Prolog
Eines schönen Tages beschlossen einige mutige Forumsnutzer den unglaublich schlechten alpinen Schneebedingungen zu trotzen und eine Skitour im Nordosten der Schweiz zu planen. Damit alles gut geht, wurde auch forumsfremdes Personal brecherscher Abstammung mit einbezogen. Ziel war die Talstation der Chäppeliberg-Spilau Bergbahn. Treffen sollte Freitagabend sein. Was für ein Plan!
Anfangs war es zwar noch winterlich, dennoch kam mir als TR-Song dieser hier in den Sinn
So kam es, dass ein bierbrauender Blackcrows Fanboy mit kaputter Ölanzeige an einem nicht nennenswerten, Schweizer Autobahnparkplatz auf mich wartete um abgeholt zu werden. Zur gleichen Zeit saß ein gewisser B aus KL mit seinem Bruder K aus KL in einer ominösen globalbetriebenen Frittenbude an der Schweizer Grenze um sich noch einmal zu stärken. Vorneweg war schon ein mopszüchtender Wahlfranzose unterwegs.
Während der Fahrt klangen melodische Lieder von Scouter aus den Boxen und noch bei der Abfahrt Sisikon, da war es gerade 21:30 Uhr, 6 Grad und 0 Schnee, dachte ich: Was ne scheiß Idee!
10 Minuten später musste ich Schneeketten anlegen. Der schwere Nugget war zu langsam um die Kurve gefahren und bei 0,5% Steigung hängen geblieben. Die Straße war leider so schmal, dass nach 5 Minuten eine gewisse Elfriede hinter uns hing. Auch sie musste ihre eisernen Schuhe für die letzten Meter anlegen. Sorry ☺
Am Parkplatz angekommen, gab es Bier, Schnapps und nerdige Skigespräche im warmen Nugget. Um 1 Uhr war dann Schluss, schließlich wollte man ja früh ausm „Bett“ und mit der ersten oder zumindest mit der zweiten oder dritten Gondel auf den Berg....
Das erste Bier wurde noch draußen getrunken
Weitere Biere folgen im Bus. Wer scharfe Bilder erwartet, ist hier leider falsch...Sorry
Hauptteil
6.30 Uhr, der Wecker klingelt, die Nacht war kalt aber ok. Die Standheizung wurde nicht gebraucht.
Schritt 1: Kaffee aufsetzen
Schritt 2: Austreten. Blick auf den Parkplatz. Wir sind immer noch alleine.
6:40 Uhr. Die ersten Tourengeher kommen mit den Autos zum Parkplatz, auch deutsche Kennzeichen sind dabei. Wann zum Teufel sind die los gefahren?
Schritt 3: Gemütliches Frühstücken. Dann wird es eben erst die vierte Gondel.
Lungentraining für den Aufstieg
7:30 Uhr.Fuck! Hier gibt es durchnummerierte Gondelkarten! Der Parkplatz ist inzwischen voll. Welche Nummer ist grad dran? Wie lange muss man warten? 1 Stunde?
Diese Nachricht hatte noch mal eine deutlich erfrischendere Wirkung als der Kaffee. Wir also los in die Stube und Karten besorgt. Nr. 46-50. Eben wurde irgendwas mit Nr. 20 aufgerufen. 5 Leute passen in die Gondel. Das Schild in der Gondel sagt zwar 4, aber wenn einer auf den Schoß geht, gehen wohl auch 5. Gut, dass wir extra vor Ort gepennt haben um die Ersten zu sein.
Naja, was solls. Das Wetter war gut und der Gondelhund „Günther“ hat uns bei Laune gehalten. Es wurde dann wohl Gondel Nr. 9,2 (richtig gerechnet?)
Irgendwann haben wir es dann auch auf den Berg geschafft. Die Gondelfahrt ist wirklich ein Erlebnis. Selten bin ich gemütlicher auf einen Berg gekommen. Wobei ganz hoch kommt man ja nicht, aber die ersten 500 Höhenmeter kann man damit gut zurück legen.
Der Lawinenbericht wurde noch unten gelesen, oben noch mal auf die Karte geschaut und die Touren final festgelegt.
Zuerst sollte es auf den Hundstock (2213m) gehen.
Die Idee war gut, denn trotz unserer Verspätung war nur eine 5er Gruppe vor uns. Damit war der Weg nach oben immerhin gut vorgespurt und bei der Abfahrt noch genug unverspurter Schnee.
Aufstieg zum Hundstock
Blick zum Gipfel
Immernoch im Aufstieg
Blick nach Westen. Manche gehen steiler...
Scheint Spaß zu machen...weiter gehts!
Der Brecher gibt Vollgas
Nach der strapaziös-spaßigen Abfahrt haben wir dann erst mal ne Pause gebraucht. Erstens um neue Sonnencreme aufzutragen, zweitens um Nahrung aufzunehmen und drittens um sich einfach in unglaublich schöner Landschaft auszuruhen.
Familytalk aufm Snowboard
Zweiter Gipfel war dann der Hagelstock (2181m) mit abschließender Abfahrt zurück zur Talstation (1177m). Der zweite Aufstieg zog sich dann durch die gnadenlose Februarmittagshitze. An den Fellen klebte der Schnee und unser Snowboarder verfluchte die Idee mit den Schneeschuhen auf Tour zu gehen immer mehr.
Wachs soll helfen.
Auch hier gehts noch aufwärts
Dort war dann ein wenig mehr los. Auch an allen weiteren Hängen konnte man noch einige Grüppchen gen Himmel laufen.
Trotz der relativ hohen Anzahl an Leuten, war es sehr entspannt. War ja Platz genug für alle.
Die Abfahrt war dann schneetechnisch im oberen Drittel top, dann wurde der Schnee etwas schwerer, aber dank nördlicher Exposition immer noch gut zu fahren. Zudem war die Abfahrt dann auch im Wald bis in die unteren Lagen richtig gut.
Mei is des schee hier
Finales Abfellen.
Epilog
Es war ein schöner Trip! Die Abfahrten hätten ein wenig mehr Bums vertragen können, wobei wir da teilweise selber schuld waren mit unserer eher defensiven Routenwahl. Trotzdem, ich war selten mit so ner sympathische Gruppe unterwegs. Schnee und Wetter waren zudem richtig richtig fein. So ein Tag sollte bald wiederholt werden.
Einziger Wehrmutstropfen war kurz vor der Abfahrt die Nachricht von Günthers Herrchen. Günther heißt eigentlich Torro...naja, kann nicht alles perfekt sein.
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