TR: Skifahren in Zeiten von Corona: Neuberger Wintertage (Jänner 2021)
Die pandemische Krise hat vieles verändert. Darunter auch die Art und Weise wie wir Ski fahren. Noch vor einem Jahr zu dieser Zeit – Berichte der um sich greifenden Corona-Krise in China waren durchaus schon in aller Munde – waren wir noch voll der Planungen bezüglich Skireisen, Auswahl der Touren, Überlegungen zu den Unterkünften etc. (letztlich wurde es dann die Schweiz mit Schwerpunkt auf dem Avers, dem Julierpass und mit einem kleinen Abstecher nach Davos).
Heuer ist alles anders. Viele Grenzen sind generell gesperrt. Verschiedene Abstufungen des Lockdowns reduzieren soziale Kontakte und viele von uns arbeiten im Home Office und hecheln von Videokonferenz zu Videokonferenz. Skifahren – seit spätestens den 1960ern der „Trendsportart“ einerseits der elitären Geldelite und andererseits auch der sozialen Aufsteiger - gilt plötzlich als verpönt und potentieller Seuchenherd.
Ich bin bereits vor einigen Jahren aus der Alpenostrandmetropole Wien weggezogen und habe mich in einem Ort des „Ehemaligen“ angesiedelt. Neuberg an der Mürz liegt in der Obersteiermark, zwischen Rax und Schneealm im Osten und dem riesigen Veitschmassiv im Westen. Als ehemaliges Bergbaugebiet, ehemaliger Industriestandort, ehemalige Eisenbahnendstation, ehemaliges Jagdgebiet der Habsburger, ehemaliger Standort für ein großes Stift bzw. Münster sowie als ehemaliger Wohnort einer Literaturnobelpreisträgerin hat dieser Ort für einen unverbesserlichen Nostalgiker wie mich natürlich viel zu bieten. Unter anderem auch ein ehemaliges (Klein-)Skigebiet.
Und von letzterem handelt dann auch dieser kurze TR. Die Erfahrungen (wie auch die Bilder) stammen alle aus den letzten fünf Tagen, daher sind auch die jeweiligen Wetter- und Schneesituationen durchaus unterschiedlich.
Als passende musikalische Begleitung schlage ich die Interpretation des klassischen Wienerlieds (Heurigen/Schrammelmusik) „In wean da san die erbsn grean“ durch Traude Holzer (& Freunde) vor , einer Neuberger Künstlerin, die hier seit Jahren die „Greisslerei beim Münster“ betreibt, eine Kombination aus alternativem Bio-Laden und Kulturveranstaltungsort.
Vor einigen Tagen hat ja das Powderguide-Orakel einen einschlägigen Alarm ausgelöst. Zwar eher für Schweiz und Arlberg, aber ein paar Brosamen sollten es doch auch bis zum Alpenostrand schaffen. So war zumindest meine Hoffnung.
Tatsächlich stelle sich dann beim morgendlichen Blick aus dem Fenster meiner Wohnung heraus, dass wir doch auch etwas vom Schneesegen abbekommen haben.
Nach Erfüllung der Schneeschaufelverpflichtungen ging es dann also gleich mal los. Glücklicherweise liegt der ehemalige Bahnhof des Orts mit dem ehemaligen Skigebiet ziemlich gleich hinter dem Haus mit meiner Wohnung (übrigens war das ganz früher auch der Standort des ehemaligen Kino und bis vor einigen Jahren des ehemalige Drogeriemarkts des Ortes).
Dabei geht es sogar vorbei an meiner zukünftigen (?) Stammlokalität, die aber derzeit – coronabedingt – geschlossen ist.
Der Aufstieg erfolgt immer sehr idyllisch durch ein Seitental, wobei die Straße im Winter als quasi offizielle Rodelstraße genutzt wird.
[to be continued]
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