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Thema: Japan / Hokkaido Februar 2014

  1. #1
    Freeskier Avatar von pommodore
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    Standard Japan / Hokkaido Februar 2014

    Da dieser Bereich hier in den letzten Monaten ziemlich angestaubt ist, schreibe ich einfach mal ein bissl was über meinen Japantrip vom 25. Januar bis 15. Februar 2014.

    Die erste Woche stand unter dem Motto Kulturauftrag und führte durch die Städte Kamakura, Kyoto und Osaka. Falls es euch interessiert, kann ich später auch noch ein wenig darüber schreiben. Interessanter fürs Forum sind aber eventuell die zweite und dritte Woche, die ich/wir in Hokkaido zum Skifahren verbracht haben.



    In den nächsten Tagen versuche ich daher hier etwas über die besuchten Skigebiete Asahidake, Teine und Niseko zu schreiben.


  2. #2
    Freeskier Avatar von pommodore
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Anreise / Fortbewegung

    Die Anreise nach Japan lief ohne Probleme. Direktflug München - Tokyo (Narita) mit der Lufthansa hat um die 700 EUR gekostet. Im Vorfeld konnten/wollten die Mitarbeiter der Telefonhotline bei der Lufthansa keine fixe Auskunft geben, wie es sich mit zusätzlichen Kosten beim Skigepäck verhält. Anmelden muss man solches Sperrgepäck auf jeden Fall spätestens ein paar Tage vor Abflug per Telefon. Die positive Überraschung kam dann beim Einchecken in München und der Meldung, dass Richtung Japan Skigepäck (eine Skibag und ein paar Skischuhe pro Person) gratis zu den 23 kg Maximalgepäck + Handgepäck mitfliegen kann. Da muss man sich beim Packen schon ein wenig blöd anstellen, wenn man das Gewichtslimit reißt. Airbag-Rucksack hatten wir keinen dabei, war aber bei anderen mitreisenden Skifahrern schon wesentlich umständlicher und vor allem langwieriger beim Einchecken.

    Unser Rückflug von Tokyo nach München war auch über die Lufthansa gebucht, allerdings von ANA (all nippon airways) durchgeführt. Daher galten beim Skigepäck blöderweise andere Vorgaben als bei der Lufthansa und meine Frau und ich haben für die gemeinsame Skibag mal schnell umgerechnet 180 EUR Zusatzzahlung für Sperrgepäck abdrücken dürfen. Mal schaun, ob hier eine Erstattung über die Lufthansa möglich ist, da muss ich die nächsten Tage mal anfragen. Beim nächsten Mal würde ich beim Flug buchen schaun, ob der Rückflug auch direkt über eine Lufthansa-Maschine erfolgen kann. Dann gäbe es diese Probleme wohl nicht.

    Inlandsflug Tokyo (Narita) - Sapporo

    Der Inlandsflug lief über Skymark, Flugzeit sind ca. 1 1/2 Stunden, Kosten für Hin- und Rückflug lagen bei um die 200 EUR. Das zusätzliche Skigepäck ist bei Skymark kein Problem, für das Übergepäck/Sperrgepäck zahlt man je Flug um die 20 EUR.


    Die erste "Kultur"- Woche waren wir auf der Hauptinsel nur mit der Bahn unterwegs. Als Touri hat man in Japan die Möglichkeit, im Vorfeld im Ausland einen Railpass zu kaufen, mit dem man dann für einen bestimmten Zeitraum fast alle Züge nutzen kann. Hat sich als sehr praktisch herausgestellt. Das Skigepäck haben wir bei Ankunft am Flughafen Narita abgegeben und nach einer Woche wieder abgeholt, die Aufbewahrungskosten für die Skitasche + 2 zusätzliche Taschen lagen bei um die 100 EUR.

    In Hokkaido waren wir dann immer mit einem Leihwagen unterwegs. Als kleiner Tip noch: Wenn möglich ein Navi mit passenden Offline-Karten für Japan aufs Handy laden. Das Navi in unserem Bus wollte leider nur mit japanischen Schriftzeichen mit uns kommunizieren und wir habens auch durch Drücken aller möglichen Tastenkombinationen nicht zum laufen gebraucht. Bei Rückgabe des Wagens haben wir dann erfahren, dass eine Eingabe nur bei gezogener Handbremse möglich ist Typisch Japan, Maximum Gefahrvermeidung! Fahren macht übrigens Spass, Linksverkehr sorgt einfach für Abwechslung. Vom Fahrverhalten sind die Japaner übrigens das rücksichtsvollste und defensivst agierende Volk, das ich bisher kennenlernen durfte.

  3. #3
    Freeskier Avatar von pommodore
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    bei #15 geht's weiter mit dem Bericht
    Geändert von pommodore (26.02.2014 um 19:22 Uhr) Grund: Fortsetzung folgt

  4. #4
    Freeskier Avatar von Kartoffelstampfer
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Cool es gibt wieder Trip-reports...

    Kleiner Tipp fürs nächste Mal mit dem Navi in Japan. Man kommt mit der Telefonnummer des Ziels immer an. Beispielsweise die Telefonnummer von Bergbahn Furano eingeben oder vom freundlichen Japaner eingeben lassen und einfach hinfahren.
    jo, generell gilt: viel taillierung=eher schlecht abseits.

  5. #5
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Hi, super thread.. da ich gerade meinen Japan(ersten) Urlaub plane wäre es natürlich super noch mehr zu erfahren ? Wie war Niseko ? Welchen Zeitraum würdest du empfehlen ? Wäre super wenn man sich hier ein wenig austauschen könnte.

    Gruß Flo

  6. #6
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Zitat Zitat von pommodore Beitrag anzeigen
    Airbag-Rucksack hatten wir keinen dabei, war aber bei anderen mitreisenden Skifahrern schon wesentlich umständlicher und vor allem langwieriger beim Einchecken.
    Wundert mich ehrlich gesagt, dass das überhaupt geht. Ich dachte, dass zumindest die Kartuschen komplett verboten sind im Fluggepäck?

  7. #7
    Freeskier Avatar von Andreasweiss46
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Cooler Bericht, ich bin heute das erste mal in Niseko gefahren. Ich kann dazu dann in 2 Wochen noch mehr schreiben. Leider hat es hier in den letzten 3 Tagen nicht mehr geschneit, was äußerst ungewöhnlich ist. Ab morgen abend soll aber der ersehnte neuschnee kommen. ansonstenfind ichs hier ganz cool, die Musik im Lift nervt ein wenig, das ist aber auch alles
    Um so schneller man unterwegs ist, umso schneller ist man auch aus der Gefahrenzone wieder raus

  8. #8
    Freeskier Avatar von pommodore
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Hey Andreas,

    wenn ihr ein Auto und Langeweile im Skigebiet habt, fahrt mal hierhin .

    Ist das Ende von einer im Winter gesperrten Passstraße und man hat da eine schöne, teilweise sogar steile Bowl zum rumspielen. Man muss sich die Abfahrten selbst erarbeiten, aber eigentlich halb so wild. Wenn man danach platt ist, einfach in den öffentlichen Onsen direkt unterhalb vom Parkplatz zum entspannen gehen. An den etwas "speziellen" Geruch an diesem wunderbaren Fleckerl Erde gewöhnt man sich mit der Zeit.

    So siehts da übrigens von oben aus:




    Wenn ihr Felle dabei habt, könnt ihr von dort auch super Touren gehen.

    Wir hatten übrigens in Niseko 5 Tage lang keinen Neuschnee, Spass kann man da aber trotzdem haben. Mehr dazu dann später hier.

  9. #9
    Freeskier Avatar von pommodore
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Zitat Zitat von saschad Beitrag anzeigen
    Wundert mich ehrlich gesagt, dass das überhaupt geht. Ich dachte, dass zumindest die Kartuschen komplett verboten sind im Fluggepäck?
    Die Jungs mit ihren Airbag-Rucksäcken waren ziemlich gut vorbereitet und hatten Infoschreiben und Bedienungsanleitungen auf englisch und japanisch mit beigelegt. Kritisch war beim Transport wohl auch eher der Inlandsflug, aber angekommen sind letztendlich alle Rucksäcke mit Patronen. Ob man sich allerdings den zusätzlichen CheckIn-Stress mit teilweise 2 Stunden rumdiskutieren antun will, bleibt jedem selbst überlassen. Ich habe in Japan eigentlich keine Hänge und Bedingungen vorgefunden, an denen ich meinen ABS vermisst habe.

  10. #10
    Freeskier Avatar von pommodore
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Zitat Zitat von Kartoffelstampfer Beitrag anzeigen
    Cool es gibt wieder Trip-reports...

    Kleiner Tipp fürs nächste Mal mit dem Navi in Japan. Man kommt mit der Telefonnummer des Ziels immer an. Beispielsweise die Telefonnummer von Bergbahn Furano eingeben oder vom freundlichen Japaner eingeben lassen und einfach hinfahren.
    Das mit der Telefonnummer hat in einem anderen Auto auch wunderbar geklappt. Die Funktion, dass eine Festnetznummer fix mit Ortskoordinaten verbunden ist, hätte ich bei unseren Navis hier in Deutschland auch gerne. Wir habens leider gar nicht erst bis zur Telefonnummerneingabe geschafft. Angekommen sind wir aber trotzdem immer irgendwie. Das nächste Mal einfach die Handbremse vor Bedienung ziehen und alles ist gut.

  11. #11
    Freeskier Avatar von Kartoffelstampfer
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    ...Aber Fernsehen gucken kann man bei der Fahrt im Amaturenbrett. Das ist dann wieder Verantwortungssache.

    Zitat Zitat von pommodore Beitrag anzeigen
    .... Ich habe in Japan eigentlich keine Hänge und Bedingungen vorgefunden, an denen ich meinen ABS vermisst habe.
    ... Das aber mal ne pralle Aussage!




    Oder noch dramatischer.
    Geändert von Kartoffelstampfer (26.02.2014 um 15:11 Uhr)
    jo, generell gilt: viel taillierung=eher schlecht abseits.

  12. #12
    Freeskier Avatar von pommodore
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Meine Aussage sollte auch nicht bedeuten, dass ich blind und ohne Abwägung der äußeren Bedingungen in jeden Hang dort reinfahre. Bestimmte Bereiche z.B. in Teine haben wir bewusst großräumig gemieden, da hätte aber auch ein ABS am Rücken die Entscheidung nicht beeinflusst. Letztendlich muss die Notwendigkeit jeder für sich entscheiden. Interessant in Japan bzw. vor allem in Niseko ist doch eher, dass man schon mit normaler Ausstattung (Rucksack/Sonde/Schaufel/Piepser) aus der breiten Masse von Abseitsfahrern stark heraussticht.
    Geändert von pommodore (26.02.2014 um 15:39 Uhr)

  13. #13
    Freeskier Avatar von Kartoffelstampfer
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Ja in Niseko, genauso wie in der Schweiz. Hier im Forum aber nicht.

    MMn darf einfach nicht der Eindruck entstehen dass Du Japan verharmlost.
    Es ist nämlich grundsätzlich deutlich schwieriger die Lawinenbedingungen einzuschätzen als im deutschprachigen Raum.
    Und gerade dort muss man schon direkt neben der Piste perfekt für jegliche Rettung vorbereitet sein, denn so gute Hilfe zu bekommen wie sie hier in Europa gefühlter Standard, ist sehr unwahrscheinlich. Heli oder Skipatrol die gut ausgebildet ist o.ä. brauchst Du nicht zu erwarten. Dann kannste auch nicht enttäuscht werden.
    Geändert von Kartoffelstampfer (26.02.2014 um 15:34 Uhr)
    jo, generell gilt: viel taillierung=eher schlecht abseits.

  14. #14
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Zitat Zitat von pommodore Beitrag anzeigen
    da hätte aber auch ein ABS am Rücken die Entscheidung nicht beeinflusst.
    Der ABS sollte die Entscheidung der Hangbeurteilung nie beeinflussen.

    Leider kommt es in der Realität doch vor. IMHO wird das Sicherheitsplus durch den ABS oft durch erhöhte Risikobereitschaft aufgefressen.

    Jetzt aber wieder BTT, vielleicht solltest du ein paar Platzhalter einfügen, damit der schöne Report nicht so zerpflückt wird.

  15. #15
    Freeskier Avatar von pommodore
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Asahidake

    Auf geht's Richtung Norden, Hokkaido und Sapporo ruft zum ersten Februar. Los geht es am Morgen bei angenehmen 10° und blühenden Obstbäumen von Osaka aus Richtung Tokyo und gegen Abend ist Sapporo erreicht. Der Blick aus dem Flieger bei der Landung macht Laune, die Landebahn ist verschneit, Balsam auf die Seele eines Nordstauvermissers. Der Temperaturabfall gegenüber der Hauptinsel um über 25° verstärkt gleich noch die winterlichen Hochgefühle.

    Sapporo selbst mit seinen fast 2 Millionen Einwohner versprüht jetzt nicht unbedingt großen Charme, aber eine Stadt auf Meereshöhe und der Längengradlage wie Florenz mit 2 Meter Schneebergen an den Gehwegen ist schon ungewöhnlich. Die südliche Längengradlage ist wohl auch der Grund dafür, dass ein Großteil der einheimischen Damenwelt mit kürzesten Röcken und Pfennigabsätzen bei -20° durch die Schneemassen stackseln. Wunderbarer Anblick, leider habe ich es verpasst ausgiebig zu dokumentieren. Eigentlich ein Grund wiederzukommen.





    Am Tag drauf war dann endlich Anreisetag Richtung Wintersport. Der Mt. Asahidake liegt im Daisetsusan Nationalpark ziemlich in der Mitte der Insel und ist mit seinen nicht ganz 2.300 Metern der höchste Berg Hokkaidos. Umgeben ist er von mehren Vulkangruppen, die fröhlich vor sich hinrauchen und so eine ganz eigene Atmosphäre verbreiten.

    Asahidake selbst liegt nur 200 km von Sapporo entfernt, was aber doch eine Fahrzeit von fast 4 Stunden bedeutet. Irgendwie kommt man selbst auf den zweispurigen Schnellstraßen dank Tempolimit 80 und den anschließenden Ampelparaden nicht voran. Bei der Anreise fällt auch auf, dass ein Großteil der Straßen mit dem Lineal geplant wurden und es entweder strikt geradeaus geht oder 90° um die Kurve. Natürliche Straßenverläufe mögen sie dort einfach nicht. Erst die letzen 25 km windet sich die Straße dann im gewohnten alpenstil hoch Richtung Ziel. Asahidake selbst kann man nicht als Ort bezeichnen, eigentlich ist es nur eine Straße mit Seilbahnstation am Ende und davor links und rechts ca. 5 Hotels und eine Jugendherberge.

    Die Jugendherberge ist dann auch unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte und bietet ein bissl mehr, als man eventuell aus den Großstädten gewohnt ist:



    Gepennt wird in 4er Zimmern auf für Japan typischen dünnen Futon-Betten, ein bissl gewöhnungsbedürftig für verwöhnte Europäer. Wenn man eine größere Gruppe ist, kann man sich auch im angebauten Holzhaus einquartieren und hat dann seinen eigenen Aufenthaltsbereich. Die Abendverpflegung ist dann schon eher nicht mehr jungendherbergstypisch:



    japanisches Frühstück inklusive:


    Als besonderes Schmankerl hat die Jugendherberge noch eigene Onsen im Innen- und Außenbereich. Diese Badekultur schließt man eigentlich sofort ins Herz und es ist eine der Sache, die ich seit Ankunft daheim am meisten vermisse.

    Da die vier oder fünf Hotels in Asahidake alle gut zusammenhalten, kann man als Jugendherbergsgast auch kostenlos die Onsenlandschaft bei den Nachbarhotels mit ziemlich gehobener Ausstattung nutzen. Wenn man das nicht ausnutzt, ist man selber schuld.

    Asahidake ist übrigens so klein, dass kein Supermarkt Platz hat. Wenn man sich also nicht nur von den überall verfügbaren Getränkeautomaten und ein paar dort käuflichen Nudelsuppen ernähren will, bietet sich ein rechtzeitiger Einkaufsstop unterwegs bei der Anreise an.

    Jetzt aber endlich mal zum Skifahren:

  16. #16
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Erster Tag, ca. 30 cm Neuschnee, -20°, anhaltender Schneefall und leider starker Wind. Der Weg die Straße hoch zur Seilbahn ist mehr Blindflug als Spaziergang. Oben angekommen dann die zu erwartende Konsequenz: zu starker Wind (über 15 m/s), die Seilbahn fährt erstmal nicht. Warum sollte es hier anders sein als in den Alpen bei den Bedingungen.

    Also warten:


    Gegen Mittag lässt der Wind dann endlich nach und hoch geht's aufn Berg.

    Mt. Asahidake als klassisches Skigebiet zu bezeichnen, trifft es nicht ganz:



    Letztendlich ist es eine Seilbahn mit zwei Gondeln, die alle 20 Minuten fährt und einen von 1.100 Meter auf 1.600 Meter bringt. Oben angekommen befindet man sich dann auf einem Hochplateau ca. 100 hm über der Baumgrenze. Von der Bergstation gehen zwei Pisten runter, eine links und eine rechts. Die Piste ist dann genau eine Pistenraupenpur, die aber von so gut wie niemand über längere Strecke genutzt wird. Stattdessen suchen sich fast alle Skigebietsbesucher einen eigenen passenden Abfahrtsweg ausgehend von dem Hochplateau Richtung Tal. Nach ca. 350 hm hat der Abfahrtsspass dann aber ein Ende und es folgt eine ziemlich zähe Strecke mit kaum Gefälle über die beiden vorhanden Pisten zurück zur Gondel. Deswegen sind in diesem Gebiet nicht wenige Snowboarder mit zwei Skistecken unterwegs, um halbwegs zügig durch die Flachpassage zu kommen. Lustiger Anblick und ein klares 1:0 für uns Skifahrer. Sich in diesem ebenen Bereich einen eigenen Weg zu suchen, ist nicht zu empfehlen. Unten hinaus laufen zwei größere Bäche mit heißem Wasser Richtung Talstation zusammen, deren Überquerung wegen der durchwärmten Schneemassen nicht ungefährlich ist. Also da besser keine Experimente wagen.


    Der Ski-Erstkontakt mit dem japanischen Schnee ist wie erhofft glücklichmachend. Auf Grund der niedrigen Temperaturen ist der Schnee derart fein, vergleichbar einer Ladung Mehl, in die man reinpustet. Ich bin bisher eigentlich nie in spielerisch zu fahrenden Schneebedingungen unterwegs gewesen. Die schlechte Sicht in Kombination mit dem noch völlig unbekannten Gelände lässt uns am ersten Tag allerdings nur sehr offensichtliche und äußerst defensive Linien fahren. Bilder davon erspare ich euch.

    Geändert von pommodore (26.02.2014 um 21:53 Uhr) Grund: so viele Rechtschreibfehler

  17. #17
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Asahidake, Tag 2 und 3:

    Aufgewacht, etwas Neuschnee über Nacht und Sonnenschein, mehr braucht's nicht im Leben:



    Bergstation Gondel:


    Blick hoch zum Gipfel:


    Der Spielplatz ist eröffnet:




    Ein nur etwas talentierter Fotograf hätte an diesen beiden Tagen sicher so einiges an Material rausholen können. Da ich in etwa so gut fotografiere wie skifahre, müsste ihr leider mit diesen unbearbeiteten Schnappschüssen auskommen. Um einen kleinen Eindruck zu bekommen, wird's aber schon reichen.

    An diesen beiden Schönwettertagen ist mir aber auch klar geworden, dass die Entscheidung auf eine Tourenbindung zu verzichten vielleicht nicht die richtige war. Mit Fellen wäre der Gipfel des Mt. Asahidake in überschaubarer Aufstiegszeit machbar gewesen. Abfahrtstechnisch habe ich da an der völlig abgeblasenen Flanke sicher nicht allzuviel verpasst, die Aussicht von oben hätte ich aber schon gerne mitgenommen.

    So sind wir einfach einen Treerun nach dem anderen ohne Pause gefahren, was in Summe an einem Tag aber auch nur 10 oder 11 Abfahrten ergibt. Mehr schafft man auf Grund der Gondelintervalle einfach kaum.

    Eine Sache, die für mich auf Grund der Erfahrungen in diesen drei Tagen absolut für dieses Gebiet spricht, ist die entspannte Atmosphäre. Die erste Gondel am Tag ist noch halbwegs voll besetzt, mit der Zeit lichtet sich das Fahrerfeld aber deutlich. Bei den letzten Fahrten ab 14:00 Uhr saßen eigentlich nur noch wir und ein bestens gelaunter Andreas Fransson drin, sehr familiär also. Weiter waren fast alle Fahrer in diesem Gebiet mit Rucksack unterwegs und es machte den Anschein als wüssten sie, was sie da machen. Bei den späteren Skitagen durften wir da teilweise ganz anderes Publikum bestaunen.

    Der Tagespass in Asahidake kosten übrigens umgerechnet um die 30 €. Richtig günstig ist das Essen und Trinken vor Ort. An den Getränkeautomaten an der Talstation gibt's warmes und kaltes für 1 bis 2 Euro, eine warme Suppe gibt's auch ab 2 Euro. Die österreichischen Skigebiete sollten sich davon mal eine Scheibe abschneiden.

  18. #18

  19. #19

    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    wow hokkaido ist so flach wie vermutet.. dennoch Schöner pow.
    It's a war of the mind and we're armed to the teeth.

  20. #20
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    Standard AW: Japan / Hokkaido Februar 2014

    Krieg gerad nen ------

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