GfK und CfK sind speziell in Schichtdicken wie sie bei uns vorkommen generell auf "Längszug" zu konstruieren. Der Kern wandelt sehr vereinfacht gesagt das Durchbiegen des Skis in eine Zugbelastung um, die dann auf die Fasern wirkt.
Der Kern wirkt wie ein Hebel. Ein dickerer Kern macht den Ski nicht biegesteifer weil er halt dicker ist (fast), sondern hauptsaechlich weil der entstehende Hebel laenger wird.
Nimm einfach mal ein Stueck Draht (z.B. Kleiderbuegel) und versuch es in die Laenge zu ziehen. Geht schwer bis gar nicht. Jetzt versuch mal es "zusammenzuschieben", also zu verkuerzen. Theoretisch braeuchtest Du dazu in etwa die selbe Kraft wie zum Strecken. Der dbzg. Wert ist jedoch irrelevant, weil Du den Draht nie "gerade" zusammenstauchen kannst. Er wird immer versuchen sich seitlich durchzubiegen, quasi abzuhauen... :-) Ab einer bestimmten Dicke siehts natuerlich anders aus...
Geändert von FreeFelix (19.06.2009 um 09:53 Uhr)
@suntoucher:
hab die Daten grad nicht im Kopf - gegenüber Glas waren die Daten (EModul und Festigkeit) nur bei Zugbelastung besser.
@Felix:
Das passt so nicht so ganz...
Beim Ski gibt es grundsätzlich zwei Hauptbelastungen im Biegefall. Druck im Obergurt und Zug im Untergurt.
Vereinfacht gesagt eignet sich:
GFK für Zug/Druck
CFK für Zug/Druck
AFK (Aramid/Kevlar) nur Zug
BFK (Basalt) eher Zug
Beulen/Knicken im Laminat tritt nur bei Delamination auf.
Uuups, bin von GfK<->Cfk und nicht GfK<->BfK ausgegangen. Ich sollte mal langsamer lesen.
Bei meinen Teststreifen habe ich öfter mal bis zum Ab-(nicht Er-) brechen getestet (damit das Zeug in den Mülleimer passt...), allerdings nur GfK, keine Ahnung von BfK:
Es ist in der Tat wie du sagst. Wenn Du weit genug biegst, delaminiert bzw. löst sich das Laminat immer auf der "Druck"seite vom Träger bevor es auf der gegenüberliegenden "Zug"-Seite reißt. Daher denke ich, daß ich so falsch nicht liege. Hab hier irgendwo noch ein Foto davon...such und dann poste.
danke, das ist alles einleuchtend. hier nochmal die daten von basalt. achtet ihr eigentlich deswegen auf die reihenfolge beim laminieren(zB biax, UD, kern, UD, biax)?
_Basalt-Faser__E-Glasfaser
Dichte__g/cm³__2,75__2,60
Zugfestigkeit__MPa__4840__3450
Druckfestigkeit__MPa__3792__3033
E-Modul__MPa__89000__77000
Bruchdehnung__%__3,15__4,70
Falls ich dich da richtig verstehe, also biax-ud-kern-ud-biax versus ud-biax-kern-biax-ud:
Nö - die 0,3 mm Laminatdicke dürften sich gegenüber 3-12 mm Kerndicke eher minimal auswirken (ein bisschen Feintuning könnte man damit aber machen). Wichtig ist dagegen, sowohl im Unter- als auch im Obergurt Lagen für alle Belastungsrichtungen zu verbauen (so wie in deinem Beispiel).
Geändert von Soulskier (22.06.2009 um 22:21 Uhr)
ja habs so gemeint, danke für die antwort. das sich das laminat zuerst auf der oberseite löst hab ich mir auch gedacht. habe aber immer gedacht das druckfestigkeit in MPa den druck von oben(auf einen ski) kommt. da habe ich aber einen kompletten denkfehler gehabt oder? druckfestigkeit= wie viel die faser "zusammengeschoben" werden kann oder?
danke für alle bisherigen fragen, dieser thread + die threadposter sind genial
Campagnard hat im Thread einen Ski beschrieben, der 16xx g wog, wobei der Kern ca 500g schwer war. Die Grammatur ist auch irgendwo beschrieben. Kannst Du etwas über den Kern erzählen ? Dicke, Aufbau ?
Hab wg. besch. Sommers Leichtbauwallungen... :-)
habs mal auf skibuilders.com zusammengefasst ... username: burny (oder berni, weiß nicht mehr).
Den ? http://www.skibuilders.com/phpBB2/viewtopic.php?t=599
Steht leider nix über die Kerndicke drin.
Über den Daumen wär schon ok.
Tipstärke könnte man aus dem Bild rechnen, weil ja die "Breite" der Streifen angegeben ist, aber Mitte nicht.
mitte hat er 105, das tip 25, das tail 31. keine kurve sondern linear, bis zu einem gewissen betriebsgeheimnispunkt.
Versteh schon :-) der G-Punkt sozusagen. Danke !!
Hallo,
heute habe ich endlich meinen ersten Ski aus der Presse genommen.
Zum Konzept habe ich weiter oben schonmal etwas geschrieben.
Sidecut ist 130-116-118 -> Radius 34m.
Tip ist 43,5cm lang und 8,5 cm hoch, Tail ist 29cm lang, Höhe ca 4,5cm, unter der Bindung flat camber.
Kern und Sidewalls Abachi mit 29mm(Tip) - 112mm(Bindung) - 32mm(Tail).
Base, Inserts, Kanten, Topsheet, Harz und Triax (750g/m^2) habe ich von Boardbuildingsupply bezogen. Unter der Bindung ist zusätzlich Triax mit Querfasern einlaminiert. Außerdem über und unter dem Kern je 4 1600tex Kohlerovings von R&G.
Gepresst wurde im Vakuum.
Mit dem Ergebnis bin ich insgesamt ganz zufrieden. Lediglich ein paar optische Fehler stören...
So haben sich zum Beispiel unter dem Topsheet einige kleine Luftblasen gebildet und die Kohlerovings haben v.a. im Tipbereich eine plattgedrückte Form angenommen. An 1-2 Stellen haben sich leichte Unebenheiten duch Harzanhäufung gebildet.
Ich bin am überlegen, ob ich etwas zu viel Harz verwendet habe. Zum laminieren des einen Skis habe ich geschätzte 700-800g Harz verbraucht, so dass ich für den zweiten nochmal nachbestellen musste. Andererseits hatte ich den Eindruck, dass bei weniger Harz das Glasgelege nicht komplett durchtränkt worden wäre. Auch ist nicht übermäßig viel Harz vom Saugvlies aufgenommen worden...
Daher ein paar Fragen an die alten Hasen:
-Wie lassen sich oben genannte "Schönheitsfehler" (Luftblasen, verlaufene Kohlerovings, Harzanhäufungen) vermeiden?
-Liegt mein Harzverbrauch im normalen Bereich?
Vielen Dank vor allem an alex als Threadersteller. Ohne diesen hätte ich meinen Ski vllt. nie gebaut...
gruß.manuel
Zum Harzverbrauch gibts bei r&g ganz brauchbare Angaben, also einfach ein ähnlich starkes Gewebe wie das von dir verwendete raussuchen und nachrechnen (800g Harz pro Ski kommt mir schon seeehr viel vor). Ich mische meistens die empfohlene Menge für Handlaminate + 20-30% an, dann hat man etwas Spielraum und es reicht auch noch zum Einstreichen von Kern und Topsheet.
Gegen Luftblasen hilft bei mir ein kleines bisschen Harzüberschuss unterm Topsheet und nach dem Auflegen sauberes Rausstreichen der Blasen zum Rand des Laminats. Lässt man die Blasen drin, bleiben sie beim Verpressen meist auch drin.
mit dieser aussage bin ich jetzt nicht ganz einverstanden.
der kern mit den verschiedenen gelegen verklebt wirkt im verbund. "knicken" einer einzelnen schicht wie du es beschreibst, kann so eigentlich gar nicht erfolgen.
die steifigkeit (EI) ergibt sich aus E-Modul und dem Trägheitsmoment.
durch den grösseren abstand der lagen ist das Trägheitsmoment der gelegeschicht grösser also auch steifer.
einen ski ohne vorspannung, oder mit negativer vorspannung sollte man eingentlich auch ohne obere lage gelege konstruieren können.
vorausgesetzt man nimmt härteres holz (wegen dem druck).
hey,
ich hätte mal ne frage an die ski-selber-bauer hier:
welches harz verwendet ihr zum laminieren? ich suche ein möglichst klares harz, dass unter uv einwirkung nicht vergilbt, irgednwelche erfahrungen??
thx sir
r&g bietet speziell für diese anwendung eins an ... schau in deren katalog.
hey
Ich habe eine Frage an alle Skibauer:
Glaubt ihr dass dieser Schlauch für eine hydraulische Skipresse geeignet ist?
http://www.schlauch-profi.de/product_info.php?info=p424{15}270_Flachschlauch--mittelschwer---PVC.html
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