Internet Fundstücke

[cruiser 95]

Wo zur Hölle bitte liest du dass ich mich gegen ein Demonstrationsrecht oder meinungspluralität ausspreche. Ich selbe weise darauf hin, dass die individuellen menschen und Bürgerrechte der Formulierung der Ordnung, wie diese garantiert werden, vorangestellt sind: und diese Ordnung ist demokratisch! und nicht kapitalistisch! nirgendwo steht, dass unsere Ordnung per se kapitalistisch ist! das wir in einer markwirtschaftlichen Gesellschaft leben ist Resultat eines immer und immer wieder demokratisch ausgehandelten Prozesses. Wer gewaltsam gegen diesen Prozess vorgeht oder das gewaltsame Vorgehen legitimiert, stellt sich in erster Linie gegen die Demokratie und erst in zweiter Linie gegen die Marktwirtschaft.

Das kann man ja machen, aber ich finde man sollte sich dessen bewusst sein, und das klar benennen.

Und weil er sich gegen die Demokratie stellt, stellt er sich gegen die Grundrechte, in unserem Fall Artikel 1-19, welche diese verbrieft. Wie zur Hölle will der gewalttätige Vogel auch die Grundrechte seiner Mitmenschen schützen, - durch seine individuell legitimierte Gewalt?

Aber wie gesagt, ich glaube das geht zu weit. Es geht nicht darum eine gerechte Gesellschaftsordnung zu formulieren. Sondern es geht darum einer individuellen Vorstellung von was wertgeschätzt wird, Gehör zu verschaffen.

[Ruprecht]

das wir in einer markwirtschaftlichen Gesellschaft leben ist Resultat eines immer und immer wieder demokratisch ausgehandelten Prozesses. Wer gewaltsam gegen diesen Prozess vorgeht oder das gewaltsame Vorgehen legitimiert, stellt sich in erster Linie gegen die Demokratie und erst in zweiter Linie gegen die Marktwirtschaft.

Das kann man ja machen, aber ich finde man sollte sich dessen bewusst sein, und das klar benennen.

das.

aber warum nennt man seinen drittaccount cruiser 95 (und nicht z.b. skipenner oder klötenkarl)? und warum registriert man diesen bereits am 3.11.2016 und benutzt ihn erst jetzt? und das obwohl der alte account gestern noch online war? sehr subversiv das ganze...

edit: ach, und danke für den krautreporter artikel.

[cruiser 95]

Das mit dem Account verstehe ich auch nicht. Das muss was mit dem Browsercookies zu tun haben. Je nachdem von welchem Gerät ich surfe bin ich als fuckin angemeldet oder als Gast oder als Cruiser. Fuckin sieht auch so als würde es funktionieren, aber so bald ich etwas schreiben will steht dort aber, ich hätte keine Berechtigung. Habs auch gestern versucht ging aber nicht. Ist aber auch egal, da ich in der Regel nur selten lese und Cruiser 95 ist eh der coolere Name. Edit: Das Problem mit dem account begann, als ich das Passwort änderte. Ich glaube ich weiß einfach das richtige Passwort nicht. Denn erneut ändern ging auch nicht. Aber so richtig Sinn ergibt das für mich nicht.

[Cruiser]

fährst du überhaupt Ski oder gehts dir nur um Politik?

[cruiser 95]

mir geht es in erster Linie ums posten im Internet. deswegen poste ich hier alle 2 Jahre mal einen Beitrag. in zweiter Linie geht es mir um Politik und schliesslich und endlich um Politik in einem skiforum.

jetzt mal ernsthaft, hatte gerade einen "oh shit" moment: meine namenswahl hat nichts mit dir zu tun. hab random einfach irgendwas eingetippt. ich schaue hier auch nur selten vorbei und poste so gut wie gar nicht. von daher sollte eine Verwechslung ausgeschlossen sein. trotzdem: ein sorry dafür.

[Cruiser]

hab absolut kein Problem damit. hab mich nur gewundert wo du jetzt her kommst

[Ruprecht]

hab mich nur gewundert wo du jetzt her kommst

vieles deutet darauf hin, dass die meisten benutzer dieses forums auf nur sehr wenige reale personen zurückzuführen sind, möglicherweise sogar nur auf eine. die alii sind sehr gut gepflegt und sehr geschickt getarnt und seit die newschool- und russophilen alii stillgelegt wurden, welche immer sehr impulsiv und emotional angelegt waren und dadurch leichter durchschaubar, ist die aufklärungsarbeit hier sehr viel schwerer geworden. cruiser 95 könnte ein glücksfall sein, denn hier ist ein fehler unterlaufen. er ist eindeutig auf user fuckin_genius rückführbar, bereits letzten herbst angelegt aber jetzt erst aktiviert. leicht möglich, dass in der zwischenzeit auch weitere hier seit kurzem aktive nutzer auch auf besagten fg zurückgehen. fg wiederum ist nichts weiter als die fortsetzung des vor langem an die wand gefahrenen nutzers "greg", der wiederum in der goldenen anfangszeit dieses forums höchstwahrscheinlich auf subtleplague zurückgeht.
sp seinerseits pflegt aktuell eher einen anderen designlastigeren alias-strang, der auf brecher aufbaut.
nachdem ich analog nur genau eine person aus dem forum kennengelernt habe, ist die wahrscheinlichkeit hoch, dass auch sp auf diese person aufbaut. und da diese person auch mich kennengelernt hat und ich verschieden von ihr bin, ist unzweifelhaft, dass dieses forum zumindest zwei nutzer hat. mehr kann zu dem zeitpunkt allerdings aber auch nicht mit sicherheit festgestellt werden.

[Wetzi75]

Hier mal eine hochinteressante Stellungnahme der Ladenbesitzer und Augenzeugen (soviel zur Verhältnismäßigkeit und Berichterstattung):

https://www.facebook.com/BistroCarma...51018668300206

[skipenner]

Tolle nüchterne und seriöse Stellungnahme von vor Ort.

[Andreasweiss46]

vieles deutet darauf hin, dass die meisten benutzer dieses forums auf nur sehr wenige reale personen zurückzuführen sind, möglicherweise sogar nur auf eine. die alii sind sehr gut gepflegt und sehr geschickt getarnt und seit die newschool- und russophilen alii stillgelegt wurden, welche immer sehr impulsiv und emotional angelegt waren und dadurch leichter durchschaubar, ist die aufklärungsarbeit hier sehr viel schwerer geworden. cruiser 95 könnte ein glücksfall sein, denn hier ist ein fehler unterlaufen. er ist eindeutig auf user fuckin_genius rückführbar, bereits letzten herbst angelegt aber jetzt erst aktiviert. leicht möglich, dass in der zwischenzeit auch weitere hier seit kurzem aktive nutzer auch auf besagten fg zurückgehen. fg wiederum ist nichts weiter als die fortsetzung des vor langem an die wand gefahrenen nutzers "greg", der wiederum in der goldenen anfangszeit dieses forums höchstwahrscheinlich auf subtleplague zurückgeht.
sp seinerseits pflegt aktuell eher einen anderen designlastigeren alias-strang, der auf brecher aufbaut.
nachdem ich analog nur genau eine person aus dem forum kennengelernt habe, ist die wahrscheinlichkeit hoch, dass auch sp auf diese person aufbaut. und da diese person auch mich kennengelernt hat und ich verschieden von ihr bin, ist unzweifelhaft, dass dieses forum zumindest zwei nutzer hat. mehr kann zu dem zeitpunkt allerdings aber auch nicht mit sicherheit festgestellt werden.

Also ich hab schon die ein oder den anderen Forum Benutzer live getroffen, also ganz so kann das nicht sein. Wobei es doch einige mit x-Fach account hier zu geben scheint

[skipenner]

Da mein Name auch gefallen ist, ich war hier zuerst als DasFerkel (müsste ab Saison 15/16 gewesen sein) aktiv, zwischenzeitlich wo ich nicht genau wusste ob ich hier sein will oder nicht, oder was ich eigentlich von euch will, war ich mal als groshkover, buck, funk_hole, aber die sind abgelegt, dort habe ich auch keine Zugangsdaten. Wobei groshkover und funk_hole eigentlich auch schöne Namen sind, vielleicht komme ich wenn möglich darauf zurück irgendwann.

Ich bin hier als skipenner aktiv. Ausschließlich. Und ich werde hier auch nicht unter zwei oder mehr wechselnden Identitäten parallel aktiv sein.

[Brecher]

Also ich persönlich kann nur sagen, dass ich mindestens 17 Nebenaccounts habe. Welche das sind, müsst ihr selbst rausfinden...

A propos Alias: Ich habe am Sonntag Subtleplague über den Parkplatz der Kletterhalle Radolfzell schlendern sehen. Komplett mit Frau und Kindertrage. Habe natürlich nichts gesagt, nachdem ich vorher meine geplante Route nicht auch nur ansatzweise klettern konnte.

[Ruprecht]

was, ihr wollt mich doch alle nur verwirren!!111

[skipenner]

Es ist aber nicht grad besonders plausibel warum jemand mit mehreren Identitäten parallel im Forum unterwegs sein sollte. Dass gar mehrere Leute regelmäßig so vorgehen finde ich abwegig. Bei der Menge an Teilnehmern müsste man sonst bald annehmen, das nur man selbst da ist, und noch ca. ein anderer, der hauptsächlich mit sich selber im Zwiegespräch ist.

[knut]

Ich bin hier als skipenner aktiv. Ausschließlich.

Das harte Leben am untersten Ende der Aliaskette.

Ich für meinen Teil kann bezeugen, dass ich hier nicht ausschließlich als skipenner aktiv bin.

An dieser Stelle auch noch ein Hoch auf das Konzept proxy VPN

[skipenner]

Das harte Leben am untersten Ende der Aliaskette.

Ich für meinen Teil kann bezeugen, dass ich hier nicht ausschließlich als skipenner aktiv bin.

An dieser Stelle auch noch ein Hoch auf das Konzept proxy VPN

Knut, ich frag mich gerade, was ich von deiner Kontaktaufnahme halten soll. Warum schreibst du was persönliches, nichts über Sachen, z.B. Skistiefel.

Auf sachlicher Ebene würde ich mich einer Kommunikation mit dir nicht verschließen.

Ich muss es so sagen wie ich es empfinde: Du verstrahlst eine statusbewußte Blasiertheit, einen übellaunigen feindseligen Missmut. Bei dem natürlich stets mit hohem Bewußstsein für Etikette.

Das hab ich dir von Anfang an abgespürt. Deshalb werden wir voraussichtlich auch weiterhin besser radikal aneinander vorbeileben im Forum.

Hinter meinem Rücken kannst du über mich sagen was du willst. Aber wenn du mir persönlich Spitzen gibst. Dann muss ich das leider abweisen.

Ich lege gar keinen Wert darauf mit dir zu schnuddeln.

Wenn halbverdeckte Sticheleien und Hinterfotzigkeiten von dir unterbleiben: ich bin nicht nachtragend.

Aber etwas sagt mir, dass das eine Kerneigenschaft deines Charakters ist.

[skipenner]

Oder habe ich Unrecht und meine Selbstverteidigung ist ungerecht und aggressiv?

[renegade5569]

Ich bleibe beim Skifahren oder Biken und tobe mich dabei aus. Wenn es der Sport des schwarzen Blocks ist, Krieg zu spielen, dann kann ich nur den Kopf schütteln. "Welcome to hell", ist doch klar was passieren wird, wenn man eine Demo so nennt.

75000 andere haben es geschafft friedlich zu protestieren, leider ist das untergegangen. Nur die vom schwarz (weißen) Block nicht. (bestimmt nicht nur die. Es sollen auch Nazis dabei gewesen sein, die sich dann später mit Linken geprügelt haben).

Vermummt in den Kampf und dann ein weißes T-Shirt anziehen, um unauffällig zu wirken. Sowas scheint weltweit jetzt Methode zu haben, nicht nur bei den Linken. Asymmetrische Kriegsführung (auch hier im Forum mit den ganzen alias ).

Auch sind bestimmt einige Polizisten durch übertriebene Härte aufgefallen. Aber wenn die Cobra kommen muss.....

Ich bin bestimmt kein Freund des ungezügelten Kapitalismus und kann die Beweggründe nachvollziehen, aber ich bin auch kein Freund ungezügelter Zerstörung.

[Zorro]

@den der nach der entstehung des Geldes fragte: Geld entsteht durch Schulden bzw. die Zinsen, die man darauf zahlt. So und nicht anders, da gibts auch nichts zu diskutieren, nur verstehen, das ist Mathe und keine Sozialwissenschaft . Prinzipiell können vom Menschen geschätzte Werte durch Arbeit und Natur entstehen. Also ein Bauer zieht Kartoffel und packt seine Arbeitszeit rein, irgendwer hat Hunger und gibt ihm dafür den Tauschwert in irgendwelchen Einheiten. Je mehr man Natur oder Arbeit belastet, desto mehr Tauschwertes erschafft man meist. Dass man neuerdings durch Kapital, also eine Ansammlung von Geld bzw Tauscheinheiten, und sogar deutlich einfacher mehr Tauscheinheiten schaffen kann (Piketty 2014, Das Kapital im 21. Jh, r>g), ist nach Meinung vieler Ökonomen ein ziemliches Problem. Lösungen, wenn man dagegen sein möchte, gibt es bereits: Z.B. das religiös überlieferte "Zinsverbot", im Islam z.b. RibÄ� genannt. Spannendes Konzept, "Zinsen" sind dabei erlaubt, aber einzig im Risiko der Anlage begründet (im Sinne von Hedging) und nicht um damit mehr Geld zu erschaffen.

@fuckin: Ich kann dir da nur teilweise zustimmen. Erstens sind mir die paar Deppen, die Dinge kaputtschlagen relativ egal, das passiert dir bei jedem Basel gegen Zürich Spiel auch, dort schafft man es auch die Deppen in Schach zu halten (siehe unten), die Deppen zähle ich eher zu den Verlierern des marktwirtschaftlichen Systems, nicht zu den Linksradikalen. Zweitens erschafft die Marktwirtschaft offenbar Probleme, die man so nicht erwartet hat und die drittens scheinbar nicht mit der aktuellen politischen Struktur in den Griff zu bekommen scheinen.
zu 2. und 3.): Die Gruppe der Verlierer nimmt deutlich zu in den letzten Jahren und meiner Meinung nach wird das bald ein wirklich großes Problem (steigende Ungleichheit, Lesetipp: Vermögenswertvergleiche, bildliche Darstellung eines der meistzitierten Werke B.Milanovic https://therationalpessimist.files.w...osers-jpeg.jpg den gemeinen Durchschnittsskifahrer dürfte man etwa im 8.-9. Perzentil finden). Sowohl innerhalb der Länder, als auch im globalen Vergleich schafft der Kapitalismus, also die messbare Nutzenmaximierung des Individuums, ein gefährliches Monster. Kurzfristige Mathematik ohne jegliche menschliche Züge (Altruismus, Lesetipp Ernst Fehr http://www.econ.uzh.ch/en/people/faculty/fehr.html) schafft ein immer stärker werdendes, demokratiegefährdentes Monster. Gründe dafür sind u.a. dass Transnationale Konzerne nicht mehr der demokratischen Kontrolle unterliegen und man zu einem 1-Dollar-1-Vote Prinzip gelangt. Das ist nun so ziemlich das Gegenteil von Demokratie.
Das ist nun eine derzeit sehr "linke" Position, die oft als extremistisch oder kommunistisch wahrgenommen wird, es aber eigentlich nur demokratisch ist. Verstehen nur leider wenige. Interessanterweise verstehen dies Probleme einfache Menschen, z.b. Bauern, die von der Natur leben und die einhergehenden Veränderungen händisch spüren, besser, als der gemeine Bio-Avocado-kaufende Stadtmensch (subjektive Beobachtung ). Interessanterweise warnen genau vor diesen Entwicklungen auch konservative Menschen aus dem kapitalnahen Milieu, z.b. Chefredaktuere des Handelsblatt, des Manager Magazin u.a. Das alleine finde ich schon sehr witzig, wenn es nicht zum Heulen wäre

das "unten" zu den G20 Protesten:
https://www.facebook.com/BistroCarma...c_location=ufi
Wer das auf FB nicht lesen kann oder will, hier das vollständige Zitat, ich denke das ist durchdachter als die meisten Massenmedialen Berichte (leider)
"Bistro Carmagnole
Yesterday at 9:15am ·

+++ STELLUNGNAHME ZU DEN EREIGNISSEN VOM WOCHENENDE +++

Wir, einige Geschäfts- und Gewerbetreibende des Hamburger Schanzenviertels, sehen uns genötigt, in Anbetracht der Berichterstattung und des öffentlichen Diskurses, unsere Sicht der Ereignisse zu den Ausschreitungen im Zuge des G20-Gipfels zu schildern.
In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2017 tobte eine Menge für Stunden auf der Straße, plünderte einige Läden, bei vielen anderen gingen die Scheiben zu Bruch, es wurden brennende Barrikaden errichtet und mit der Polizei gerungen.

Uns fällt es in Anbetracht der Wahllosigkeit der Zerstörung schwer, darin die Artikulation einer politischen Überzeugung zu erkennen, noch viel weniger die Idee einer neuen, besseren Welt.
Wir beobachteten das Geschehen leicht verängstigt und skeptisch vor Ort und aus unseren Fenstern in den Straßen unseres Viertels.
Aber die Komplexität der Dynamik, die sich in dieser Nacht hier Bahn gebrochen hat, sehen wir weder in den Medien noch bei der Polizei oder im öffentlichen Diskurs angemessen reflektiert.
Ja, wir haben direkt gesehen, wie Scheiben zerbarsten, Parkautomaten herausgerissen, Bankautomaten zerschlagen, Straßenschilder abgebrochen und das Pflaster aufgerissen wurde.
Wir haben aber auch gesehen, wie viele Tage in Folge völlig unverhältnismäßig bei jeder Kleinigkeit der Wasserwerfer zum Einsatz kam. Wie Menschen von uniformierten und behelmten Beamten ohne Grund geschubst oder auch vom Fahrrad geschlagen wurden.
Tagelang.
Dies darf bei der Berücksichtigung der Ereignisse nicht unter den Teppich gekehrt werden.

Zum Höhepunkt dieser Auseinandersetzung soll in der Nacht von Freitag und Samstag nun ein „Schwarzer Block“ in unserem Stadtteil gewütet haben.
Dies können wir aus eigener Beobachtung nicht bestätigen, die außerhalb der direkten Konfrontation mit der Polizei nun von der Presse beklagten Schäden sind nur zu einem kleinen Teil auf diese Menschen zurückzuführen.
Der weit größere Teil waren erlebnishungrige Jugendliche sowie Voyeure und Partyvolk, denen wir eher auf dem Schlagermove, beim Fußballspiel oder Bushido-Konzert über den Weg laufen würden als auf einer linksradikalen Demo.
Es waren betrunkene junge Männer, die wir auf dem Baugerüst sahen, die mit Flaschen warfen – hierbei von einem geplanten „Hinterhalt“ und Bedrohung für Leib und Leben der Beamten zu sprechen, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Überwiegend diese Leute waren es auch, die – nachdem die Scheiben eingeschlagen waren – in die Geschäfte einstiegen und beladen mit Diebesgut das Weite suchten.
Die besoffen in einem Akt sportlicher Selbstüberschätzung mit nacktem Oberkörper aus 50 Metern Entfernung Flaschen auf Wasserwerfer warfen, die zwischen anderen Menschen herniedergingen, während Herumstehende mit Bier in der Hand sie anfeuerten und Handyvideos machten.
Es war eher die Mischung aus Wut auf die Polizei, Enthemmung durch Alkohol, der Frust über die eigene Existenz und die Gier nach Spektakel – durch alle anwesenden Personengruppen hindurch –, die sich hier Bahn brach.
Das war kein linker Protest gegen den G20-Gipfel. Hier von linken AktivistInnen zu sprechen wäre verkürzt und falsch.

Wir haben neben all der Gewalt und Zerstörung an dem Tag viele Situationen gesehen, in denen offenbar gut organisierte, schwarz gekleidete Vermummte teilweise gemeinsam mit Anwohnern eingeschritten sind, um andere davon abzuhalten, kleine, inhabergeführte Läden anzugehen. Die anderen Vermummten die Eisenstangen aus der Hand nahmen, die Nachbarn halfen, ihre Fahrräder in Sicherheit zu bringen und sinnlosen Flaschenbewurf entschieden unterbanden. Die auch ein Feuer löschten, als im verwüsteten und geplünderten „Flying Tiger Copenhagen“ Jugendliche versuchten, mit Leuchtspurmunition einen Brand zu legen, obwohl das Haus bewohnt ist.
Es liegt nicht an uns zu bestimmen, was hier falsch gelaufen ist, welche Aktion zu welcher Reaktion geführt hat.
Was wir aber sagen können: Wir leben und arbeiten hier, bekommen seit vielen Wochen mit, wie das „Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ ein Klima der Ohnmacht, Angst und daraus resultierender Wut erzeugt.
Dass diese nachvollziehbare Wut sich am Wochenende nun wahllos, blind und stumpf auf diese Art und Weise artikulierte, bedauern wir sehr. Es lässt uns auch heute noch vollkommen erschüttert zurück.
Dennoch sehen wir den Ursprung dieser Wut in der verfehlten Politik des Rot-Grünen Senats, der sich nach Außen im Blitzlichtgewitter der internationalen Presse sonnen möchte, nach Innen aber vollkommen weggetaucht ist und einer hochmilitarisierten Polizei das komplette Management dieses Großereignisses auf allen Ebenen überlassen hat.
Dieser Senat hat der Polizei eine „Carte Blanche“ ausgestellt – aber dass die im Rahmen eines solchen Gipfels mitten in einer Millionenstadt entstehenden Probleme, Fragen und sozialen Implikationen nicht nur mit polizeitaktischen und repressiven Mitteln beantwortet werden können, scheint im besoffenen Taumel der quasi monarchischen Inszenierung von Macht und Glamour vollkommen unter den Tisch gefallen zu sein.
Dass einem dies um die Ohren fliegen muss, wäre mit einem Mindestmaß an politischem Weitblick absehbar gewesen.
Wenn Olaf Scholz jetzt von einer inakzeptablen „Verrohung“, der wir „uns alle entgegenstellen müssen“, spricht, können wir dem nur beizupflichten.
Dass die Verrohung aber auch die Konsequenz einer Gesellschaft ist, in der jeglicher abweichende politische Ausdruck pauschal kriminalisiert und mit Sondergesetzen und militarisierten Einheiten polizeilich bekämpft wird, darf dabei nicht unberücksichtigt bleiben.

Aber bei all der Erschütterung über die Ereignisse vom Wochenende muss auch gesagt werden:
Es sind zwar apokalyptische, dunkle, rußgeschwärzte Bilder aus unserem Viertel, die um die Welt gingen.
Von der Realität eines Bürgerkriegs waren wir aber weit entfernt.
Anstatt weiter an der Hysterieschraube zu drehen sollte jetzt Besonnenheit und Reflexion Einzug in die Diskussion halten.
Die Straße steht immer noch, ab Montag öffneten die meisten Geschäfte ganz regulär, der Schaden an Personen hält sich in Grenzen.
Wir hatten als Anwohner mehr Angst vor den mit Maschinengewehren auf unsere Nachbarn zielenden bewaffneten Spezialeinheiten als vor den alkoholisierten Halbstarken, die sich gestern hier ausgetobt haben.
Die sind dumm, lästig und schlagen hier Scheiben ein, erschießen dich aber im Zweifelsfall nicht.

Der für die Meisten von uns Gewerbetreibende weit größere Schaden entsteht durch die Landflucht unserer Kunden, die keine Lust auf die vielen Eingriffe und Einschränkungen durch den Gipfel hatten – durch die Lieferanten, die uns seit vergangenem Dienstag nicht mehr beliefern konnten, durch das Ausbleiben unserer Gäste.
An den damit einhergehenden Umsatzeinbußen werden wir noch sehr lange zu knapsen haben.

Wir leben seit vielen Jahren in friedlicher, oft auch freundschaftlich-solidarischer Nachbarschaft mit allen Formen des Protestes, die hier im Viertel beheimatet sind, wozu für uns selbstverständlich und nicht-verhandelbar auch die Rote Flora gehört.
Daran wird auch dieses Wochenende rein gar nichts ändern.

In dem Wissen, dass dieses überflüssige Spektakel nun vorbei ist, hoffen wir, dass die Polizei ein maßvolles Verhältnis zur Demokratie und den in ihr lebenden Menschen findet, dass wir alle nach Wochen und Monaten der Hysterie und der Einschränkungen zur Ruhe kommen und unseren Alltag mit all den großen und kleinen Widersprüchen wieder gemeinsam angehen können.

Einige Geschäftstreibende aus dem Schanzenviertel

BISTRO CARMAGNOLE
CANTINA POPULAR
DIE DRUCKEREI - SPIELZEUGLADEN SCHANZENVIERTEL
ZARDOZ SCHALLPLATTEN
EIS SCHMIDT
JIM BURRITO'S
TIP TOP KIOSK
JEWELBERRY
SPIELPLATZ BASCHU e.V.
MONO CONCEPT STORE
BLUME 1000 & EINE ART
JUNGBLUTH PIERCING & TATTOO
SCHMITT FOXY FOOD"

[renegade5569]

Auch sind bestimmt einige Polizisten durch übertriebene Härte aufgefallen. Aber wenn die Cobra kommen muss..

Es haben mich die Bilder von der Cobra mit MG irritiert. Ich dachte, wow was geht da ab.
Unverhältnismäßig, wenn ich das oben lese.

Eine Demokratie ohne Kapitalismus als erstrebenswerte Zukunft, also star trek, kann ein Ziel sein.

http://www.zeit.de/2009/35/Kapitalismus-und-Demokratie