Neues aus den Voralpen
...oder so ähnlich. Ist ja jetzt auch schon wieder über eine Woche her, nämlich am vorletzten Samstag. Wir in den Voralpen wurden wiedermal mit einer ganz besonderen Sorte Schnee verwöhnt und ein Powderalarm war durchaus angebracht. Da die liebste Zeit des Studenten (nämlich Semesterferien) angebrochen ist, hatte ich bereits am Donnerstag schon Zeit, um ein paar Spuren zu legen - noch bei mässiger Sicht, dafür mit einer Schneequalität, welche wohl dem ominösen Canada Champagne Powder ensprach. Besagter Donnerstag liesse sich daher auch folgendermassen zusammenfassen:
Da zwischen Donnerstag und Samstag ein Tag liegt, war am Samstag schon entsprechend alles verspurt, umgepflügt, zerfahren und im Arsch. Desaströs demotivierend, die Gruppenmoral auf Tauchstation. Nach erster Desillusion über die wohl doch unerfüllt bleibenden Powderhoffnungen folgte die Suche nach Alternativen, denn wie so oft:
Ski schultern und ein paar Schritte an der frischen Luft zu gehen befreit den Geist und führt oft noch zu versteckten Hängen. Auf diese Weise gelangten wir in einen wunderbaren Schattenhang mit scheiss Licht für Fotos, dafür umso leichterem Schnee.
Hab ich schon erwähnt, dass der Schnee an besagtem Samstag immernoch in unglaublich pulvriger Form vorlag? ...wenn es sich so anfühlt als hätte man (oder in diesem Falle Frau, man kommt ja selbst in einem Tripreport nicht mehr an der Genderfrage vorbei heutzutage) einen riiiiiiesen Luftstand, auf dem Foto die Skis aber kaum aus dem Schnee kommen...
Neben der bereits oben angesprochenen Lichtquelle für Covershots stellte sich auch das neue Outfit meiner Begleitering als eher suboptimal für Fotos heraus. Deshalb hier ein Suchbild: finde den schwarzen Blop im Wald:
Gegen Mittag hin war dann jedoch auch an diesem Hang so allmählich ausgespielt. Nachdem unser Weg zurück zum Lift bei jeder Abfahrt an einer Alphütte/Stall mit wunderbar verwitterter Holzwand vorbeiführte und ich ausnahmsweise mal meine grosse Kamera dabei hatte, wollte ich an besagter Bretterwand noch meine Holzbretter gekonnt in Szene setzen. Die Alphütte stellte sich dann als veritable "Location" für ein "Fotoshooting" fürs "Lookbook" heraus, das ganze jedoch ohne Hairstylist, Make-up und Assistenten, der Kaffe bringt und mit Tageslichtreflektoren in der Gegend rumfuchtelt.
Doch so allmählich kam Hunger auf, der Morgen neigte sich seinem Ende zu. Weil wir ja die Über-Locals der Voralpen sind wussten wir natürlich genau, dass da draussen noch ein wahrer Traumhang mit garantiert <8 Spuren drin auf uns warten würde... nur, wie so oft im Leben, gibts nichts gratis. Rund 60 Minuten aufstieg lägen zwischen uns - vollgefressen mit nachmittäglichem Verdauungstief, welches den inneren Schweinehund Überhand gewinnen lässt. Der Aufstieg wird somit zum echten Hindernis...
Bevor wir uns jedoch der inneren Bequemlichkeit ergeben kommt der Held des Nachmittags auf dem weissen Schimmel bzw. in der roten Gondel dahergeritten. Es ist Knut. Wir hatten am Freitag telefoniert aber beide Seiten waren sich nicht so wirklich sicher, ob sich denn ein samstäglicher Ausritt noch lohnen würde, wetter- und schneetechnisch gesehen. Knuts erscheinen sorgte für den nötigen Arschtritt, worauf wir wieder nach draussen traten und alsbald den Aufstieg in Angriff nahmen. Da die verdammte Kamera anständig gross ist und sich am angenehmsten innerhalb des Rucksacks transportieren lässt gibts keine Stimmungsfotos vom Aufstieg (ich war 1. zu faul, um den Rucksack abzuschnallen und 2. schon zu weit zurückgefallen, um anständige Aufnahmen zu Stande zu bringen... jaja, die liebe Kondition). Dafür bot sich dann beim abschliessenden abfellen genügend Zeit für Stimmungsbilder:
Knut zeigt, wie viele Gipfel wir heute erklommen haben:
Wie gesagt, der Held des Nachmittags: Der guckt sogar heroisch übers Land ohne dass man ihn extra dazu auffordern müsste.
Wie auf diesem Foto zu erkennen ist führte uns unser Ausflug weit über die Grenzen des liftunterstützten Skifahrens hinaus an die Grenzen des Reichs der Zöpfl-Fraktion. Der Berg ist jedoch genügend breit, so dass first Tracks für alle übrig bleiben - Schnee noch immer anständig tief.
Knut, Manöver "Low Pass"
Endstation ganz unten, Halbzeit im Hang - so darfs gerne weitergehen
Die Vegetation wird langsam buschig, ein klares Indiz für fortschreitenden Höhenverlust
Unsere wege kreuzen sich ein letztes mal mit jenen der Tourenfraktion. Deren Aufstiegsspur wird PULVERISIERT!
Obwohl wir bereits rund 600 Höhenmeter hinter uns hatten gabs noch immer Faceshots. Und so zogen wir unsere letzten Turns während der Nachmittag langsam in den Vorabend überging. Was für ein Tag - einer der besten der bisherigen Saison.
Mit Dank an alle beteiligten, die Wiederholungsgefahr ist gross!
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Zitat von mcshiti
Cool wenn man spontan einfach mal hinfahren kann, das ist je nördlicher man wohnt ja exponentiell schwieriger ^^
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