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Thema: plywood freeride industries

  1. #1
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    Standard plywood freeride industries

    so, läuft ebenfalls unter "ein ski entsteht..." - aus gründen der übersichtlichkeit eröffne ich aber einen eigenen thread.

    da ja schon ziemlich viel über den bau von skis an sich geschrieben wurde lass ich das mal weg und beschränke mich auf meine versuche:

    erster versuch: the swallow. 146-112-136, 177cm lang. 6600g inkl. marker 12.0free. vom auftrieb her schonmal ganz angenehm zu fahren und bei pow lässt man damit jeden snowboarder stehen


    zweites paar: #2 twin, 132-98-122, 163cm lang. wurde ein bisschen hart vom flex her. wie er sich fährt kann ich nicht sagen, da es nicht meiner ist.


    bei diesen skis verwendete ich für den holzkern furnier, also eine horizontale bauweise. ist ein bisschen ungewöhnlich für skis, aber ich war mit dieser methode bereits vom skateboardbau her vertraut. funktioniert auch, bereitet sogar weniger probleme beim verleimen da sich das holz leichter in die verschiedenen radien biegen lässt. zudem hat dann bereits der holzkern einen vorspann. nachteil dieser methode: ist ein bisschen schwierig einen gleichmässigen flex zu bekommen, da im furnier die faserrichtungen des holzes nicht wirklich 100% gerade aus gehen.
    sidewalls habe ich beim ersten ski aus holz gemacht, sprich einfach den kern breiter als das shape und danach ausgeschnitten. beim zweiten versuchte ich es mit einem gemisch aus epoxy und faserschnipseln - funktioniert nicht wirklich.

    so, und langsam wirds interessant. mein dritter ski: evil twins

    177 lang, 150-115-140, 16m radius. mit rocker in tip und tail und zusätzlichem tapering. die 16m radius gehen also nicht über die gesamte länge des skis - in tip und tail hat er sowas wie ein inverser sidecut. der kleine radius unter der bindung macht den ski extrem wendig auf der piste ohne gleichzeitig im powder einbussen einstecken zu müssen. stark tailierte skis tendieren im pow ja zum "verschneiden" des tips, mit dieser konstruktion wird dem entgegengewirkt. rocker hat diverse vorteile, im powder auftrieb ohne ende... der ski verliehrt zwar auf hartem untergrund ein bisschen an stabilität, die vorteile überwiegen jedoch definitiv.

    im moment bin ich gerade dabei, mindestens 2 weitere paare zu fertigen. bin seit 4 tagen am holz zuschneiden und hobeln dabei setze ich auf die erkenntnisse, welche ich aus dem evil twin gewinnen konnte. rocker is the next big thing. braucht allerdings noch gewisse feinabstimmungen, denn auf wirklich hartem untergrund ists noch ein kampf diese biester zu fahren.

  2. #2
    Moderator Avatar von freak
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    Standard Re: plywood freeride industries

    warum baust du alle so kurz?

    freak~[&]
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  3. #3
    Freeskier
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    Standard Re: plywood freeride industries

    bin jetzt wieder die 2te saison am skifahren, zuvor 12 jahre snowboard. mein background ist damit klar.
    beim ersten ski habe ich halt gewisse dinge vom volant machete übernommen, den ich bis dahin fuhr. unter anderem die grobe länge. zudem war ich mir vom snowboard her eher kurze geschichten um die 163 gewohnt, freerideboard 172...darum bei den skis 177.
    den zweiten ski hab ich für die freundin gemacht, sie fuhr vorher einen rossi scratch in 172..73, irgend sowas, und der war ihr zu lang. darum 163.

    und beim letzten ski hatte ich smeine pressform, welche mir die maximale grösse schon mal vorgibt. wollte halt keine neue bauen. zudem habe ich mich mal hingesetzt und überlegt, wie denn so ein ski überhaupt sein sollte. meine schwerpunkte waren: guter auftrieb, fokus auf powder, aber auch auf der piste noch gut fahrbar, twintip und verspielt wie ein snowboard. darum entschied ich mich für einen kürzeren ski. um genügend auftrieb zu erhalten geht auch kürzer, dafür breiter. wüsst nicht wofür ich einen riesen lange ski bräuchte - wenn ich straightlinen wollte würde ich mir kein twintip bauen...

    aber die neuen 2 paare werden dann andere masse haben. rockered skis ski short. darum dann 182 und 172. 182 sollte, wenn sie denn theorie und praxis irgendwann mal übereinstimmen, ein bisschen stabiler sein, da er im verhältnis weniger rocker besitzt. und den 172 für kleinere leute/frauen, oder zum rumjibben. wobei schlussendlich die paar cm auch nicht sooo eine grosse rolle spielen, oder?

  4. #4
    Moderator Avatar von freak
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    Standard Re: plywood freeride industries

    nuja, da könntest auch sagen was machen paar millimeter in der breite aus^^

    freak~[&]
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  5. #5
    Freeskier
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    Standard Re: plywood freeride industries

    sag ich auch.


    ne, ernsthaft. rocker beim skibau zu verwenden eröffnet dir völlig neue dimensionen bezüglich skidesign. von mini-rocker beim seth bis zum extremsten was ich bis jetzt gesehen habe an den hellbents...
    breite und länge der skis sind dabei eher sekundär. klar spielen sie eine rolle und beeinflussen das fahrverhalten. es gibt aber wesentlich einflussreichere parameter wie z.b. flex, länge des rockers, höhe, radius etc. diese dinge spührst du viel stärker als eine veränderung der länge z.b.

    aber jedem das seine. wär ja langweilig wenn alle 195 skis mit 40m radius wollen würden. irgendwo brauchts progression.

  6. #6
    Freeskier Avatar von tonag
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    Standard Re: plywood freeride industries

    versteh ch das richtig das du den ski selber gebaut hast
    sehr schön...
    evtl in der skiindustrie tätig?!?!

    gruß torge

  7. #7
    Freeskier Avatar von AndreasCH
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    Standard Re: plywood freeride industries

    Stimme Freak mit den Längen auch zu (bin lernfähig), die Qualität der Arbeit sieht zumindestens optisch auf dem Bildern top aus
    Mir scheint die Sonne aus den Arsch

  8. #8
    Freeskier Avatar von knut
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    Standard Re: plywood freeride industries

    Optisch wirklich extrem gelungen, vor allem die Topsheet-Designs gefallen sehr, Respekt. Qualitativ sieht's auch sehr gut aus. Schöne Snowblades.
    “Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'" ― Isaac Asimov

  9. #9
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    Standard Re: plywood freeride industries

    ja sind selbstgemacht, und nein, nix skiindustrie. ganz normaler student

    zum optischen: der erste ski kam nicht ganz so raus wie er eigentlich sollte, die farbe des grafics verlief und das schwarze gewebe wurde zu durchsichtig - meine top-secret carbonkonstruktion ist darum dort auch gut ersichtlich beim zweiten lief eigentlich alles wie geplant und beim letzten verwendete ich ein abs-topsheet. gab wirklich eine fast spiegelglatte fläche damit, kann ich also nur empfehlen. war bis anhin einfach noch zu faul dort noch was draufzupinseln.

    und jetzt zu meinem lieblingsthema: skilänge. könnt ihr mir mal erklähren was an einem langen ski gut sein sollte? ausserdem: wie lange wär denn für euch lang genug? nach welchen kriterien bestimmt ihr eure skilänge und welchen einfluss hat die körpergrösse dabei?

    ich bin 193 und finde meine skis ganz ok zum fahren. habe lieber kürzere da die schneller reagieren und leichter zu fahren sind. habe mal einen stöckli stormrider in 194 gemietet...und das war dann einfach nur noch harte arbeit. spass und "leichtigkeit" stehen bei mir im vordergrund - skis die sich wie snowboards fahren halt.

  10. #10
    Freeskier Avatar von knut
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    Standard Re: plywood freeride industries

    Ganz einfach. Länge läuft.

    Kurze Ski sind drehfreudiger, aber darum auch unruhiger. Ich persönlich zwing lieber nen Ski in die Drehung und hab dann Frieden, wenn er laufen soll. Dann kann man nämlich über alles drüber bügeln. Und besonders bei TwinTips (und noch mehr bei welchen mit Rocker) fühlen sich kurze Ski noch kürzer an. Gerade für Puderlatten gibt's da keine Kompromisse.
    Deswegen fahr ich ja auch an allen Snowboardern vorbei :-)

    Das ist übrigens auch bei Snowboards so... Mit nem 175er Alpinbrett kann man auch viel mehr Gas geben als mit ner 150er Pipe-Banane. Und Powder-Only Snowboards sind auch erst um 180 angesiedelt.

    Klar sind lange Ski mehr Arbeit, aber die lohnt sich!

    Ach, ich bin übrigens 175 und meine Ski 185 bzw. 193. Und den Stormrider fand ich einfach nur geil. Aber schliesslich gibt's auch Leute, die den kleinen Sumo kaufen.


    Aber natürlich: Fahr, was Dir taugt und hab Spass dran. Und wenn's noch so aussieht, umso besser!
    Aber ich prophezeih Dir, je mehr und öfter Du im Puder Gas gibst, desto eher wünscht Du Dir Länge.


    Zurück zum Thema: Was hast Du denn für ne Presse benutzt, wie viel Zeit hast Du grob in ein Paar Ski investiert und was hat das Material gekostet?
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  11. #11
    Moderator Avatar von freak
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    Standard Re: plywood freeride industries

    Zitat Zitat von plywood
    nach welchen kriterien bestimmt ihr eure skilänge und welchen einfluss hat die körpergrösse dabei?
    also ich persönliche nehm einfach den breitesten ski über 185, der möglichst billig ist (mein teuerster war 200.- das würd ich aber glaub nicht mehr für nen ski ausgeben). und dann noch nen eher weichen, also die ganz harten prügel nehm ich net. ansonsten gewöhnt man sich halt eindach an den aktuellen ski^^

    Zitat Zitat von plywood
    ich bin 193 und finde meine skis ganz ok zum fahren. habe lieber kürzere da die schneller reagieren und leichter zu fahren sind. habe mal einen stöckli stormrider in 194 gemietet...und das war dann einfach nur noch harte arbeit. spass und "leichtigkeit" stehen bei mir im vordergrund - skis die sich wie snowboards fahren halt.
    die "leichtigkeit hängt ja jetzt aber nicht nur von der länge ab... mein watea ist zb 191 und fährt sich supereasy. da fahren sich viele deutlich kürzere ski "schwerer" bzw sind halt anstrengender. das kommt ja auch auf härte, taillierung usw an...
    ich verstehs halt net warum man im tiefschnee nen kurzen ski braucht...

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  12. #12
    Freeskier
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    Standard Re: plywood freeride industries

    länge läuft? wie ist das jetzt zu verstehen? ein längerer ski soll schneller laufen als ein kürzerer?
    ich geb dir in gewissem masse recht, ein längerer ski läuft gerade aus bestimmt stabiler als ein kürzerer. was jedoch nicht heisst, dass man mit einem kürzeren nicht auch schnell fahren kann, alles eine frage der technik.
    und wie gesagt, wenn du einen ski zum alles niederbügeln willst, dann bist du mit einem twintip mit rocker eh falsch. für fast&forward gibts den fischer 207

    dass sich kurze skis mit rocker im powder noch kürzer anfühlen, da stimm ich dir jetzt gar nicht zu. auf harter unterlage stimmts, dort fahren sie sich deutlich kürzer. aber im powder nutzt du die volle länge aus. das ist ja gerade der witz an dieser bauweise. du schwimmst besser auf und brauchst so weniger kraft die dinger an der oberfläche zu halten...wenn du das als "kürzer anfühlen" verstehst?

    und nun zu den harten fakten:
    meine presse hab ich bewusst so billig wie möglich konstruiert. die form ist aus mdf und dient zugleich als pressrahmen. also positiv und negativform werden durch ein stoffband zusammengehalten. dazwischen ein feuerwehrschlauch, welcher mit einer handelsüblichen fahrradpumpe aufgeblasen wird. und noch ein cattrack aus holz um den druck gleichmässig zu verteilen.

    für die presse habe ich alles in allem max.150CHF gezahlt. weiss es nicht genau, aber dürfte so um das herum sein. zeitlicher aufwand...keine ahnung? 1tag für die rippen der form ausschneiden, 1tag zum alles zusammenleimen, 1tag für den stoff zusammennähen, 1tag für den schlauch.

    dann brauchst du noch eine konstruktion um die holzkerne zu profilieren = 20.- und eine oberfräse = 70.-

    weiter zum material für die skis:
    holz für die holzkerne kommt ca auf 40.- (jetzt egal ob furnier für horizontalen kern oder normales holz für vertikalen, beides ca gleich teuer), dann kanten und belag = ca 40.-
    bei den composites gibts natürlich jetzt verschiedene möglichkeiten. die billigste wäre, einfach nur fiberglas zu verwenden. das käme dann wohl auf...50.- mit dem harz. die also als unterste grenze. nach oben bist du da jedoch ziemlich frei. wenns carbon sein soll kostet der quadratmeter 40.- (statt bei fiberglas 8.-) ich hab dafür so um die 100.- ausgegeben. der zeitliche aufwand für ein paar ski ist so gross, dass da ruhig auch bessere materialien rein dürfen, das spielt dann nicht mehr so eine grosse rolle.

    also pro paar ski hab ich so zwischen 180-200CHF gezahlt.

    zeitlicher aufwand ist halt schierig zu beziffern. kern zusammenleimen und profilieren braucht gut einen tag arbeit beim horizontalen kern. für vertikale...naja! bin jetzt seit 4 tagen am sägen und hobeln für 4 paar
    dann belag ausschneiden braucht auch ca einen tag, dann die ganze kantengeschichte mit biegen und an den belag kleben dauert ebenfalls ca einen tag...die ganze zusammenkleberei inkl. vorher zuschneiden braucht so um die 2-3h und dann das finish mit ausschneiden, schleifen ebenfalls nochmals einen tag.
    also zeitlicher aufwand von 6tagen aufwärts würd ich sagen...

  13. #13
    Freeskier Avatar von jbe
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    Standard Re: plywood freeride industries

    irgendwie kommen mir dein name und deine ski bekannt vor. du warst nicht zufällig beim freestyle.ch?

    gruß

    jbe

    p.s. ich finds geil, dass du so viel arbeit in dein hobby steckst...

  14. #14
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    Standard Re: plywood freeride industries

    bin auch ganz begeistert. allerdings kann ich nur lesen und nichts sagen, da ich mich einfach zu wenig auskenne. dafür lese ich umso interessierter. in meinen augen das interessanteste thema seit langem..

    zur länge von skis. ich bin noch nie einen ski mit rocker gefahren. warum die meisten längere ski jedoch bevorzugen, ist, da der ski bei geschwindigkeit einfach ruhig liegt. ich denke aber das weisst du selbst. ich fände es spannend zu sehen wie du deinen ski fährst. in einem video zb. natürlich kann man mit der richtigen technik auch einen kurzen ski schnell fahren. das ist aber kein argument.. man kann nämlich auch einen langen ski mit der richtigen technik langsam fahren..

  15. #15
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    Standard Re: plywood freeride industries

    ne, war nicht am freestyle.ch - zu teuer

    kann sogar mit einem video dienen. leider kein pow sondern sowas sulzähnliches ende letzter saison. und auf der piste. aber sind sozusagen die idealen bedingungen für den ski auf der piste. habe den video hauptsächlich aufgenommen, um zu sehen, wie stark die skis vibrieren.

    http://youtube.com/watch?v=0UP9YpPfqZU

    mit meiner typischen x-bein-stellung meine beinstellung und die vibrationen sind dann das nächste, was behoben werden :P

    breitskis mit 16m radius fahren sich auf der piste wie carvingskis. war absolut geil damit rum zu cruisen im vergleich zu 24m-radius-skis...

  16. #16
    Freeskier Avatar von alex
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    Standard Re: plywood freeride industries

    Erstmal herzlich willkommen Skibauerkollege - freu mich schon auf die interessanten Diskussionen hier!

    Ich verfolge Deine Arbeit schon eine Weile beim Skibuilders.

    Hast Du mal ein Bild vom Rocker der "evil twins"?

    Zum Thema Länge kann ich den vorhergesagtem nur zustimmen. Ich selbst bevorzuge mitterlweile Längen über 1,80m (darf auch gerne mal 1,94m sein wie der XXL ProRider). Kürzerer Ski sind im weichen Schnee einfach zu unruhig und grade für rocker/reverse sidecut Konstruktionen ist Drehfreudigkeit auch bei längeren Ski überhaupt kein Thema mehr. So ist z.B. mein Ski vom letzten Jahr mit 1,85m Länge drehfreudiger als ein 1,70m Gotama. Zudem brauchen Konstruktionen mit normalem Sidecut in der Mitte, Rocker und Reverse Sidecut an Tip und Tail etwas Länge um zu funktionieren (sonst wird die effektive Kantenlänge im Mittelski arg kurz).

    Ich hab übrigens am Samstag mal den Hellbent in der Hand gehabt. Sehr interessant bei dem Design ist die Flexverteilung über die Skilänge die analog zum Rocker ausgeführt ist. Tip und Tail sind butterweich (noch weicher als die Pontoonschaufel) und der Mittelski im normalen Steifigkeitsbereich.

  17. #17
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    Standard Re: plywood freeride industries

    sehrsehr interesantes thema. und ne nette diskussion.
    nach dem video kann ich wohl sagen dass viele derjenigen die hier gepostet haben (die meisten kenneich ja) einen andere skistil bevorzugen als der herr skibauer hier. mehr speed, kein carving, dafür steiler und geiler

    ich willdic, playwood damit jetzt nciht schlechter machen als du bist, es ist halt einfach ne übeungssache, und wenn du erst wieder 2 jahre ski fährst ist das was du zeigt sehrsehr ordentlich. schöner durchgezogener carvingschwung ohne rutschanteil.

    weshalb du hier und allgemein ständig skilänge von 180-195 empfhelen bekommst liegt einfach am fahrstil. carven ist zwar ne zeitlang recht witzig. nach einigen tage und skijahren gehts dir aber mächtig auf den keks weils im vgl zum normalen freeride-style eben einfach nur langweilig ist. es ist recht langweilig und es geht nur perfekte technik, nicht um adrenalin, geschwindigkeit, angst, respekt etc. klar bist du beim carven auch gestoked nur wirst du bald mit dem ersten doubletouch oder piste-360° die nase voll davon haben.

    freeriden ist für uns halt steiles gelände über 35° (in deinem video hat es vielleicht 15° neigung), dazu powder und vollgas. dazu kommt dann das spiel zwischn angst, respekt und bewältigung von schwierigen bedingungen. nervenkitzel eben.

    so jetzt zur skilänge: für das oben beschriebene hat sich eben bei fast alle die so fahren wollen herausgestellt dass irgendwas um 180-200cm am idealsten hierzu ist. mit der richtigen technik spielt man auch mit 200cm ski ohne probleme. früher ging das auch mit 230cm latten
    die länge gibt eben laufruhe, stabilität (weniger vorne-hinten ausgleichen bei wechselnden bedingungen, unebenheiten etc) und sicherheit (längere kante).

    bau dir ruhi mal einen in körpergrösse. wirst sehen es lohnt sich. ausserdem lass mal den radius weg. carven braucht kein mensch. im powder surft man! nix mit doing the radius thing


    ähm ich bin jetzt ja ne saison den pontoon gefahren, kennst vielleicht. bin egentlich recht begesitert. der rocker ist vielleciht bisschen u arg für harte bedingungen, sobalds aber weich ist kannst mitm oberkörper schön weit vorne bleiben und hast dadruch viiiiel mehr kontrolle las wennd leciht zurück musst mit nem normalen ski.
    bin ihn in 189cm gefahren und hätte ihn mir noch ein wenig länger gewünscht da man recht weit vorne steht und hinten auch nicht viel länge hat.

    ich persönlich fahr im powder damit nochmal um längen schneller (wobei ich ohnehin schon nicht langsma bin ) aber die mischung aus perfekte position aufm ski, laufruhe im powder und extreeeem leicht schwungausläsung geben eine extrem hohe fahrsicherheit auch bei richtig schneller fahrt.




    fazit:
    300hm straightlines in 35-40° gelände machen (geringfügig) mehr spass als ein doubletouch auf ner roten piste

    ps: als vgl mal n video von mir mit normalen ski. 190cm, 92 unterm fuss. mit pontoon ist das ganze locker mit bigturns bzw straigtline möglich. (nur als vgl wenn wir ein beim gleicehn fahrlevel bleiben. die "guten" können das auch mit slalomcarvern...)

    pps: werd ich jetzt berühmt ?
    𝑇ℎ𝑖𝑠 𝑐𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛𝑡 ℎ𝑎𝑠 𝑏𝑒𝑒𝑛 𝑐𝑒𝑛𝑠𝑜𝑟𝑒𝑑 𝑑𝑢𝑒 𝑡𝑜 𝐸𝑢𝑟𝑜𝑝𝑒𝑎𝑛 𝑈𝑛𝑖𝑜𝑛’𝑠 𝑐𝑜𝑝𝑦𝑟𝑖𝑔ℎ𝑡 𝑙𝑎𝑤.

  18. #18
    Freeskier Avatar von alex
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    Standard Re: plywood freeride industries

    Sehr schön geschrieben Marius

  19. #19
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    Standard Re: plywood freeride industries

    bis auf die 30 rechtschreibfehler. scheiss tastatur und wenig zeit. sorry

    ach und ähm wenn der herr skibauer dann eine 190 - 195cm latte mit schöner negativer vorspannung, keinem sidecut, ausser ganz leichten unter der bindung, vorne recht hart, unter der bindung ein brett, hinten mittelhart und verjüngend, das ganze mit leichten carbon und dicken kanten gebaut hat stelle ich mich hiermit gerne als langzeittester des prototypen zur verfügung

    ich würde mich da ganz uneigennützig zur verfügung stellen
    𝑇ℎ𝑖𝑠 𝑐𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛𝑡 ℎ𝑎𝑠 𝑏𝑒𝑒𝑛 𝑐𝑒𝑛𝑠𝑜𝑟𝑒𝑑 𝑑𝑢𝑒 𝑡𝑜 𝐸𝑢𝑟𝑜𝑝𝑒𝑎𝑛 𝑈𝑛𝑖𝑜𝑛’𝑠 𝑐𝑜𝑝𝑦𝑟𝑖𝑔ℎ𝑡 𝑙𝑎𝑤.

  20. #20
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    Standard Re: plywood freeride industries

    ach jungens, ihr machts mir nicht leicht wo soll ich denn nun auch beginnen.

    vielleicht mal mit einem foto vom rocker:

    man siehts vielleicht nicht so extrem gut. aber ist relativ viel und relativ lange. die sektion mit camber unterm fuss ist jedoch ungefähr gleich lang wie beim hellbent...und schon hab ich die überleitung zu "arg kurz" geschafft - ja, es ist arg kurz. darum möchte ich persöndlich auch keinen hellbent fahren, denn dort ists im vergleich zur gesamtlänge noch viel arg kürzer. respektive riiiiesen tip und tails die ganz unschön in der gegend rumflattern. da, wie ja auch gesagt wurde, tip und tail ziemlich weich sind.

    so, und jetzt also zu ski, video etc. ihr seit ja noch schlimmer als die mags auf tetongravity - die jungs dort haben die ganze zeit krämpfe von wegen "zu kleiner radius" und ihr hier "zu kurzer ski".

    aber beginnen wir am anfang. wie marius richtig erkannt hat, haben die hügel auf dem video ca 15°. blaue piste sogar. PISTE. wenn ich den ganzen winter nichts anderes als blaue piste fahren würde, würde ich mir wohl kaum einen ski mit 152mm schaubelbreite und rocker bauen, nicht wahr?
    also, was soll dieses video dann bitteschön? die antwort zu dieser frage hängt mit noch folgenden erklährungen zusammen. hier sei nur kurz gesagt, dass dieses video lediglich dazu dienen soll, zu zeigen, dass man mit solchen skis SOGAR carven kann. meine erfahrung hat mir gezeigt, dass es mit anderen "freerideskis" wesentlich schwieriger und anstrengender ist, diese auf den kanten über die piste zu jagen. nicht zuletzt weil die grösseren radien einen viel grösseren speed benötigen um annähernd sowas wie zu carven.

    und was folgt als nächstes? lange skis oder der perfekte "powderski". reden wir also mal zwischendurch vom perfekten powderski. es sind schon ein paar wunschvorstellungen eines perfekten pow-skis gefallen, darum nehme ich jetzt das auch mal kurz auf. mit marius definition von freeriden stimme ich im klassischen sinne ziemlich überein. nehmen wir diese vorlieben also mal als ausgangslage. und der herr marius hat ja sogar schon angefügt, wie der ideale ski für seine vorlieben aussehen müsste. dem stimme ich ebenfallst zu - 190-195, ein bisschen rocker in tip, sonst flach, hart wie ein brett, kein bis ein bisschen negativer sidecut, pintail oder ev. swallowtail und breite um die 145mm oder sowas in der art. damit liessen sich dann wunderbar höhenmeter mit massiven straightlines vernichten und du hättest ein gefühl wie wenn du einen öltanker durch den schnee pflügen würdest. nur halt die sportversion eines öltankers.

    nun, der herr skibauer scheint ja doch noch zu peilen worums geht - wiso baut der typ dann nicht einen solchen ski, wenn er ja wüsste wie es eigentlich sein müsste? wiso um himmels willen baut der sowas verkrüppeltes und carvt damit auf pisten rum?

    die antwort auf diese frage beginnt mit einer kurzen erklährung des konzepts hinter den evil twins.
    oben haben wir ja mal den perfekten reinrassigen powderski definiert. das problem an einem solchen ski ist jedoch die beschränkte pistentauglichkeit. da ich leider keinen helikopter im vorgarten und keine northfaces im stile alaskas hinterm haus habe, bin ich, wie wohl viele anderen hier auch, in der misslichen lage, nicht jeden tag powder fahren zu können. so verbringe ich also gezwungenermassen eine nicht unbedeutende anzahl an tagen in präpariertem gelände. und so steht man also jeden tag vor einer schwierigen entscheidung: nehme ich heute die schmalen pisten/parkskis mit und habe unter umständen pech und es hat doch noch irgendwo einen jungfräulichen hang, bei dem ich dann mit den parkgurken heillos absaufe... oder nehme ich die fetten powderlatten mit und bin dann der verarschte weil es nirgendwo mehr pow hat und ich mich den ganzen tag mit den fetten skis auf der piste abquäle?

    dieses problem ging mir irgendwie auf den sack und so überlegte ich mir halt, was denn die entsprechenden skis ausmacht. mit dem ziel, eine möglichkeit zu finden, die eigenschaften eines parkskis und eines freerideskis irgendwie zu vereinen. dabei entstanden dann die evil twins.
    dabei handelt es sich also um allzweckskis. wenig auf harter unterlage dank kleinem radius, switch fahrbar in allen konditionen dank twintip, powdertauglich dank speziellem sidecut und das trotzt super kleinem radius, im park und auf boxen ebenfalls ganz gut da der rocker dafür sorgt, dass tip und tail weniger an irgendwelchen dingen einhängern... stehts bedacht, in allen bereichen das optimum zu erreichen.
    klar muss ich eingestehen, dass spezialisierte skis meinem in ihren betreffenden bereichen überlegen sind. aber betreffend vielseitigkeit ist dies der richtige weg - man kann alles damit machen. mit gewissen einschränkungen wie z.b.300hm straightlines und 1080-spins. gut, der herr pollard kann das vielleicht: http://www.lineskis.com/#/skis/frees...country/ep_pro
    dieses video kam vor ca. 2 wochen online...und seine erklährungen/überlegungen decken sich ziemlich gut mit meiner konstruktion.

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