Klettern und Bouldern

[Corny2k2]

Grundsätzlich wäre die Möglichkeit über den Escaper gegeben.
Dann aber mit Einfachseil.

Finds aber total gruselig und da ich sowieso zu schwere Knochen zum klettern habe für mich eh unbedeutend.

[Steinbruchsoldat]

Habe ich. In der Situation aber noch blöder, und allgemein auch nicht so richtig zum abseilen vorgesehen außer in Notaituationen (mit Ausnahmen).

[cruiser 95]

Folgende Situation:
Ihr seilt am Doppelstrang ca. 15m überhängend ab. Dann wollt ihr das Seil abziehen und nichts passiert. Was nun? Prusik an zwei Strängen ist blöd und dauert unendlich lange.

Ich hab dann den Tuber alpin eingehängt und mich selbst daran festgemacht und bin so wieder hochgeklettert. Saudumm weil das mit einer Hand nachziehen echt nicht gut funzt. Die Kletterei selber war sicher im 6er Bereich mit Bergschuhen, das war eigentlich schon überm Limit. Ging dann aber zum Glück gut.
Das Seil war sauber eingehängt nirgends verhängt und nichts. Das Problem war einfach nur dass der Kettenstand saudumm platziert war und das Seil über dem Fels gelegen ist. Im rauen Gneis gab das so viel Reibung dass es sich nicht abziehen ließ. Hab den Stand dann mit einer Reepschnur verlängert und dann ging es easy.

Was habt ihr für Vorschläge dazu?

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ja, das abseilen ist der moment wo ich am angespannt- und konzentriertesten bin. wenn ich das seil vom vorletzten zum letzten abseilstand abgezogen habe, atme ich erstmal leise auf und freue mich. dann ist die tour geschafft.

war das ein regulärer abseilstand wo ihr abgeseilt habt oder habt ihr wild abgeseilt? es gibt vieles was man tun kann um zu verhindern dass sich das seil schlecht oder nicht abziehen lässt.

wenn das seil sich nicht abziehen lässt: prusiken. warum das am doppelstrang nicht gehen soll, verstehe ich nicht. alternativ prusiken mit bandklemmknoten falls keine prusik vorhanden. (ansonsten ein Strang (im Notfall am partner ) festmachen und am anderen einzelnen strang aufsteigen. )

bei der kante eines Überhanges kann das prusiken schwierig bis unmöglich werden. dann Tube mit nachstiegsfunktion am gurt so wie du es gemacht hast einhängen (also als ruecklaufsperre). oberhalb des Tubers am doppelstrang an dem du aufsteigst prusik legen. kurz abbinden. Karabiner rein. kurz abgebundene prusik mit Karabiner so hoch wie möglich schieben. Bremseile in den Karabiner klippen. an den umgelenkten bremsseilen ziehen. >> du hast jetzt einen einfachen Flaschenzug mit ruecklaufsperre gebaut. die Füße sind frei um dich von der wand abzustossen. mit den armen ziehst du dich hoch. den prusik (der umlenker des Flaschenzugs) musst du immer wieder nachschieben.

wenn du keinen Tube mit nachstiegsfunktion hast kannst du die ruecklaufsperre auch aus zwei gleich geformten verschlusskarabinern bauen. >> Gardaknoten oder -schlinge heisst das dann.

das gleiche Prinzip wendest du bei der selbstbergung bei spaltensturz an, wenn es schwierig sein sollte über den spaltenrand zu prusiken. wird glaub ich als selbstflaschenzug bei spaltenbergung bezeichnet. findest du unter den begriffen bestimmt Anleitungen im netz dazu.

ich achte beim abseilen peinlichst darauf alles zu tun, dass sich das seil möglichst gut abziehen lässt und es möglichst auch keine verhänger gibt. bin an der stelle recht pedantisch weil ich einfach null bock hab 50-60 meter zu prusiken. bislang habe ich dass seil noch immer anders runterbekommen. *auf holz klopf.

Ps: dieser escaper hilft leider gar nicht. ist in meinen Augen ein für den bergsport ungeeignetes und gefährliches gerät und sollte dort keine Anwendung finden. bin sowieso der Meinung möglichst wenig spezialzeug für spezialanwendungen an den gurt zu hängen: spaltenbergungskits, ruecklaufsperren usw.. lieber mit dem einfachen material arbeiten, welches man eh immer dabei hat (seil Karabiner schlingen). irgendwann checkt man dann , dass alles das gleiche ist und dass man, so wie man sich selbst oder jemand anderes aus einer spalte rausholt sich selbst oder jemand anderes über einen Überhang wuchten kann.

das ist natürlich nicht so im Interesse der Hersteller, die gerne für jeden fall das spezialisierte spezialtool für teures geld verkaufen.

[albe]

bin sowieso der Meinung möglichst wenig spezialzeug für spezialanwendungen an den gurt zu hängen: spaltenbergungskits, ruecklaufsperren usw.. lieber mit dem einfachen material arbeiten, welches man eh immer dabei hat (seil Karabiner schlingen).

naja, auf micro traction und revolver wollte ich nicht mehr verzichten.

[Steinbruchsoldat]

Das war ein eingerichteter Kettenstand, nur eben saudumm eingerichtet. Es waren auch schon alte Reepschnuren dran von Leuten denen es vermutlich gleich ergangen ist. Werde ich mir merken, war mir nicht bewusst dass die einfache Reibung um einen halben Stein rum so groß sein kann.

Prusik am Doppelstrang geht schon, ist aber ein noch größeres Gefummel. Da würde ich vermutlich heute noch oben stehen. Aber klar, muss notfalls sein, ohne Seil wären die folgenden 18 Abseillängen blöd geworden...

Aber der Flaschenzug zum aufsteigen ist gut, das muss ich mir merken.

50-60m prusiken, mit was für Seilen bist du unterwegs? Mir ist mein 80er oft viel zu lang außer man hat was spezielles vor.

Ich bin ein Fan von spezialisierten Teilen, machen vieles einfacher und auch schneller.

Tibloc statt Prusik, Micro Traxion statt Prusik der sich dauernd verheddert und Karabiner, gehen am laufenden Seil mit mehreren Prusiks, verstellbare Standplatz und Selbstsicherungsschlinge, möchte ich nicht missen.

[bergjunge]

ohne Seil wären die folgenden 18 Abseillängen blöd geworden...

Oje, 18? Gehen ging da nicht, nehm ich an...

ja, das abseilen ist der moment wo ich am angespannt- und konzentriertesten bin. wenn ich das seil vom vorletzten zum letzten abseilstand abgezogen habe, atme ich erstmal leise auf und freue mich. dann ist die tour geschafft.

Geht mir auch so.


Finde manch spezialisierte Teil wirklich fein, aber Prusik benutz ich noch.

[Rik]

Micro Traxion hat sowas von ihrem Platz. Genauso wie TiBloc.

[Steinbruchsoldat]

Oje, 18? Gehen ging da nicht, nehm ich an...

Jein. Das ist eine steile, breite Rinne bis hinunter auf den Gletscher. Im Führer wird von 12 Abseillängen a 22m gesprochen. Sehr steiles Gelände mit viel Schutt und echt gefährlich wegen Steinschlag. Als wir die 12 Längen hinter uns hatten waren wir ungefähr bei 2/3 unten, von da wärs zu Fuß schon gegangen aber nicht schön. Ich hab dann aber einen älteren, aber dennoch stabilen Abseilstand gefunden und dann ging’s immer weiter runter. Wir haben immer noch mehr gefunden und sind schließlich bis auf dem Gletscher gelandet, die letzte Länge bereits mit Steigeisen.
Immer wieder liest man etwas von einer anderen, älteren Abseilpiste,die aber keiner so wirklich kennt. Die haben wir scheinbar gefunden. Machart war deutlich älter und manchmal waren die Stände auch so hoch dass ich nicht mal hoch gekommen bin, wurde eben gebaut als der Gletscher noch dicker war.
War aber deutlich entspannter als abzusteigen.
Insgesamt hatte die Tour verteilt über 20 Abseillängen, irgendwann sind wir mit dem zählen durcheinander gekommen, war aber grad egal, weil die angegebenen hatten wir ja schon lange.

[wanderer]

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[Steinbruchsoldat]

Ja genau, der letzte am Lizner war‘s.

Aber 60m abseilen? Zwei 60er Halbseile? Für was brauchst du denn so lange Seile?

[wanderer]

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[cruiser 95]

puh jetzt ist die Verwirrung gross. und natürlich wanderer mittendrin. keine Ahnung von nichts, aber fragen beantworten und professionelle tips abgeben. ein bisschen titanal und viel extreeeem dünnflüssiges epoxy, kamerad!!

zum seil: ich bin mit 2 ehemals 60 meter halbseilen unterwegs. mittlerweile sind sie etwas gekürzt. mehrseillängen würde ich nie mit einem 80 meter einfachseil klettern. viel zu schwer und keine Redundanz bei kantenstürzen oder Steinschlag.
moderne sportklettermehrseillängen wurden mit 50 meter Doppelseilen erschlossen und lassen sich mit kürzeren seilen gar nicht klettern respektive abseilen. mit sportklettern meine ich den Schwierigkeitsgrad nicht die Absicherung.
50 meter im doppelstreng ist also das mindeste was es an seil braucht. 60 halte ich für empfehlenswert, da sich das seil kürzen lässt und da die ersten seillängen die von Gletschern oder firnfeldern starten immer länger werden. (60m halbseil ist zudem eine gute länge als gletscherseil für eine 2er Seilschaft)

da mslklettern am doppelstrang stattfindet helfen auch die ministeigklemmen und ruecklaufsperren wie micro traxion und tibloc nicht. und sind daher auch nicht standardmässig am gurt. tibloc hat seine Berechtigung beim simultanklettern bei langen routen als notfallsicherung an schwierigen stellen damit sich ein Sturz des nachsteigers nicht auf den vorsteiger überträgt. (danach ist das seil aber am arsch)

die teile haben auf dem Gletscher mit Sicherheit ihre Berechtigung. schade finde ich, wenn man spaltenbergung nur mit zb. micro traxion lernt, dass man dann nicht checkt wenn man unter einem Überhang hängt und zum abseilstand hochprusiken muss, dass man in der exakt gleichen situation ist wie in der spalte, nur am doppelstrang. das geile ist ja, wenn man dann mit dem tibloc oder traxion am einzelstreng sich versuchen würde hochzuarbeiten und an den Punkt kommt wo die seilreibung langsam nachlässt >> wuups, ist man weg. und der Kollege steht alleine in der wand. ohne partner und ohne seil.

hier übrigens noch wie man Elder Statesman richtig klettert .

und hier wie man es richtig klettert wenn man sich fürchtet.

[wanderer]

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[wanderer]

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[Brecher]

Alter, dieses Groundfall-Video... Iiiiiiiiiiiiih...

[cruiser 95]

pih pah pillepalle..

ich geb dir nen tip. schlag einen x beliebigen Kletterführer der alpen auf und schau wieviele mehrseillängen du mit weniger als 50 m doppelseil klettern kannst. oder klick einfach hier.

in Anbetracht der tatsache dass für etwa 95% aller routen mindestens 2x50m oder 2x60m erforderlich sind um sie überhaupt klettern zu können, zeugt deine aussage dass solche seile bei mehrseillängen nur Nachteile bringen: "Viel zu viel Seilreibung, kein Sprechkontakt mehr, Seilsalat" und allenfalls "in der Theorie für Rückzüge gut" sein mögen von faktischer nullahnung. dabei ist noch nicht mal klar ob man die verbliebenen 5% der routen einfach nur mit einfachseil klettern kann, oder ob das auch sinnvoll ist. und trotz deiner offenkundigen nullahnung fühlst du dich berufen fragen zu beantworten und jemandem Ratschläge zu erteilen der offenbar gerne klettert aber vielleicht noch nicht soooo viel Erfahrung bei Mehrseillängen hat sich aber offensichtlich sehr ernsthaft damit beschäftigt. das ist in gleichem masse erstaunlich wie dumm. nämlich sehr dumm und sehr erstaunlich. und es ist ein sehr spezifisches wandererproblem. und obwohl altbekannt schaffst du es immer wieder aufs neue zu überraschen.

[cruiser 95]

Alter, dieses Groundfall-Video... Iiiiiiiiiiiiih...

ja fand das video auch sehr anschaulich und einen rechten Augenöffner. lässt einen schöne dreidimensionale Felsstrukturen nochmal mit anderen Augen sehen. hallo furkagranit. ;-)
zb hier von letztem Sonntag und von der letzten Seite. man piazt dort in grossem bogen zur Kante und dann diese entlang. mit den Füssen immer wieder auf Gegendruck an eben jener kante. recht einfach und wunderschön und sehr luftig. hab dort aber das ein oder andere placement nur gelegt, damit ich im unwahrscheinlichen fall eines Sturzes keinesfalls über die kante kuller. und aus einem 10 meter sturz potentiell ein 100 meter sturz wird. da immer von seilriss aufgrund von scharfkantenstuerzen die rede ist hatte ich bevor ich das video sah solche 3D Strukturen weniger auf dem Radar.

Dem typ ist soweit ich mich erinnere nicht sonderlich viel schlimmes passiert.

[wanderer]

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[Steinbruchsoldat]

Schlägerei, da will ich besoffen mitmischen...

60m halbsei finde ich auch deutlich zu lang, da muss ich den Herren Wanderer zustimmen. Mehr wie 30m geht eh nie weil man die Verständigung verliert oder einfach die Seikreibunf zu groß wird. Oder meine Routen waren alle die 5%.
Mehr morgen wenn ich wieder nüchtern bin.

80m Einfachseil ist bullshit außer in bestimmten sportkletterroutenn, das hatte ich aber geschrieben.
Micro Traxion ist am Gletscher gut, wie zur Hölle kommst du auf Doppelstrang? Steht irgendwo vollidiot? 🤔

Finde du hast ganz zu viel Arroganz ausgepackt in deinem Post. Und msl klettere ich nicht erst seit gestern, nur das Seil hat sich gestern zum ersten mal so richtig verheddert.

[Brecher]

Ich als MSL-Horst war bislang der Meinung, dass zwei 60m Halbseile der Goldstandard wären. Das Problem mit aus den Augen verlieren hatten wir am Furka übrigens auch, allerdings eher aufgrund vorheriger Routenfindungsprobleme. Na ja. Geht hier auch schon gut ab, dafür dass der Fred erst seit ein paar Tagen wieder in Betrieb ist Bin gespannt