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Thema: A Skiers Journey - Skiing Armenia - Marock & the Doctor

  1. #1
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    Standard A Skiers Journey - Skiing Armenia - Marock & the Doctor



    Warum Armenien?

    Unsere diesjährige Skitourenreise sollte uns in den Süd-Osten des Kontinentes bringen, es war eine Reise in die schwarzen Berge von Montenegro geplant. Nach 3-maligen Reisen in den Norden (Island, Lyngen Alps & Lofoten) sollte es diesmal wieder ein anderer Reiseeindruck für uns sein. Wie in den heimischen Alpen war die Schneelage auf dem Balkan ebenfalls sehr schlecht und es zeichnete sich keine Besserung ab. Eine Woche vor dem geplanten Abflug nach Montenegro hat unser Veranstalter (Alpine Welten) uns schweren Herzens leider Absagen müssen.

    Was nun … der Doctor war leider zeitlich nicht flexibel genug die geplante Reise einfach ein paar Wochen zu verschieben und sich in aller Ruhe ein neues Ziel auszusuchen. Innerhalb von 3 Tagen war ein armenisches Reisebüro (Armenian Travel Bureau: www.atb.am) gefunden, die für unsere Minigruppe eine einwöchige Reise mit einem armenischen Bergführer (Gevorg Gasparyan: www.Arevi.am) und einem Fahrer nach unseren Wünschen organisiert hat. Die Flüge von München bzw. Wien nach Yerevan über Moskau mit der Aeroflot waren ebenfalls schnell organisiert und so war 3 Tage vor Abflug alles fixiert. (Übrigens: die Aeroflot erhebt für die Skisäcke keine Zusatzgebühren!). Nach der Ararat-Besteigung vor 8 Jahren war es sehr schön diesen Berg von der anderen Seite aus zu sehen. (Der Ararat ist aufgrund der derzeitigen politischen Lage gesperrt; wir kamen ihm bis an die Grenze zur Türkei ca. 8 km nahe.)



    Skitouren Armenien - Traumskiberge zwischen Ararat und Kaukasus

    Hajastan, nennen die Armenier ihre Heimat, „Land aus Stein". Zerklüftete, schneebedeckte, erloschene Vulkane, von tiefen Schluchten durchzogene Lava-Plateaus, üppige Wälder und fruchtbare Flusstäler kennzeichnen das Gebirgsland an der Grenze von Europa zu Asien. Die gleichmäßigen, schneebedeckten Hänge der erloschenen Vulkane bieten ideale Bedingungen für Skitouren - ein Traum bei Firn und Pulver. Mögliche Tourenziele sind der Mt. Hatis, Mt. Tezhler und der Westgipfel (4.006 m) des höchsten Berges Armeniens, des Aragats. Einer der Skigipfel des Mt. Geghmakhan im Geghama-Gebirge stehen ebenfalls auf dem Programm.

    In Armenien verbindet sich orientalische Lebensphilosophie mit einer tief christlichen Tradition. Seit über eineinhalb Jahrtausenden ist das Christentum Staatsreligion, Armenien ist somit das älteste christliche Land der Erde.
    Reisende wie wir erwartet eine Fülle von Sehenswürdigkeiten: zahlreiche entlegene, Erhabenheit ausstrahlende Klöster - einige zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe - filigran gearbeitete, nur in Armenien vorkommende Kreuzsteine und wertvolle, kunstvoll gemalte, viele Jahrhunderte alte Handschriften. Einmal zu Besuch haben wir unserere Skitourenwoche mit den Kulturellen Besichtigungen kombiniert; nach der Skitour blieb noch ausreichend Zeit am Nachmittag die eine oder andere Sehenswürdigkeit zu besuchen.

    Wer schon einmal in Armenien zu Besuch war, spricht mit Freude von der Herzlichkeit der Menschen, die trotz der schicksalsschweren Geschichte ihres Landes zugänglich geblieben sind und Gäste mit offenen Armen empfangen. Wir waren immer wieder sehr angetan wie gastfreundlich dieses Land seine Gäste empfängt.

    Armenien liegt im Wesentlichen auf einem Hochplateau zwischen ca. 1.300 und 2.000 m und dem Tiefland um Yerevan bzw. im Süden zur iranischen Grenze auf ca. 1.000 m. Entsprechend unterschiedlich ist dann auch die Witterung. Während es in Yerevan bereits Frühling ist herrscht in den Hochtälern über dem Sevan See, dieser liegt auf ca. 1.900 m, noch tiefster Winter. Diese Hochtäler mit den Vulkanen erinnerten uns ein wenig an Island. Das Wetter in Armenien ist geprägt von sehr heißen Sommern und kurzen harten Wintern, mit teilweise sehr niedrigen Temperaturen und viel Schnee. Auch in diesem Jahr hat das Land ordentlich Schnee abbekommen und so fanden wir noch gute Schneeverhältnisse vor.

    Die Skitourensaison geht von Januar bis Mitte März, anschließend frisst die dann schon kräftige Sonne, Yerevan liegt auf Höhe der Balearen, den Schnee auch wieder ziemlich schnell weg. Was bei uns der April ist, ist in Armenien der März. Hier wechseln sich warme sonnenreiche Tage mit Schneestürmen, Graupel und Gewitter ab. Dennoch bin ich der Meinung, dass es für Skitouren in Armenien der Zeitraum Anfang Februar bis Anfang/Mitte März der beste Zeitraum ist. Für „Steilwandfahrer“ dürfte Armenien nicht das geeignetste Reiseland sein, die zu findenden Anstiege/Berge sind doch sehr moderat, jedoch mit nicht zu unterschätzenden langen Anstiegen.

    2016-03-06 / Tag 1: Ankunft am frühen Morgen in Yerevan , Transfer , Stadtrundfahrt

    Nach unserem Flug am Samstag-Abend über Moskau weiter nach Yerevan landet man sehr früh. Wie versprochen wurden wir am Flughafen von unserem Bergführer George abgeholt und ins Hotel (ein sehr gutes Haus in zentrumsnähe) gebracht. Wir haben uns noch eine Mütze voll Schlaf gegönnt bevor es nach einem verspätetem Frühstück auf eine Stadtrundfahrt ging. Hier hatten wir von unseren armenischen Veranstalter eine deutschsprachige Führung und einen eigenen Fahrer (der Vater von George, unserem Bergführer). Von einem Aussichtspunkt können wir die armenische Hauptstadt (gebaut auf 7 Hügeln) von oben betrachten. Da wir gutes Wetter haben zeigt sich in der Ferne der Berg Ararat mit seiner weißen Schneekappe!

    Die Stadtbesichtigung bringt uns die wichtigsten Plätze des Zentrums nahe. Das Matenadaran Museum, das eine einzigartige Sammlung von alten Manuskripten beherbergt, konnten wir an diesem Tag nicht besuchen. Die Genozid- Gedenkstätte mit Museum stand ebenfalls auf unserem Programm. Mit einem guten Mittag- und Abendessen, die armenische Küche hat gegenüber ihrem Türkischen Nachbarn recht viel zu bieten, wurde der sonntägliche Besichtigungstag schön abgerundet. Die Reisgruppe Marock & the Doctor war sehr erfreut direkt vor dem Hotel 3 sehr gemütliche Weinlokale vorzufinden, deren Besuch sich ebenfalls lohnte. (Armenien ist selbst Weinproduzent mit recht guten Tropfen zu annehmbaren Preisen).

    2016-03-07 / Tag 2: Berg Ara 2.577 m und Besichtigung des Klosters Saghmosawank

    Der Berg Ara mit seinen 2577 m ist nicht sehr weit entfern von der Hauptstadt Yerevan. Die Besteigung beginnt üblicherweise im Dorf Aragyugh. Bedingt durch die Schneelage war unser Start heut etwas weiter auf der Nordseite direkt neben der Straße. Über weite Flächen und anschließen leicht bewaldete Flächen steigen wir höher immer mit einem schönen Blick auf die naheliegenden Bergketten. Am Gipfel haben wir eine kurze Eintrübung durch aufziehende Wolken … dann endlich es klart komplett auf uns der Blick auf den Aragats (4.090 m) wird frei und in der Ferne ist auch der heilige Berg Ararat einschl. seinem kleinem Bruder zu sehen. Eine tolle Firnabfahrt belohnt uns für die Aufstiegsmühen. (HM= ca. 900 m). Unserem Wunsch hin besuchen wir am Nachmittag noch die Klosteranlage Saghmosawank bevor wir wieder zurück nach Yerevan fahren.

    2016-03-08 / Tag 3: Unbekannter Berg 3.300 m und Besuch des heidnischen Tempels von Garni

    An diesem Tag wäre eigentlich der Berg Hatis mit seinen 2528 m geplant gewesen. Unser Bergführer hat uns jedoch aufgrund der herrschenden Schneelage empfohlen auf einen der Gipfel hinterhalb des Mont Hatis zu steigen. Oberhalb des Dorfes Kotayk erreichen wir unseren Ausgangspunkt für die heutige Tour auf ca. 2.000 m Seehöhe. Über freie Hänge geht es langsam unserem heutigen Gipfel Ziel entgegen, das wir nach ca. 1.300 HM bei bestem Wetter erreichen. Der Blick auf den Aragats und den Ararat (während des Aufstieges immer zu sehen) und die Täler Richtung iranischer Grenze sind wirklich atemberaubend schön. Eine wiederum tolle Abfahrt bei Pulver und Firn ist ein wahrer Genuss für uns in diesem recht schneearmen Winter. (1.950-3.250 m. HM= ca. 1.300 m)

    Unser Fahrer empfing uns am Ausgangspunkt der Tour und diesmal ging es nicht zurück nach Yerevan sondern Richtung Garni, wo wir noch die Tempelanlage von Garni einen Besuch abstatteten. Die heidnische Tempelanlage von Garni ist ein einzigartiges Zeugnis der heidnischen Kultur Armeniens. König Trdat begann mit dem Bau der Tempelanlage im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt und der Tempel wurde dem Gott der Sonne gewidmet.
    Direkt über einem Canyon (knapp 400 m tief) gelegen hat dieser Ort etwas magisches. Nach der Fahrt in den Canyon ging es noch zu einer wunderschönen Tempelanlage (ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe), eines der Meisterwerke des 13. Jahrhunderts armenischer Architektur. In dieser Klosteranlage hat uns George eine Kostprobe seines musikalischen Talents gegeben und uns in der Kirche gesungen … Gänsehaut-Atmosphäre!
    Die Übernachtung erfolgte in einem Guesthouse in Garni (sehr gepflegt mit sehr guter Küche), wo wir ebenfalls wieder sehr freundlich aufgenommen wurden.

    2016-03-09 / Tag 4: Kulturausflug Khor Virap / Noravanq Kloster / Areni vinery-Khor Virap

    Dieser Tag ist der Kultur Armeniens gewidmet. Wir besuchen die Kulturstätten Khor Virap / Noravanq Kloster / Areni vinery-Khor Virap. Die Wichtigkeit dieser Anlagen und deren Bekanntheitsgrad als Wallfahrtsort ist.zurückzuführen auf Gregor den Erleuchteten, der hier von König Trdat III von Armenien gefangen gehalten wurde. Das Kloster befindet sich direkt vor dem Berg Ararat an der Grenze zur Türkei. Die nahegelegenen undurchdringlichen Grenzanlagen mit deren Wachtürmen vor dem mächtigen Berg Ararat sind ein etwas beängstigendes Zeugnis zum gestörten Verhältnis Armeniens zur Türkei. Von Armenien aus muss man den Umweg über Georgien wählen, um zum Ararat oder in die Türkei zu kommen. Der Genozid an den Armeniern ist überall ein Thema (von Österreich anerkannt, von der deutschen Regierung noch nicht!). Im Anschluß daran geht es weiter nach Süden zum Kloster Noravanq (12-15 Jahrhundert) und zum Weinbaugebiet nach Areni zur dortigen Vinery.
    Abendessen und Übernachtung war dann im Ort Byurakan wieder im Norden von Yerevan am Fuße des Berges Aragats in einem nagelneuen sehr schönen Hotel.

    2016-03-10 / Tag 5: Besteigung Arargats: Aufstieg zur Meteostation

    Der Aufstieg zum höchsten Berg Armeniens beginnt beim Dorf Byurakan auf einer Höhe von ca. 1.950 m Seehöhe.
    Das Schneemobil hat die Verpflegung und die Schlafsäcke für uns mit auf die Hütte genommen. Nach einem recht langem Aufstieg unterhalb der Wetterstation auf ca. 1.950 m erreichen wir nach 1.300 HM die Cosmic Ray Station (Station II) auf 3.250 m. Bedingt durch das sehr flache Gelände haben für diese Etappe, wir haben eine Strecke von 15,5 km zurückgelegt, gute 6 Stunden benötigt. Die Hütte ist sehr einfach ausgestattet aber zumindest beheizt, nicht vergleichbar mit der Meteo Station am Fuße des Kazbeg in Georgien die wir ja schon 2 mal genießen durften. Nach einer Mütze voll Schlaf gab es ein einfaches aber ausreichendes Essen für uns, aufgepeppt mit echter italienischer Salami und mit 2 mitgebrachten Flaschen Areni-Wein. Von der Besatzung gab es dann noch die ultimative Wodka-Einladung mit anschließendem Tanz. Um fit zu sein für den nächsten Tag fielen wir dann auch müde in unsere Betten. (Das Bad blieb meinerseits ebenso unbenutzt wie das vorhandene Plumpsklo, man kann sich ja ein wenig einschränken).

    2016-03-11 / Tag 6: Gipfelbesteigung des Arargats: Aufstieg zur Meteostation

    Am heutigen Tag ist der Südgipfel des Aragats mit einer Höhe von 3.879 m unser Ziel. So wie die Karte gelesen habe, wird mit den Skiern immer der Südgipfel angegangen und nicht der West oder Nordgipfel des Aragats. Das Wetter hat an diesem Morgen nicht das gehalten was es versprach. Es War rel. windig und die Bewölkung nahm zu. Beim Aufbruch war die Sicht schon sehr schlecht, aber die Tour machbar. Graupel und dichter Neben begleiteten und die ca. 700 HM bis zum Südgipfel des Aragats auf 3.879 m. Eine große Gruppe aus Frankreich hat den Gipfel kurz vor uns erreicht; diese haben jedoch den Vortag nicht in den Beinen, weil sie sich mit dem Schneemobil bis zu Meteo Station haben fahren lassen. (mir völlig unverständlich ist, warum sich die Franzosen eine weitere Nacht auf der Hütte gegönnt haben … jedem das Seine). Vom Gipfel aus ging es bei schlechter Sicht aber guten Schneeverhältnissen wiederhinunter zur Hütte und dann weiter bis zum gestrigen Ausgangspunkt … eine Abfahrt mit ca. 1.900 HM. Nach einer kurzen Kaffeepause im Hotel ging es mit unserem Auto weiter Richtung Sevan See im Osten. Die Übernachtung erfolgte wiederum in einem diesmal sehr einfachen Guesthouse am Fuße des Sevan Sees auf ca. 2.000 Seehöhe.

    2016-03-12 / Tag 7: Besteigung Sevsar - Vardenis Gebirge / Friedhof Noratus / Kloster Sevanavank

    An diesem Tag stand noch der Berg Sevsar 3.200 m auf dem Programm. Aufgrund der immer noch sehr wechselhaften Wetterbedingungen mit aufkommendem dichtem Schneefall und einem teilweise völligem Whiteout im Aufstieg mussten wir nach ca. 400 HM den Aufstieg abbrechen und mit den Skiern wieder zu unserem Fahrzeug zurückkehren. Nach der halben Skitour besuchten wir noch den See Sevan, einer der größten Hochgebirgsseen der Welt. Der See liegt auf einer Höhe von 1.950 m über dem Meeresspiegel. Sevan ist berühmt für seine verschiedenen Arten von Fischen, insbesondere für den Ishkhan , das bedeutet "Fürsten Fisch“. Vor dem Mittagessen direkt am See mit leckerem gebratenem Fisch besuchten wir noch den Friedhof Noratus mit der größten Ansammlung von Khachkars in Armenien. Khachkars, das sind Kreuzsteine mit fein detaillierten christlichen Motiven.

    Das Kloster Sevanavank aus dem 9. Jh., auf einer Halbinsel gelegen, wurde von uns an diesem Tag ebenfalls noch besucht wie das große Gräberfeld mit den eindrucksvollen Steinkreuzen. Anschließend ging es wieder zurück nach Yerevan in unser schon gut bekanntes Hotel in zentrumsnähe. Nach einem köstlich Abendessen und einem Besuch eines der Weinlokale in unserer Strasse ging es beschwingt und sehr spät ins Bett.

    2016-03-13 / Tag 8: Früh aufstehen und Fahrt zum Flughafen

    Nach nur 3 Stunden Schlaf hieß es um 3 Uhr 15 aufstehen und sich fertig machen für die Abholung zum Flughafen.
    Um 6 Uhr morgens ging es via Moskau zurück nach München bzw. Wien das wir gegen Mittag erreicht haben (Zeitunterschied 3 Stunden zu Deutschland). Eine tolle erlebnisreiche Woche war zu Ende. Unser Dank gilt Georg unserem Bergführer und seinem Vater die uns sehr gut betreut haben in dieser Woche. Sowohl der Bergführer als auch das Reisebüro vor Ort können vorbehaltslos empfohlen werden.

    Mit einem Zitat des russischen Schriftstellers Maxim Gorki bei seinem Besuch in Yerevan möchte ich diesen Bericht schließen: „It is easier to climb Mount Ararat as to leave this enoteca (wine bar)


  2. #2
    Freeskier
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    Standard A Skiers Journey - Skiing the Mount Kasbek - Marock & the Doctor in Georgia



    Mit seinen 5.033 m ist er der höchste Skiberg Georgiens und der höchste Berg des östlichen Kaukasus, also damit ein recht beachtliches Ziel. Ähnlich wie beim Ararat und Demavand müssen auch hier jeder einzelne Meter der 3.300 HM selbst erarbeitet werden. Was an diesem Berg noch erschwerend hinzukommt, ist die Tatsache, dass man sich komplett selbst versorgen muss, d.h. Essen, Kocher, Gas usw. müssen mit in den Rucksack und so erfordert vor allem der Hüttenanstieg mit seinen 1900 HM einiges an Willen und Kraft. Stimmen das Wetter und die Verhältnisse, so ist die Skitour auf diesen Kaukasus-Riesen eine sehr lohnende und bestimmt unvergessliche Tour.

    Die Übernachtung auf der Bethlemi-Hütte (ehemals Metheo-Station) teilt die Tour in 2 logische Tagesetappen ein. Je nachdem, ob man sich die Talabfahrt noch am Gipfeltag (es sind hier auch über 1400 HM zu bewältigen) mit den schweren Rucksäcken zumutet, kann ein dritter Tag dazukommen. Auch wenn die Abfahrt am Vormittag von der Bethlemi-Hütte deutlich günstiger ist (Firn anstelle von Sumpf), werden letztlich das Wetter und die zeitlichen Vorstellungen sowie Sicherheitsbedenken (steile Osthänge) eine individuelle Entscheidung beeinflussen, nach dem Gipfelanstieg (1400 HM) im Anschluss noch fast 1900 HM Skiabfahrt mit schwerem Rucksack hinunter nach Kazbegi zu machen, insgesamt also 3300 HM Skiabfahrt.

    Wir fahren weiter über die Brücke und der Blick wird tatsächlich frei auf die Kirche Zminda Sameba mit dem sich rechts dahinter auftürmenden Kazbek … nicht so traumhaft schön wie im letzten Jahr, aber dennoch ein fantastischer Anblick. Den Schlüssel brauchen wir nicht zu holen, eine georgische Gruppe befindet sich bereits auf der Bethlemi-Hütte. Durch die engen Gassen geht es im westlichen Teil der Ortschaft den Berg hinauf über eine Straße, eigentlich mehr ein Wanderweg, Richtung Wallfahrtskirche. Zuerst vorbei am Friedhof von Stephantsminda, dann durch einen lichten Wald immer steiler werdend über Kehren … das Auto bewegt sich aufgrund „Wanderwegs-Beschaffenheit“ nur sehr langsam und wir sind froh, dass wir nicht stecken bleiben … der Regen der letzten Tage hat ganze Arbeit geleistet.

    Wir sind gut unterwegs und der Karl gibt ein wirklich entspanntes und kräftesparendes Tempo vor, mit den Kräften müssen wir haushalten ... keine Träger nehmen uns die Arbeit ab. Das breite Becken in nord-westlicher Richtung querend steigen wir anschl. rechts haltend über kleiner kupierte Hänge hinauf auf den Gletscher. Der Gletscher sollte nicht zu früh betreten werden, die Hänge geben einen möglichen logischen Weg hierfür vor. Die Bethlemi Hütte ist bereits von weitem sichtbar und thront auf der anderen Gletscherseite auf einem Felsengürtel. Der Gletscher wird zuerst noch auf der linken Seite begangen, bevor man diesen diagonal in direkter Richtung zur Metheo Station überschreitet. Die im vergangenen Jahr so bedrohlich aussehenden Gletscherbrüche südwestlich der Hütte sind in diesem Jahr gut eingeschneit und verbreiten somit keinen weiteren Schrecken.

    Wir verlassen den Gletscher links unterhalb der Metheo-Station und steigen über einen letzten Aufschwung (ca. 70 Hm) hinauf zum heutigen Tagesziel, unser schon aus dem letzten Jahr vertrautes Heim. Nach relativ entspannten knapp 6 Stunden (einschl. der Pausen) und zurückgelegten 13,4 km Wegstrecke über ca. 1.600 Hm erreichen wir die Bethlemi Hütte unterhalb der Südwand/Südflanke des Kazbek auf einer Höhe von 3.667 m und wir wissen was uns die nächsten Tage hier erwartet.

    Die Bethlemi Hütte bzw. die Metheo-Station:


    Wenn man von einer Hütte spricht, hat man so seine Vorstellungen (unsere Erfahrungen aus dem vergangenem Jahr sind uns noch in sehr guter Erinnerung) … von diesen kann man sich gleich verabschieden. Ursprünglich als meteorologische Station großzügig erbaut, dient sie heute als provisorische Unterkunft für Bergsteiger. Einen Hüttenwart gibt es, man muss sich jedoch unbedingt erkundigen und ggf. im Tal den Schlüssel organisieren. Es stehen neben dem Hüttenwartzimmer noch mehrere Schlaf- und Aufenthaltsräume zur Verfügung, die allesamt weder geheizt noch besonders einladend ausgestattet sind. Waren wir im letzten Jahr noch allein auf der Bethlemi Hütte und wohl die erste Gruppe nach dem Russland-Grenz-Konflikt und somit in einer saukalten Hütte, so sind heuer neben einer 4-köpfigen Georgischen Gruppe (2 polnische Bergsteiger mit 2 heimischen Bergführern) sowie 2 „Urlaubern“ aus Stephandsminda auf der Hütte. Durch das ständige Wasserkochen im Aufenthaltszimmer ist dieser Bereich deutlich wärmer als im letzten Jahr und auch die Schlafräume sind durch die heurigen milderen Temperaturen deutlich besser zu ertragen als noch vor Jahresfrist.

    Gegen Abend, noch vor dem Dunkelwerden, packen wir unsere Rucksäcke für den morgigen Gipfeltag und essen zusammen Abend … die eher skeptisch anmutenden Fertigprodukte zum aufquellen in der Verpackung schmecken einigermaßen, Käse und eine Salami komplettieren ein spartanisches aber dennoch schmackhaftes Abendessen. In diesem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, wie harmonisch unsere Gruppe war, da gab es nichts auszusetzen … wir haben uns sehr wohl gefühlt. Nach dem Verzehr von ein paar Nüssen habe ich noch mächtiges Sodbrennen gehabt und mir ging´s gar nicht gut. Ein Medikament vom Willi und eine Schlaftablette (siehe hierzu sep. Kapitel MEDIKAMENTATION) sollte da Linderung bringen. Eine kurze Nacht stand bevor: wir wollen um 3 Uhr morgens aufstehen und um ca. 4 Uhr abmarschieren. Die Erfahrungen des Wetters hier am Kasbek scheinen einen frühen Aufbruch zu empfehlen. Der Wind und das Ziehen der Wolken hat sich nicht gebessert, jedoch während der Nacht sollte es langsam aufklaren …. Wir hoffen auf Wetterglück für den morgigen Tag. So, jetzt heißt es rein in den Schlafsack und zu versuchen, schnell zu schlafen, der morgige Tag wird anstrengend genug werden. Gute Nacht!

    Die Nacht war ziemlich ungemütlich, mein Sodbrennen ließ mich trotz der Schlaftablette lange nicht einschlafen. Die Temperaturen waren trotz der4 Minusgrade erträglich, es war lange nicht so kalt als vor Jahresfrist. Endlich ist es 3 Uhr morgens, der Karl weckt uns. Total verschlafen krieche ich aus dem Schlafsack, im Licht der Stirnlampe zieh ich mich an und krame meine Sachen zusammen. Es ist eine Freude in die feuchten Skistiefel zu steigen … es war eigentlich mehr eine längere Aktion bis ich das geschafft habe. Ich bin müde … die Wirkung der Schaftablette hält scheinbar immer noch an. Im Gemeinschaftsraum beginnen die anderen bereits Wasser zu kochen und das Frühstück zu bereiten. Ich trinke nur sehr wenig Tee und esse nur etwas Salami mit trockenem Brot … ich habe angst dass sich das Sodbrennen wieder melden würde und so schränke ich mich ganz bewusst etwas ein. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen, schnallen uns um 4 Uhr 15 die Skier an und ziehen bei völliger Dunkelheit im Licht der Stirnlampen los.

    Von der Bethlemi-Hütte gehen wir waagrecht bzw. leicht abwärts nach Westen Richtung Gletscher. Auf der rechten Seite ziehen wir zwischen Gletscher und der steilen Südflanke in einer Mulde aufwärts. Auf dem Weg den wir vom letzten Jahr noch gut in Erinnerung haben, ziehen Richtung Westen, den Fußspuren der georgisch-polnischen Seilschaft folgend. Unterhalb der steilen Südflanke des Kazbek´s geht es weiter, links der beeindruckende Gletscherbruch, in einer Mulde ansteigend. Die Nacht weicht langsam dem Tag, es beginnt zu dämmern … das Wetter scheint gut zu werden … oder freue ich mich zu früh? Im Süden tiefe z.T. recht dunkle Wolkenfelder, der Wind kommt aus Nord-/westlicher Richtung. Wir kommen gut voran und sind nicht zu langsam unterwegs, ich denke für diese Wetteraussichten und den Verhältnissen ein angebrachtes Gehtempo. Etwas sorgen mache ich mir um den Ullrich … kann er dieses Tempo den ganzen Tag durchhalten? Über uns die Lampen der anderen Seilschaft, scheinbar schon in Griffweite.

    Nach gut 2 Stunden machen wir eine erste kurze Pause um zu trinken …es wird langsam hell und die Stinlampen können ausgeschaltet und verstaut werden. Ich esse nichts, um ja kein weiteres Mal ein Sodbrennen zu riskieren! Ab hier gehen wir am Seil, angesichts des letzt-jährigen Spaltensturzes, eine angemessene Maßnahme, auch wenn der Gletscher in diesem Jahr wesentlich besser mit Schnee bedeckt ist. Die Sonne geht langsam auf und tauchen die Flanken auf der linken Seite des Gletschers in ein sanftes Rosa. Weiter geht’s es sanft ansteigend hinauf zum Gletscher. Die Aufstiegsroute dreht von hier in einer Höhe von ca. 4.000 m ab nach Nord/Ost und wir befinden uns unterhalb der steilen Westflanke des Kazbek.

    Nach dem Erreichen einer Felsnase, an der wir rechts vorbeigehen, verlassen wir die Flanke des Kazbek und gehen über die weite Gletscherfläche in einem leichten Rechtsbogen Richtung großem Gletscherplateau (ca. 4.500 m) unterhalb der Nordwest-Wand des Kazbek und überschreiten hier auch die Grenze zu Russland … eine Passkontrolle gab´s hier oben natürlich nicht. Dieses Gletscherplateau wird linksseitig von Felsaufbauten begrenzt, während sich rechts die Nord-Westwand hinauf zum Gipfel des Kazbek zieht. Sind wir im vergangenen Jahr noch zu direkt in diese Wand eingestiegen, so sind wir in diesem Jahr nord-/ostseitig schräg hinaus gequert u8nd somit haben wir die Spaltenzone gut umgangen.

    Wie eigentlich bereits die ganze Woche verschlechtert sich langsam das Wetter … die Wolken rücken näher und der eh schon heftige Wind aus NW verstärkt sich zunehmend. Noch ist der Kasbek frei, aber Wolkenschwaden hüllen den Gipfel immer mehr ein und die Sicht verschlechtert sich immer mehr. Eine kurze Trinkpause auf dem Plateau bevor es in die Flanke Richtung Sattel geht. Mir geht es sehr gut und die anderen scheinen kein Problem zu haben, nur um den Ulli mache ich mir Sorgen, seine Kräfte scheinen langsam aufgebraucht zu sein … wir werden immer langsamer während das Wetter (wie schon gewohnt) nun auch immer schlechter wird. Sehr starker Wind peitscht den losen Schnee um den Berg, teilweise sind die Böen so stark dass es einem fasst umbläst. In einer Höhe von ca. 4.750 m machen wird Skidepot und ziehen unsere Steigeisen an. Der Wind trägt immer mehr Wolken und Nebel aus dem westlichen Kaukasus heran und auf der Querung hinauf zum Sattel haben wir wieder mal keine Sicht. Kurz unterhalb des Sattels setzt sich der Ullrich in den Schnee und möchte nicht mehr weitergehen … da der Karl den Ulli nicht einfach hier warten lassen kann, überredet er diesen langsam mit weiter zu gehen. Direkt an der Wechte zum Sattel kommt uns die polnisch-georgische Seilschaft entgegen und für einen kurzen Augenblick wird der Blick auf die Schlüsselstelle frei, dem steilen Aufschwung zum Kasbekgipfel. Der Ulli schließt sich in Absprache mit dem Karl der anderen im Abstieg befindlichen Seilschaft an … es wird vereinbart ab dem Skidepot zusammen abzusteigen um das GPS-Gerät vom Karl auch gemeinsam nutzen zu können.

    Nachdem überwinden der kleinen Wechte erreichen wir den Sattel auf 4.850 m und gehen über kurzes Gehgelände linkshaltend hinüber zur 45 Grad steilen und ca. 140 m hohen Gipfelflanke. Durch die Niederschläge der letzten Tage herrschen recht gute Verhältnisse, die Flanke kann recht einfach im Trittfirn überwunden werden, ohne dass man auf Blankeis gestoßen wäre. Die Eispickel kamen so nicht zum Einsatz. Der Aufschwung flacht sich leicht ab und es folgen die letzten 40 HM zum Gipfel. Problemlos erreichen wir um 11 Uhr 50 den Gipfel des Kasbek auf 5.033 m ohne auch nur ein wenig zu sehen.

    Der Wind bläst immer noch gnadenlos aus Westen. Dennoch freuen wir uns riesig den Gipfel, auch unter diesen Bedingungen, erreicht zu haben. Erstaunlicherweise zeigt auch Karl´s GPS-Gerät eine Höhe von 5.033 m an. Schnell ein paar Fotos geschossen, auf den Blick hinaus zum Elbrus und zum Uschba müssen wir leider ebenso verzichten wie auf eine gemütliche Gipfeljause, und dann fertigmachen für den Abstieg … das Wetter sollte sich an diesem tag nicht mehr bessern.

    Hochkonzentriert steigen wir vorsichtig über die steile Flanke hinunter bei Null Sicht Richtung Sattel. Selbst mit dem GPS-Gerät ist es nicht leicht die Ausstiegswechte am Sattel zu finden. Langsam steigen wir leicht querend nach links hinunter Richtung Skidepot. Nun führt uns das GPS zielsicher zu unseren Skiern, wo die polnisch-georgische Seilschaft mit unserem Ullrich bereits auf uns wartet. Wir ziehen die Steigeisen aus und verstauen sie in unseren Rucksäcken und bereiten uns für die Abfahrt hinunter Richtung Plateau vor. Da wir gemeinsam absteigen schwingen wir nur mit sehr geringem Abstand abwärts und warten dann jeweils auf die 4-köpfige Seilschaft, die zu Fuß unterwegs ist. Mit einer schönen Abfahrt hat dies nicht viel zu tun und die Verhältnisse mit verblasenem Plattenpulver sind auch nicht die besten … aber was soll´s … wenn man den Gipfel erreicht hat, ist einem das auch egal.

    Ab dem großem Gletscherplateau seilen wir uns noch mal an und fahren mit dem Seil ab, die letztjährigen Erfahrungen lassen uns dazu keine andere Wahl. Immer in Sichtweite, zur anderen Seilschaft geht es über den Gletscher. Die Sicht ist teilweise so schlecht, dass man von einem White-Out sprechen kann … eine Orientierung war nur durch das Navigationsgerät von Karl möglich, in dem wir die einzelnen Punkte des Aufstieges anpeilten. Erst mit Erreichen des kleinen Plateaus auf ca. 4.000 bis 4.100 m wird die Sicht langsam ein wenig wieder besser, der Gipfel bleibt fest umhüllt und der Wind pfeift immer noch gnadenlos aus nord-westlicher Richtung.

    Nach dem Verlassen des Gletschers (ab hier können wir die andere Seilschaft wieder alleine ziehen lassen) in einer Höhe von ca. 3.950 m können wir endlich die Seilsicherungen ausbinden und wieder einzeln abfahren. Der Schnee, im oberen Bereich meisst schwer befahrbarer Plattenpulver, bessert sich langsam und so geht es jetzt wieder etwas flotter hinunter Richtung Bethlemi Hütte, die wir gegen 14 Uhr 45 erreichen! Jetzt brauch ich erst mal eine Moods und einen Schluck Whiskey zur Feier des Tages! Wir sind glücklich heute bei diesen sicherlich nicht leichten Bedindungen den Gipfel des Kasbek erreicht zu haben! Das Kapitel „Ski-Fünftausender im Osten“ konnte damit für den Willi und mich erfolgreich abgeschlossen werden.

    Wir sind eigentlich alle recht fit uns so setzen wir uns im Gemeinschaftraum zum Essen zusammen und trinken Tee … die Hütte ist immer noch saukalt und draußen herrscht ein Sturm vom Feinsten … der Schneefall kommt waagrecht um die Hütte geflogen, man bringt kaum die Türe auf … der Weg zum „Stillen Örtchen“ ist eine Unternehmung für sich. Auf ein Fertiggericht verzichten wir, die Wurst- und Käserationen werden systematisch vernichtet. Tee aus Schmelzwasser kann ich langsam nicht mehr sehen! Für morgen verabreden wir eine Abfahrt ins Tal ab 8 Uhr morgens, wenn uns das Wetter nicht einen Strich durch die Rechnung macht.

    Wir gehen in unsere zweite kalte Nacht hier oben in der Bethlemi Hütte… Mal sehen, wie ich heute schlafen werde … Noch ein Schluck Whisky … gute Nacht Willi … schlaf gut!

    Wieder eine kalte Nacht mit wenig Schlaf … endlich kann ich aufstehen und in den Tag starten … es wird Zeit, diesen Ort zu verlassen! Nach dem Frühstück packen wir unseren Rucksack, räumen die Hütte auf, soweit von uns benutzt und starten um 8 Uhr 15 voller Vorfreude auf die schönen, ostseitigen Firnhänge. Das Wetter ist immer noch sehr stürmisch und sehr wechselhaft … Sonne und Wolken kämpfen um die besten Plätze, der Kasbek sollte sich an diesem Tag nicht mehr blicken lassen.

    Nach der Metheo-Station geht es über den Gletscher ganz schnell rechts haltend in Richtung des gegenüberliegenden Felsvorsprunges. Wir verlassen den Gletscher auf ca. 3.500 m und genießen die ersten Hänge auf frischem, wenngleich nicht sehr lockerem, Pulverschnee. Bis hinunter auf ca. 3.100 m haben wir sehr guten Schnee und es macht super Spaß die Abfahrt … es lässt dich jetzt auch die Sonne blicken. Mit jedem Höhenmeter den wir näher an die Scharte kommen wird der Schnee weicher und weicher … die Hoffnung auf einen Firn wie im letzten Jahr können wir getrost begraben. Die Querung hinüber zur Scharte ist bei diesem Schnee nicht möglich 8nd so bleibt uns der kurze Gegenstieg nicht erspart. Am Sattel angekommen versucht der Karl wie vereinbart vergeblich unseren Fahrer zu erreichen.

    Nach dem Verstauen der Felle und einer kurzen Rast geht es vom Sattel, die Sonne hat sich wieder verabschiedet, über sumpfigen und teils festem Sommerschnee hinunter Richtung Zminda Sameba. Über hinderlose Osthänge geht es hinunter bis zu einer Einsattelung … von hier zuerst rechts dann links querend erreichen wir den Bach, wo wir auch schon im vergangenen Jahr die Skier abschnallen mussten. In einem nur ca. 20-minütigen Fußmarsch erreichen wir die Dreifaltigkeitskirche aus dem 14. Jahrhundert.

    Die Besichtigung der kleinen Wallfahrtskirche über Stephantsminda war noch sehr interessant und hat es sich auch für uns beide, die wir ja die Anlage schon kennen, der Besuch gelohnt. Der Ausblick auf Kasbegi bzw. Gergeti hinunter ist wirklich sehr schön, leider blieb uns der Blick zurück auf den Kasbek durch die Wolken verwehrt. Bei viel Schnee bzw. früh im Jahr kann man über die Rinnen von der Kirche direkt hinunter in den Ort abfahren, was bei uns natürlich, schließlich ist es bereits Mitte Mai, nicht mehr möglich ist. Unseren Fahrer haben wir immer noch nicht erreicht und so beschließen wir zu Fuß nach Stephansminda abzusteigen. Für die knapp 400 m hinunter nach Kasbegi sollte man nicht länger als eine gute halbe Stunde benötigen. Da wir auch hier an der Klosterkapelle kein Netz haben bzw. unseren Fahrer in Kesbegi nicht ans Telefon bekommen, haben wir genügend Zeit die schöne Anlage zu besichtigen.

    Die Besichtigung der kleinen Wallfahrtskirche über Stephantsminda war noch sehr interessant und hat es sich auch für uns beide, die wir ja die Anlage schon kennen, der Besuch gelohnt. Der Ausblick auf Kasbegi bzw. Gergeti hinunter ist wirklich sehr schön, leider blieb uns der Blick zurück auf den Kasbek durch die Wolken verwehrt. Bei viel Schnee bzw. früh im Jahr kann man über die Rinnen von der Kirche direkt hinunter in den Ort abfahren, was bei uns natürlich, schließlich ist es bereits Mitte Mai, nicht mehr möglich ist. Unseren Fahrer haben wir immer noch nicht erreicht und so beschließen wir zu Fuß nach Stephansminda abzusteigen. Für die knapp 400 m hinunter nach Kasbegi sollte man nicht länger als eine gute halbe Stunde benötigen.

    Gleich unterhalb der Kirche geht der schmale und steile Pfad bergabwärts, durch ein Birkenwäldchen und vorbei am Friedhof geht es hinab nach Gergeti, wo wir die ersten Häuser erreichen. Bei leichtem Regen geht es die Straße entlang des Flusses hinunter zur großen Brücke die in den Ortsteil Stephansminda führt. Jetzt nur noch über den großen Platz mit dem Denkmahl und unser Ziel das Hotel Stephansminda ist erreicht. Man darf gespannt sein ob es uns dieses Jahr wieder gelingt ein Bier hier zu bekommen … leider ist das Hotel auch in diesem zu fein uns zu bewirten … kann man nichts machen! Inzwischen sind auch der Bernhard und der Stefan angekommen und wir verstauen unsere Ausrüstung auf der überdachten Veranda des Hotels.

    Eine fantastische Tourenwoche mit dem Erreichen des Kazbeg in Georgien geht zu Ende!


  3. #3
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    Standard AW: A Skiers Journey - Skiing Armenia - Marock & the Doctor

    gut!!!!!
    Hast du absichtlich das hm gleiche Video dreimal drin?
    𝑇ℎ𝑖𝑠 𝑐𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛𝑡 ℎ𝑎𝑠 𝑏𝑒𝑒𝑛 𝑐𝑒𝑛𝑠𝑜𝑟𝑒𝑑 𝑑𝑢𝑒 𝑡𝑜 𝐸𝑢𝑟𝑜𝑝𝑒𝑎𝑛 𝑈𝑛𝑖𝑜𝑛’𝑠 𝑐𝑜𝑝𝑦𝑟𝑖𝑔ℎ𝑡 𝑙𝑎𝑤.

  4. #4
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    Standard A Skiers Journey - Lofoten Islands - Marock & the Doctor



    Skitouren auf den Lofoten - Skitouren zwischen Himmel und Meer

    Nachdem wir in den vergangenen Jahren bereits die Skitourenberge in den Lyngen Alpen in Norwegen bei Tromsö und in den Trollbergen von Nord-Island kennenlernen durften haben wir zum Abschluss unserer Skiing-the-North-Trilogie die Berge der Lofoten besucht.

    Auf den Lofoten Islands erwartete uns eine einzigartige Landschaft geprägt von beeindruckenden Berggipfeln, steil ins Meer abfallende Hänge und dazwischen liegende sanfte Erhebungen, die sich optimal für abwechslungsreiche Skitouren eignen. Die Auswahl an Skitourenmöglichkeiten sind unerschöpflich, für jedes Wetter und für jede Situation eine lohnende Skitour. Wir haben in dieser fantastischen Woche stets traumhafte Blicke auf Berge und Meer genossen; verzaubernd sind die Blicke auf die weißen Strände und die bunten Fischerdörfer.



    Ausgangspunkt für unsere Touren waren die direkt am Meer bei Svolvær gelegenen Hütten, von wo aus wir jeden Tag aufs Neue die von Wasser umgebene Bergwelt erkundet haben. Verzaubert wurden wir nicht nur von den sich ständig ändernden Lichtverhältnissen, sondern auch vom Polarlicht, das wir in Solvaer erblicken konnten, ein ganz besonderes Naturschauspiel.

    Je nach Tourenwahl kann dies eine recht anspruchsvolle Skitourenwoche darstellen, wenngleich es für jeden Schwierigkeitsgrad entspr. geeignete Touren zur Verfügung stehen. Eine Reise nach Solvaer kann gut selbst organisiert und durchgeführt werden; als Gruppe sowieso, bei Paaren oder Einzelpersonen schaut das natürlich etwas anders aus. Die Wetterbedingungen auf den Lofoten sind immer unterschiedlich und damit auch die Bedingungen vor Ort und die dann möglichen Touren.

    Unser Flug nach Evenes erfolgte von München aus über Oslo. Bei der Buchung unbedingt auf ausreichend Zeit in Oslo achten, das Gebäck muss bei der Einreise nach Norwegen durch den Zoll, entsprechend zeitaufwendig wird das erneute Einchecken zum Inlandsflug nach Evenes. In Evenes erfolgte die Abholung des Mietwagens für die Weiterfahrt nach Solvaer. (Info: die Lofoten haben einen eigenen kleinen Flughafen, der von kleineren Maschinen auch angeflogen wird.) Unsere Unterkunft die nächsten Tage waren super schöne Holzhäuser auf einer kleinen Insel die fußläufig über die Brücke von Solvaer erreichbar ist.



    In den folgenden Tagen standen abwechslungsreiche Skitouren auf Vågan und Vestvågøy auf dem Programm. Die Skitourenmöglichkeiten in der bizarren Landschaft sind höchst vielfältig, es gibt unzählige Varianten und Möglichkeiten die abhängig vom Wetter und den Schneebedingungen durchgeführt werden können.


  5. #5
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    Standard A Skiers Journey - Skiing Tröllaskagi - Marock & the Doctor



    Von Reykjavik nach Olafsfjördur:

    Nach dem Direktflug von München nach Reeykjavik und einem ersten Abend in in der Hauptstadt Island´s starten wir am Sonntagmorgen mit dem gemieteten VW-Bus in Richtung Norden zur Trollhalbinsel nach Olafsfjördur. Unterwegs überwältigen uns bereits die ersten Eindrücke von der wilden und einsamen Landschaft Islands. Kurz bevor wir Tröllaskagi (isländischer Name für die Trollhalbinsel im Norden) erreichen, schnallen wir dann zum ersten Mal die Ski an. Auf noch teilweise hartem Schnee geht es hinauf auf einen unbekannten Tafelberg neben der Strasse, in der Abfahrt war dann bereits der isländische Firn zu spüren der uns in den nächsten Tagen begleiten wird. Gut gelaunt erreichen wir so am Abend unsere Lodge in Olafsfjördur (eine schöne Selbstversorger-Holzhütte geeignet für mehrere Personen) und können uns das Grinsen wieder nicht verkneifen beim Blick in die Berge rund um Olafsfjordur … das Grinsen blieb tatsächlich eine Woche meisst mit viel Sonnenschein und rel. wenig Wind. Kennt ihr das Lied Happy von Pharell Williams … so könnte man ständig Tanzen ...



    Skitouren auf der Trollhalbinsel:

    Die folgenden Tage sind wir im Gebiet der Tröllaskagi Halbinsel rund um unsere Lodge auf Skitouren unterwegs. Eigentlich erwarten wir ja das typische isländische Wetter, doch für unsere Woche war, im Gegensatz zu Norwegen, beständiges Wetter mit viel Sonne angesagt. Beste Voraussetzungen also für unsere Skitouren. Das Gebiet bietet uns eine Unmenge an Möglichkeiten. Mäßig steile Hänge und Steile Aufstiege wechseln sich mit noch steileren Abfahrten zum Meer hin ab. Die ganze Atmosphäre ist ähnlich wie in Norwegen nur irgendwie wilder. Die einzigen Torengeher die wir in dieser Woche gesichtet haben, war eine Handvoll sympatischer Briten. Die Polarsonne sollte es für die nächsten Tage wirklich gut mit uns meinen. Verwandelt sie doch den harten Schnee vom Aufstieg in allerbesten Firn für die Abfahrt … und es waren gigantische Firmabfahrten die jedem Tourengeher das Herz höher schlagen lässt. Jörg Rauschenberger hat das gespür für den Firn und hat uns immer die besten Hänge/Touren herausgesucht. Abends klingen die Touren im eigenen Jacuzzi aus und ein Frischer Fisch in der Pfanne oder am Grill lässt auch Gaumenfreuden hochkommen.



    Myvatn ein Muss – unser Ausflug am Mittwoch:

    Mit Vulkanen, Schwefel- und Wasserdämpfen beschäftigt man sich auf Skitour normalerweise nicht, aber ein Ausflug nach Myvatn ist eigentlich Pflicht. Ganz dünn ist hier die Erdkruste, dampfend steigt das Wasser in die Höhe, während in der Ferne der riesige Krater des Hverfjall erhebt. Eine beeindruckende Landschaft für einen Skitourenausflug den wir im wunderschönen Naturbad von Jaröbödin mit seinem milchig weißen Schwefelwasser ausklingen lassen.

    Heliski mit Jökull Bergmenn:

    Der Donnerstag, überigens der schönste Tag der Woche ohne Wolken und ohne Wind, hatt es dann in sich: Bei Jökull Bergmenn auf der Klangshoell Lodge haben wir uns einen Heliflug gegönnt, der ins auf einen Gipfel etwas im Landesinneren bringt. Die Berge sind hier etwas höher und von oben bekommen wir einen sensationellen Ausblick auf die Tafelberge der Halbinsel und auf die Fjorde im Norden Tröllaskagi. Riesige Abfahrtshänge, Aufstieg und weitere Abfahrten wieder zurück zur Lodge von Jökull Bergmenn lassen den Tag im Nu verfliegen. Das immer breitere Grinsen der Mitreisenden war schon fast lästig! Überwältigt von diesem Tag sitzen wir später in unsere Lodge im dampfenden Pott und geniessen noch einen schönen Abend mit gutem Essen und gutem Wein.

    Reykjavik:

    Auf unserer Rückfahrt vom Norden der Insel zurück in die Hauptstadt Islands nehmen wir noch einen Gipfel und damit ein letztes mal eine Firnabfahrt mit. Reykjavik ist noch einmal Ziel, bevor es mit dem Flieger nach Hause geht. Einen schönen Abend am Hafen von Reykavik in einem der vielen guten Lokale. Eine Tolle Woche im Norden Europas … Island ein super Ziel für Skibergsteiger!


  6. #6
    Freeskier
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    Standard AW: A Skiers Journey - Skiing Armenia - Marock & the Doctor

    ... die sind nicht gleich ... ähneln sich natürlich ein wenig!

  7. #7
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    Standard AW: A Skiers Journey - Skiing Armenia - Marock & the Doctor

    Zitat Zitat von nevado_pisco Beitrag anzeigen
    ähneln sich natürlich ein wenig!
    wieso ähneln sie sich natürlich? Ist das ihr natürlicher Aggregatzustand? Haben sie Angst alleine?

    Pluspunkte definitiv für hochwertige Literaturzitate!
    𝑇ℎ𝑖𝑠 𝑐𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛𝑡 ℎ𝑎𝑠 𝑏𝑒𝑒𝑛 𝑐𝑒𝑛𝑠𝑜𝑟𝑒𝑑 𝑑𝑢𝑒 𝑡𝑜 𝐸𝑢𝑟𝑜𝑝𝑒𝑎𝑛 𝑈𝑛𝑖𝑜𝑛’𝑠 𝑐𝑜𝑝𝑦𝑟𝑖𝑔ℎ𝑡 𝑙𝑎𝑤.

  8. #8
    Freeskier Avatar von knut
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    Standard AW: A Skiers Journey - Skiing the Mount Kasbek - Marock & the Doctor in Georgia

    Hat die Serie mit Absicht den gleichen Titel wie die Filme von Jordan Manley?
    “Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'" ― Isaac Asimov

  9. #9
    Freeskier
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    Standard AW: A Skiers Journey - Skiing Armenia - Marock & the Doctor

    Echt super lässig Geiler Bericht.

    Boah mir wäre das zu Mühsam so ewig zu schreiben ...... aber gut das es Leute gibt die es nicht stört.

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