Sooo, nachdem die Nachfrage hier im Forum nach einem Testbericht für den Völkl Two verlangt werde ich dem ganzen hier mal nachkommen.
Als erstes muss ich sagen, dass ich den Ski bis jetzt nur nen halben Tag gefahren bin, die Aussagen hier also evtl. nicht final sind und ich bis jetzt auf Grund mangelnden Schnees nur einen kurzen Eindruck von dem Ski gewinnen konnte.
Zum Ski:
Hersteller: Völkl
Modell: Two 196 cm
Jahr: 2014/2015
Sidecut: 146 / 124 / 134
Radius: 32.5 m
Flex: mediumstiff
Rocker: Fullrocker
Bindung: Rossignol FKS 18
Montagepunkt: + 8
Zu mir:
23 Jahre alt, 192cm, 85kg und ca. 50 Skitage pro Saison oder mehr. Fahre in der Vorsaison oder bei eher schlechtem Schnee meist Park und wenns der Schnee her gibt eigentlich immer Powder. Ab und zu gehe ich auch abfahrtsorientierte Touren. Bin manchmal aber auch ganz gern auf der Piste unterwegs, fahr Schuss durchs zerfahrene und springe alles was der Berg am Pistenrand oder darauf her gibt. Bin also definitiv kein Skifahrer der nur bei perfekten Bedingungen fahren geht. Mein Fahrstil variiert auch recht stark. Teilweise sehr verspielt mit vielen Jumps und Butters, oft aber auch nach dem Motto "Geschwindigkeit gibt Sicherheit". Dann straightline ich weite offene Hänge, mache nur 1-2 große Turns und lasse das Gas stehn.
Mein Setup diese Saison besteht aus nem K2 Shreditor 102 (191) als Parkski, nem Atomic Automatic (193) als Tourenski und dem Völkl Two (196) als Powder und Backcountryfreestyleski.
Nachdem ich ja als ausgesprochener Völkl- und vor allem Marker-Hasser hier im Forum bekannt wird sich der ein oder andere jetzt sicher fragen warum ich nen Völkl gekauft hab.
Nachdem ich die letzte Saison den neuen Atomic Bent Chetler gefahren bin und mit dem Ski eigentlich durch und durch zufrieden war, hab ich mir hier im Forum nochmal nen neuen geholt nachdem ich meinen zerstört hab. Irgendwie hatte ich dann aber doch Lust was neues auszuprobieren und endlich mal nen BC-Freestyle und Freerideski zu finden, der verspielt ist, gut floatet und endlich mal größer ist als ich. Mit meinen 192cm Körpergröße gestaltet sich das ganze nämlich meist als eher schwierig und der Bent Chetler kam mir mit meinem mittigen Montagepunkt (-1cm von True Center) im richtig Tiefen (>50cm Neuschnee) dann doch nen Tick zu kurz vor. Außerdem waren mir Automatic und Bent Chetler von Charakter und Mittelbreite etwas zu nah beieinander, also hab ich mich irgendwann nach langen Alternativen zum Bent Chetler umgeschaut und bin dann letztlich beim Two gelandet. Dazu muss ich noch ganz ehrlich sagen, dass der Preis natürlich eine Rolle gespielt hat, der Völkl Three hat es mir eigentlich fast noch mehr angetan (auf Grund der noch größeren Mittelbreite und dem enormen Radius von fast 60m), aber 500€ für nen Völkl hab ich dann doch nicht eingesehen
Was letztlich dann auch noch ein wichtiger Grund war, warum ich mich an den Völkl rangetraut habe war meine vorhandene Skiversicherung. Sollte der Völkl also wieder nach ein paar Tagen in die Knie gehn wärs in dem Fall auch nicht der Weltuntergang. Deshalb entschied ich mich dem Ski ne Chance zu geben.
Also Bent Chetler wieder verkauft und den Two online geordert.
Montiert hab ich ne Rossi FKS 18, wie auf all meinen Ski, mit denen ich vor hab Freestylemäßig was zu machen. Montagepunkt ist bei +8, also außerhalb der von Völkl angegebenen Skala, da ich insgesamt auf eher zentral montierte Ski steh und den Two außerdem fürs BC-Freestylen verwenden möchte. Für Freestyle würd von Völkl eigentlich +5 geraten, das kam mir dann aber nach hinhalten des Schuhs doch recht weit hinten vor und nicht unbedingt switch tauglich. Nachdem ich dann bei Newschoolers gelesen habe, dass machen das Ding sogar Center montiert haben entschied ich mich dazu mich außerhalb der Empfehlung zu wagen.
Zur Montage selbst sollte ich vielleicht auch noch was schreiben, was mich wirklich überrascht hat und was ich sonst noch nie bei irgend einem anderen Ski erlebt habe. Beim bohren ist der Bohrer nachdem er das Topsheet durchdrungen hat richtig in den Ski gesackt (UND NEIN, ich hab nicht im Schlagbohrmodus gebohrt^^). So wie wenn man durch ein Brett durch und ins leere bohrt. Das war nicht bei jedem Loch so, aber doch bei einigen. Spricht auf jeden Fall nicht unbedingt für die Qualität des verwendeten Holzes, aber das wird sich dann langfristig in der Haltbarkeit zeigen.
Dann habe ich die Bindung drauf geschraubt und natürlich drehten 2 Schrauben sofort durch. Da ich mir nicht gemerkt habe bei welchen Löchern der Bohrer ins Leere geplumpst ist, kann ich nicht sagen ob das ganze zusammen hängt, allerdings gehe ich stark davon aus. Die entsprechenden Schrauben hab ich dann mit Epoxi eingeklebt und jetzt hälts bombenfest. Habe übrigens einen 3,5er Bohrer verwendet, da ich mir schon dachte, dass es Probleme geben könnte. Hat aber wohl nix gebracht ^^
Falls wer hier im Forum auch noch selber seinen One, Two oder Three montiert hat und die selbe Erfahrung gemacht hat wäre das interessant zu wissen, könnt Ihr gerne hier kommentieren.
Test:
Jetzt zu meinen noch sehr begrenzten Erfahrungen. Hab den Ski vor dem Kauf eigentlich nie wirklich in der Hand gehabt, aber auf dem Papier sah er wie ein längerer und etwas Breiterer Bent Chetler mit Fullrocker aus.
Als ich Ihn dann zum ersten mal in der Hand hatte war ich etwas von der Härte überrascht. Der Ski ist auf jeden Fall eine gute Nummer steifer wie mein alter Bent Chetler. Mit dem Opus kann man die Härte gar nicht vergleichen, der war wirklich ne Nudel bei meinem Gewicht.
Bin den Ski wie gesagt bis jetzt nur nen halben Tag gefahren, da aber bei echt anständigem Neuschnee (so ca. 30cm auf kaum vorhandener Unterlage, also Gesamtschneehöhe ca. 50cm).
Powder:
Der Two schwimmt auch trotz des sehr zentralen Montagepunkts gut auf und dreht auf Grund des Fullrockers wirklich leicht. Enge Turns sind wenig kraftraubend und vor allem wenn man etwas Geschwindigkeit aufnimmt und schnelle weite Turns fährt macht der Ski echt Spaß. Da kommen Ihm wirklich die 32,5m Radius zu gute und man kann ganz gut Gas geben. In der 196er Länge hatte ich auch nie das Gefühl dass der Ski so unruhig wird, dass ich mich nicht mehr wohl fühle, auch wenn das jetzt natürlich sehr subjektiv ist. Auch kurze Drifts zum Geschwindigkeit rausnehmen lassen sich leicht initiieren und machen Spaß.
Bei kleineren Drops (große gabs leider nicht an dem Tag) ist der Ski sicher in der Luft und landet wirklich gut. Bei Airs von Kickern hatte ich das Gefühl, dass der Ski relativ wenig Pop hat, aber das war durch den Fullrockershape ja eigentlich zu erwarten. Trotzdem drückt einen der Ski sauber raus und man steht gut in der Luft.
Ich hatte nie das Gefühl vorne abzusaufen, auch wenn ich mal mit zu viel Vorlage gelandet bin. Insgesamt hatte ich eigentlich das Gefühl, dass der Ski unsinkbar ist. Gut es waren jetzt nur 30cm Powder, aber da ist er schon extrem gut aufgeschwommen und auch im mittleren Geschwindigkeitsbereich hatte ich nie Kontakt zur Unterlage.
Zerfahrener Powder:
Auch hier gute Performance, der Ski schneidet gut durch den etwas festeren Schnee und lässt sich leicht kontrollieren. Im Vergleich zum Bent Chetler mit Horizon Tech merkt man aber auch, dass der Ski eher dazu tendiert Spuren zu folgen wenn man Flat Base durchs zerfahrene schießt. Sollte man wirklich Probleme kriegen und einem die Fahrt zu unruhig werden kann man (sollte man trotzdem Schuss fahren wollen) den Ski einfach leicht auf die Kante stellen und dann schneidet er wieder sauber durch. Durch den großen Radius ändert sich dabei auch nicht sooo viel an der Spur ^^.
Der Schnee war an dem Tag insgesamt wirklich gut und auch das gepresste Zerfahrene nicht wirklich hart, war also kein Problem. Würde mich allerdings interessieren wie das sich im mehrere Tage alten Schnee abseits verhält. Wird noch getestet und dann ergänzt.
Frisch präparierte weiche Piste:
Hier war ich wirklich angenehm vom Ski überrascht. Trotz des Fullrockers greift die Kante richtig gut und es lassen sich saubere Turns carven. Problem dabei ist diesmal nur der Radius. Denn auch hier sinds nun mal über 30m und man wird ziemlich schnell ziemlich schnell
Auf leerer Piste kein Problem, aber wenn Gaper-Slalom angesagt ist muss man schon sehr vorausschauend fahren und den ein oder anderen gedrifteten Turn reinlegen, damits nicht zu kriminell wird
Fazit:
Das wars mit meinen Erfahrungen leider auch schon, seit dem letzten Dump an dem ich den Ski zum Glück dabei hatte schauts ja leider recht schlecht aus mit Schnee und ich bin an Park und Gaper-Slalom gebunden.
Der Bericht hier wird natürlich so bald wie möglich ergänzt.
Bis jetzt glaube ich für meinen Einsatzzweck mit dem Two alles richtig gemacht zu haben. Hat zwar ein bisschen weniger Pop wie der Bent Chetler und geht durch die größere Härte nicht so leicht auf die Nose beim Buttern. Dafür floatet er noch besser, ist durch den Fullrocker noch wendiger, aber auch weite Turns lassen sich ohne Probleme fahren und man kann mit dem Ski auch gut Gas geben. Als weichere Alternative würde mich noch der K2 PowaBunga interessieren oder eben auch der Three wenns noch breiter sein soll. Vielleicht komm ich ja mal noch zum testen.
Falls ihr sonst noch was wissen wollt, fragt einfach, vielleicht kann ich ja weiterhelfen.
Cheers, David
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