Grenzgänger
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Ich muss zugeben, am Abend des 14. März war ich etwas ratlos was ich denn am nächsten Tag unternehmen sollte. Die Wetterberichte waren sich unschlüssig wie stark die Bewölkung von Süden über den Alpenhauptkamm drücken wird und wie lange es föhnig aufgehellt sein wird. Somit war mir nicht klar wie gross mein Zeitfenster für eine Tour bei gutem Wetter sein wird. Ich entschloss mich es mit dem Rotbüelspitz zu versuchen, der Gipfel liegt auf der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich und wird normalerweise über österreichisches Gebiet von Gargellen aus angegangen.
Dank der Madrisabahn ist der Gipfel aber auch aus dem Prättigau gut erreichbar, somit stand einer Besteigung nichts im Wege. Ohne Bahn wären noch gut 1300 Höhenmeter zusätzlich zu machen, was nicht unbedingt sein muss für eine Tagestour.
Um 08:20 startete ich und lies mich mit der Bahn bis zur Bergstation Schafcalanda transportieren. Von dort aus nahm ich die lange Traverse zum Schlapinner Joch unter die Ski, ein riesen Spass da noch alles hart gefroren war und einige Lawienenkegel gequert werden mussten. Ein paar Turns auf harter Unterlage waren möglich, aber mühsam war es trotzdem. Wenn man das Gelände gut liest schafft man es ohne anzufellen bis ca. 20 Meter unter das Joch, was aber nicht allen gelingt.
Um das ganze interessanter zu machen bestieg ich zuerst den Wintergipfel des Schlappiner Spitz. Auf dem Spitz ist man selten alleine, waren doch heute auch wieder ein paar Leute aus Klosters auf dem Spitz um später auf Firn nach Schlappin abzufahren. Zumindest war ich heute der Erste auf dem Gipfel und konnte auch schon mein Ziel sehen. War irgendwie verdammt weit weg der Rotbüelspitz...
Während auf dem Spitz emsisges Treiben und Geschwätz herrschte machte ich mich bereit zur ersten Abfahrt. Ich war etwas in Eile, rückten doch schon Wolken von Süden heran und ich wollte gute Sicht.
Vom Grat fuhr ich nordseitig in ein kleines, steiles und schmales Couloir, das leider schon recht zerhackt war. Ein paar Jump-Turns weiter unten gab es dann gut gesetzten Powder über den es sich locker bis zur Aufstiegsspur zum Rotbüelspitz cruisen lies. Der Anfang der Tour war ja schon mal ganz gut!
Bei der Brücke über den Valzifenzbach fellte ich wieder an und begann den Aufstieg durch das einsame Wintertal, vorbei an der Zollwärter Hütte in Richtung Isentällichamm. Die Spur war gut und ich kam rasch voran. Als es dann in den Steilen Gipfelhang ging änderte sich dies, die Spur war zum Teil zugeblasen, kaputtgefahren oder der Schnee ziemlich hart. So war es dann zum Teil eher mühsam doch der Gipfel war relativ schnell erreicht.
Der Föhn blies immer noch recht stark, was der Lust lange auf dem Gipfel zu bleiben ebensowenig förderlich war wie die immer wieder von Süden herankommenden Wolken. In Richung Davos sah es schon recht grau aus, aber ich machte mir keine grossen Sorgen da auch bei den dort herrschenden Bedingungen der Nachhauseweg nach Klosters kein Problem darstellen würde. Kurz etwas gegessen, die Aussicht in Richtung Silvretta (Gross Seehorn, Gross Litzner etc.) genossen, das Gipfelkreuz abgelichtet und alles für die zweite Abfahrt bereit gemacht.
Die Abfahrt war dann wirklich gut. Ganz oben zwar hart und ein bisschen weiter unten ziemlich zusammengefahren machte es dennoch Spass. Als ich dann in die Linke Rinne fuhr wurde es viel besser, nur ein paar Spuren und ganz guter Schnee. Im Auslauf war dann wieder der gut gesetzte Powder der richtg Spass machte zum fahren. Ich zog so grosse Turns wie es mein Material zuliess und war bald wieder im flacheren Teil des Wintertals. Immer wieder fand ich einzelne Stellen mit gutem Schnee und konnte die Abfahrt zur Ober Valzifenzalp richtig geniessen.
Für den Rückweg gab es zwei Optionen. Die einfachere war die Abfahrt nach Gargellen und dann mit der Bahn und einem kurzen Aufstieg in guter Spur zum St. Antönier Joch aufsteigen um nach St. Antönien abzufahren, ein Bier zu trinken und dann mit dem ÖV nach Klosters zurück zu fahren.
Der andere war der Aufstieg zurück zum Schlappiner Joch, denn ich dann auch machte. War nicht gerade ein Genuss durch den völlig zerfahrenen Hang aufzusteigen, aber es ging. Je weiter ich nach oben kam desto stärker blies der Föhn und ich war doch recht froh die Tafel zu sehen die die Grenze markiert.
Die Abfahrt nach Schlappin selbst war auch gut. Es hatte gut aufgefirnt und ich war recht schnell unten. Dann gings über die aufgeweichte Skipiste nach Klosters wo es dann endlich um 15:30 ein Panaché gab.
War eine gute Tour mit gutem Schnee, ca. 1400 Höhenmeter Aufstieg und ca. 3000 Höhenmeter Abfahrt, Traverse und Piste mit einberechnet.
Sorry wegen der schlechten Bildqualität, der Auto-Fokus meines Handys ist nicht gerade der Beste...
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Allerdings werde ich sie wohl von Gargellen aus angehen. Mal schauen, ob das noch klappt. Ich hasse es Saisonprojekte aufschieben zu müssen 
It's kinda hard to fall when you have a PhD in Stomponomics - L.Tynes
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