Servus an alle,
vor kurzem war hier im Magazin ein Artikel den ich ziemlich interessant finde über die GKMR-Methode zum Lawinen-Risiko-Management.
https://www.freeskiers.net/freeskier...kifuehrer.html
Die Methode wird wohl beim VDBS angewandt und soll die Reduktionsmethode ersetzen (wenn ich das richtig verstanden habe...).
Das Ganze klingt für mich sehr vernünftig, da eben (unter Anderem) auch die Konsequenzen (mögliche Größe, Geländefallen, etc.) einer Lawine mit in die Risikobeurteilung einfließen.
Allerdings ist der Artikel relativ kurz gefasst und ich habe viele Fragen.
G steht für Gefahrenpotential. Das wird laut dem Artikel durch die 4 Fragen ermittelt: "Schwachschicht vorhanden?", "Bruchausbreitung möglich?", frische Spuren vorhanden?" und "Weitere Gefahren?".
Ich meine die ersten beiden Fragen sind doch quasi fast immer mit "ja" zu beantworten... Die eigentliche Fragestellung ist doch "Wie wahrscheinlich kommt es zum Bruch und zur Bruchfortsetzung?" und das kann man ja eigentlich prinzipiell nur durch Buddeln wirklich feststellen.
Am Ende kommt noch einer auf die Idee und sagt ein Schneeprofil ist nicht aussagekräftig für den gesamten Hang und erfindet deshalb am Ende wieder das 3x3 und die Reduktionsmethode
Den Punkt K in dem man sich die möglichen Konsequenzen klar macht finde ich super. (Größe der Lawine, Geländefallen, sichere Sammelpunkte...)
Der Punkt M für Maßnahmen ist dasselbe wie schon immer (Entlastungsabstände, einzeln Fahren) (Ich habe das in den letzten Jahren noch um den Punkt Skikönnen oder Fahrstil, des schlechtesten Fahrers in der Gruppe erweitert quasi "Sturz wahrscheinlich? und "Straightline möglich? )
Beim Punkt R für Risiko bin ich schon wieder unschlüssig wie das zu verstehen ist. Klar in der Theorie gilt R = G*K*M aber damit das Sinn macht müsste man jedem Faktor einen Zahlenwert zuweisen. Dafür steckt aber meiner Meinung nach hinter diesen Buchstaben einfach zuviel um das auf einen simplen Zahlenwert zu reduzieren...
Im Endeffekt verstehe ich den Punkt R so, dass man sich über alles Gedanken gemacht hat und dann die Entscheidung Go oder Not Go mehr oder weniger aus dem Bauch heraus bzw. Erfahrung unterfüttert trifft.
Mir fehlt etwas das schön klare wie bei der Reduktionsmethode:
3er, 34grad passt aber einzeln Fahren... aber 35grad -> alle tot (und selber schuld noch dazu)
Gibts denn noch mehr Lektüre zu der GKMR-Methode? In meinem Bücherregal ist bislang das "3x3" von Munter, "Die weiße Gefahr" von Engler (imho immernoch das beste Lawinenkundebuch) und gerade bin ich mit Buch von Mair und Nairz mit den Gefahrenmustern durch.
Und anders als erhofft steh ich nach der ganzen Lektüre immernoch irgendwie ratlos da, drum der lange Post hier
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