal wieder.

    Zitat Zitat von knut Beitrag anzeigen
    Und dass die derzeitige Lage in den Nordalpen äusserst prekär ist, sollte jedem klar sein, der verfolgt hat, was in den letzten Tagen so passiert ist.
    Ohne den Hang und die Bedingungen genau zu kennen, ja sogar theoretiach ohne zu wissen wo die Tour genau stattfindet, muss ich sagen, dass ich nicht wirklich überrascht bin, dass in einem Contestface in den zentralen Nordalpen diese Woche ein Brett abgeht. Überrascht hat mich das wirklich nicht.
    mich würde es auch nicht überraschen wenn irgendwann im mai eine lawine am mt. everest abgeht. habe gehört dort ist es dann gefährlich!


    Zitat Zitat von cliomare Beitrag anzeigen
    Dass da ausgiebigst gesprengt wurde trau ich mich per Ferndiagnose zu verneinen (und auf den Fotos sieht man ja auch keine abgesprengten Bretter). Kenn das von meinem Hausberg, Seegrube. Wenn da so gesprengt wird, dass es wirklich safe ist, fahrt man danach zu 90% auf abgesprengtem Material rum. Dafür kann ich mich nicht erinnern, dass im abgesprengten Gebiet (Kar/Seilrinne) jemals was gröberes passiert wäre, und da wird dann wirklich jeder cm in jeder Seitenrinne zerfahren.
    ich glaube nicht das man das vergleichen kann. ist ganz anderes gelände, (rinne/kare vs. gegliederter hang, stark durchsetzt vs. einheitlich, eingeweht vs. ein und ausgeweht etc.). zudem wird an der nordkette eben immer gesprengt und immer komplett zerfahren, an der quellspitze nicht.
    wenn sie da am montag sprengen wo der schnee praktisch ungebunden ist, geht da nicht viel, schon garnicht als brett. dann sehtzt sich das über nacht (es war ja leicht föhning, also wind/wärmer) weht bisschen schnee rum und schon sieht man auch von den sprengungen nichts mehr.

    Zitat Zitat von jensr Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich bin ich bei dir/euch. Du verwechselt aber sprengen und auslösen. An manchen Tagen kannst du 10 Stangen Dynamit in den Hang werfen und der kommt nicht. Das nicht Vorhandensein von lawinenabgängen muss also nicht heißen, das es kein sprengversuche gab. Dennoch heißt wiederum das nicht das du den sweetspot bei der Sprengung genau getroffen hast. Das scheinbar hat in diesem Fall aber der Fahrer getan...
    genau. sieht man ja auch daran wie er das schneebrett beim hochstapfen auslöst, nicht bei der landung. er läuft ja auch direkt über eine schon vorhandene spur...

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    Vom Rathaus in die Diskothek ist es nur ein kurzer Weg!

  7. #2547
    Freeskier Avatar von knut
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von freak Beitrag anzeigen
    mich würde es auch nicht überraschen wenn irgendwann im mai eine lawine am mt. everest abgeht. habe gehört dort ist es dann gefährlich!
    Willst Du damit sagen, dass es in Ordnung ist, dass das Risiko eines Freeride-Contests gleich dem Risiko beim Höhenbergsteigen ist? Dann könnte man zum Muntern gleich ein akzeptiertes Restrisiko von 20 oder höher setzten, statt dem üblichen 1. Denn dort gibt es immerhin von rund 4000 Besteigern 250 Tote. Mit dem Restrisiko könnte man glaube ich alles fahren.

    Oder willst Du damit sagen, dass die Lawinen bei der FWT für Dich völlig in Ordnung geht? Weil sie überraschend und mit gutem Gewissen unvorhersehbar war?

    Oder willst Du damit sagen, dass die aktuelle Lawinenlage und die aktuelle massierung der Unfallereignisse nicht im Zusammenhang mit dem Unfall an der FWT steht?


    Ich hab übrigens nie was anderes behauptet, als Armchair Quarterbacking zu betreiben. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass man dabei gewesen sein muss, um drüber diskutieren zu dürfen.




    Zitat Zitat von freak Beitrag anzeigen
    wenn sie da am montag sprengen wo der schnee praktisch ungebunden ist, geht da nicht viel, schon garnicht als brett. dann sehtzt sich das über nacht (es war ja leicht föhning, also wind/wärmer) weht bisschen schnee rum und schon sieht man auch von den sprengungen nichts mehr.
    Und die Sprengung hat damit den sichernden Effekt verloren. Weil am Vortag bei der Sprengung nichts abging, heisst eben nicht zwingend, dass am Contesttag nichts abgehen kann.

    Hinzu kommt weiterhin, dass Sprengungen im Skigebiet in aller Regel auch von sehr viel Erfahrung profitieren. Die Sprengmeister wissen oft sehr gut wann bei welchen Bedingungen wo nach einer Sprengung was abgeht. Ohne diese Erfahrungswerte schätze ich mal, daass eine solche Hangsicherung sicherlich deutlich schwieriger und unzuverlässiger ist.
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  8. #2548
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Hier noch ein kurzer Bericht von Garret Altman (Fahrer FWT): http://blistergearreview.com/feature...e-from-austria

  9. #2549
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    "I then began skiing the “safe zone†down with my descent partner Stephan Hausl, and he also triggered a slide that blocked similarly to the first one of the day, and ran approximately 300 meters."

  10. #2550
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    http://salzburg.orf.at/news/stories/2692927/

    Habe darüber schon im erwähnten Forum gelesen. Dümmer geht es echt kaum!!!


    Zum vorigen Thema finde ich den Bericht von Altman Garret interessant das anscheinend beim abfahren durch die Save Zone noch eine Lawine ausgelöst wurde.
    Insgesamt sage ich aber das es halt Profisport ist und dort auch etwas andere Regeln gelten. Nur weil ich am Start der Streif stehe würde ich ja auch nicht auf die Idee kommen im Abfahrtstempo runter zu fahren.

  11. #2551
    Moderator Avatar von freak
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von knut Beitrag anzeigen
    Willst Du damit sagen, dass es in Ordnung ist, dass das Risiko eines Freeride-Contests gleich dem Risiko beim Höhenbergsteigen ist? Dann könnte man zum Muntern gleich ein akzeptiertes Restrisiko von 20 oder höher setzten, statt dem üblichen 1. Denn dort gibt es immerhin von rund 4000 Besteigern 250 Tote. Mit dem Restrisiko könnte man glaube ich alles fahren.

    Oder willst Du damit sagen, dass die Lawinen bei der FWT für Dich völlig in Ordnung geht? Weil sie überraschend und mit gutem Gewissen unvorhersehbar war?

    Oder willst Du damit sagen, dass die aktuelle Lawinenlage und die aktuelle massierung der Unfallereignisse nicht im Zusammenhang mit dem Unfall an der FWT steht?
    nein, sondern das ich die lage im mai am mt. everest vmtl. ähnlich gut beurteilen kann wie du die lage gestern in kappl.


    Zitat Zitat von knut Beitrag anzeigen
    Ich hab übrigens nie was anderes behauptet, als Armchair Quarterbacking zu betreiben. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass man dabei gewesen sein muss, um drüber diskutieren zu dürfen.
    man darf diskutieren über was man will (wo kämen wir denn sonst hin), man könnte das aber auch auf eine andere art tun. dich wunderts nicht das da was abging (bzw. es ist ja eh klar, ist ja zur zeit alles so gefährlich), mich wunderts schon, zumindest in der größe. ich bin mir auch recht sicher das hier "nur" der neuschnee abgegangen ist und es mit der altschneeproblematik die in vielen teilen der alpen vorhanden ist (aber wohl nicht im contestface in kappl) eigentlich nichts zu tun hat.


    Zitat Zitat von knut Beitrag anzeigen
    Und die Sprengung hat damit den sichernden Effekt verloren. Weil am Vortag bei der Sprengung nichts abging, heisst eben nicht zwingend, dass am Contesttag nichts abgehen kann.
    nun, natürlich nicht. es heisst aber auch nicht das "in echt garnicht gesprengt wurde".

    freak~[&]
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  12. #2552
    Moderator Avatar von Mc4air
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    I then began skiing the “safe zone†down with my descent partner Stephan Hausl, and he also triggered a slide that blocked similarly to the first one of the day, and ran approximately 300 meters.
    Nehme an, es ist an der FWT üblich, so eine Backup Line zu haben, eben z.B. für den Falle eines Wettkampf-Abbruchs. Wenn aber sogar in dieser Safeline etwas losgetreten wird, kann mir keiner erzählen, dass die Organisatoren alles richtig gemacht hätten. Ob das nun vom Guide-Team oder an anderer Stelle so entschieden wurde wäre auch noch interessant.
    Und wie Knut so treffend schreibt:

    Zitat Zitat von knut Beitrag anzeigen
    Weil am Vortag bei der Sprengung nichts abging, heisst eben nicht zwingend, dass am Contesttag nichts abgehen kann.
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  13. #2553
    Freeskier Avatar von ThinkPow
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Sieht ja aus wie am Mt. Everest...
    ski-ing. the art of catching a cold and going broke while rapidly heading nowhere at great personal risk.

    "Jeder ist seines Glückes Schmied. Deshalb gehe ich jetzt ein Bier trinken." (Zitat aus der lokalen Sportumkleide)

    "You put on your boots, click into your bindings, dust the snow off your skis, and it doesn't matter that you failed a test, didn't get the girl, or that your life is on a one way trip down the shitter, your world is right for the next couple of hours."

  14. #2554
    Freeskier Avatar von knut
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von freak Beitrag anzeigen
    nein, sondern das ich die lage im mai am mt. everest vmtl. ähnlich gut beurteilen kann wie du die lage gestern in kappl.
    Das ist doch Käse.
    Es reicht doch ein Blick in den LLB, um zu wissen dass die Entscheidung, diesen Hang zu befahren in jedem Fall grenzwertig war und einer genauen Evaluation bedurfte.
    Klar kann ich diese genaue Evaluation aus der Ferne nicht machen und mit den gegebenen Infos auch nicht vollständig nachvollziehen. Ich will das auch gar nicht.
    Es reicht mir aber aus, um guten Gewissens zu vermuten, dass die Befahrung dieses Hanges nur mit zusätzlichen Sicherungsmassnahmen vertretbar war und mit einem höheren Risiko behaftet war, als die Lehrmeinung es vorsieht.

    Und damit kann ich sehr wohl drüber diskutieren, ob das meiner Meinung nach gut war. Ich persönlich bin ein grosser Verfechter der Freiheit zum individuellen Risiko. Jeder Freerider soll sein eigenes Risiko frei wählen können. Und auch wenn jemand anderes das Risiko für ihn wählt (ob hier oder im Falle eines Bergführers mit Gästen), geht das in Ordnung, solang das erhöhte Risiko klar kommuniziert wird und Konsens besteht.
    Die Frage, die man sich aber stellen muss, ist, ob ein Wettkampfformat mit weltweiter medialer Aufmerksamkeit gut daran tut, dieses erhöhte Risiko einzugehen und unseren Sport so zu repräsentieren. Ich persönlich glaube das eher nicht.

    Und damit sind wir bei dem, was ich mit der zitierten Passage hauptsächlich ausdrücken wollte.
    Ich will gar nicht darüber urteilen, ob das verantwortliche Sicherheitsteam -den Vorgaben entsprechend- richtig gehandelt hat, oder fahrlässige Schnitzer gemacht hat.
    Aber ich will darstellen, wie es in der Aussenwahrnehmung wirkt. Und es wirkt einfach zumindest äusserst unglücklich, wenn nach einem der unfallträchtigsten Wochenenden der jüngeren Vergangenheit an der FWT eine Lawine im Contest abgeht. Selbst wenn die Ursachen völlig andere als in den Freizeitsportlerunfällen gewesen sein sollten, und im Extremfall überhaupt nicht vorhersehbar, wirkt es trotzdem doof.
    Und aus diesen Gründen heraus bin ich persönlich eben der Meinung, dass das Lawinenrisiko bei der FWT besser nicht deutlich ausserhalb der Lehrmeinung liegen sollte.
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  15. #2555
    Freeskier Avatar von klar
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von knut Beitrag anzeigen
    Es reicht mir aber aus, um guten Gewissens zu vermuten, dass die Befahrung dieses Hanges nur mit zusätzlichen Sicherungsmassnahmen vertretbar war und mit einem höheren Risiko behaftet war, als die Lehrmeinung es vorsieht.

    Und aus diesen Gründen heraus bin ich persönlich eben der Meinung, dass das Lawinenrisiko bei der FWT besser nicht deutlich ausserhalb der Lehrmeinung liegen sollte.
    Kann nicht mehr folgen.

    Schlägst du vor, man sollte Contest Hänge nicht sprengen und sich die Venues so aussuchen, dass sie immer ein Restrisiko <1 nach Munter haben?

    Oder meinst du die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen haben grundsätzlich keine Auswirkung auf die in die Hangbeurteilung einfließende Lawinengefahr und man kann soviel sprengen wie man will, entschieden wird ausschließlich nach LLB und Warnstufe?

    Die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmken wird man bei solchen Events hoffentlich immer haben, völlig unabhängig davon, was im LLB steht.

    Das man sich den speziellen Contest angesichts der aktuellen Häufung von Unfällen auch hätte sparen können, im Sinne der dadurch vermittelten Prinzipien, ist natürlich klar.


    ah ja, erinnert sich noch jemand an Maria Kuzma 2011 in Verbier?

    Geändert von klar (04.02.2015 um 11:34 Uhr)
    if it's something we can share, we can steal it.

  16. #2556
    Freeskier Avatar von knut
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von klar Beitrag anzeigen
    Kann nicht mehr folgen.
    Sorry, dann muss ich nachbessern.

    Zitat Zitat von klar Beitrag anzeigen
    Schlägst du vor, man sollte Contest Hänge nicht sprengen und sich die Venues so aussuchen, dass sie immer ein Restrisiko <1 nach Munter haben?
    Nein, nicht wirklich.
    a) ja, man sollte definitiv weiterhin sprengen
    b) ich glaube nicht, dass man für solche Contests je Munter gescheit anwenden kann. Schon gar nicht mit einem Restrisiko <1. Nicht zuletzt deshalb, weil Munters Methode für Steilhänge einfach nicht wirklich anwendbar ist, ja gar nie für sie entwickelt wurde. Trotzdem kann man ein Risiko wählen, dass nicht ein vielfaches davon weg liegt.
    Es geht mir gar darum, dass Lehrmeinungen eingehalten werden sollen. Aber die FWT kann sich in meinen Augen nicht erlauben, dass auch nur kleine Rutsche zum regelmässigen Erscheinungsbild dazu gehören.
    Ich kann und will gar nicht vorschlagen, mit welchen Massnahmen und Entscheidungswegen die Verantwortlichen zu diesen Ergebnissen kommen. Aber ich finde halt, dass diese Lawinen weit über dem war, was allein medial vertretbar ist und glaube halt persönlich nicht, dass sie aus heiterem Himmel gekommen ist
    c) ich glaube schon, dass es in Ordnung wäre, wenn Venues allgemein etwas verhaltener gewählt werden. Es muss nicht alles der Bec des Rosses sein. Und meiner persönlichen Meinung nach dürfte der Flow von Runs auch wieder mehr Gewichtung kriegen. Ist zwar eigentlich ne andere Baustelle, hätte aber evtl. auch in diesem Zusammenhang einen positiven Einfluss.

    Zitat Zitat von klar Beitrag anzeigen
    Oder meinst du die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen haben grundsätzlich keine Auswirkung auf die in die Hangbeurteilung einfließende Lawinengefahr und man kann soviel sprengen wie man will, entschieden wird ausschließlich nach LLB und Warnstufe?
    Nein, diese Sicherungsmassnahmen dürfen natürlich in die Beurteilung mit einfliessen. Und das wohl auch deutlich mehr, als es unsere alltäglichen Sicherungsmassnahmen (wir entscheiden ja auch nicht rein nach LLB und Warnstufe, sondern berücksichtigen Massnahmen/Faktoren wie "viel befahrener Hang" oder "Einzelbefahrung") tun. Sie sollten aber vermutlich nicht hauptbestimmender Anteil der Entscheidung sein.
    Und sie müssen natürlich effektiv sein. Wie effektiv die in diesem Fall am Vortag durchgeführten Sprengungen nach der zu erwartenden Verfrachtung und Setzung wirklich waren, darf m.M.n. aber durchaus hinterfragt werden.

    Wie da grundsätzlich im Einzelnen bei der Entscheidungsfindung vorgegangen werden soll, kann und will ich aber gar nicht beurteilen oder vorschlagen. Dazu fehlt mir schlicht die Erfahrung und Kompetenz.
    Aber ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen gut daran tun, diese Prozesse nicht nur zu verfeinern, sondern auch zu standardisieren. Und ich bin sicher, dass das eine der guten Seiten dieses Vorfalls ist, dass genau jenes passieren wird.
    Im besten Fall werden solche Prozesse dann auch die Lehrmeinungen und schlussendlich den Breitensport bereichern. Das wär doch mal positiv.



    Zitat Zitat von klar Beitrag anzeigen
    Das man sich den speziellen Contest angesichts der aktuellen Häufung von Unfällen auch hätte sparen können, im Sinne der dadurch vermittelten Prinzipien, ist natürlich klar.
    Das ist wohl so.
    Der Druck, einen solchen Contest trotzdem durchzuführen, ist aber sicherlich auch immens. Von Seiten aller Beteiligter, vom Sportler über Organisatoren, Sponsoren, Medienanstalten bis hin zu uns als evtl. enttäuschten Zuschauern.

    Vielleicht wäre es auch gescheit gewesen, den Contest ne deutliche Ecke runter zu fahren und an einem **- oder ***-Face durchzuführen, auch wenn das nicht so spektakuläre Bilder liefert. Unter Umständen ist da natürlich die Lawinengefahr keinen Deut geringer, aber Sciherungsmassnahmen lassen sich vermutlich effektiver, mit weniger Aufwand und dadurch zeitnaher durchführen.
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  17. #2557
    Freeskier Avatar von knut
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Edit2 - dann nutz ich jetzt den Doppelpostfehler hierfür:
    Zitat Zitat von klar Beitrag anzeigen
    ah ja, erinnert sich noch jemand an Maria Kuzma 2011 in Verbier?
    Danke für die Erinnerung. Ich hatte diffus mehrere Vorfälle kleinerer Sachen im Hintergrund, aber jetzt wo ich das Video sehe, wird mir klar, dass das gar nicht zwingend so klein war.
    Geändert von knut (04.02.2015 um 12:00 Uhr)
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  18. #2558
    Freeskier Avatar von renegade5569
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Bei FWT geht es ums Geld. Die Fahrer wollen verdienen, die Sponsoren und die Skigebiete auch.

    Deshalb wird der Contest wenn möglich gestartet. Auch zu Bedingungen, die nahe an oder auch "über" den Grenzen möglichen liegen.
    Sei es fahrtechnisch oder die äußeren Bedingungen. Ob man das nun gut findet oder nicht, könnt ihr einzig und allein
    dadurch zeigen, ob ihr euch das Spektakel anschaut oder nicht. Sollte es irgendwann keinen mehr interessieren, dann
    gibt es die FWT nicht mehr.

    Ein moralische/philosohische Diskussion braucht es da nicht.

    Ob man in einen Hang einfährt oder nicht, bleibt trotzdem die eigene Entscheidung. Ob man nun 5,10,20% mehr wagt, weil die Fahrer der FWT das machen, spielt da meines Erachtens keine Rolle, da man das sowieso nicht nachweisen kann. Das machen auch viele, ohne die FWT.
    #stay safe#

  19. #2559
    Freeskier Avatar von knut
    Registriert seit
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    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Zitat Zitat von renegade5569 Beitrag anzeigen
    Ob man das nun gut findet oder nicht, könnt ihr einzig und allein
    dadurch zeigen, ob ihr euch das Spektakel anschaut oder nicht. Sollte es irgendwann keinen mehr interessieren, dann
    gibt es die FWT nicht mehr.

    Ein moralische/philosohische Diskussion braucht es da nicht.
    Da bin ich anderer Meinung. Einerseits hat solch eine Diskussion ihren Nutzen, auch wenn sie niemals bei den Verantwortlichen ankommen würde. Andererseits ist unser Sport so klein, dass Meinungen durchaus ihre Runde machen.

    Und ganz ehrlich: Ich will gar nicht, dass es die FWT nicht mehr gibt. Ich will, dass sie sich weiter entwickelt.
    “Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'" ― Isaac Asimov

  20. #2560

    Standard AW: zwischenfälle am berg

    Bei wettkämpfen in Extremsportarten besteht immer ein Restrisiko, und dass das Restrisiko höher ist als bei Otto normalfreerider ist auch klar. Und mal ganz ehrlich, dieses "das ist ein schlechtes vorbild" anzuführen ist doch müßig. Jeder weiss, dass man eben nicht so fährt wie ein Profi. Ich versuche keine Backflips beim Mountainbiken, versuche nicht Mavericks zu surfen nur weil ich das bei der BWWT gesehen habe und denke auch nicht, dass ein Jetski mir hilft wenn ich da surfen gehe. Natürlich wird das für die Athleten gefährlich sein, und Jetskis genau wie Sprengungen beim Skifahren, vermitteln evtl. eine trügerische Sicherheit, aber sie deswegen der Fahrlässigkeit zu bezichtigen geht zu weit.
    Ich würde noch nicht mal wie G-klar das Game haten, sondern jedem Fahrer steht es frei da mit zu machen, denn im Gegensatz zu the Wire müssen die armen 18jährigen Freeskitalente nicht an der Freeridecorner das weisse Gold verkaufen, um zu überleben und ihre kleine Schwester zu vesorgen.

    Dass die Entscheidung bei einem 3er einen Freeridecontest zu fahren fragwürdig ist, steht wohl ausser Frage, aber die Frage ist, ob die Maßnahmen ausreichen um das Restrisiko ins Akzeptable zu drücken oder nicht weiss ich nicht zu beantworten. Und ich denke auch sonst kaum jemand hier. Problematisch ist, dass die verantwortlichen anscheinend auch daneben lagen, obwohl sie es besser wissen sollten. Im Gegensatz zu den anderen haarsträubenden Bergführer Geschichten dieses Jahr erkenne ich auf Anhieb aber nicht den Fehler und maße mir auch keine Beurteilung an.

    Dass solche Hänge nach Munter nie funktionieren ist uns doch allen klar, denn bei einer 2 würde ich ihn auch nicht fahren dürfen, es aber trotzdem tun.
    It's a war of the mind and we're armed to the teeth.

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