Internet Fundstücke

[Zorro]

man muss schon verstehen, dass der gemeine Skitourengeher ganz vorne am Parkplatz parken muss. Wie sähe das denn sonst auf Strava aus? Ich mein ganz hinten gewinnst halt keinen virtuellen Blumentopf! Wo käme man denn da hin, wenn der Tourengeher auch noch über den Parkplatz gehen muss, er ist ja schliesslich schon so extrem weit vorne geistig, dass er gar bergauf geht. Da ist wirklich kein Spielraum mehr, um über den Parkplatz seine Ski zu tragen!

Daher vordere ich: Parkende Stravanutzer und Skitourengeher vor, sie sind nämlich die Elite. Familien nach hinten. Den kleinen Scheissblagen tut das bisschen Bewegung und Motivation eh mal gut, sitzen ja sonst eh nur vorm iPhone.

[subtleplague]

Geil Tocozitate Battle, Woke bae gelernt und Zorro= pickup artist. Gut dass ich Häuser ein und umräume und nicht skifahrne gehe, so lerne ich wichtiges. Die Geschichte habe ich auch nicht zu Ende gelesen. Kam mir in den drei Absätzen nicht so sehr #metoo-esk vor.

Wo wir gerade bei Bands und #metoo sind: darf ich jetzt noch Brand New hören obwohl einer aus der Band per Skype vor einer Minderjähringen onaniert hat? (Warum um alles in der welt denn sowas? R-Kelly hat wenigstens junge Frauen in Verliesen eingesperrt und war Teil eines Sexkultes. Vom Hip Hop&RnB lernen heisst popkulturell und straftatbestandsseitig siegen lernen. Emos sind sogar bei sexuellen Straftaten echt traurig).
Da ich "hetero und männlich blass und arm" bin frage ich mich bei #metoo auch ob da manchmal bei internetaffinen jungen Frauen die Sicherung durchbrennt, denn schlechte Anmachsprüche in der Disco vs. Weinstein und R-Kelly sind mindestens drei paar Schuhe. Auch in meiner Lieblingsmusikpostille, der Visions, schreibt eine Autorin völlig empört: "Sie bezichtigt ihren ehemaligen Bandpartner der Vergewaltigung und er zeigt sie an"
Ich so mental: Äh ja liebe Britta, wenn er kein fleischgewordener kaltschnäuziger Dämon ist(was ja sein kann, aber doch nicht per se vermutet werden sollte, da auch bei sowas erstmal die Unschuldsvermutung gilt), und die sachen nicht begangen hat, ist das, siehe kachelmann oder die mit der matratze, die einzige Möglichkeit irgendetwas zu tun.

P.S. der Brand New Teil beschäftigt mich wirklich, mehr als ob Man/Frau/Xier jetzt Kevin Spacey aus House of Cards rückwirkend a la 1984 rauschneiden sollte. das Neue album ist wohl theoretisch großartig. Wäre ich dann unsolidarisch mit der guten Seite? kann man Werk und Künstler trennen? was würde ein woke bae machen?

[Ruprecht]

P.S. der Brand New Teil beschäftigt mich wirklich, mehr als ob Man/Frau/Xier jetzt Kevin Spacey aus House of Cards rückwirkend a la 1984 rauschneiden sollte. das Neue album ist wohl theoretisch großartig. Wäre ich dann unsolidarisch mit der guten Seite? kann man Werk und Künstler trennen? was würde ein woke bae machen?

Gute Kunst ist aber intim, gar nicht verantwortungsbewusst, meist auch sehr unangenehm, "wahr" ist nicht immer das, was alle als "schön" oder "gut" empfinden. Deswegen lässt sich an Gemälden und Literatur, Film und Musik besser verhandeln, was Menschen, ihre Gefühle und ihre Moral ausmacht. Wenn man die träumende Therese und ihre Ateliergeschwister künftig aus Ausstellungen verbannte, beraubte man sich der ehrlichsten Motive, die das 20. Jahrhundert zum Thema Sexualität zu bieten hat.

aus demartikel, in dem es darum geht, ob das metropolitan museum in new york einer petition nachgeben sollte, ein mädchenbild von balthus abzuhängen.

[subtleplague]

aus demartikel, in dem es darum geht, ob das metropolitan museum in new york einer petition nachgeben sollte, ein mädchenbild von balthus abzuhängen.

Hey Feuilltonalias! den Balthus Fall hatte ich auch im Kopf.

[bergjunge]

Ui.

According to the Colorado Avalanche Information Center, 142 avalanches were reported throughout December 22nd – December 29th, 2017.

http://avalanche.state.co.us/observations/avalanches/

[Zoulias]

Fürn Buff u Helm 112 gar nicht mal so schlechte Bilder... neben Bergsüchtig mit eine der geilsten Gruppen.. Leut gibts..

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[subtleplague]

Hey Feuilltonalias! den Balthus Fall hatte ich auch im Kopf.

Um das nochmal aufzugreifen: Ich würde auch nicht burzum hören, selbst wenn ich großer black metal fan wäre, weil der Typ ein Irrer Mörder und Nazi ist. Weiche ich bei Brand New nicht eine Grenze auf wenn ich sage "ach naja muss man trennen". Geht das nicht in die Richtung "war ja nicht so schlimm"? Und würde klar mich dann so verachten wie Zorro uns alle verachtet? Fragen über Fragen.
Andererseits: Wo hört es auf? Darf ich dann auch Gaslight Anthem nicht mehr hören weil Brian Fallon Kreationist ist? Das ist mir persönlich schon sauer aufgestossen und hat sich ab und zu beim hören in meine Gedanken geschlichen, denn wie soll man Punk Rock (wenn auch Bruce Springsteenigen) machen und dann so einen Unfug glauben?

[Brecher]

Irrer Mörder zu sein und Black Metal zu spielen geht irgendwie gut zusammen, daher kann ich mir Burzum anhören, ohne mich schlecht zu fühlen. Find die aber nicht besonders interessant, daher passiert das nich so oft. Punk Rock und Kreationismus sind aber ne wilde Kombo. Finde ich. Muss auch sagen, dass ich mir Gaza nicht mehr angehört habe, seit sie sich auf Grund der Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Sänger aufgelöst haben. Und ich weiß noch nicht mal, wie der Fall ausging...

[Bl4ckscream]

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Ich liebe diesen Mann #slightlyhomo

[Brecher]

Das Schlimme ist, dass der Gedanke an Satire gar nicht aufkommt...

[Bl4ckscream]

Das Schlimme ist, dass der Gedanke an Satire gar nicht aufkommt...

Nicht? Ich halte nach wie vor an der bekannten Theorie fest, dass er ein Comedian ist, der noch nicht aufdecken möchte.^^
Macht das Ganze super erträglich.

[Brecher]

Ja, wurde vll schon zu oft gesagt...

[Ruprecht]

ja, es ist beruhigend zu wissen, dass zorro uns alle bedingungslos verachtet.

[knut]

Wo hört es auf?

Am besten bevor es anfängt.
Bewertet Deine Musik-Idole nicht nach ihrer Spiritualität. Deine Spirituellen Vorbilder nicht nach ihren sportlichen Favoriten, Deine Lieblingssportler nicht nach ihren Politischen Aussagen und Politiker nicht nach ihrem Musikgeschmack.

ja, es ist beruhigend zu wissen, dass zorro uns alle bedingungslos verachtet.

Nachts, wenn es stockenduster ist und alle ausser mir fest schlafen, teile ich manchmal heimlich durch null.
Wenn ich dann immer noch nicht schlafen kann,
weil sich mir die Ordnung der Welt immer noch nicht erschließt, beruhigt mich dieser Gedanke an Zorro mich ungemein.

[Brecher]

Ist bei Musik halt schwierig, wenn da ne Lebenseinstellung mitverkauft wird. Da beziehe ich mich jetzt übrigens eher auf Punkrock als Black Metal, auch wenn es da natürlich auch zutrifft...

Grundsätzlich wäre es natürlich schön, das trennen zu können. Oder auch nicht. Ich bin unentschlossen.

[knut]

Ist bei Musik halt schwierig, wenn da ne Lebenseinstellung mitverkauft wird.

Gilt das nicht für Spiritualität, Sport und Politik genauso? Genauso, wie für Kaffee, Autos und Waschmittel? Lebensgefühl wird doch überall mit verkauft. Und überall rangiert die Sinnhaftigkeit davon irgendwo zwischen schwachsinnig und scheinheilig.

[Brecher]

Ich weigere mich, meinen Kaffee nach Lebenseinstellung auszuwählen

[Brecher]

Außerdem: Das Fass das du da gerade aufmachst kann man ja in 100 Jahren nicht ausdiskutieren!

[knut]

Einfach ab und zu den Nulldivisor anwenden und alles wird gut.

[klar]

Da ich "hetero und männlich blass und arm" bin frage ich mich bei #metoo auch ob da manchmal bei internetaffinen jungen Frauen die Sicherung durchbrennt, denn schlechte Anmachsprüche in der Disco vs. Weinstein und R-Kelly sind mindestens drei paar Schuhe.

Ja natürlich sind das verschiedene paar Schuhe, das bestreiten wohl auch diese komischen, internetaffinen, jungen Frauen nicht, die jetzt plötzlich im Internet so laut sind, bloß weil eine einen Hashtag gemacht hat.

Die #metoo Debatte ist sehr vielschichtig und natürlich gibt es auch die Stimmen, die alles bis ins absurde vereinfachen. Was #metoo zweifelsohne geschafft hat, ist dass Leute jetzt über viele Dinge reden, über die man davor weniger geredet hat, von den eindeutigen Fällen von eindeutigen Straftaten, über die Unschuldsvermutung bei Sexualstraftaten, über schmieriges Arschloch-Verhalten, das nicht illegal ist und darüber, ob es illegal sein sollte, über nicht-böse-gemeint, über falsch-verstanden, bis zu "darf ich jetzt noch meine Lieblingsband hören". Am Drüber Reden kann ich nichts schlechtes finden. Es ist ein komplexes Thema mit schwierigen Grauzonen. Dass da regelmäßig Leuten die Sicherungen durchbrennen ist vorprogrammiert, auf allen Seiten (es sind mE mehr als 2).

der Brand New Teil beschäftigt mich wirklich, mehr als ob Man/Frau/Xier jetzt Kevin Spacey aus House of Cards rückwirkend a la 1984 rauschneiden sollte. das Neue album ist wohl theoretisch großartig. Wäre ich dann unsolidarisch mit der guten Seite? kann man Werk und Künstler trennen? was würde ein woke bae machen?

Um das nochmal aufzugreifen: Ich würde auch nicht burzum hören, selbst wenn ich großer black metal fan wäre, weil der Typ ein Irrer Mörder und Nazi ist. Weiche ich bei Brand New nicht eine Grenze auf wenn ich sage "ach naja muss man trennen". Geht das nicht in die Richtung "war ja nicht so schlimm"? Und würde klar mich dann so verachten wie Zorro uns alle verachtet? Fragen über Fragen.
Andererseits: Wo hört es auf? Darf ich dann auch Gaslight Anthem nicht mehr hören weil Brian Fallon Kreationist ist? Das ist mir persönlich schon sauer aufgestossen und hat sich ab und zu beim hören in meine Gedanken geschlichen, denn wie soll man Punk Rock (wenn auch Bruce Springsteenigen) machen und dann so einen Unfug glauben?

mädchenbild von balthus

Ich glaube nicht, dass es eine pauschale, allgemein gültige Antwort gibt. imo ist das in jedem der diversen Fälle eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Man kann Künstler und Werk trennen, aber das Werk völlig ohne Kontext zu betrachten, ist einerseits oft schwierig und nimmt andererseits, allgemein gesprochen, vielen Kunstwerken einiges an Bedeutung.

meine persönliche Einschätzung: Balthus Bild: hängen lassen. Das Museum hat doch auch schon irgendwas gesagt in die Richtung "Bild hat das erreicht, was Kunst erreichen soll, nämlich die Leute zum reden und nachdenken bringen". Sehe ich hier auch so. Wer nicht einverstanden ist, muss das nicht unterstützen, in dem er die Ausstellung besucht und kann seine Meinung entsprechend kundtun. Kevin Spacey rausschneiden: Entscheidung der Produzenten/Regisseure. Deutliches Zeichen, dass man sich von ihm distanziert, sein Verhalten missbilligt und/oder den eigenen Ruf nicht (weiter?) schädigen möchte. Ich könnte House of Cards, was mir gut gefallen hat, jetzt nicht mehr auf die gleiche Weise anschauen, grade in dem Fall passt es ja irgendwie auch zur Figur und wäre mir ständig präsent. Die erwähnten Bands: keine Ahnung, nie von gehört, weder von den Bands noch den Problemen.

Am besten bevor es anfängt.
Bewertet Deine Musik-Idole nicht nach ihrer Spiritualität. Deine Spirituellen Vorbilder nicht nach ihren sportlichen Favoriten, Deine Lieblingssportler nicht nach ihren Politischen Aussagen und Politiker nicht nach ihrem Musikgeschmack.

mE macht man es sich damit zu einfach. Die eigenen Konsumentscheidungen (darum geht es ja im Grunde, wenn wir Musik kaufen, Serien und Filme schauen, Felix Baumgartner auf Instagram folgen usw)haben durchaus auch eine politische, vielleicht sogar moralische Dimension. Soll ich beim Klamottenkauf nur auf Farbe und Preis achten, oder auch auf Arbeitsbedingungen im Herstellungsland, Nachhaltigkeit in der Produktion usw? Es zwingt mich keiner, und wenn ich es nicht tue, passiert mir nichts, aber man könnte schon argumentieren, dass man vielleicht zumindest drüber nachdenken sollte. Ich werde einen Politiker nicht nach seinem Musikgeschmack bewerten, wenn es um Punk oder Klassik geht, aber wenn der Politiker, sagen wir mal, Rechtsrock Festivals auf seinem Grundstück organisiert, werde ich ihn sehr wohl danach bewerten.

Außerdem: Das Fass das du da gerade aufmachst kann man ja in 100 Jahren nicht ausdiskutieren!

+1
was nicht heißt, dass die Diskussionen sinnlos sind, um das nochmal zu betonen.

ps: als verwandtes Themengebiet finde ich die vor allem in den USA ebenfalls sehr vielschichtig geführte Debatte um die Redefreiheit interessant, siehe etwa hier (langer Artikel vom Direktor der ACLU).